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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2019

Heftige Grundidee mit solider Umsetzung!

The Chain - Durchbrichst du die Kette, stirbt dein Kind
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Das Buch hat mich direkt angesprochen. Der Inhalt klang schon echt heftig, hat dadurch aber jede Menge Spannung versprochen und ich war auf die Umsetzung gespannt.

Nach den ersten Meinungen hatte ich ...

Das Buch hat mich direkt angesprochen. Der Inhalt klang schon echt heftig, hat dadurch aber jede Menge Spannung versprochen und ich war auf die Umsetzung gespannt.

Nach den ersten Meinungen hatte ich etwas Angst, doch die war eigentlich unbegründet. Von dem Autor kannte ich bisher nichts, deswegen kann ich jetzt auch keinen Vergleich zu früheren Werken ziehen, aber dieses hier hat mich von Anfang bis Ende gut unterhalten.

Das Buch ist besteht aus 2 Teilen. Die erste Hälfte war auf jeden Fall sehr spannend, teilweise geradezu brutal, besonders im emotionalen Hinblick, denn Kinder zu entführen ist schon echt heftig. Die Geschichte ging auch sofort los, ohne großes Drumherum, Kylie wird entführt und Rachel muss ihrerseits ein Kind entführen und einige andere Anforderungen erfüllen, sonst ist ihre Tochter tot.

Den Zwiespalt der Prota konnte ich sehr gut verstehen. Wie würde man selbst in so einer Situation reagieren? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht, würde aber nicht behaupten wollen, dass ich sofort die Polizei rufen würde. Ich glaube, wenn es um das eigene Kind geht und die berechtigte Angst besteht, dieses zu verlieren, dann wird man als Mutter zu vielem fähig.
Das war hier auf jeden Fall sehr gut dargestellt und hat auch mich beim Lesen nicht kalt gelassen.

Allerdings muss ich sagen, dass es immer wieder Momente gab, in denen mich Rachel genervt hat. Auch ihr Schwager Pete, der ihr beisteht, hat mich manchmal mit den Augen rollen lassen. Denn die beiden kämpfen nicht nur um Kylies Leben, sondern haben auch ihre ganz eigenen Dämonen und ob diese für die Geschichte wirklich notwendig waren, darüber könnte man diskutieren. Ich hätte es in dem Ausmaß nicht gebraucht.

Die zweite Hälfte im Buch hat auch in meinen Augen ein klein wenig in der Spannung nachgelassen und war zudem sehr vorhersehbar. Trotzdem fand ich das Ende rund, die wichtigsten Fragen wurden beantwortet, man hätte noch etwas mehr auf die Hintergründe eingehen können, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.

Fazit
The Chain hat einen ausgeklügelten Thriller versprochen mit jeder Menge Spannung. Das habe ich zum Großteil auch bekommen. Die Darstellung, wie weit eine Mutter für ihr Kind gehen würde, habe ich komplett abgekauft, konnte es sogar irgendwo nachvollziehen, erschreckenderweise, und manche Szenen waren schon richtig heftig. Ob die Geschichte an und für sich in diesem Ausmaß unrealistisch ist, darüber mochte ich mir ehrlich gesagt gar keine großen Gedanken machen. Es ist ein Buch, ein Thriller, der nicht auf wahren Begebenheiten ruht, und mich unterhalten sollte, und das hat er geschafft. Die zweite Hälfte war wie erwähnt etwas schwächer und die Prota hat mich manchmal ein wenig genervt, ansonsten kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, 4 Sterne.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Große Gefühle!

Das Hotel der Erinnerung
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Bei diesem Buch war ich sehr neugierig, was mich erwarten würde. Es klang nach einer tollen Mischung aus Liebe, Mystery und ein klein wenig nach Thriller mit Rätselspaß. Und gerade das Cover ist absolut ...

Bei diesem Buch war ich sehr neugierig, was mich erwarten würde. Es klang nach einer tollen Mischung aus Liebe, Mystery und ein klein wenig nach Thriller mit Rätselspaß. Und gerade das Cover ist absolut perfekt gewählt, ich finde das richtig toll umgesetzt.

