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Veröffentlicht am 29.09.2019

Auftakt zur Savoy-Trilogie

Das Savoy - Aufbruch einer Familie
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England 1932: Sir Laurence Wilder ist stolz auf sein Hotel Savoy, in dem Menschen aus aller Welt absteigen. Als er einen Schlaganfall erleidet, gibt es eine Überraschung, denn nicht sein Sohn soll das ...

England 1932: Sir Laurence Wilder ist stolz auf sein Hotel Savoy, in dem Menschen aus aller Welt absteigen. Als er einen Schlaganfall erleidet, gibt es eine Überraschung, denn nicht sein Sohn soll das Hotel weiterführen, sondern seine uneheliche Enkelin Violet, die im Hotel bei ihrem Großvater aufgewachsen ist. Obwohl das nicht ihr Plan war, will Violet ihrem Großvater seinen Wunsch erfüllen. Larry hat den Verdacht, dass er vergiftet werden sollte. Es ist nicht leicht für Violet, sich in diese Aufgabe hineinzufinden.
Dieses Buch ist der Auftaktband zu einer Trilogie über das berühmte Hotel Savoy.
Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen und die Geschichte ist unterhaltsam.
Die Personen sind sehr unterschiedlich dargestellt. Einige von ihnen wurden ausführlich beschrieben, anderen blieben recht blass.
Sir Laurence Wilder, genannt Larry, führt das Hotel seit zig Jahren sehr erfolgreich. Daher wurde er sogar zum Ritter geschlagen. Violet wird vor Aufgaben gestellt, auf die sie nicht vorbereitet war. Eigentlich wollte sie Karriere beim Radio machen, aber der Wunsch ihres Großvaters konnte sie nicht abschlagen. Seitens der Familie macht man es ihr auch nicht leicht. Violet verliebt sich in den Hausmechaniker John Mankiewicz, aber eigentlich hatte sie ihr weiteres Leben mit Max Hammersmith geplant, der ihr Chef bei der BBC ist.
In Deutschland verändern sich gerade die politischen Verhältnisse und die Auswirkungen machen sich auch in England bemerkbar.
Es ist schön einmal hinter die Kulissen eines Nobelhotels zu schauen. Am Ende bleiben einige Fragen offen, so dass wir auf die Fortsetzung warten müssen.
Ein unterhaltsamer Roman.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Achtsam morden

Achtsam morden
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Der 42-jährige Björn Diemel ist Anwalt für Strafrecht und Wirtschaft und immer sehr eingespannt. Auch zu Hause ist er gedanklich nicht so recht anwesend. Daher verlang seine Frau von ihm, dass er ein Achtsamkeitsseminar ...

Der 42-jährige Björn Diemel ist Anwalt für Strafrecht und Wirtschaft und immer sehr eingespannt. Auch zu Hause ist er gedanklich nicht so recht anwesend. Daher verlang seine Frau von ihm, dass er ein Achtsamkeitsseminar besucht. Er fügt sich, weil er seine Tochter liebt und Angst hat, sie zu verlieren. Björn verinnerlicht die Ratschläge seines Coachs Joschka Breitner und wendet sie an, aber auf eine etwas unkonventionelle Art und Weise. Als erstes bekommt das sein Klient Dragan Sergowicz zu spüren. Als Dragan seinen Vater-Tochter-Nachmittag stört, ist dieser plötzlich tot – ganz achtsam ermordet.
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Als Krimi würde ich es allerdings nicht bezeichnen, auch wenn viel Kriminelles darin vorkommt. Die Geschichte ist voller schwarzem Humor, über den ich mich anfangs sehr amüsiert habe, doch zunehmend gefiel mir das immer weniger. Aber da lag wohl eher an mir. Es werden durchaus ernsthafte Themen angeschnitten, die dann aber sehr überspitzt dargestellt sind. Außerdem gab es recht drastische Szenen, die mir wirklich zu heftig waren. Da wäre doch mal Achtsamkeit angesagt gewesen.
Die Personen sind alle sehr individuell dargestellt und nicht einer davon war mir wirklich sympathisch. Björn ist beruflich sehr eingespannt, was seiner Ehe nicht besonders bekommt. Seine Frau Katharina mag das gar nicht. Sie findet es zwar toll, gut versorgt zu sein, aber ansonsten nörgelt sie nur rum. Sie hätte sich eine Aufgabe suchen sollen. Aber auch Björn gefällt mir nicht, ich fand ihn ziemlich arrogant. Skrupel kennt er auch keine. Aber seine Tochter ist sein ein und alles. Die meisten Typen aus dem kriminellen Milieu waren ziemlich unterbelichtet, nur Sascha macht da eine Ausnahme.
Die Kapitel werden jeweils mit einer Achtsamkeitsregel eingeleitet und man sollte sie sich ruhig mal zu Gemüte führen.
Dieser Krimi macht Lesern Spaß, die schwarzen Humor lieben. Mich konnte das Buch nicht so packen.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Die Dame hinter dem Vorhang

Die Dame hinter dem Vorhang
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Die adelige Dichterin Edith Louisa Sitwell hatte kein besonders gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Sie verlässt Gut Renishaw und geht nach London. Sie ist eine exzentrische Person, die große Auftritte liebt. ...

