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Veröffentlicht am 30.09.2019

Ich hatte etwas mehr erwartet

TausendMalSchon
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“TausendMalSchon” erzählt die Geschichte einer jungen Frau mit magischen Kräften, die ihr Schicksal aus vollster Überzeugung ablehnt und nach einem tragischen Vorfall in ihrer Kindheit ein ruhiges Leben ...

“TausendMalSchon” erzählt die Geschichte einer jungen Frau mit magischen Kräften, die ihr Schicksal aus vollster Überzeugung ablehnt und nach einem tragischen Vorfall in ihrer Kindheit ein ruhiges Leben auf der Insel Alderney bei ihrer Großmutter bevorzugt.
Bis Cedric in ihrem Leben auftaucht und an Grundpfeilern ihres Glauben rüttelt, welche das Mädchen seit Jahren schon täglich vorgelebt bekommt. Dazu kommt, dass Seelenjäger plötzlich die Insel stürmen und Sasha’s friedliches Leben in starke Bedrängnis gerät.
Wird sie dem blassen Kerl mit dem strahlenden Blick mehr vertrauen, als jahrelang anerzogener Seelenmagiergeschichte?

Beginnen wir mit den positiven Punkten. Die Idee hinter der Seelenmagie gefällt mir sehr gut. Seelen, die tausend Leben leben um dann zur Ursprungsseele zurück zu kehren; Magierinnen, die das Gute schützen und das Böse im Zaum halten; und verschiedene andere magische Wesen, wie Wandler oder Verfluchte, die dem Ganzen eine vielfältige Richtung geben, haben mir die Handlung schmackhaft gemacht. Auch die Zeitreisen und Beschreibungen des Settings machten zwischendurch Lust auf mehr.

Die Schreibweise ist zwar locker und leicht, die Dialoge sind flüssig und recht ansprechend, und ich bin auch schnell über die Seiten geflogen, aber dann hatte ich das Buch beendet und kam nicht umhin mich zu fragen, warum ich eigentlich nicht wirklich zufrieden war?

Das will ich nun so spoilerfrei wie möglich erklären.

Die Handlung ist nett und birgt definitiv Potenzial richtig spannend zu werden, aber die vielen schon oft gelesenen Klischees der Liebesgeschichte und die vorhersehbaren Aktionen der Protagonisten machten mir manchmal das Herz schwer. Ich konnte mich kurzzeitig öfters einfach nicht mitreißen lassen und wenn ich eine Lesepause einlegte, war der Drang nicht so groß weiter zu lesen, obwohl man ja doch unbedingt das Ende und die Geheimnisse kennen wollte.

Was war es also?

Das Buch wurde so sehr auf der Liebesgeschichte, und vor allem Cedric’s Vergangenheit, und dem damit verbundenen Fluch aufgebaut, dass die wirklich spannenden Ereignisse um Selina, Lazarus, die Jäger der Seelen und Sasha’s Einfluss auf das Ganze total unter gingen oder nur schnell abgehandelt wurden. Mir fehlten ausgefeilte Situationen in denen die Aufregung, das Nervenflattern und diese adrenalinsteigende Aufregung mal so richtig hoch kochen! Das gab es so gut wie gar nicht, oder es war einfach nur schnell vorbei. Ganz zu schweigen davon, das der wirklich ausschlaggebende finale “Kampf” in sehr wenigen Sätzen abgehandelt war.

Im Gegensatz dazu schlug ich mich mit Lügen, Geheimnissen und klischeebeladenen Momenten herum, die eher aufhielten als die Handlung weiter zu bringen. Ich fand es unheimlich schade, weil die Grundidee richtig toll klang!

Dazu kam, das ich am Ende auch so viele Fragen hatte, die einfach offen gelassen wurden, obwohl man so schön hätte darauf eingehen können. Ich möchte nicht zu viel verraten aber ein Beispiel: Was ist denn die Ursprungsseele überhaupt und wozu ist sie da? Das wurde völlig außer Acht gelassen.

