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Veröffentlicht am 25.01.2017

Die Welt des Fechtens im 17. Jahrhundert

Die Tochter des Fechtmeisters
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„Die Tochter des Fechtmeisters“ von Sabine Weiß ist Ende 2016 im Lübbe-Verlag erschienen. Es ist ein historischer Roman, der Anfang des 17. Jahrhunderts spielt, und uns in die Welt des Fechtens und der ...

„Die Tochter des Fechtmeisters“ von Sabine Weiß ist Ende 2016 im Lübbe-Verlag erschienen. Es ist ein historischer Roman, der Anfang des 17. Jahrhunderts spielt, und uns in die Welt des Fechtens und der Fechtschulen entführt.

Rostock, 1608: Clarissa ist als Tochter eines Fechtmeisters aufgewachsen. Schon immer war sie von dieser Kunst fasziniert. Umso erfreuter ist sie als sie ihren Vater zusammen mit seinen beiden Schülern zur Fechtschule in Frankfurt begleiten darf. Die Reise soll sie länger von zu Hause wegführen als geahnt, denn eine Verschwörung ist im Gange, die die Zukunft der Marxbrüder sowie das ganze Reiche bedrohen wird.

Dies ist jetzt schon der dritte Roman, den ich von Sabine Weiß lese, und auch dieses Mal konnte sie mich wieder überzeugen. Der Roman beginnt dramatisch und so wurde ich direkt in die Geschichte reingezogen und wollte unbedingt herausfinden, wie alles miteinander zusammenhängt.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Ich hatte oftmals ein gutes Kopfkino.
Die Protagonisten des Buches waren mir sympathisch. Gerade mit Clarissa und Leander habe ich gerne mitgefiebert, aber auch Clarissas Vater konnte mich mit seiner offenen Art schnell für sich einnehmen.
Wir wurden in diesem Buch in verschiedene Welten entführt. Gerade Religion spielt auch eine zentrale Rolle. Der Glaubenskonflikt zwischen Protestanten und Katholiken war in vollem Gange und Juden waren nicht gerne gesehen. Diese wurden beschimpft und verfolgt. Mit Leander erfahren wir auch einiges über Gaukler, die in der Gesellschaft nicht hoch angesehen wurden. Wiederum wird auch gezeigt, dass das ständige Reisen durch das Land auch seine Vorzüge haben kann, auch wenn es nicht immer leicht ist.
Die Geschichte war überwiegend spannend, dennoch gab es auch einige Phasen, in denen es ruhiger zuging und die meiner Meinung nach auch hätten gekürzt werden können. Für mich war der Roman auch von den Themen her etwas überladen. Die Geschichte spielt zu Beginn auf mehreren Zeitebenen und auch mehrere Handlungsorte müssen miteinander in Einklang gebracht werden. Gerade bei den Ränken und Intrigen rund um Kaiser Rudolf bin ich doch so manches Mal nicht ganz mitgekommen.
Teilweise war das Buch vorhersehbar, aber es gab auch die ein oder andere Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Hier wurde auch noch das ein oder andere interessante Thema aufgegriffen, dass ich euch nicht vorweg nehmen möchte. Dies hat mir sehr gut gefallen.
Die Autorin hat für diesen Roman ausführlich und gut recherchiert. Besonders im sehr ausführlichen Nachwort merkt man, wie viel Herzblut Sabine Weiß in diesen Roman gesteckt hat. Wie auch in ihren vorherigen Romanen gibt es gleich zu Beginn ein detailliertes Personenverzeichnis. Ergänzt wird der Roman darüber hinaus noch von einem Glossar, das einem unbekannte Begriffe erklärt. Sehr gut eingewoben fand ich auch wieder den Dialekt. Da ich im Norden Deutschlands zu Hause bin, war mir dieser nicht gänzlich unbekannt und so habe ich mich sehr über diese kleine Stellen gefreut. Hier findet die Autorin meiner Meinung nach auch eine gute Balance.

