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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2019

Schön geschrieben, aber unrealistisch

An einem Sonntag im August
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Wieder einmal hat sich gezeigt, dass es viel besser ist wenn ich direkt vor dem Lesen eines Buches den Klappentext NICHT nochmal überfliege. Den habe ich zu dem Zeitpunkt nämlich meist längst vergessen, ...

Wieder einmal hat sich gezeigt, dass es viel besser ist wenn ich direkt vor dem Lesen eines Buches den Klappentext NICHT nochmal überfliege. Den habe ich zu dem Zeitpunkt nämlich meist längst vergessen, und kann mich von der Story dann wenigstens überraschen lassen. Abgesehen von dem, was in der Kurzbeschreibung schon verraten wird, gibt es dann nämlich keine größeren Überraschungsmomente mehr.

Generell war der Großteil der Story ein bisschen hanebüchen, um nicht zu sagen unrealistisch. Aber andererseits liest sie sich einfach sehr gut. Das kann man perfekt in einem Rutsch runterlesen, ohne dass man sich langweilt. Perfekt für so einen Sonntag im August (oder auch jeden anderen Monat ). Zudem fand ich die Charaktere recht sympathisch, und der Berliner Lokalkolorit war auch nicht verkehrt.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Skurril aber nicht wirklich witzig

Scharnow
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"Die Ärzte" begleiten mich schon seit über 30 Jahren. Mein großer Bruder fand die gut, und Kopien der Lieder auf Kassette gehörten Ende der 80er zu seinen größten Schätzen. "Zu spät" war wohl das erste ...

"Die Ärzte" begleiten mich schon seit über 30 Jahren. Mein großer Bruder fand die gut, und Kopien der Lieder auf Kassette gehörten Ende der 80er zu seinen größten Schätzen. "Zu spät" war wohl das erste Lied (mit Ausnahme von Kinderliedern), das ich komplett auswendig konnte - und zwar ohne dass der Song im Radio dazu noch mitlaufen musste. Auch diverse Freunde später hatten immer mindestens eine Platte von den "Ärzten" im Regal zu stehen. Obwohl ich nicht behaupten würde, dass ich ein großer Fan der Band war oder bin, so höre ich sie doch ganz gerne.
Bela B habe ich später auch als Schauspieler kennen gelernt. Als Autor war er mir allerdings neu (hab nachgelesen, dass das zwar sein Debütroman war, aber er vorher schon Kurzgeschichten und ein ganzes Drehbuch verfasst hat). Das kann er auch ganz gut, das Schreiben. Allerdings ist "Scharnow" auch sehr skurril. Für mich leider zu skurril.

Mir hätte hier ein 'normaler' Blick auf ein brandenburgisches Kaff voll gereicht, das wäre schon skurril genug gewesen, auch ohne die übernatürlichen Elemente (das rote Buch, der fliegende Mann). Die waren mir einfach zu viel des Guten. Ich finde sowas aber - außer bei Stephen King - fast nie gut. Eine andere Ausnahmen war noch Matt Ruff mit "G.A.S.", das war gespickt mit ähnlich skurrilen Gestalten und unnatürlichen Wesen, und ich fand es großartig! Allerdings vorwiegend aufgrund des tollen Humors des Buches - und genau der fehlt mir hier bei "Scharnow". Somit reicht es bei mir nur für gute 3,5 Sterne

Veröffentlicht am 29.07.2019

Geschichte gut, Schreibweise zu einfach

Der Schatz im Ferienhaus
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Eine spannende Geschichte für die Ferienzeit für kleine Leseanfänger (aber keine Angst, zuu spannend wird es nicht - genau richtig für die Altersgruppe).
Meine Jungs fanden es besonders gut, dass sie miträtseln ...

Eine spannende Geschichte für die Ferienzeit für kleine Leseanfänger (aber keine Angst, zuu spannend wird es nicht - genau richtig für die Altersgruppe).
Meine Jungs fanden es besonders gut, dass sie miträtseln konnten was die Abkürzungen auf der Geheimbotschaft wohl bedeuten mögen.

Pro Seite gibt es dann meist 2 Zeilen, die die Kinder selbst lesen können. Durch die Markierung mit der Eule am Rande kann man diese Textstellen auch beim Durchblättern sehr rasch finden! Manchmal sind da auch etwas schwierigere Wörter dabei, aber es soll ja auch eine unterhaltsame Übung sein und kein Test - man darf den Kids durchaus helfen.
Den Schreibstil im Rest der Geschichte fand ich hingegen manchmal zu einfach gestaltet, vor allem wenn sich mehrere Sätze, die nur aus 2 bis maximal 4 Wörtern bestehen, aneinanderreihen. Beim Vorlesen ist auch kleineren Kindern eine etwas komplexere Satzstruktur zuzutrauen und Zweitklässlern, die das Buch komplett selbst lesen können, ebenfalls.

Veröffentlicht am 25.07.2019

Guter Anfang, aber ab der Mitte mehr verwirrend als spannend

Samantha Spinner (1). Mit Schirm, Charme und Karacho
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Samantha bekommt einen mysteriösen Regenschirm, und begibt sich - begleitet von ihrem kleinen Bruder Nipper - auf eine Reise rund um die Welt. Und mittels ganz geheimer Gänge unter der Erde dauert so ein ...