Der Schreibstil konnte mich auch sofort für sich gewinnen, sehr einnehmend, schön bildhaft. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, einmal aus Sicht von Lea, die um 1905 im Hotel zu Gast war und einmal aus Sicht von Nell, die gegenwärtig, 2017, mit ihrem Vater dort weilt.

Auf diese Art erfährt man nach und nach, wie das Schicksal dieser beiden jungen Frauen zusammenhängt. Die Passagen der Vergangenheit haben auf jeden Fall auch nostalgische Gefühle hervorgerufen, es war wirklich super dargestellt und ich konnte mich richtig gut hineinfühlen.

Die Idee hinter dem Buch ist total klasse und in meinen Augen wurde sie zum Großteil sehr gut umgesetzt und vor allem perfekt durchdacht.

Allerdings muss ich gestehen, dass es einen Punkt gab, an dem hätte ich mir ein wenig mehr Spannung gewünscht, ein wenig mehr zum Miträtseln. Bei mir kam zwar keine Langeweile auf, aber erst im letzten Drittel nimmt das Buch an Fahrt auf, das hätte ich mir zumindest einen Tick früher schon gewünscht.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist für mich die Vorhersehbarkeit, ich war weder von der Entwicklung noch von der Auflösung besonders überrascht. Aber man muss an dieser Stelle erwähnen, dass die Autorin dies super ausgleicht, indem sie es toll beherrscht, Emotionen zu transportieren. Denn diese kamen zu hundert Prozent bei mir an.

Fazit
Das Hotel der Erinnerung bietet eine besondere Mischung aus Nostalgie, Mystery mit ganz leichten Thriller-Elementen, viel Gefühl und einem Hauch Magie. Das konnte mich durchwegs fesseln, auch wenn ich zwischenzeitlich etwas mehr Spannung vertragen hätte. Trotzdem mochte ich das Buch nicht aus der Hand legen, weil einfach alles so wundervoll beschrieben wurde und ich vollkommen in die Geschichte eingetaucht bin. Emotional gesehen, ist bei mir wirklich alles angekommen, das macht es auch etwas wett, dass ich die Wendungen ziemlich durchschauen konnte und auch das Ende keine große Überraschung war. So ein kleiner Knall wäre zwar noch schön gewesen, aber ich bin auch so zufrieden und kann es auf jeden Fall weiterempfehlen, 4 Sterne.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Märchenhaftes Abenteuer!

Das Mädchen mit dem Herz aus Gold
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Das Cover ist mir direkt ins Auge gesprungen. Es sieht nach leicht düsterem Kinderbuch aus und der Klappentext klang zudem sehr vielversprechend, da war ich mehr als gespannt, was mich erwarten würde.

Ich ...

Das Cover ist mir direkt ins Auge gesprungen. Es sieht nach leicht düsterem Kinderbuch aus und der Klappentext klang zudem sehr vielversprechend, da war ich mehr als gespannt, was mich erwarten würde.

Ich muss gestehen, dass ich ein paar Seiten gebraucht habe, um mit dem Schreibstil warum zu werden. Denn es wird zu einem Großteil aus Sicht von Cassian erzählt, der zunächst keine allzu große Rolle in der Geschichte selbst hat. Das war etwas ungewohnt anfangs, hat mir mit der Zeit aber total gefallen, denn es hat einfach super zur Story gepasst.

Und diese Story ist wirklich gelungen. Märchenhaft, ab einem Punkt sogar schön düster und doch absolut kindgerecht (lt. Verlag ab 10 Jahren) mit einer tollen Botschaft zwischen den Zeilen.

Die Charaktere fand ich absolut zauberhaft. Die Prinzessin Violet ist mir sofort ans Herz gewachsen und ich konnte wirklich total mit ihr mitfühlen. Obwohl diese Prota so jung ist, war ich zu keiner Zeit genervt, ganz im Gegenteil, man musste sie einfach lieb haben. Auch Demetrius war mir auf Anhieb sympathisch. Dazu kommen noch richtig tolle Wesen, die mich immer wieder haben schmunzeln lassen.

