Cover-Bild Rotes Gold
Band 2 der Reihe "Die Xavier-Kieffer-Krimis"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 19.04.2012
  • ISBN: 9783462044126
Tom Hillenbrand

Rotes Gold

Ein kulinarischer Krimi. Xavier Kieffer ermittelt
»Tom Hillenbrand regt genussvoll den Appetit der Krimileser an.« Die Welt

Seit der Luxemburger Koch Xavier Kieffer mit Frankreichs berühmtester Gastrokritikerin liiert ist, wird er zu den exklusivsten Events eingeladen. Doch das edle Dinner beim Pariser Bürgermeister endet bereits nach der Vorspeise: Ryuunosuke Mifune, Europas berühmtester Sushi-Koch, kippt plötzlich tot um.

Die Diagnose lautet: Fischvergiftung. Doch Kieffer ist skeptisch und deckt schnell Widersprüche auf. Er taucht ein in die Welt der Sushiküche und muss erkennen, dass es Fische gibt, die teurer sind als Gold – und wertvoller als ein Menschenleben.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2019

Tod und Essen

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Essen ist ein existentielles Thema, wie auch der Tod eines, ja das existentielle Thema schlechthin ist. Wenn Essen und Tod in einem Krimi zusammenkommen kann man nicht umhin dass einen das an das Leben ...

Essen ist ein existentielles Thema, wie auch der Tod eines, ja das existentielle Thema schlechthin ist. Wenn Essen und Tod in einem Krimi zusammenkommen kann man nicht umhin dass einen das an das Leben erinnert.

Aber von Anfang an: ich habe den ersten Roman „Teufelsfrucht“ nicht gelesen, in dem der Luxemburger Koch Xafier Kieffer als Ermittler einer kulinarischen Krimireihe eingeführt wird. Dennoch habe ich mich erneut für eine Lovelybooks-Leserunde für den Nachfolgeband "Rotes Gold" beworben. Der zweite Band beginnt jedenfalls damit, dass einer der weltbesten Sushiköche (Mifune) bei einem ihm gewidmeten Abend im Pariser Museum Orsay tot umfällt. Xavier Kieffer ist zugegen und wird schnell in den Fall hineingezogen, da der exzentrische und schwerreiche Pariser Bürgermeister ihn bittet privat zu ermitteln.

Xavier Kieffer ist einem in seiner Technikskepsis („Wiffi“) und seiner Vorliebe für ein dolce vita (Alkohol, Essen, Wein, Ruhe, schönes Ambiente, schöne natürliche Frauen) ohne Gesundheitsdogmatismus sympathisch. Bei all dem hat er aber stets im Gefühl, wenn der schmale Grat von Genuss überschritten und zur lukullischen Dekandenz wird. Diesen überschreitet beispielsweise der (natürlich fiktive) Pariser Bürgermeister François Allegret, der sich gerne vom Aussterben bedrohte Singvögel und Gänsestopfleber ohne den Hauch eines Skrupels genehmigt.
Von diesen Gourmets ohne Gewissen leben diejenigen, die mit den exotischen Lebensmitteln handeln. Eines dieser schwer zu bekommenden Lebensmittel ist der Blauflossenthun (Blue fin). Vom Handel mit ihm handelt auch der Krimi „Rotes Gold“, eine Umschreibung für diesen Fisch, der als Sushi-Spezialität gilt.

Gemeinsam mit seinem finnischen Freund Pekka, der bei der EU arbeitet und seinem ehemaligen japanischen Kollegen und immer noch Freund Toro versucht Kieffer herauszufinden, was es mit der Thunfisch-Mafia und dem Tod des Sushikochs auf sich haben könnte. Dabei wird der Leser in die düstere – und mitunter auch recht bigotte – Welt des Thunfischfangs entführt. Man lernt Lusoburges (Luxemburger Staatsbürger mit portuguiesischem Migrationshintergrund) kennen und erfährt wie die Sizilianer seit Jahrhunderten mit und durch den Thunfisch leben.
Für Vegetarier und Veganer, zu denen ich mich zähle, ist die kulinarische Verstiegenheit und der (schlechte) Geschmack der Gourmets mitunter schwer zu verkraften. Es wird sehr deutlich wie egozentrisch und moralisch bedenklich die Welt bzw. Industrie des hemmungslosen Genusses ist und welche Gefahr sie darstellt.