Samantha bekommt einen mysteriösen Regenschirm, und begibt sich - begleitet von ihrem kleinen Bruder Nipper - auf eine Reise rund um die Welt. Und mittels ganz geheimer Gänge unter der Erde dauert so ein Trip von Seattle nach Paris auch nur ein paar Minuten.

Oft war es in der Vergangenheit so, dass beim Lesen solcher Abenteuergeschichten meine Söhnen und auch ich eher die zweite Hälfte des jeweiligen Buches besser fanden. Wenn alles wichtige etabliert ist und die Action richtig los geht.
Hier aber fanden wir alle, dass die Geschichte in den ersten Kapiteln richtig stark ist - und zum Ende hin leider abfällt.

Am Anfang begeben wir uns mit den Kindern (und Mops Dennis) schon relativ rasch auf die erste Reise, die uns nach Paris führt. Dort bekommen wir alle sogar was von der Stadt zu sehen, bevor es dann schon bald nach Florenz geht. Auch hier können die Kinder (sowohl Samantha und Nipper, als auch die lesenden Kinder) ein bisschen die Atmosphäre spüren, bevor dann schon wieder die schwarzen Ninjas aufkreuzen und abermals eine Flucht angesagt ist. Ab da an sind wir entweder in Seattle, oder irgendwie unterwegs, kurzzeitig auch mal in so etwas wie einem Museum oder einer Schatzkammer. Aber so richtig durchgeblickt, wo wir gerade sind, haben wir leider nicht immer (und schon gar nicht, wenn wir am nächsten Tag bei einem neuen Kapitel weiterlesen wollten und erstmal 2 Kapitel zurückblättern mussten um uns zu erinnern was zuvor passierte und wo wir ungefähr gerade sind).

Was genau diese maskierten Ninjas bezwecken und wollen blieb uns leider bis zum Ende ebenfalls ein Rätsel. Das war sehr verwirrend, genauso der "Showdown" (der so plötzlich und kurz war, dass er sich nicht wie einer anfühlte) im Museum dann. Auch wurde das Rätsel um Onkel Paul nicht zufriedenstellend aufgelöst.

Mittendrin gibt es auch immer noch Infoseiten zu verschiedenen Bauwerken, wie zB dem Eifelturm. Die fanden wir auch interessant, aber wieso da auch Maccu Pichu und die Chinesische Mauer dabei waren haben wir nicht verstanden, da die Kids dort nie waren. Falls doch, dann haben wir tatsächlich noch mehr von dem Buch nicht verstanden.

Ein Grund für mich, warum ich das Buch für meinen Sohn haben wollte, waren ja auch die auf dem Rückumschlag versprochenen Codes und Rätsel. Ich habe gedacht, dass es hier eine Art interaktive Geschichte ist, wo die lesenden Kinder miträtseln können mit den Protagonisten. Allerdings sind diese Rätsel hinten angestellt und haben für die Handlung an sich keine Relevanz. Schade!

In Summe war ich also schon etwas enttäuscht von diesem Buch. Meinen Söhnen hat es aber immerhin gut gefallen - beide fanden den ersten Trip nach Paris am spannendsten - und sie würden auch den 2. Fall lesen wollen.

Veröffentlicht am 28.06.2019

Zu kurz und etwas zu kitschig

Ein Sommerhaus in Cornwall
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Der Einstieg in die Geschichte war sehr erfrischend. Wir begegnen sofort den beiden Protagonisten Pippa (habe ich sofort ins Herz geschlossen) und Ben (scheint ein netter und vor allem attraktiver Kerl ...

Der Einstieg in die Geschichte war sehr erfrischend. Wir begegnen sofort den beiden Protagonisten Pippa (habe ich sofort ins Herz geschlossen) und Ben (scheint ein netter und vor allem attraktiver Kerl zu sein), samt sonstigen Lebewesen des Bauernhofes. Ein gemütliches Setting, das mich irgendwie etwas an die Mary Scott Romane erinnert hat die ich in den 90ern gern mal gelesen habe.

Leider fehlte im Mittelteil dann etwas Handlung. Plötzlich befinden wir uns schon Wochen später, und in wenigen Sätzen wird zusammengefasst was sich seitdem ereignet hat (eh nicht viel). Da hätte sich Debbie Johnson ruhig die Mühe machen können um uns einige Dates von Pippa und Ben zu schildern. Mit 256 Seiten ist das Buch eh an der äußersten Untergrenze von dem was ich noch "Roman" nennen würde.

Doch richtig gestört hat mich dann die seitenlange Selbstkasteiung von Pippa und Ben wie idiotisch sie sich doch jeweils verhalten haben. Dieses Lamentieren mittels innerem Dialog (wiedergegeben von einem auktorialen Erzähler übrigens, keine Ich-Perspektive!) ging mir eindeutig zu lang und war nur gespickt mit Wiederholungen. Schade, dass hat den Level für mich doch etwas heruntergezogen.