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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2019

Außergewöhnlich und spannend!

Die goldenen Wölfe
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Auf dieses Buch habe ich mich dieses Jahr wirklich unglaublich gefreut, da es so fantastisch außergewöhnlich klingt! Mich sprach das Versprechen aus einer Mischung des historischen Paris gemixt mit fantasyelementen ...

Auf dieses Buch habe ich mich dieses Jahr wirklich unglaublich gefreut, da es so fantastisch außergewöhnlich klingt! Mich sprach das Versprechen aus einer Mischung des historischen Paris gemixt mit fantasyelementen ebenso an wie die Aussicht auf eine Suche nach einem Schatz À La Six of Crows und Indiana Jones.
Der deutsche Klappentext liefert nicht wirklich einen großen Einblick ins Storybuilding und die Idee dahinter. Ich möchte euch hier nicht zuviel verraten aber es gibt mächtige Häuser, die magische Artefakte sammeln um sich dadurch eine gute Machtposition zu verschaffen und die Geschicke der Welt zu steuern.

Severin als Hauptprotagonist wurde um sein Erbe als Kopf eines Hauses betrogen. So sucht er eine Möglichkeit, zu seinem Recht zu kommen und schart dabei eine bunte Truppe Menschen um sich. Allein dieser Mix aus den verschiedensten Charakteren macht einfach Spaß beim Lesen! Es gibt unterschiedliche Erzählperspektiven, sodass wir jeden Charakter besser kennenlernen können.

Auch das Refugium der Bande, das Eden, wird wunderschön beschrieben und versprüht einen ganz eigenen Charme. Das Setting des Paris kurz vor der Weltausstellung und damit Sprung in die Moderne ist einfach magisch und passt perfekt zum Plot. Die Mischung ist der Wahnsinn und hat mich völlig verzaubert.

Manche mögen vielleicht zu viele Parallelen zu Das Lied der Krähen erkennen, ich für meinen Teil finde, dass hier nicht groß kopiert wurde. Vielmehr wurde etwas einzigartiges geschaffen, das mit der Idee der Magie dahinter (ich kann euch nicht mehr verraten ohne zu spoilern) auch etwas völlig neues auf dem Markt eröffnet.

Die Storyline kann mit so mancher Wendung sowie einem rasanten Erzähltempo aufwarten, wodurch man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Aber auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz, im Gegenteil – durch die unterschiedlichen und vielschichtigen Charaktere entsteht hier eine interessante Dynamik, die alles andere als oberflächlich bleiibt.

Für mich eins der besten und unterhaltsamsten Bücher des Jahres, das die Latte für die Fortsetzung hoch legt.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Jetzt schon ein moderner Klassiker

The Hate U Give
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Die Story greift aktuelle Problemfelder der amerikanischen Gesellschaft auf und nimmt dabei eine sehr persönliche Perspektive ein, die sonst oft in den Medien untergeht: man lernt das Opfer kennen und ...

Die Story greift aktuelle Problemfelder der amerikanischen Gesellschaft auf und nimmt dabei eine sehr persönliche Perspektive ein, die sonst oft in den Medien untergeht: man lernt das Opfer kennen und begleitet die Angehörigen durch die Zeit nach der Tat.

Was dieses Buch so besonders und wohl auch kontrovers macht, ist der Perspektivenwechsel. In den (amerikanischen) Medien wird oft nur einseitig berichtet, nun wird die Seite der afroamerikanischen Bürger beleuchtet, fernab bloßer Black Lives Matter- Parolen. Die Protagonistin Starr ist daher entsprechend gut gewählt: eine junge Farbige, die zwar in einem Problemviertel lebt, aber auf eine privilegierte weiße Schule geht und bildungstechnisch eine glänzende Zukunft vor sich hat. Somit wird gerade kein Klischee des jungen Ghettokindes bedient, welches im Leben eh keine andere Chance sieht als zu dealen oder Mitglied in einer Gang zu werden, oder den Aufstieg durch Sport erreichen zu müssen. Starr war mir dabei immer sehr sympatisch. Insbesondere ihr Konflikt zwischen ihrem ’schwarzen‘ Familienleben in ihrem Elternhaus im Problemviertel sowie der Besuch einer eher weißen Eliteschule, ihre Freundschaften und ihre Beziehung zu einem Weißen fand ich nie übertrieben und immer sehr glaubhaft.

