Heftige Grundidee mit solider Umsetzung!
The Chain - Durchbrichst du die Kette, stirbt dein KindDas Buch hat mich direkt angesprochen. Der Inhalt klang schon echt heftig, hat dadurch aber jede Menge Spannung versprochen und ich war auf die Umsetzung gespannt.
Nach den ersten Meinungen hatte ich ...
Das Buch hat mich direkt angesprochen. Der Inhalt klang schon echt heftig, hat dadurch aber jede Menge Spannung versprochen und ich war auf die Umsetzung gespannt.
Nach den ersten Meinungen hatte ich etwas Angst, doch die war eigentlich unbegründet. Von dem Autor kannte ich bisher nichts, deswegen kann ich jetzt auch keinen Vergleich zu früheren Werken ziehen, aber dieses hier hat mich von Anfang bis Ende gut unterhalten.
Das Buch ist besteht aus 2 Teilen. Die erste Hälfte war auf jeden Fall sehr spannend, teilweise geradezu brutal, besonders im emotionalen Hinblick, denn Kinder zu entführen ist schon echt heftig. Die Geschichte ging auch sofort los, ohne großes Drumherum, Kylie wird entführt und Rachel muss ihrerseits ein Kind entführen und einige andere Anforderungen erfüllen, sonst ist ihre Tochter tot.
Den Zwiespalt der Prota konnte ich sehr gut verstehen. Wie würde man selbst in so einer Situation reagieren? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht, würde aber nicht behaupten wollen, dass ich sofort die Polizei rufen würde. Ich glaube, wenn es um das eigene Kind geht und die berechtigte Angst besteht, dieses zu verlieren, dann wird man als Mutter zu vielem fähig.
Das war hier auf jeden Fall sehr gut dargestellt und hat auch mich beim Lesen nicht kalt gelassen.
Allerdings muss ich sagen, dass es immer wieder Momente gab, in denen mich Rachel genervt hat. Auch ihr Schwager Pete, der ihr beisteht, hat mich manchmal mit den Augen rollen lassen. Denn die beiden kämpfen nicht nur um Kylies Leben, sondern haben auch ihre ganz eigenen Dämonen und ob diese für die Geschichte wirklich notwendig waren, darüber könnte man diskutieren. Ich hätte es in dem Ausmaß nicht gebraucht.
Die zweite Hälfte im Buch hat auch in meinen Augen ein klein wenig in der Spannung nachgelassen und war zudem sehr vorhersehbar. Trotzdem fand ich das Ende rund, die wichtigsten Fragen wurden beantwortet, man hätte noch etwas mehr auf die Hintergründe eingehen können, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.
Fazit
The Chain hat einen ausgeklügelten Thriller versprochen mit jeder Menge Spannung. Das habe ich zum Großteil auch bekommen. Die Darstellung, wie weit eine Mutter für ihr Kind gehen würde, habe ich komplett abgekauft, konnte es sogar irgendwo nachvollziehen, erschreckenderweise, und manche Szenen waren schon richtig heftig. Ob die Geschichte an und für sich in diesem Ausmaß unrealistisch ist, darüber mochte ich mir ehrlich gesagt gar keine großen Gedanken machen. Es ist ein Buch, ein Thriller, der nicht auf wahren Begebenheiten ruht, und mich unterhalten sollte, und das hat er geschafft. Die zweite Hälfte war wie erwähnt etwas schwächer und die Prota hat mich manchmal ein wenig genervt, ansonsten kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, 4 Sterne.