Ich war aber nicht gänzlich enttäuscht, da es auch ganz schöne emotionale Momente gab und vor allem die Idee des Seelenbuches hat mir total gefallen. Es werden öfters sogenannte Scrapbooks gebastelt, welche für die Seelenmagierinnen Erinnerungen ihrer letzten Leben enthalten. Das Thema zieht sich durch das gesamte Buch, weil die Bewohnerinnen der Insel auch eine Möglichkeit geschaffen haben, diese Bücher für Normalsterbliche herzustellen, und das gab mir eine heimelige Note mit. Marah Woolf schaffte es hier zu zeigen, wie wichtig Erinnerungen im Leben sind und das hat mich schon berührt.

Auch die Nebencharaktere waren total sympathisch und gaben der Geschichte etwas Rundes mit. Ich mochte viele von Ihnen, möchte hier aber nicht zu sehr ins Detail gehen, da ihr sonst zu viel über den Verlauf der Handlung erfahrt.

Das Ende ist leider eine Geschmackssache und für mich so nicht authentisch. Es wirkt an den Haaren herbeigezogen und ein bisschen, als müsste man die Leser jetzt gezwungen zufrieden stellen, aber selbst hier musste ich ein wenig schmunzeln. Zum Glück darf man in Büchern auch mal zaubern.

Was ich auf jeden Fall noch erwähnen möchte, ist das unglaublich schöne Cover und den farbigen Buchschnitt. Es ist in der Farbgebung so liebevoll gestaltet, das das Buch im Regal ein echter Hingucker ist. Es fällt zwar nicht in meine Bewertung rein, aber muss trotzdem angemerkt werden.

Ob “TausendMalSchon” das richtige Buch für euch ist, kann ich dieses Mal nicht sagen. Ich finde es ganz schön und ich hab mich ab und zu auch amüsiert. Ich denke aber, es wird kein Buch sein, dass mich länger beschäftigen kann.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Es war eine nette Geschichte

New Promises
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Isobel Walsh hat ein Geheimnis. Sie ist seit 8 Jahren in ihren besten Freund Will verliebt. Außer ihrer Freundin Lena scheint das auch sonst keiner zu bemerken und so leidet die junge Skilehrerin mit den ...

Isobel Walsh hat ein Geheimnis. Sie ist seit 8 Jahren in ihren besten Freund Will verliebt. Außer ihrer Freundin Lena scheint das auch sonst keiner zu bemerken und so leidet die junge Skilehrerin mit den Dreads leise vor sich hin. Selbst die Tatsache neben Will in eine Wohnung zu ziehen, die sie von dessen Eltern gratis zur Verfügung gestellt bekommt, nimmt sie hin, auch wenn sie nun in der ersten Reihe sitzt, was die allabendlichen Abenteuer des Schürzenjägers angeht.
Dann taucht Cole in Izzy’s Leben auf und plötzlich ist da ein Mann, der sich für sie interessiert, wie es lang keiner getan hat, und Will kriegt genauso plötzlich Stielaugen
und böse Eifersuchtsanfälle. Ist da vielleicht doch mehr?

Nach “New Beginnings” und dem damaligen ersten Kennenlernen des Settings und der Chataktere, war ich super gespannt auf den zweiten Band. Was war nach der Aktion an Silvester passiert?
Das ich mich auf ein längeres Hin und Her einstellen musste, war mir klar und ich freute mich auf die frechen Dialoge und das Geflirte. Aber genau hier war mir zu wenig vorhanden. Es gab zwar “Momente”, aber kein Geflirte, zumindest nicht mit Will.

Auch empfand ich Izzy als unbeständigen Charakter. Sie blieb sich irgendwie zu wenig selbst treu und ihre Entscheidungen und Handlungen waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Sie ist schon individuell und es gibt Situationen, in denen ich “Izzy” erkenne, aber manchmal wollte ich sie gern aufrütteln. Es ist schwer zu erklären ohne zu viel zu verraten.

Will hat meiner Meinung nach erst viel zu spät in der Handlung seine wichtigen Auftritte. Er spielt mir am Anfang zu sehr am Rande und es geht so oft um Cole und das kleine Drama, das am Ende noch aufgedeckt wird, dass mir die Geschichte um die Freundschaft, die endlich mehr werden sollte, zu kurz kommt. Mir fehlt die Entstehung von Freundschaft zu Liebe.

