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Veröffentlicht am 18.09.2020

Wenn er doch nur etwas mutiger gewesen wäre...

Truly
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Zur Info: Dies ist der erste Band einer Trilogie, die allerdings Einzelgeschichten von Protagonisten erzählt, die sich untereinander alle kennen.

Klappentext:
Andie kann es nicht erwarten, ihr Studium ...

Zur Info: Dies ist der erste Band einer Trilogie, die allerdings Einzelgeschichten von Protagonisten erzählt, die sich untereinander alle kennen.

Klappentext:
Andie kann es nicht erwarten, ihr Studium zu beginnen und ihre beste Freundin wiederzusehen. Nach einem chaotischen Start findet sie endlich ein Zimmer. Mit ihren neuen Mitbewohnern versteht sie sich gut, nur Cooper gibt ihr Rätsel auf. Er ist für Andie da und hilft ihr, wo er kann, gleichzeitig ist er abweisend und hält sie auf Distanz. Andie will wissen, was dahintersteckt und wer Cooper wirklich ist. Aber sie merkt schnell, dass manche Geheimnisse tiefere Wunden hinterlassen als andere …

Das Cover:
Ich bin ein totaler Fan von weißen Covern. Sie vermitteln einfach pure Eleganz meiner Meinung nach. Gerade, wenn die Elemente drauf schlicht gehalten werden. So ist es auch bei „Truly“. Der Titel wird hier zum Hingucker gemacht und das gelingt in der Farb- und Schriftauswahl wirklich sehr schön. So bleibt „Truly“ schlicht und dennoch eine kleine Besonderheit.

Der Schreibstil:
Für mich war es das erste Buch von Ava Reed. Ich hatte schon viel über ihren Schreibstil gehört, konnte mich aber bisher nicht selbst davon überzeugen. Jetzt war es also so weit. Und ich bin begeistert! Die Autorin schreibt wunderschön. Sehr bildlich und detailliert und, ich kann es nicht besser in Worte fassen, ruhig. Sie lässt sich einfach an einigen Stellen sehr schön viel Zeit, um es vernünftig zu erzählen, an anderen schafft sie es dann mit wenigen Sätzen etwas zusammenzufassen, sodass es auch mal springt, man sich aber nicht fühlt, als hätte man etwas verpasst. Da kann ich das „Zeitmanagement“ nur loben!
Zusammenfassend kann ich also sagen, dass sich ihr Stil sehr leicht und schnell lesen ließ.

Meine Meinung:
Wenn ich mich frage, wie ich ein Buch beginnen würde, dann kommt mir als erstes der Gedanke eines Neubeginns, einer entscheidenden Veränderung im Leben des Protagonisten. Genauso ist es hier. Andie zieht in die Stadt, zu ihrer Freundin June, zu ihrer Uni, an der sie endlich ihr Studium beginnen will.
Den Einstieg fand ich somit wenig originell, dennoch lese ich es immer gerne, weil von der Protagonistin eben schon so viel Neugierde und Spannung auf das Neue ausgeht.
Schwer fiel mir dagegen ein wenig, Andie einzuschätzen. Einerseits wirkte sie recht selbstbewusst mit ihrem gesunden Körpergefühl, der Aussage, sie trage, was sie wolle und ihrem bestimmten Auftreten gegenüber ihrem Bruder. Schnell merkt man aber, dass ihre beste Freundin June hier den Typ des taffen Mädels einnimmt. Andie ist dagegen eher schüchtern, hält sich aus schwierigen Situationen heraus, möchte niemanden verletzen oder mit Worten angehen. Die beiden bilden somit eine tolle Mischung, die sich über die Handlung hinweg sehr schön trägt und so mancher Szene Pfiff verleiht.

So habe ich Andie dennoch schnell sympathisch gefunden und war einfach immer wieder von ihrer Stärke beeindruckt, denn sie zieht so einiges durch, was ich mich vermutlich nie getraut hätte.