Fazit: Wieder mal ein gelungener historischer Roman von Sabine Weiß, der einen ins 17. Jahrhundert und die Welt des Fechtens entführt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 02.12.2016

Ein hervorragend recherchierter Roman über die erste Universität der Geschichte

Die Rose der Welt
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„Die Rose der Welt“ von Peter Prange erzählt die Ereignisse an der Pariser Sorbonne, der ersten Universität der Welt, zwischen 1229 und 1231. Erschienen ist der Roman im FISCHER Scherz-Verlag im Februar ...

„Die Rose der Welt“ von Peter Prange erzählt die Ereignisse an der Pariser Sorbonne, der ersten Universität der Welt, zwischen 1229 und 1231. Erschienen ist der Roman im FISCHER Scherz-Verlag im Februar 2016. Das Taschenbuch wird im Februar 2017 erscheinen. Dieser Roman gehört zur „Weltenbauer-Dekalogie“. Mehr dazu erfahrt ihr im Interview im Buch.

Paris, 1229: Robert und Paul haben ein Traum: Sie wollen an der Pariser Universität studieren, um sich so aus den ärmlichen Verhältnissen, in denen Sie aufgewachsen sind zu befreien. An der Universität kann jeder studieren, der des Lateinischen mächtig ist und die Gebühren zahlen kann. Ihre Wege trennen sich im Streit, doch an Karneval kreuzen sich diese wieder bei einer Eselsmesse, die in einer Schlägerei im Wirtshaus endet, welche die weitere Geschichte der Universität stark beeinflussen soll. Ein Streit zwischen Kirche und Staat auf der einen sowie Magistern und Studenten auf der anderen Seite entbrennt. Die Magister treten in den Streik, um für die Freiheit des Denkens zu kämpfen.

Ich hatte schon mal kurz angefangen, diesen Roman zu lesen, aber dies war wohl der falsche Zeitpunkt und so konnte mich die Geschichte nicht packen. Umso glücklicher bin ich jetzt, wo ich dem Buch noch eine zweite Chance gegeben habe.
Für viele war die erste Universität ein verheißungsvoller Ort. Hier war egal aus welchen Verhältnissen man stammt. Denn jeder, egal ob arm oder reich, konnte in Paris studieren. Nicht der Stand entschied, ob man aufgenommen wurde, sondern ob man den nötigen Verstand besaß. Der Abschluss eines Studiums eröffnete einem viele neue Möglichkeiten, etwas aus seinem Leben zu machen und bedeutete oftmals einen gesellschaftlichen Aufstieg. Auch heute noch ein sehr aktuelles Thema, wie ich finde, da auch heute noch oftmals das Geld und die Bildung der Eltern bestimmen, wer später einmal bessere Chancen im Leben haben wird.
Dieses Mal war ich sofort in der Geschichte drin. Der Schreibstil von Peter Prange ist toll. Alles wird sehr bildhaft und wortreich beschrieben. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man Einblick in die Standpunkte aller Beteiligten bekommt und sich so ein sehr komplexes Bild des Themas machen kann. Außerdem erfahren wir so auch viel über das Werteverständnis der einzelnen Personen.
Gerade mit Robert und Marie habe ich sehr gerne mitgefiebert. Robert ist ein sehr eifriger und begabter Student, der von Zweifeln geplagt wird und sein Studium in Rekordzeit absolviert hat und Marie ist neugierig und intelligent und die Frau seines besten Freundes. Die Freundschaft, die Paul und Robert miteinander verbindet, ist sehr besonders, doch wird sie in diesem Roman auf eine harte Probe gestellt.
Insgesamt gesehen, war die Geschichte nicht total vorhersehbar, sondern hat sich teilweise auch anders entwickelt als gedacht. Zwischendrin dachte ich auch mal an das Wort Tragödie, da einiges gewaltig schief ging und sich in eine ganz böse Richtung entwickelt hatte.
Sehr gut eingefangen vom Autor wurden auch die Disputationen, bei denen man Magistern seine Fragen stellen durfte und diese nach einem bestimmten Muster beantwortet wurden. Dies verleiht dem Roman sehr viel Authentizität. Zwischendurch fand ich den gebrauchten Wortschatz etwas schwierig. Die Balance wurde aber gut gehalten, so dass man dem Geschehen gut folgen konnte. Mir hat das sehr gut gefallen, aber ich könnte mir vorstellen, dass die teilweise lateinischen Begriffe und die doch sehr gelehrthafte Sprache nicht jedem liegt.
Der Autor hat hervorragend recherchiert und gerade im Nachwort und auch im Interview merkt man wie viel dem Autor an dem Thema im Buch lag. Bei den meisten Personen im Buch handelt es sich um fiktive Personen. Die Hauptfigur wurde an Robert Sorbon, dem ersten Intellektuellen, angelehnt. Ein Personenverzeichnis gibt es deswegen nicht.