Zugegeben der Verlauf der Geschichte ist zum Teil vorhersehbar, doch man sollte sich nicht täuschen lassen, denn die Autorin hat trotzdem die eine oder andere Überraschung einfließen lassen, mit der man so nicht unbedingt gerechnet hätte. Die Handlung war durchwegs spannend und die Seiten sind nur so verflogen. Das Ende hat mich berührt und gleichzeitig mit einem Lächeln im Gesicht zurückgelassen.

Fazit
Das Mädchen mit dem Herz aus Gold ist nicht nur ein Fantasy-Kinderbuch. Es ist ein wundervolles Märchen, stellenweise schön düster, mit einem grandiosen Setting, tollen Wesen und herzallerliebsten Charakteren. Nach einem leicht holprigen Einstieg war ich absolut begeistert und habe das Buch einfach nur verschlungen. Hier können auf jeden Fall auch Erwachsene Freude daran finden und die Botschaft der Geschichte ist zudem ganz wundervoll verpackt. Ich kann dieses magische, märchenhafte Abenteuer nur ans Herz legen und vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 05.09.2019

V wie Vincent

Ich bin V wie Vincent
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Der Klappentext von dem Buch hat mich sofort berührt und ich musste die Geschichte einfach lesen.

Jeder Mensch ist schon mal auf irgendeine Art mit Mobbing in Berührung gekommen. Ob als Opfer, Täter oder ...

Der Klappentext von dem Buch hat mich sofort berührt und ich musste die Geschichte einfach lesen.

Jeder Mensch ist schon mal auf irgendeine Art mit Mobbing in Berührung gekommen. Ob als Opfer, Täter oder auch untätiger Zuschauer, so gut wie jeder hat schon mal Erfahrungen gemacht, auch wenn es manchen häufig nicht mal bewusst ist.

In diesem Buch ist die Art des Mobbing sehr extrem, aber auch realistisch und es gab einige Momente, da wäre ich am liebsten ins Buch gesprungen, um dieser Ungerechtigkeit ein Ende zu setzen. Einige Szenen haben mich emotional sehr berührt, gerade in Bezug auf V, der über seinen Vlog seine Stimme erhebt.

Milo mochte ich sofort. Er ist kein typischer, ungeselliger, schüchterner Nerd, der sich keine Markenklamotten leisten kann, oder optisch nicht in der oberen Liga spielt. Ganz im Gegenteil, er ist charismatisch, strahlt eigentlich Lebensfreude aus und ist bei den Mädchen nicht unbeliebt. Damit hat die Autorin deutlich gemacht, dass Mobbing absolut jeden treffen kann.

Manchmal war es schwer, alle Entscheidungen der Jugendlichen nachzuvollziehen, da ich selbst längst aus diesem Alter raus bin, aber ich habe mich an meine eigene Jugend erinnert und muss sagen, dass leider Vieles in der Realität nicht anders ist.

Schockierend sind in dieser Geschichte einige Lehrer und auch wenn es davon im wahren Leben mehr als genug schwarze Schafe gibt, so war es hier doch etwas überspitzt dargestellt zum Teil. Wobei das bestimmt Absicht war, um auch wirklich die schlimmste aller Situationen darzustellen.

Obwohl mir wirklich alles super gefallen hat, muss ich gestehen, dass mir Manches zu einfach dargestellt wurde. Die Autorin wollte mit Sicherheit ermutigen, seine Stimme zu erheben, sich Ungerechtigkeiten nicht anzuschließen, nicht wegzusehen und immer daran zu denken, dass man nicht allein ist. Trotzdem empfand ich die Wendungen am Ende einen Tick zu viel des Guten.