Dieses Gleichgewicht von Schüchternheit und Sturheit, nennen wir es mal so, in Andie hat die Autorin sehr schön zum Ausdruck gebracht, sodass es auch authentisch wirkte. Gemocht habe ich außerdem, dass Andie mit beiden Beinen fest in der Realität steht und sich nichts vormacht. So lesen wir hier nicht von einer Protagonistin, die sich blind und naiv in die Schwärmerei in einen geheimnisvollen Typen stürzt, sondern eher eine sehr vernünftig wirkende Andie, die auch den Schlussstrich sieht und ihn ziehen kann. Das hat mir wirklich sehr gefallen.

Einzig wirklich schwierig an Andie, und das hat auch viel mit der Handlung zu tun, fand ich, dass es lange unklar blieb, warum sie so unbedingt an dieser Uni studieren will. Dadurch fand ich einige Szenen manchmal etwas zu einfach gelöst. Eben weil ich lange keine Ahnung hatte, worum es Andie eigentlich ging.

Cooper ist dagegen eine ganz andere Liga. Auch aus seiner Sicht wird erzählt, das hat es aber nicht unbedingt besser gemacht. Zuerst einmal zum Guten: ich fand es toll, dass er erst gar nicht will, sie nicht verlieben will und noch dazu eine Vergangenheit hat, die dies auch sinnvoll begründet. Er kontrolliert seine Wirkung auf andere sehr genau, um seine Mauern nicht einstürzen zu lassen. Das war in seinen Parts wirklich gut dargestellt. Zudem hat er natürlich ganz dem Klischee nach ein gutes Herz. Er kann Andie nicht verletzen, hilft ihr, obwohl er es nicht will. Ihr wisst schon. Gestört hat mich an Cooper aber, dass ich im Gegensatz zu Andie bei ihm keine Entwicklung festgestellt habe. Andie wird stärker mit der Zeit. Die Geschehnisse rund um die Uni lassen sie härter, selbstbewusster und bestimmter werden. Cooper dagegen braucht immer von außerhalb Anstöße, um irgendeine Veränderung zu erreichen. Klar, man erkennt sein Wesen und verliebt sich wie Andie in ihn. Aber er ist wohl eher der Typ, den man immer anstarrt, der sich aber nichts anmerken lässt und einen nie anspricht, sodass man sich dann irgendwann einen anderen sucht.

Und gerade wenn ich dachte: jetzt springt er über seinen Schatten, jetzt ist er mutig, jetzt steht er zu seinen Gefühlen, irgendwas, damit die Spannung sich in dieses kribbelnde Gefühl auflöst,passierte nix. Oder Mase musste einspringen. Der Kerl ist übrigens super. Ich habe ihn total in mein Herz geschlossen. Leider stellt er Cooper damit in einen noch schlechteren Kontrast…

Die Geschichte war nichts so ganz Neues. Aber das erwartet man ja auch nicht. Ich fand es toll, dass es hier alles noch ein Tickchen mehr schief läuft als in anderen Büchern und gleichzeitig aber auch ein Tickchen besser, denn da ist ja Mase und überall andere Menschen, die hinter Andie stehen. Gut fand ich auch, dass Andie ein paar kleine Macken hatte, die sich in der Handlung in liebevollen Details widergespiegelt haben. Die Situation um ihre Mutter war gut, um das mit der Uni und auch um ihr Zuhause aufzuhängen. Manchmal hätte ich mir allerdings gewünscht, dass Andie da ein bisschen mehr drüber spricht bzw. es noch verarbeitet.