Ich mag beide Hauptcharaktere und ihre Eigenarten. Izzy ist flotzig, frech und selbstbewusst, und hat trotzdem eine weiche, liebevolle Seite inne. Will ist zwar der Aufreißer schlechthin, aber hinter vielen Handlungen steckt seine beschützende Art, die ihn sensibler wirken lässt.

Doch meiner Meinung nach, ist da zu wenig Spannung in der sich aufbauenden Verbindung. Mir fehlt das intensive Knistern, mir fehlt auch der Gefühlsknall am Ende. Es läuft mir zu seicht dahin und ich musste ab und zu ein paar Seiten zurück gehen um nochmal zu lesen, was jetzt vor sich geht. Wurde die aktuelle Situation wieder als “das hat nix zu bedeuten” abgetan oder versteht einer den anderen mal wieder nur falsch?! Die Emotionen, die mich umhauen hätten sollen und das kribbelige Erwartungsgefühl gingen mir einfach zu sehr verloren.

Ich liebte Band 1 und war von der Leidenschaft hingerissen, aber im Gegensatz dazu ist Band 2 eher eine ganz nette Geschichte für Zwischendurch. Es hat mich nicht völlig überzeugen können, auch wenn der Schreibstil von Lilly Lucas es schaffte, mich schnell über die Seiten fliegen zu lassen. Im Großen und Ganzen ist es eine süsse Story, die mich kurzzeitig unterhalten, aber nicht langfristig beschäftigen konnte.

Veröffentlicht am 23.09.2019

Geschmackssache

Highway to Love
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Christine Freehan hat schon einige Bücher veröffentlicht und dennoch ist “Highway to Love” mein erstes von ihr.

Anya ist eine junge Frau, die in Obdachlosenheimen aufgewachsen ist und sich schon seit ...

Christine Freehan hat schon einige Bücher veröffentlicht und dennoch ist “Highway to Love” mein erstes von ihr.

Anya ist eine junge Frau, die in Obdachlosenheimen aufgewachsen ist und sich schon seit der Teenagerzeit alleine durch schlagen muss. Sie wünscht sich ein Zuhause, einen liebenden Mann und Kinder. Doch im Moment ist sie auf der Flucht und der Erfüllung ihrer Träume mehr als fern. Auf der einen Seite ist die Protagonistin ziemlich tough und ich bewundere ihre Stärke, auf der anderen Seite trifft sie Entscheidungen, die mein gesunder Menschenverstand nicht nachvollziehen kann.

Man könnte jetzt sagen: Das ist eh nur fiktiv und in Büchern darf der Autor alles, aber dennoch ist mein Bauchgefühl hier anderer Meinung. Ich fühlte mich mit einigen Handlungen nicht wohl und wollte Anya zu schreien, sie solle verschwinden.

Denn Reaper, der Vollstrecker der Torpedo Ink ist ein Killer. In seinem Wesen ist erst ganz zum Ende des Buches ein wenig Sensibilität zu finden und das nur nach einigen heftigen Szenen. Alles was er kann, ist morden und beschützen für seinen Bikerclub, und seine Vergangenheit ist mehr als krank. Reaper ist mit seinen “Brüdern und Schwestern” des Motorradclubs in Russland in einem Internat gehalten worden, wie Tiere.
Sein Leben bestand aus Gewalt, Misshandlung, Vergewaltigung und später ausgefeilter Rache, und ich war einfach nur schockiert. Ihn umgibt schon eine intensive Ausstrahlung und ich kannvein wenig verstehen, was Anya in ihm sieht. Er gibt ihr auf seine Art Sicherheit, allumfassende aufopferungsvolle Liebe, aber die Art und Weise, wie er die junge Frau besitzt, bevormundet und überhaupt behandelt hat mich wütend gemacht.

Ich war am Ende des Buches wirklich unsicher, wie ich das bewerten und für mich selbst auch verarbeiten soll. Ich habe das Buch zu Ende gelesen, da der Schreibstil schon flüssig und die Aufträge des Motorradclubs interessant sind. Sie retten Frauen, jagen Pädophile und lassen sich nichts gefallen.