Fazit
V wie Vincent behandelt das wichtige Thema Mobbing, mit dem sich ganz viele Menschen leider nicht auseinandersetzen wollen. Dabei ist jeder Einzelne von uns schon einmal damit in Berührung gekommen. Milo war mir von Anfang an sympathisch und sein Charakter ist perfekt, um zu zeigen, dass es wirklich jeden treffen kann und nicht nur den typischen schüchternen Nerd. Vieles hat mich berührt, es war durchwegs toll und spannend zu lesen. Ein paar Sachen waren aber dabei, die mir das Gefühl gegeben haben, das ist zu leicht. Insgesamt kann ich es aber absolut weiterempfehlen. Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 03.09.2019

King of Scars

King of Scars
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Hier muss ich ja gestehen, dass ich natürlich sofort auf dieses wunderschöne Cover angesprungen bin. Von Leigh Bardugo kannte ich vorher nur seine Kurzgeschichtensammlung, die mir allerdings sehr gut gefallen ...

Hier muss ich ja gestehen, dass ich natürlich sofort auf dieses wunderschöne Cover angesprungen bin. Von Leigh Bardugo kannte ich vorher nur seine Kurzgeschichtensammlung, die mir allerdings sehr gut gefallen hat. Natürlich habe ich aber schon häufig von der Grischa-Reihe gehört und es steht auch schon seit sehr langer Zeit auf meiner Wunschliste.
Nach Aussagen des Verlags hieß es allerdings, man könne dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen, und das war natürlich mein Stichwort.

Der Einstieg war sofort sehr positiv. Ich mochte den Schreibstil des Autors auf Anhieb und habe mich in seiner Welt sehr wohl gefühlt. Allerdings habe ich auch schnell gemerkt, dass dies kein Buch für nebenbei ist, was aber womöglich auch daran lag, dass für mich alles komplett neu war. Deswegen muss ich auch an dieser Stelle schon sagen: Ja, man kann es durchaus ohne Vorkenntnisse lesen. ABER, ich könnte mir gut vorstellen, dass man sich etwas leichter tut, wenn man diese Welt vorher schon kennengelernt hat.

Und diese Welt ist wirklich genial. Ich bin absoluter Fan von den Beschreibungen, von den Grischa und auch den tollen Charakteren. Hier herrscht Frauenpower pur!
Die Geschichte ist stellenweise auch sehr düster, manchmal sogar etwas brutal, aber sowas mag ich ja sehr gerne. Spannung war auch durchwegs vorhanden, wobei ich hier einen kleinen Kritikpunkt habe. Es gibt nämlich immer wieder Passagen, die zwar nicht langweilig sind, sich aber doch etwas ziehen, weil es viel um Politik und Strategie geht. Das gehört natürlich dazu und ist auch absolut notwendig, aber manchmal ist die Spannungskurve dadurch einfach abgeflacht.

Ab der zweiten Hälfte nimmt dies allerdings stetig ab und es passiert so viel, was mich das Buch kaum mehr aus der Hand hat legen lassen. Mit einigen Wendungen habe ich auch nicht gerechnet und am Ende will ich einfach nur wissen, wie es weitergeht.

Fazit
King of Scars ist der Start einer eigenständigen Dilogie aus dem Grischa-Versum. Obwohl man es gut ohne Vorkenntnisse lesen kann, würde ich allerdings empfehlen, mit der Grischa-Reihe zu beginnen, um vorher diese umfassende Welt kennenzulernen. Mir hat das Buch von Anfang an super gefallen, aber ich habe schon etwas gebraucht, um mich zurechtzufinden, weil alles komplett neu war.
Die Geschichte an sich ist wirklich genial, der Autor hat einen tollen bildhaften Schreibstil, er hat grandiose kämpferische Charaktere und doch ist die Spannung hin und wieder etwas abgeflacht, da auch viel politisches und strategisches Diskutieren dabei war. Die zweite Hälfte wurde besser und die leicht düstere Grundstimmung kam super bei mir an. Das Buch macht lust auf mehr, ich freue mich auf die Fortsetzung und vergebe 4 Sterne.