Was die Liebesgeschichte angeht,, kann ich sagen, dass alles seltsam erfrischend vor sich geht. Eben weil Andie einerseits natürlich ziemlich schnell Cooper verschossen ist und sie sich aber nix anmerken lassen will. So wie das eben ist. Aber es gibt hier viele Szenen, in denen Andie über ihren Schatten springt und mit dem Offensichtlichen herausplatzt, Dinge ganz richtig interpretiert oder eben auch mal die Konsequenzen aus etwas zieht. Das war für mich tatsächlich am ausschlaggebendsten für die Spannung. Und die hält wirklich das ganze Buch über. Cooper bekommt zum Glück erst ganz am Ende seinen größten Einsatz und so ist alles davor gar nicht so schlimm, was seine Feigheit betrifft.

Mit dem Ende war ich dann fast zufrieden. Aber Hauptsache sie sind glücklich bis an ihr Lebensende. (Nein, das ist kein Spoiler -> New Adult)

Fazit:
Eine nette Collegegeschichte, die von einer interessanten Protagonistin und einem etwas feigen Protagonisten erzählt. Dafür gibt es aber sehr tolle Nebenfiguren, die ich wahnsinnig lieb gewonnen habe. Die Spannung ist trotz das es manchmal etwas stockt immer da und die Liebesgeschichte hat auf beiden Seiten Tiefe, aber auch erfrischende Momente durch die Protagonistin.

Es gibt 3 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.04.2020

Umsetzung okay, Story toll

Raidase
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Klappentext:
James hat es geschafft. Er ist nicht irgendein Musikmanager. Nein, er ist DER Musikmanager. Klare Regeln, Strukturen und vor allem Durchhaltevermögen haben ihn ganz nach oben gebracht. Doch ...

Klappentext:
James hat es geschafft. Er ist nicht irgendein Musikmanager. Nein, er ist DER Musikmanager. Klare Regeln, Strukturen und vor allem Durchhaltevermögen haben ihn ganz nach oben gebracht. Doch sein neustes Projekt RAIDASE droht in einer Tragödie sein Ende zu finden. Aufgeben ist für James allerdings noch nie eine Option gewesen.
Sein Leben gerät plötzlich aus den Fugen, als Onkel Ed mal wieder einen Gefallen einfordert. Ausgerechnet er soll Grace unter die Arme greifen. Dieselbe Grace, die sein Geheimnis kennt und die alles, was er jetzt ist, zum Einsturz bringen kann.

Grace hat die Schnauze voll von schlecht bezahlten Jobs und ihrer Mutter. Ein Tapetenwechsel muss her und wer kann ihr da besser helfen als Ed. Doch anstatt sie bei sich wohnen zu lassen, schiebt er sie zu James ab. James, der inzwischen nicht nur erfolgreich ist, sondern auch verdammt heiß und unerreichbar für Grace scheint. Mit ihrer chaotisch fröhlichen Art treibt Grace James in den Wahnsinn und schleicht sich in sein Herz.

Der Schreibstil:
Kate Corell schreibt sehr schön mitreißend und kombiniert viele Elemente, die den Leser in seinen Bann ziehen. Ich war von der ersten Seite an drin und habe mich mitreißen lassen. Das war schon mal super. Ein Buch, dass man mal eben schnell durchlesen kann. Bestärkt wird dieses Gefühl der Schnelllesigkeit durch die Kürze des Erzählens. Die Autorin schreibt an vielen Stellen recht flott. Gerade am Anfang hat mich das etwas irritiert. Es wirkte fast sprunghaft. Ich fand mich teilweise nicht zurecht und bekam keinen richtigen Zugang zu den Charakteren. Es wurde erzählt, aber ich habe nichts gefühlt. Ein bisschen oberflächlich vielleicht. Nach und nach wurde das besser, aber es gab immer noch einige Situationen, in denen ich mich ohne Halt fühlte und ich mir auch einfach gewünscht hätte, dass die Innensichten der Protagonisten etwas mehr von ihren Gefühlen durchblicken lässt. Dieses Gefühl, dass mir irgendwas fehlte, zog sich für mich leider durch das ganze Buch. Obwohl ich es ansonsten echt genossen habe.