Starr wird Zeugin, wie ihr Freund Khalil bei einer Polizeikontrolle ohne jeglichen Anlass erschossen wird – beispielhaft für zu viele vergleichbare Fälle von Polizeigewalt in der jüngsten Vergangenheit. Das Buch hat also ungemeinen Zündstoff – als Leser wissen wir, was Sache ist: Khalil wurde ohne jeglichen Grund erschossen. Allein sein Aussehen, sein Auftreten und sein Ruf waren Anlass für den Polizisten, den Abzug zu drücken. An seinem Beispiel wird der Leserschaft schmerzlich vor Augen geführt, dass es Rassismus im Alltag und insbesondere im Rahmen von Polizeigewalt gibt – er ist real und hat auch in der heutigen Zeit noch ungeheure Konsequenzen.

Gut gefallen hat mir außerdem auch das Einbringen alltäglicher Rassismuskonflikte. In einer Szene beschreibt Angie Thomas ein klassisches Beispiel davon, wenn etwa Starrs privilegierte weiße Freundin Hailey Äußerungen mit rassistischem Kontext tätigt, die für sie scherzhaft gemeint, für die Betroffenen allerdings schmerzhaft empfunden werden. Hier sind wir in der klassischen „Negerkuss“-Situation. Weiße als nicht Betroffene entscheiden darüber, was sie selbst als rassistisch empfinden und was nicht. Dass man dabei allerdings dieses Empfinden allein der betroffenen Seite überlassen sollte, wird leider oft übersehen. Solche Konflikte lässt die Autorin geschickt einfließen, lässt sie aber – wie auch in der Realität – oft ungelöst. Als Leser bleibt man deswegen oft beklommen zurück.

Auch der Sprachgebrauch ist dabei hart an der beschriebenen Realität und fernab blumiger Worte. Der verwendete Slang spiegelt die gesellschaftliche Schicht wieder, in der sich das Buch bewegt. Dabei wird je nach Situation zwischen Slang und Hochsprache gewechselt und dadurch noch krasser der Unterschied innerhalb der Gesellschaft verdeutlicht.

Als Hip Hop-Fan liebte ich auch die vielen Hinweise, die Angie Thomas im Buch versteckt hat, wie etwa zu N.W.A. und Tupac und deren Einfluss auf die afroamerikanische Gesellschaft.

Tupac prägte dabei das Akronym THUG LIFE – was für The Hate U Give Little Infants Fucks Everybody steht. Dabei meint das Akronym die Chancenungleichheit der amerikanischen Gesellschaft: Afroamerikaner haben in der Regel weniger Chancen auf sozialen Aufstieg und Wohlstand, das System dient nur den bereits Privilegierten. Das Problem der gesellschaftlichen Schere müsste dabei wohl nicht nur in Amerika gelöst werden.

Auch die Andeutungen zur Black Panther-Bewegung, Martin Luther King und Malcom X sind ein Genuss für Leser, die sich mit der amerikanischen Geschichte der Neuzeit beschäftigt haben. Den ein oder anderen regen die Verweise vielleicht sogar zum Nachschlagen an.