Fazit: Ein sehr guter historischer Roman, den ich sehr gerne weiterempfehle. Der letzte Funke zu einem besonders gelungenen Buch, dass 5 Sterne verdient, fehlte mir leider.

Veröffentlicht am 13.11.2016

Ein spannender Einblick in die Abläufe der Papstwahl

Konklave
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„Konklave“ von Robert Harris ist Ende Oktober 2016 im Heyne-Verlag erschienen. Erzählt werden die Ereignisse eines fiktiven Konklaves in der nahen Zukunft.

Der Papst ist gestorben und ein neuer muss gewählt ...

„Konklave“ von Robert Harris ist Ende Oktober 2016 im Heyne-Verlag erschienen. Erzählt werden die Ereignisse eines fiktiven Konklaves in der nahen Zukunft.

Der Papst ist gestorben und ein neuer muss gewählt werden. Geleitet wird die Wahl, das Konklave, von Kardinal Lomeli, der sich zu diesem Zeitpunkt in einer schweren Glaubenskrise befindet. Kurz bevor sich die wahlberechtigten Kardinäle sich endgültig hinter den Pforten des Vatikans verschanzen, trifft noch ein Nachzügler ein, den niemand wirklich kennt. Kurz vor seinem Tod hat der Papst den Bischof von Bagdad im Geheimen zum Kardinal ernannt. Wer ist dieser Kardinal? Welchen Zweck hatte seine Geheime Ernennung? Wird die Kirche einen würdigen neuen Papst erhalten? Die Welt wartet ungeduldig darauf, dass weißer Rauch aufsteigt.

Mit „Konklave“ hat Robert Harris einen sehr interessanten und informativen Religionsthriller über die Wahl zum neuen Papst geschaffen, denn nur hierum geht es in dem Buch.
Der Schreibstil von Robert Harris konnte mich schnell überzeugen. Das Buch ist gut und flüssig zu lesen. Die Geschichte entwickelt sich erst langsam, nimmt dann aber im Verlauf der Ereignisse immer mehr an Fahrt auf. Zwischendrin hatte ich einen kleinen Hänger, wo ich auch ein bisschen das Interesse an der Geschichte verloren hatte, mein Durchhaltevermögen wurde allerdings belohnt.
Durch die genauen Beobachtungen Lomelis und die vielen Zusatzinformationen, die Robert Harris einstreut, entsteht ein sehr detailliertes Bild des Ablauf eines Konklaves. Die Ereignisse wurden für mein Empfinden glaubhaft geschildert und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es so ähnlich auch in echt abläuft.
Sehr gut dargestellt wird auch die Tatsache, dass es sich bei den Kardinälen, wie bei allen Menschen auf diesem Planeten eben auch nur um Menschen handelt. Auch wenn es um eine heilige Wahl geht, so bleiben doch die weltlichen Beeinflussungen nicht aus. Wir lernen Kardinäle kennen, die den Ehrgeiz haben, das Amt des Papstes zu übernehmen und versuchen andere Kardinäle für sich zu gewinnen. Es gibt Kardinäle, die für ihren favorisierten Kandidaten werben oder auch Kardinäle, die auf keinen Fall gewählt werden wollen, weil sie die Bürde für zu schwer erachten. Hier hat der Autor eine gute Balance gefunden. Die Kirche wird nicht überhöht, aber sie wird auch nicht total auseinander genommen.
Dennoch war die Geschichte für mein Empfinden teilweise vorhersehbar. Ich hatte von Anfang an eine Vermutung wer letzten Endes die Wahl für sich entscheiden wird und diese traf letzten Endes auch ein. Die Spannung wurde trotz allem geschickt aufrecht erhalten und im Laufe der Lektüre wurden meine Vermutungen so manches Mal ins Wanken gebracht. Auch überraschen konnte mich der Autor zum Schluss.