Kieffer ist als Ermittler wie gesagt eine sympathische Figur, die ein angenehmes „Jedermann“-Image hat. So gar nicht passt seine 36jährige Freundin Valerie zu ihm, möchte man meinen. Sie ist die Erbin des Restaurantführerimperiums Guide Gabin (man braucht nicht lange um das Vorbild in der realen Welt zu entschlüsseln) und als solche im Bermudadreieck der Sternegastronomie beheimatet. Kieffer ist da eigentlich eine komische Wahl, als luxemburgischer Eigenbrötler und momentan ohne Stern sowie leicht ergraut, wie es im Roman heißt. Aber das macht den Reiz aus: Paare, die scheinbar nicht zueinander passen kommen in der Literatur immer gut. Und auch in diesen Krimi bringt die Liebeshandlung ein wenig zusätzlichen Pep und Menschlichkeit, die den skrupellosen Thunfischdealern mangelt.

Im letzten großen Handlungsabschnitt wird noch einmal viel an Spannung aufgeboten. Man konnte nicht umhin ein wenig "Miami Vice-Magnum-MacGyver"-Feeling zu bekommen, als sich Kieffer dazu aufmacht die schlimmen Machenschaften der Fischmafia aufzudecken.

Ich finde der Krimi ist solide und gut gemacht. Mir gefällt die Sprache und Schreibweise Hillenbrand sehr, denn sie stellt sich nicht experimentell in den Vordergrund um darüber die Handlung in den Hintergrund zu Rücken. Nein, die faktenunterfütterte Handlung, das Setting und die allgemeine Atmosphäre haben hier Vorrang vor einer etwaigen Selbstdarstellung des Autors. Der Faktenreichtum ist an manchen Stellen etwas störend und das geballte kulinarische Wissen schlägt einem allzu enzyklopädisch entgegen. Natürlich hat das aber auch seine gute Seite, denn obwohl der Lesegenuss manchmal darunter leidet lernt der Leser viel über die ökonomischen Aspekte der Genussbranche und natürlich über luxemburgische Spezialitäten (die dankenswerter Weise in einem beigefügten Glossar am Ende zusammen mit anderem kulinarischen Jargon erklärt werden).

Von der Auflösung bzw. der Revelation des Täters hätte ich mir mehr erhofft, denn es ist dann doch „Mr. Obvious“ geworden. Es scheint Tom Hillenbrand also weniger darum zu gehen am Ende dem Leser eine möglichst spektakuläre Auflösung zu bieten, auf die er selbst nie gekommen wäre, sondern eher um den „Weg“ also die Handlung selbst. Das ist als Ansatz durchaus akzeptabel, ob es das ist was ich speziell von einem Krimi erwarte, da bin ich nicht so sicher.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rotes Gold

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Auch in diesem Buch hat Tom Hillenbrand ein Thema erörtert das erschreckend und doch noch in der Zukunft liegend ist. Bis ich das nächste Mal fisch esse dauert bestimmt eine Weile. Allerdings geht es in ...

Auch in diesem Buch hat Tom Hillenbrand ein Thema erörtert das erschreckend und doch noch in der Zukunft liegend ist. Bis ich das nächste Mal fisch esse dauert bestimmt eine Weile. Allerdings geht es in diesem Buch auch um das Bestreben schnell reich zu werden durch Verkauf und Vermarktung auch wenn man sich dadurch zwischen den Bereichen legal und illegal bewegt. Auch wenn die Spanne dazwischen sehr sehr klein ist. Zudem ist das Handeln in diesem Buch meines Erachtens wider der Natur.
Zum Inhalt will ich nicht alluvial verraten. Xavier Kieffer ist ein luxemburgischer Koch der zu liebe seiner Freundin ein Wochenende in Paris ist und mit ihr an einem Galadinner teilnimmt. Der Koch des Dinners ist ein Japaner und der beste Sushikoch überhaupt. Doch bei dem Omakase - Menü das Ryuunosuke Mifune vorbereitet läuft etwas schief und er stirbt. Schnell steht fest dass er an einer Fischvergiftung gestorben ist. Aber ein so großer Sushimeister der weiß wie man welchen Fisch zu behandeln hat stirbt an einer Vergiftung? Das können viele nicht glauben und so wird Xavier gebeten sich des Falles anzunehmen und rauszufinden warum Mifune sterben musste oder ob es wirklich nur ein Missgeschick war. Schnell findet er sich mitten in der Recherche um das "Rote Gold" Tunfisch.
Im Allgemeinen fand ich das Buch gar nicht so schlecht. Es hat sich einfach und schnell lesen lassen. Obwohl es an manchen Stellen schon etwas zu lang war. Mir persönlich hat noch etwas die Spannung gefehlt.
Das Cover fand ich passend zum Buch, zum Thema Gastronomie und Nahrungsmittelbranche.