Genau auf diesen Moment fiebert man als Leser hin. Man war bei der Ermordung Khalils quasi live dabei, hat die sonst übliche Perspektive gewechselt und wünscht sich nicht sehnlicher als Gerechtigkeit. Man ist fest davon überzeugt, dass alles gut werden wird, dass alles gut werden muss. Dass diesmal alles anders ist. Angie Thomas baut über das ganze Buch mit allen kleinen und großen Verstrickungen, Charakteren und Entwicklungen diese Erwartungshaltung auf – nur um sie dann in einem großen Knall zum Einsturz zu bringen. Und genau dies löste zwar zunächst Verwirrung, Ärger und Schock bei mir aus – was aber genau die Reaktion ist, die die Autorin provoziert hat und die eventuell etwas bewegen kann. Wenn man sich selbst von einer solchen Ungerechtigkeit betroffen fühlt, wenn man plötzlich Empathie für die Gegenseite entwickelt, dann kann ein Umdenken stattfinden. Durch das Nichterfüllen der Erwartungshaltung wird die Message des Buches umso deutlicher – Rassismus ist ein reales gesellschaftliches Problem, das uns alle angeht.

Das Buch ist für mich schon jetzt ein moderner Klassiker, den man einfach gelesen haben sollte.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Perfektion in Buchform!

ELFENKRONE
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Ich war zunächst sehr skeptisch, war doch Elfentocher eher nicht nach meinem Geschmack. Dass Holly Black aber eine unglaubliche Autorin ist, beweist sie mir endgültig mit Cruel Prince! Dieses Buch hat ...

Ich war zunächst sehr skeptisch, war doch Elfentocher eher nicht nach meinem Geschmack. Dass Holly Black aber eine unglaubliche Autorin ist, beweist sie mir endgültig mit Cruel Prince! Dieses Buch hat einfach alles, es ist perfekt.
Eins vorab – das Buch ist ein sehr düsteres Märchen, es geht ordentlich zur Sache.
Bereits der Auftakt ist nichts für schwache Nerven. Wir werden Zeuge, wie Judes Eltern ermordet und sie ins Reich der Faerie verschleppt wird. Gemeinsam mit ihren Schwestern wächst sie dort auf, immer unter dem Stigma der Sterblichkeit. Als Mensch hat sie es dort nicht leicht und so hat sie sich einen Masterplan überlegt, um unter dem Schutz eines Elfen zu stehen und für sich selbst sorgen zu können. Im Buch feilt sie noch daran, diesen Plan auch zumsetzen zu können, denn zurzeit besucht sie gemeinsam mit jungen Mitgliedern der Fae Elite rund um Prinz Cardan Unterricht. Dbei bekommt sie immer wieder zu spüren, wie sehr sie verachtet wird, weil sie ein Mensch ist. Dabei spielen die anderen üble Scherze auf ihre Kosten, die lebensgefährlich sind.
In diesem Teil des Buches wird klar, in welcher gefährlichen Lage sich Jude befindet und wie grausam die Faerie sind. Ich war immer wieder erschrocken und geschockt, was sich Cardan und seine Clique für Jude an Grausamkeiten ausgedacht hatten und konnte daher im ersten Drittel des Buches noch nicht so recht einschätzen, auf was das alles hinauslaufen soll.
Doch dann bekommt Jude eine Chance, sich zu beweisen. Sie wird immer tiefer in die Geschehnisse am Königshof hineingezogen, denn es steht ein Machtwechsel bevor und jeder sieht seine Chance gekommen, seine eigene Macht weiter auszubauen.
Jude ist nun Teil des feinen und undurchsichtigen Intrigengespinstes, das um sie herum gewoben wird. Auch Cardan und seine Familie scheint darin verwickelt zu sein und Jude versucht herauszufinden, wieso er sie so zu hassen scheint.
Gemeinsam mit Jude versucht man als Leser heruaszufinden, wer auf wessen Seite steht und wer die Macht an sich reißen will. Dabei wird man auf die ein oder andere falsche Fährte gelockt und auf einmal überschlagen sich die Ereignisse.
Ich kann hier leider nicht mehr verraten ohne groß zu spoilern, aber ich habe selten ein so wahnsinnig gut durchgeplottetes Buch gelesen, bei dem nichts vorhersehbar war und ein Plottwist den nächsten jagte.
Gerade das Finale ließ mich den Atem anhalten – ich will sofort mehr, auf der Stelle!

Veröffentlicht am 24.08.2019

Wer das nicht liest, ist selber schuld!