Fazit: 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für all diejenigen, die hinter die Kulissen eines Konklaves blicken möchten.

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Verlag für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 07.11.2016

Ein toller New Adult Roman für zwischendurch

Begin Again
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„Begin Again“ von Mona Kasten gehört zu der noch recht jungen Kategorie der New Adult Romane. Hierin wird die Liebesgeschichte von Allie Harper und Kaden White erzählt.

Allie Harper möchte einen Neuanfang ...

„Begin Again“ von Mona Kasten gehört zu der noch recht jungen Kategorie der New Adult Romane. Hierin wird die Liebesgeschichte von Allie Harper und Kaden White erzählt.

Allie Harper möchte einen Neuanfang und ist deshalb für ihr Studium ins recht beschauliche Woodshill gezogen. Verzweifelt auf der Suche nach einem WG-Zimmer landet sie letzten Endes bei Kaden White, einem Bad Boy mit Tattoos und einem gesunden Selbstbewusstsein. Kaden hingegen wollte nie eine Mitbewohnerin und stellt deshalb strenge Regeln fürs Zusammenleben auf, u.a. dass beide niemals etwas miteinander anfangen. Diese Regeln werden jedoch schnell auf die Probe gestellt und die Anziehungskraft zwischen den beiden steigt.

Wahrscheinlich kennen einige von euch Mona Kasten auch schon etwas länger durch twitter und YouTube und haben ihre Karriere gespannt mitverfolgt. Umso gespannter war ich auf ihr Verlagsdebüt, da mich der Klappentext doch mehr angesprochen hat als ihre Schattentraum-Reihe und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.
Erwartet habe ich einen guten Roman für zwischendurch, der mich unterhält, zum Lachen bringt, etwas Erotik beinhaltet und natürlich Liebe und ein bisschen Drama und im Großen und Ganzen habe ich auch genau das bekommen.
Der Schreibstil ist sehr gut und so bin ich direkt in die Geschichte eingetaucht und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Sprache des Romanes ist jung und modern. An Wörter wie sexyschmexy musste ich mich ein wenig gewöhnen, auch wenn ich durch twitter in gewisser Weise darauf vorbereitet war.
Allie und Kaden und auch der Freundeskreis der beiden war mir durchweg sympathisch, so dass ich die Geschichte auch gerne lesen mochte. In der Vergangenheit der beiden Protagonisten gibt es Geheimnisse, die den Weg zueinander erschweren und erst im Laufe der Lektüre ans Licht kommen. Da unterscheidet sich Mona Kasten nicht groß von anderen Autoren dieses Genres. Ich würde diesen Roman sogar fast ein bisschen mit der On Dublin Street Reihe von Samantha Young vergleichen. Allerdings mit mehr Humor und weniger Erotik. Das Grundprinzip ist aber ähnlich und im Nachfolgeband „Trust Again“ wird es dann auch um ein anderes Paar aus dem Umfeld von Kaden und Allie gehen.
Ob die Entwicklung der Geschichte so nun glaubwürdig ist, kann ich nicht so ganz beurteilen, da ich mich von der Art her einfach total von den beiden Protagonisten unterscheide. Ich empfand es die meiste Zeit über allerdings nachvollziehbar. Zum Ende hin war es mir ein bisschen zu viel Drama für meinen persönlichen Geschmack.

Fazit: Einen Roman, den ich gerne weiterempfehle, wenn man mal etwas für zwischendurch braucht und sicher ein absolutes Muss für Fans dieses Genres.

Vielen Dank an den Lyx-Verlag und was liest du für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 30.10.2016

Wieder mal ein sehr empfehlenswerter Science-Thriller mit topaktuellem Thema

HELIX - Sie werden uns ersetzen
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Helix von Marc Elsberg ist ein Science-Thriller, in dem es um Genmanipulation an Pflanzen, Tieren und letztendlich auch Menschen geht. Erschienen ist der Roman Ende Oktober 2016 im blanvalet-Verlag.

Auf ...

Helix von Marc Elsberg ist ein Science-Thriller, in dem es um Genmanipulation an Pflanzen, Tieren und letztendlich auch Menschen geht. Erschienen ist der Roman Ende Oktober 2016 im blanvalet-Verlag.