Meine Meinung:
Der Anfang des Buches verlief recht kalt. Ich habe nicht so recht verstanden, in welchem Verhältnis die Protagonisten nun zueinander stehen. Jedenfalls nicht gefühlstechnisch. James erschien mir zunächst sehr typisch. Ein Geschäftsmann, der etwas zu steif ist und nach außen sehr mürrisch wirkt. Zudem eigentlich nur für den Job lebt. In Band 1 hat man ihn ja schon ein wenig kennengelernt und fand ihn vielleicht nicht so sympathisch. Am Anfang dieses Bandes fand ich ihn ebenfalls etwas merkwürdig und das nicht, weil er zu hart gewesen wäre, sondern eher, weil er mir zu unstet war. So beharrte er nie auf einer Aussage, ließ sich unheimlich schnell umstimmen und erweichen. Dahinter steckt ein wenig, dass er Menschen, die er liebt, nichts abschlagen kann. Aber es wirkte auch ein bisschen charakterschwach auf mich.
Grace ist eine wirklich sympathische Protagonistin, die für ordentlich Trubel sorgte. Sie war mir ein wenig besser verständlich, aber auch bei ihr fand ich Unstetigkeiten. So ist sie einerseits unheimlich schnell zu verunsichern, wenn es um ihre Figur geht, gleichzeitig ist sie aber nicht selten sehr selbstbewusst, stellt sich einfach nackt vor James oder ähnliches. Das passte für mich nicht immer zusammen. Ich habe sie dennoch sehr ins Herz geschlossen. Ihre Schokoladensucht, ihre Backwut und ihr starkes Auftreten gegenüber James machen sie zu einer Protagonistin, die man einfach gernhaben muss und die einfach etwas Offenheit in die Geschichte bringt.

Wie oben schon erwähnt, wirkte es ein wenig, als setze die Autorin Teile zusammen. Bei einigen davon musste ich leider die Augen verdrehen, weil ich sie genau so und nicht anders erwartet hatte – Klischeealarm. Zum Glück geht es nicht durchgängig so und der Leser bekommt ein paar wirklich lustige und auch tiefgreifende Szenen geboten.
Das eigentliche Problem der Protagonisten bleibt mir dabei aber leider zu klein. James vollzieht eine wunderbare Entwicklung, genauso wie die Band, die wir schon aus Band 1 kennen. Bei James und Grace als Paar hatte ich aber eher das Gefühl, der Leser würde vor vollendete Tatsachen gestellt. Viel zu schnell ist etwas klar, was der Leser dann einfach hinnehmen muss. Da fällt auch wieder auf, dass die Ausführung der Gefühle etwas zu kurz kommt.

Fazit:
Ich habe also definitiv etwas an der Umsetzung zu meckern. Ein paar Seiten mehr, flüssigere Übergänge hätten es für mich schon gemacht. Dennoch kann ich auf gar keinen Fall sagen, dass die Geschichte schlecht wäre. Man merkt, was die Autorin erzählen will. Die Komponenten einer wirklich guten Geschichte sind alle da. Mir fehlten einfach ein wenig die Zusammenhänge und auch Details.

4 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2019

Gut für Zwischendurch

Chicago Devils - Die Einzige für mich
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Kommen wir nun aber zum Klappentext:
Anton Petrov, der verschlossene (und unheimlich attraktive) Captain der Chicago Devils ist bekannt dafür … für nichts bekannt zu sein. Strikte Diät, immer genug Schlaf ...