Das Lied der Krähen
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Das Lied der Krähen ist der Beginn einer weiteren Reihe in Leigh Bardugos Grischa-Universum. Wer die erste Trilogie nicht kennt dem werden zwar einige kleinere Anspielungen entgehen, es wird aber den Lesegenuss ...

Das Lied der Krähen ist der Beginn einer weiteren Reihe in Leigh Bardugos Grischa-Universum. Wer die erste Trilogie nicht kennt dem werden zwar einige kleinere Anspielungen entgehen, es wird aber den Lesegenuss nicht schmälern.
Ich weiß gar nicht wirklich, wo ich für die Rezension anfangen soll außer, dass das Buch einfach reine Perfektion ist. Es gab absolut nichts, was mich gestört hat, im Gegenteil: alles was ich an einem guten Buch liebe, war hier verpackt.

Die Welt ist dieselbe wie in der Grischa-Trilogie um Alina und Mal. Dort spielte eher das russisch anmutende Rawka eine Rolle, das Lied der Krähen beginnt dagegen in Kerch, genauer gesagt in Ketterdam, einer Stadt, die wundervolle Erinnerungen an Amsterdam in mir aufkommen lässt. Beim Setting lässt sich die Autorin also wie gewohnt nicht lumpen und hat eine einzigartige und komplexe Welt geschaffen, in die sich die Handlung und die Charaktere wundervoll einfügen.

Und oh, diese Charaktere! Ich bin normalerweise nicht so der Fan davon, wenn Bücher aus zuvielen Perspektiven erzählt werden. Aber hier liebe ich einfach jede der sechs Krähen und wollte immer mehr von ihnen hören! Die Charaktere sind perfekt ausgearbeitet. Sie ergänzen sich perfekt und es kommt zu packenden Konflikten, bei denen man als Leser nägelkauend am Buch kleben bleibt. Es ist genau das richtige Maß an Harmonie der verschiedenen Charaktere und der daraus entstehenden Spannungen getroffen. Besonders gut gefallen hat mir dabei die eingearbeiteten Rückblenden, bei denen eine Figur ihre Erinnerung schildert und der Leser dadurch Stück für Stück die Hintergründe erfährt.

Besonders gut hat mir dabei gefallen, wie Leigh Bardugo es schafft, jedem Charakter Tiefe und Substanz zu verleihen. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind feinfühlig und realistisch, nie überrissen und immer voller Emotionen.

Die Autorin versteht es auch einfach, Spannung zu erzeugen. Nicht nur beim zwischenmenschlichen Miteinander, auch die Handlung wird stetig weiter voran getrieben. Es bleiben aber Erläuterungen und das Worldbuidung nie zu kurz, im Gegenteil, man wird förmlich in die magische Welt hineingesogen und möchte nie wieder raus.

Die Handlung ist dabei wie der gewiefte Anführer Kaz Brekker. Zunächst undurchsichtig, wird nach und nach des Pudels Kern enthüllt. Immer wenn man denkt, man kann die Story vorhersehen, passiert etwas vollkommen unerwartetes, eine unglaubliche Wendung jagt die nächste. Dabei ist das Buch nie unglaubwürdig. Im Gegenteil, man merkt je mehr man liest, wie wahnsinnig intelligent die Autorin den Aufbau gestaltet hat und wie gut die verschiedenen Erzählfäden am Schluss zusammen finden. Ich möchte am liebsten sofort den zweiten Teil in Händen halten!

Dieses Buch gehört zu den absoluten Must Reads 2017. Wer daran in der Buchhandlung vorbei geht, ist selber schuld.

Veröffentlicht am 24.08.2019

So müssen Bücher sein!

Das Gold der Krähen
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Kennt ihr das, wenn ein Buch so gut war, dass man es ganz für sich allein haben und hüten möchte wie einen Schatz, ihr aber gleichzeitig laut herausschreien wollt, dass jeder dieses Buch lesen sollte?

Kennt ...

