Ophelias turbulentes Leben im Mondscheinpalast
Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom MondscheinpalastOphelia ist nun also in Faruks Heim angekommen. Einem Ort, ein Heim, in dem nichts ist wie es scheint, denn die Miragen sind hier Tag und Nacht mit ihren Illusionen beschäftigt. Doch Ophelia glaubt an ...
Ophelia ist nun also in Faruks Heim angekommen. Einem Ort, ein Heim, in dem nichts ist wie es scheint, denn die Miragen sind hier Tag und Nacht mit ihren Illusionen beschäftigt. Doch Ophelia glaubt an diesem Ort nichts mehr, Vertrauen ist ein kostbares Gut und das kann sie sich nur bei wenigen Bewohnern des Mondscheinpalastes erlauben. Deshalb hat sie nur ein Ziel- unentdeckt bleiben, bis zur Verlobung mit Thorn. Doch dies geht bereits auf den ersten Seiten schief, wird sie von Faruk zur Vizeerzählerin für ihn und seinen Hofstaat gemacht. Die schüchterne Ophelia hat damit nicht nur ein Problem, sondern gleich mehrere. Sie kann weder laut sprechen, noch denkt sie sich gern Geschichten aus und dann ist da auch noch der Haupterzähler, der seine Stellung natürlich verteidigt.
Neben diesem großen Problem, wird sie unweigerlich mit einem weiteren konfrontiert. Sie erhält Drohbriefe, die unterzeichnet sind, dass Gott sie hier nicht haben wolle und sie gehen müsse. Wer schickt diese Briefe? Gleichzeitig wird sie von Archibald darüber in Kenntnis gesetzt, dass Persönlichkeiten aus dem Mondscheinpalast spurlos verschwinden. Was ist bloß los in diesem Palast? Ihre und Throns Hochzeit rückt immer mehr in weite Ferne, denn all die Ereignisse ziehen eine enge Schlinge um das ungleiche Paar.
Mein Fazit:
Ich habe lang darüber nachgedacht, wie ich diese Rezension schreiben soll, denn ich würde so vieles gerne erwähnen, möchte jedoch nicht zu viel verraten, denn dieser Roman lebt von seinen Überraschungseffekten.
Die Autorin baut eine Wendung nach der nächsten ein, so dass dem Leser schwindelig werden kann. Es wird immer spannender und spannender und der Roman bildet solch eine Sogwirkung, dass ich die 700 Seiten innerhalb von 4 Tagen verschlungen hatte.
Dies lag insbesondere an der wundervollen Welt, die Christelle Dabos erschaffen hat. Sie ist magisch und grauenvoll und die kleine, schüchterne Ophelia wächst dort aus sich heraus. Sie nutzt ihre Unscheinbarkeit um hinter Geheimnisse zu kommen und lässt sich nicht abwimmeln. Auch ihr Verhältnis zu Thorn ändert sich immer weiter, wo ich Angst hatte, wie das wohl ein Ende finden würde, so wirklich mögen schienen die beiden sich ja nicht. Thorn jedoch ist undurchschaubar und das nutzt Dabos, um ihre Geschichte zum Ende hin einen solchen WUMMS an Überraschungseffekt zu injizieren, dass ich unweigerlich den Hut vor so einer genialen Idee ziehen musste. Ich wusste bis zum Ende hin nicht, was passieren würde.
Dies ist der beste Fantasy-Roman den ich je gelesen habe! Er hat alles, was eine gute Geschichte braucht. Eine dringende Leseempfehlung von mir!