Kommen wir nun aber zum Klappentext:
Anton Petrov, der verschlossene (und unheimlich attraktive) Captain der Chicago Devils ist bekannt dafür … für nichts bekannt zu sein. Strikte Diät, immer genug Schlaf und vor allem Enthaltsamkeit sind die Geheimnisse seines Erfolgs. Sagt man zumindest. Dem Eishockey-Star ist es völlig egal, ob die ganze Welt denkt, dass er sich freiwillig entschieden hat, wie ein Mönch zu leben – solang niemand die Wahrheit erfährt! Denn es gibt eine Frau, der Antons Herz gehört. Eine Frau, die er niemals haben kann. Denn Mia ist die Frau seines Teamkollegen …

Der Schreibstil:
Ich war sofort im Buch drin. Es ließ sich super leicht und flüssig lesen. Ein bisschen hat mir allerdings gefehlt, dass ich richtig in die Geschichte hineingezogen werde. Es fühlte sich eher an, als würde ich durch ein Guckloch die Protagonisten agieren sehen. Man könnte es auch mit einer Theaterbühne vergleichen. Der relativ flotte Einstieg hat dies noch verstärkt.

Die Charaktere:
Mia ist für mich eine sehr typische Figur. Eine Frau, die schon viel durchgemacht hat, es leider ja immer noch macht, und gleichzeitig innere Stärke zeigt. Noch dazu ist sie unheimlich freundlich und liebenswert und aufopferungsvoll. Obwohl sie selbst mit so wenig auskommen muss, gibt sie die wenigen Mittel, die wenige Liebe, die sie hat, wie selbstverständlich an andere weiter.
Das sind alles sehr schöne Charakterzüge und ich habe sie für ihre Stärke bewundert, gleichzeitig war sie für mich so aber auch nicht neu und damit nicht ganz so interessant. Sie war einfach etwas zu gut. (Immerhin ist sie einem Ehemann treu, der sie schlägt und emotional runtermacht. Wie stark ist das?)

Anton dagegen fand ich wirklich interessant. Er war so ganz anders, als man es von einem Sportler erwarten würde. Er übt sich in Geduld, die Sticheleien seiner Kumpels und seines Onkels können ihm nichts und er kämpft ohne Druck und harte Bandagen für Mia. Gleichzeitig ist er aber auch bereit, für sie durchs Feuer zu treten. Ich mochte ihn echt gerne. Er war sympathisch, süß und hat Mia wirklich verdient.

Alles in allem sind die Charakter allerdings etwas kurz geraten, was vollkommen normal bei der Kürze der Geschichte ist.

Zur Geschichte allgemein:
Die Handlung verlief für mich Phasenweise ab. Man merkte richtig, wie die Protagonisten eins nach dem anderen bewältigen, durchstehen und in die Zukunft blicken. So gibt es auch immer wieder Phasen, in der Liebesgeschichte gar nicht unbedingt im Mittelpunkt steht. Die Geschichte hat auf so kurzen Raum noch viel mehr zu bieten. Es wird emotional, herzzerreißend und inhaltlich einfach etwas mehr, als man erwarten würde. Dadurch wird die Spannung vermehrt und die Liebesgeschichte verlagert sich in ein größeres Setting. Mir hat die Handlung um den Großvater und den Onkel sehr gefallen. Es bewies einfach, dass es wichtigeres im Leben gibt und das man anderes einfach nur durchstehen muss.
Gleichzeitig hat die Geschichte mit Mias Ex natürlich auch ihre dunklen Seiten. Ich konnte teilweise nicht fassen, was dieser Typ dort veranstaltete. Wenn ich daran denke, dass das durchaus Realität einiger Frauen ist… Grausam.
Aber genau der Eindruck ensteht. Alles ist authentisch und realistisch erzählt. Nichts übertrieben, nichts künstlich in die Länge gezogen. Ich denke diese Natürlichkeit ist eine Stärke der Geschichte.
Einzig gefehlt hat mir ein kleines bisschen die Funken, das Knistern und Verliebtsein zwischen den Protagonisten gefehlt. Es wurde so selbstverständlich dargestellt, dass man als Leser gar nicht in die Schwärmphase kam.

Fazit:
Ein gutes Buch für Zwischendurch. Für mich persönlich etwas zu kurz in allem gehalten. Es wirkte schon so, als würde ich durch ein Bullauge alles beobachten. Trotzdem hat es mir viel geboten.