Aber – auch wenn mich so mancher Nebencharakter außerordentlich fasziniert hat – ich würde kein Bikerbuch der Autorin wieder zur Hand nehmen. Es mag toll geschrieben sein, aber dieses Buch ist so voller Gewalt und gleichzeitig voller skurriler, erotischer Handlungen, die sich dann mit gewaltigen Momenten verbinden, dass das einfach nicht meine Welt ist. Es gibt auch eine Überraschung, was diese Menschen von Torpedo Ink angehen und irgendwie passt ihr Verhalten absolut zu ihren Erlebnissen, aber ich schätze das ist einfach Geschmackssache.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Leider nicht so überzeugend

True Hearts - Ich sehe nur dich
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Wyatt hat genug von New York. Sein Leben besteht aus Unmengen an Geld, einer steilen Karriere, heißen Models und den neuesten Autos. Doch seine Seele ist leer und unbefriedigt. Etwas fehlt und er macht ...

Wyatt hat genug von New York. Sein Leben besteht aus Unmengen an Geld, einer steilen Karriere, heißen Models und den neuesten Autos. Doch seine Seele ist leer und unbefriedigt. Etwas fehlt und er macht sich auf zurück in seine Heimatstadt L. A. um es zu finden – was auch immer “es” sein soll.

Melina steckt in ihrem Leben fest. Ihr Job ist grauenhaft und ihre Träume eine bekannte Fotografin zu werden, liegen auf Eis. Als dann ihre Jugendliebe Wyatt wieder zurück an die Westküste zieht und jeder in ihrem Umfeld davon spricht, wie perfekt er und ihre Schwester Winnie doch zusammen passen würden, ist das Chaos groß. Perfekt wird es, als Wyatt auch noch in Melina’s katastrophaler Firma als Berater tätig sein wird. Denn wie soll sie ihre furchtbare Arbeitssituation nun noch verheimlichen?

Die knisternde Stimmung ist von Beginn an hoch gehalten und die Verbindung zwischen den beiden spürbar. Man merkt, dass beide Hauptcharakter schon seit ihrer Kindheit eine starke Verbindung zueinander haben und der Autor hat quasi keine Zweifel daran gelassen, das sie ein Traumpaar wären. Natürlich gibt es auch eine dramatische Wendung, die von Anfang an aufgebaut wird, um sich in einer explosiven Szene zu entladen, aber es war so vorhersehbar was passiert.

Die Schreibweise ist flüssig und locker, die Stimmung leidenschaftlich und anheizend, doch ich kam leider nicht so richtig dazu, die Handlung zu genießen, da mich die Klischee’s gelangweilt haben und die Ereignisse nicht überraschen konnte. Ich kannte seit Beginn des Buches den später kommenden Grund für ihren fatalen Streit und ich war traurig, recht zu haben.

Am liebsten mochte ich zumindest die Art, wie Wyatt und Melina miteinander umgehen. Ihre Innigkeit spürt man die ganze Zeit über intensiv und auch das Ende fand ich schön.

Im Großen und Ganzen ist es eine nette Story für Zwischendurch, von der man aber nicht zu viel erwarten darf. Sie hat mich weder überraschen noch tiefer berühren können.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Es hatte seine guten Momente

Blind Date in Paris
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In der Vorschau damals, für die Titel im Sommer, habe ich beim Arena Verlag “Blind Date in Paris: Wie sieht Liebe aus” entdeckt. Sowohl das bunte, liebevoll gestaltete Cover, als auch der Klappentext machten ...

In der Vorschau damals, für die Titel im Sommer, habe ich beim Arena Verlag “Blind Date in Paris: Wie sieht Liebe aus” entdeckt. Sowohl das bunte, liebevoll gestaltete Cover, als auch der Klappentext machten mich neugierig. Vor allem muss ich gestehen, Bücher über blinde Menschen oder ähnliche Herausforderungen finde ich immer sehr interessant, da es für mich wahrscheinlich unmöglich ist, mich komplett rein zu versetzen. Außerdem klingt die Inhaltsangabe so schön verrückt und doch wieder mit einem Hauch Mehr, dass ich nicht drum herum kam es zu lesen.