Auf einer Sicherheitskonferenz in München sackt der US-Außenminister plötzlich leblos zusammen und stirbt. Bei der Obduktion wird auf seinem Herzen ein ungewöhnliches Zeichen entdeckt. Was ist das für ein Virus? Und warum stirbt nur der Außenminister daran?
Gleichzeitig werden auf der ganzen Welt Tiere und Nutzpflanzen mit außergewöhnlichen Eigenschaften gefunden, die es eigentlich nicht geben kann.
Helen und Greg wollen Eltern werden. Kurz vorm Einsetzen der befruchteten Eizellen erhalten Sie ein ungewöhnliches Angebot. Wenn sie möchten, können sie ihren Nachwuchs nach ihren Vorstellungen gestalten und zu Wunderkindern machen, die in der modernen Welt viel konkurrenzfähiger sind als normale Kinder.
Eines der dort schon hervorgebrachten sonderbegabten Kinder verschwindet und mit der Zeit ergeben sich Hinweise, dass all die außergewöhnlichen Ereignisse einen Zusammenhang haben...

Auch mit Helix ist dem Autor Marc Elsberg wieder ein spannender und äußerst interessanter Science-Thriller gelungen. Wie auch schon bei Zero oder Blackout wurde hervorragend recherchiert. Das Thema der Genmanipulation, wie sie in diesem Thriller beschrieben wird, ist topaktuell. Wenn man einige der Begriffe, die im Buch auftauchen, googelt, findet man hierzu sehr aktuelle News, die dem entsprechen, was Marc Elsberg in seinem Roman erzählt.
Der Autor geht aber noch über die heutigen Möglichkeiten hinaus (hoffentlich zumindest) und erschafft ein erschreckendes Szenario, was mit der im Buch beschriebenen Technik alles möglich sein könnte. Hierbei lässt er aber auch nicht aus, dass es durchaus auch positive Effekte geben könnte.
Der Schreibstil hat mir durchweg sehr gut gefallen und war gut und flüssig zu lesen. Die Kapitel sind meist kurz gehalten und die Szenen werden schnell gewechselt, so dass die Spannung durchgehend aufrecht erhalten wird und der Roman sehr temporeich ist. Hierzu tragen auch immer wieder kurze und prägnante Sätze bei.
Mit dem Thema Genmanipulation hat sich Marc Elsberg ein sehr komplexes und schwieriges Thema ausgesucht. Die Zusammenhänge werden auch für Laien verständlich dargestellt, so dass ich dem Geschehen jederzeit folgen konnte und auch das Gefühl hatte, das Gelesene verstanden zu haben, auch wenn man natürlich davon ausgehen muss, dass hier einiges vereinfacht dargestellt wurde.
Wie ich in einem kürzlich erschienen Interview auf kurier.at gelesen habe, wäre der Autor auch einer Verfilmung seiner Bücher nicht abgeneigt. Ich finde ja durchaus, dass man das auch merkt, wenn man seine Bücher liest. Zum Ende hin wird es doch immer sehr action- und ereignisreich und ich könnte mir alle Bücher sehr gut als Film vorstellen.
Es gab nur ein paar Kleinigkeiten, die ich an diesem Roman nicht ganz so gelungen fand. Zum einen dachte ich mir an einem Punkt, so doof kann die Person doch jetzt nicht sein. Immerhin weiß diese Person, dass es sich um ein Wunderkind mit weit überdurchschnittlichen Fähigkeiten handelt.... Zum anderen fand ich das kleine Techtelmechtel zwischen der Hauptermittlerin und dem Wissenschaftler etwas überflüssig und auch Helen, die die Möglichkeit bekommt sich ein modernes Kind einsetzen zu lassen, war mir teilweise ein bisschen zu hysterisch.

Fazit: In der Gesamtheit betrachtet aber wieder ein sehr guter Thriller, der mich darin bestärkt auch weiterhin Bücher von Marc Elsberg zu lesen. Ich vergebe 4 Sterne und empfehle dieses Buch allen, die sich nicht vor komplexen Themen scheuen, die zum nachdenken anregen.

Vielen Dank an blanvalet und das bloggerportal für das Rezensionsexemplar.