4 von 5 Sterne von mir.

Vielen Dank an Netgalley.de und den LYX-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Liebe Grüße

Veröffentlicht am 26.05.2019

Bellehaft schön!

The Belles 1: Schönheit regiert
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Was erwartet man von einem Buch, das sich schon allein vom Titel her so viel mit Schönheit beschäftigt? Was ist Schönheit? Was tun Menschen, um sie zu erreichen? Diese Fragen kann man sich in der realen ...

Was erwartet man von einem Buch, das sich schon allein vom Titel her so viel mit Schönheit beschäftigt? Was ist Schönheit? Was tun Menschen, um sie zu erreichen? Diese Fragen kann man sich in der realen Welt stellen. In der fiktiven Welt dagegen können Befürchtungen, Extreme schneller wahr werden. Schon damals bei „Die Tribute von Panem“ gab es das Kapitol mit Cinna und Effie Trinket, die sich wie die schönsten Menschen auf Erden fühlten. Um diese Schönheit zu erreichen, haben sie vieles, das ihnen naturgegeben war, überdeckt, verändert und verleumdet.
Nun kommt „The Belles“, wo die Welt mehr als fasziniert von Schönheit ist.

Klappentext:
Glitzernd, glanzvoll, grausam – willkommen in der Welt der Belles!

Die Welt von Orléans wird von Hässlichkeit bestimmt, und nur die Belles können den Menschen Schönheit verleihen. Camelia ist eine Belle – schön, begehrt, mit magischen Fähigkeiten. Am Königshof will sie allen zeigen, dass sie die Beste ist. Doch hinter den schillernden Palastmauern lauern dunkle Geheimnisse. Camelia erkennt, dass ihre Fähigkeiten viel stärker und gefährlicher sind, als sie es je für möglich gehalten hätte. Sie sind eine Waffe, die sich andere zunutze machen wollen. Daher muss sie sich entscheiden: Soll sie die Tradition der Belles bewahren oder ihr eigenes Leben riskieren, um ihre Welt für immer zu verändern? Das Schicksal der Belles und von Orléans liegt mit einem Mal in ihren Händen …

Schreibstil:
Dhonielle Clayton schreibt, wie es die Welt der Belles von ihr verlangt. Mit ausschmückenden Worten formuliert sie zahlreiche Beschreibungen und Vergleiche, die die Welt lebendig machen. Der Leser fühlt sich in eine komplett andere Kulisse hineingezogen, staunt über Miniaturtiere, die Schönheit der kleinen Dinge, verschiedenfarbig schimmerdem Haar und den feinsten Lebensmitteln. Alles ist farbenfroh, nirgends am Hof findet man Tristesse, das Grau ist das Einzige, was den Eindruck kurzweilig stören kann.
Dadurch muss sich der Leser aber auch auf ein paar längere Passagen einstellen, denn natürlich beinhalten die vielen Beschreibungen selten Handlungen, die die Geschichte voran bringen. Man muss sich als Leser also ein wenig gedulden, letztlich lässt man sich aber gerne von allem berauschen.