Aber ich kann euch sagen… ich bin zwiegespalten. Denn das neue Jugendbuch vom Autorenduo Stefanie Gerstenberger und Marta Martin ist eine Mischung aus schwerer, ungewöhnlicher und zwischendurch wieder leichter Kost, welche mich ganz schön Nerven gekostet hat.

Die Erklärung ohne zu spoilern ist nicht einfach, folgt aber auf dem Fuße.

Wanda ist ein 16 Jähriges Mädchen, dessen einziger Sinn im Leben momentan daraus besteht ihren Vater glücklich zu machen. Sie turnt Gymnastik fast schon professionell und sicherlich obsessiv – und Freizeit ist ein Fremdwort. Sicherlich macht Wanda eine große Entwicklung durch – die ich ihr auch gar nicht abschreiben möchte – denn sie hat Respekt verdient, aber es dauert wirklich wirklich lange und es mag zwar einen großen Teil der Geschichte ausmachen… aber ganz ehrlich: Ich konnte das Wort “Papa” und seine gedachten Weisheiten in Wanda’s Kopf nicht mehr ertragen. Nach der Hälfte des Buches wird das zwar besser, aber gut, da war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Auch ihre Art nur nach Papa’s Vorgaben Paris zu erforschen ging mir ziemlich auf die Nerven und ich konnte das atemberaubende Setting, welches definitiv vorhanden war und für unglaubliches Kopfkino zwischendurch sorgte, gar nicht richtig genießen. Es war zu viel.

Dann hätten wir da noch Ken, eigentlich Kenneth, und sein Blindenhund Barbie. Ich ziehe meinen Hut für die authentische Darstellung dieses Charakters und fand sein Wesen sehr erfrischend. Man blickt zwar schnell hinter seine Fassade, auch durch die kurzen Memo-Kapitel aus Ken’s Sicht, und sieht das er eben auch sein Päckchen zu tragen hat, aber ich liebe ihn. Seine Art das Leben zu betrachten und mit seiner Situation umzugehen ist ein Lichtstrahl in dieser Geschichte. Natürlich habe ich dabei nicht vergessen, dass er momentan ziemlich antriebslos ist und gerade das verhasste Verhältnis zu seinem Vater ihn ein wenig bitter wirken lässt, aber er war einfach sympathisch.

Wie ihr im Klappentext lesen konntet, spielt die Geschichte in Paris und das war wirklich zauberhaft. Man erlebt die typische Atmosphäre – zumindest wie ich sie mir bei Einheimischen vorstellen würde mit den Straßencafè’s, der Livemusik, gutem Essen, viel Wein und den kleinen süßen Hinterhöfen mit kleinen Tischen und vielen tollen Menschen – und muss sich dann aber auch noch mit den Problemen der Tante Aureliè und einiger Nebendarsteller aus dem gleichen Wohnhaus bzw. Aureliè’s Umfeld auseinandersetzen. Man bekommt quasi eine große Portion Leben in realer Sichtweise serviert, gekürt durch eine liebevolle, langsam anbahnende Liebesgeschichte.

Das klingt soweit auch gut und ich habe das Buch auch beendet, doch die aufgedrehte und manchmal überladene Schreibweise machte es mir nicht leicht. Auf der einen Seite mag ich es, wenn es in Büchern nicht langweilig wird, auf der anderen prallten hier nicht nur viele Welten von unterschiedlichen Personen aufeinander ein, auch das Abenteuer von Ken und Wanda kam selten zur Ruhe. Es musste immer richtig viel auf einmal passieren und ich muss leider sagen, das ich irgendwann die Lust verlor dem ganzen noch intensiv zu folgen. Ich fühlte mich von Eindrücken erdrückt.

“Blind Date in Paris” verliert für mich an Charme durch die Menge der Ereignisse und die unruhige Schreibweise. Es fesselte durch das geniale Setting, die malerischen Beschreibungen und die witzige Art von Ken, aber leider überzeugt es mich nicht.