Kennt ihr das, wenn ein Buch so gut war, dass man es ganz für sich allein haben und hüten möchte wie einen Schatz, ihr aber gleichzeitig laut herausschreien wollt, dass jeder dieses Buch lesen sollte?

Kennt ihr bestimmt! Nachdem es mir bereits mit Das Lied der Krähen so erging, waren die Erwartungen an den Abschluss der Duologie natürlich extrem hoch. Und wie ihr euch jetzt sicher vorstellen könnt, hat auch ‚Das Gold der Krähen‘ mich völlig vom Hocker gehauen.
Es fällt mir wirklich schwer, meine Begeisterung für dieses Buch in Worte zu fassen! Es ist auf jeden Fall bereits jetzt schon mein Jahreshighlight 2018 und ich würde es jedem empfehlen, unabhängig davon, ob er Fantasyliebhaber ist oder nicht.

Das Buch hat einfach alles. Zum einen fesselt es bereits ab der ersten Seite, es fiel mir überhaupt nicht schwer, mich wieder völlig auf die Geschichte einzulassen und mich in ihr einzufinden, obwohl das Lesen von ‚Das Lied der Krähen‘ doch schon ein Weilchen her ist.

Leigh Bardugo schreibt ohnehin sehr atmosphärisch, sie schafft es einfach immer, die Stimmung zu erzeugen, die einen sofort in den Bann zieht. Bereits in Grischa ist es ihr gelungen, mich die „sibirische“ Kälte der Tundra spüren zu lassen und nun durfte ich erneut durch die Straßen und Kanäle Ketterdams wandern. Es kam mir beim Lesen wirklich so vor, als würde ich diese Stadt kennen, als könnte ich sie schmecken, hören und riechen. Das Setting ist wirklich etwas ganz besonderes und ließ gegen Ende des Buches in mir das Gefühl entstehen, dass ich Ketterdam nicht verlassen möchte, ja das ich mit den Krähen dort bleiben möchte.

Der Abschied von den Krähen war wirklich bittersüß. Alle Charaktere sind mir ans Herz gewachsen, als wäre ich eine von ihnen und sie gehen zu lassen, ließ mich wehmütig werden. Werden einige dieses Ende als unbefriedigend erachten, so muss ich doch sagen, dass ich nach einem kurzen Moment genau verstanden habe, wieso es genau so enden muss und nicht anders. Es passt einfach zu Kaz und den Krähen, so im Fluss des Lebens zu sein, ein statisches Happily ever After hätte ich dann doch irgendwie als unpassend empfunden. Zumal es doch schön ist, gedanklich zu den Krähen zurückkehren zu können und zu überlegen, wie es ihnen so ergangen ist. Ganz in der Luft hängen lassen hat die Autorin ihre Fans ja nicht und vielleicht gibt es das ein oder andere Wiedersehen ja in ‚King of Scars‘, das ab Anfang 2019 die Geschichte um Nikolai Lantsov erzählt. Ich für meinen Teil würde meine Krähen gerne einmal wieder in Ketterdam besuchen gehen.

Ebenso habe ich gemeinsam mit den Krähen eine Achterbahn der Gefühle erlebt. Das Buch holt einen quasi da ab, wo der erste Teil geendet hat; die Spannung ist auf einem hohen Niveau und die Handlung ist nie wirklich vorhersehbar. Man erlebt eine unmögliche Wendung nach der anderen und fragt sich, wie es weiter gehen soll für Kaz und seine Krähen. Hierdurch ist man förmlich in der Handlung gefangen und fiebert mit bis zur letzten Seite! Ich bin mehr als einmal verzweifelt, habe erleichtert aufgeatmet, nur um im nächsten Moment wieder erschrocken inne zu halten. Das Herz wurde mir gebrochen und es keimte eine zarte Pflanze der Hoffnung auf.

Das Gold der Krähen hat mich trotz des enormen Seitenumfangs nur so durch diese fliegen lassen und mich wohlig seufzend im Sessel zurückgelassen. So müssen Bücher sein!