Die Charaktere:
Hauptprotagonistin des Buches ist Camelia Beauregard, eine der sechs Belles, die in dieser Generation der königlichen Familie vorgestellt werden. Alle sechs haben recht unterschiedliche Charaktere. Camelia ist diejenige unter ihnen, die ehrgeizig ist, aber gleichzeitig ein gutes Herz hat, welches sie rechtzeitig die Notbremse ziehen lässt. Um ihr Ziel zu erreichen, geht sie dabei auch gerne unkonventionelle Wege. Das stößt bei vielen auf Unmut.
Als Leser lernt man Camelia dazu als unheimlich naives Mädchen kennen. Alles, was sie weiß, hat man ihr erzählt, eingetrichtert. So ist ihre Welt recht begrenzt und sie hält sich noch lange Zeit in ihrer Komfortzone und ignoriert Ungewöhnliches, dass nicht in ihr Bild passt, einfach. So kommt die Spannung der Handlung leider nicht von ihr aus, sondern entwickelt sich einzig aus Geschehnissen, die um sie herum passieren. Erst gegen Ende wird sie tätig und hat ihre eigene Meinung zu den Dingen.
Mit Blick auf die Erzählweise ist es außerdem recht nervenaufreibend für den Leser, dass er keine Ahnung hat, was es mit der ganzen Belle-Welt auf sich hat. Dadurch, dass Camelia nichts anderes kennt, erklärt sie nicht wirklich irgendetwas, stattdessen muss sich der Leser alles selbst erschließen. Das macht die Geschichte ab der Hälfte des Buches ungefähr möglich, denn da kommen einige Neuheiten (auch für Camelia) ins Spiel, die die Grundlagen voraussetzen. Dann erwacht auch Camelia so langsam.

Einen großen Teil der Figuren nimmt außerdem Ambra ein. Sie ist Camelias liebste Schwester, beste Freundin und gefühlt der Liebling der Autorin. Sie findet immer wieder Erwähnung, wirkte auf mich aber von Anfang an unsympathisch und noch dazu nicht wirklich greifbar. Sie ist eine der Personen, über die viel erzählt wird, die sich aber nicht durch Handlungen bemerkbar machen.

Zur Geschichte allgemein:
Der Anfang der Geschichte war etwas unspektakulär. Als Leser muss man sich erst einmal in der Welt zurecht finden und begleitet die recht naive Camelia, die zunächst nur mit sich selbst beschäftigt ist. Erst nach und nach kommen ein paar Sachen hinzu, die die Geschichte spannender machen. Man versinkt immer weiter in der Welt, überlegt mit, was man machen kann, was zu tun ist.
Camelia bleibt erst noch zurückhaltend, aber mit Auguste de Fabry entsteht eine kleine Liebesgeschichte, die zur Überbrückung dient. Dann geht es endlich los. Camelia entwickelt eine eigene Meinung, bekommt ein viel weiteres Verständnis von der Welt, in der sie sich aufhält und fängt an, Dinge zu hinterfragen. So war das letzte Viertel der Geschichte sehr spannend und teilweise sogar actiongeladen.

SPOILER: Eine Anmerkung für all die, die das Buch schon gelesen haben: Meiner Meinung nach gab es da einen kleinen Logikfehler. Sophia redet von dem mächtigen Blut der Belles, als sie Camelia die Bilder zeigt. Am Ende jedoch redet sie davon, dass sie es nur durch Auguste und damit Camelia herausgefunden hat. Ist das nicht irgendwie widersprüchlich?

Fazit:
The Belles erzählt eine Geschichte voller schöner Worte, Dinge und Menschen. Die Zweischneidigkeit, die da aber mit einhergeht, wird trotzdem nicht umgangen.
Die Handlung kam etwas langsam in Gang und wurde erst gegen Ende richtig spannend und auch ein bisschen actiongeladen. An Camelia als Hauptprotagonistin musste ich mich erst einmal gewöhnen, weil sie nicht die typische Heldin der Geschichte ist. Stattdessen beobachtet man sie lange Zeit und erst durch andere kommt die Geschichte in Schwung. Mir hat gefallen, dass die Welt vollkommen ihre eigene war. Es gab vieles zu entdecken. So ist das Buch definitiv etwas für Leser, die von wunderbaren Welten träumen und keine allzu packende Handlung erwarten. Am Ende wiederum war es so spannend, dass ich dem nächsten Band entgegenfiebere.

Knappe 4 Sterne von mir.

Liebe Grüße!

Veröffentlicht am 20.02.2019

Machtspiel schlechthin

Sinful King
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Klappentext:
Keira Kilgore ist stolze Besitzerin der Whiskey-Destillerie Seven Sinners – und in großen Schwierigkeiten. Denn plötzlich taucht Lachlan Mount, der gefürchtetste Unternehmer New Orleans, in ...

Klappentext:
Keira Kilgore ist stolze Besitzerin der Whiskey-Destillerie Seven Sinners – und in großen Schwierigkeiten. Denn plötzlich taucht Lachlan Mount, der gefürchtetste Unternehmer New Orleans, in ihrem Büro auf und behauptet, ihr verstorbener Ehemann schulde ihm eine halbe Million Dollar. Mount stellt Keira vor die Wahl: Entweder sie wird alles verlieren, was ihrer Familie jemals wichtig war, oder aber sie lässt sich auf sein unmoralisches Angebot ein. Denn Mount will nicht ihr Geld – er will sie!

Schreibstil:
Das Buch ließ sich sehr leicht und locker lesen. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen. Es gab nichts, was mich vom Schreibstil her aufhalten konnte:)

Charaktere:
Am Anfang dachte ich: Wie will die Autorin es schaffen Keira in Gegenwart Mounts so taff und selbstbewusst sein zu lassen, wie sie charakterisiert wird? Ab und zu schwankt es tatsächlich und man merkt, wie schwierig es ist, Keira in dieser Geschichte zu positionieren. Ansonsten aber bleibt Keira Keira und es nicht geradezu neckisch mitzuerleben, wie sie immer wieder gegen Mount aufbegehrt, obwohl sie doch eigentlich keine Chance hat.
Lachlan Mount hat zwei Gesichter. So viel erfahren wir in diesem Buch. Erstaunlich, wie gelassen er bei Keira bleibt, obwohl er doch so gefürchtet ist. Die ganze Geschichte über meint man immer wieder hinter seine Fassade gucken zu können. Tatsächlich aber bleibt er recht verschlossen, obwohl sogar ein paar Kapitel aus seiner Sicht erzählen. Er ist das große Geheimnis der Geschichte und auch, wenn er sich meist nicht ganz so toll verhält, wird er dem Leser dennoch schmackhaft gemacht. Denn Keira passiert nichts schlimmes, manchmal sogar im Gegenteil. Ich bin unheimlich neugierig, wie weit er im nächsten Band hinter seine Fassade gucken lasen wird.
Zusammengenommen haben mir die Charaktere ganz gut gefallen. Sie passen zur dunklen Stimmung und der interessanten Idee der Geschichte. Bemängeln muss ich allerdings, dass sie beide keine wirkliche Entwicklung durchmachen. Das mag vielleicht daran liegen, dass es noch Folgebände geben wird. Dennoch hat mir dadurch ein bisschen was in diesem Band gefehlt.

Zur Geschichte allgemein:
Die Idee der Geschichte/Ausgangssituation fand ich unheimlich spannend. Dazu waren eigentlich alle Elemente gegeben, die eine solche Story genau richtig für den Erotikroman-Leser macht: eine taffe Frau, die im Bett aber gerne die Zügel abgibt, ein heißer mächtiger Mann, eine scheinbar auswegslose Situation, in der es um eine Menge Macht geht und ein Knistern zwischen den Beiden, das keiner von ihnen versteht.
Letztlich aber war mir die Handlung dann doch etwas zu monoton. Alles ist da, aber immer auf gleicher Ebene. Obwohl ich mitgefiebert habe, gab es keine überaus überraschenden Momente. An dieser Stelle merkt man einfach sehr, dass das Buch kein Einzelband ist. So bin ich jetzt natürlich unheimlich auf den zweiten Band gespannt, der soweit eingeleitet wurde, dass ich mir dort mehr Action vorstellen kann. Für diesen Band ist es etwas schade.

Fazit:
Ich habe das Buch gerne gelesen und fand die Idee sehr passend und spannend für das Genre. Der Handlungsverlauf war etwas monoton, die Charaktere etwas voraussehbar. Alles in allem konnte man es jedoch gut lesen und wird auf jeden Fall in die Geschichte hineingezogen.