Die adelige Dichterin Edith Louisa Sitwell hatte kein besonders gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Sie verlässt Gut Renishaw und geht nach London. Sie ist eine exzentrische Person, die große Auftritte liebt. Sie gibt in London Soireen hat sogar Kontakte ins Königshaus. Im Mai 1927 macht sich die junge Jane Banister, Enkelin des Gärtners auf Gut Renishaw, dem Landsitz der Sitwells, auf den Weg nach London, um in Edith Sitwells Dienst zu treten. An der Seite der Dichterin wird Jane einiges erleben und sie lernt Edith genau kennen. So erfährt sie, was für einen Tribut dieses unangepasste leben fordert.
Wir lernen die Geschichte der Edith Sitwell aus der Sicht von Jane Banister kennen. Die Aufmachung dieses Buches hat mir besonders gut gefallen.
Die Geschichte beginnt in den sechziger Jahren, als Edith eine alte Dame ist und nicht mehr lange zu leben hat. In Rückblenden wird dann das ganze Leben von Edith erzählt, die es in ihrer Kindheit nicht leicht gehabt hat. Ihre Mutter war sehr gefühlskalt und der Vater ließ sie in ein Metallgestell stecken, um eine Wirbelsäulenkrümmung zu heilen. In London und später in Paris lebt sie ihr aufregendes, außergewöhnliches Leben inmitten von Künstlern und Intellektuellen. Sie wird aber auch ausgenutzt. Jane ist bei den Reisen von Edith dabei und wird ihre Vertraute, auch wenn sie immer die Hausangestellte bleibt. Sie hütet mit ihrer Herrin ein Geheimnis und versucht alles Unangenehme von Edith fernzuhalten.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und doch blieb da eine Distanz. Wir erleben alles aus der Sicht von Jane und haben nie direkt an den Gedanken und Gefühlen von Edith teilhaben können. Jane verlässt ihre Familie für ihren ersten Job, der sie aber so an Edith Sitwell bindet, dass für sie kein eigenes Leben bleibt.
Dieser biographische Roman über Edith Sitwell ist nett zu lesen, hat mich aber nicht wirklich gepackt.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Leben für den Tanz

Die Ballerina von Paris
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Da mir der Roman „Die spanische Tänzerin“ sehr gut gefallen hatte, wollte ich dieses Buch der Autorin Alli Sinclair natürlich auch lesen. Aber ich wurde nicht wirklich gepackt von der Ballerina in Paris.
Der ...

Da mir der Roman „Die spanische Tänzerin“ sehr gut gefallen hatte, wollte ich dieses Buch der Autorin Alli Sinclair natürlich auch lesen. Aber ich wurde nicht wirklich gepackt von der Ballerina in Paris.
Der Unfalltod ihres Verlobten Aiden hat Lily vollkommen aus der Bahn geworfen. Sie hat Paris gemieden und auch den Tanz aufgegeben. Ihre Schwester Natalie hat damals den Kontakt zu ihr Abgebrochen und Lily weiß nicht einmal warum. Doch nun ist Lily zurück in Paris. Sie lernt den Komponisten Yves kennen, der ein Stück über die russische Ballerina Viktoria Budian schreiben will, die 1917 in Paris gelebt hat, aber nicht so recht weiterkommt. Yves ist fasziniert von Lily und sie soll die Rolle der Budian tanzen und ihn inspirieren. Die Lily weigert sich, da sie seit Aidens Tod nicht mehr getanzt hat. Doch dann entdeckt sie eine Verbindung zu Viktoria Budian.
Der zweite Handlungsstrang befasst sich mit der Geschichte der Ballerina Viktoria Budian, die ihrer großen Liebe Alexei von St. Petersburg nach Paris gefolgt ist und ihre Familie zurückließ. Doch es wird nicht leicht für sie.
Die Geschichte liest sich sehr schön flüssig. Die Zeitstränge wechseln sich ab und man erkennt die Verbindung zwischen Lily und Viktoria. Das Leben als Tänzer ist hart und es herrscht Neid, denn alle wollen den großen Erfolg. Die Personen sind auch gut dargestellt und trotzdem kam mir niemand wirklich nahe. Viktorias Geschichte ist wirklich tragisch, aber sie ist eine starke Frau. So kam mir Lily nicht vor. Manchmal empfand ich sie als weinerlich. Sie hat ihre Leidenschaft für den Tanz und Yves den für die Musik. Lilys Geschichte bleibt am Ende so offen, dass sich jeder seine eigenen Gedanken machen kann, wie es mit ihr weitergeht.
Diese Geschichte konnte mich nicht so wirklich überzeugen.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Suche nach der Wahrheit

Ein Name für Dich
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Als Marjolijn 18 Jahre alt wurde, nahm ihr die Großmutter das Versprechen ab, ihren Sohn nach einem Onkel zu benennen. Sein Name war Frans Julius Johan und er galt als Held, da er kurz nach dem Krieg drei ...

Als Marjolijn 18 Jahre alt wurde, nahm ihr die Großmutter das Versprechen ab, ihren Sohn nach einem Onkel zu benennen. Sein Name war Frans Julius Johan und er galt als Held, da er kurz nach dem Krieg drei Nazi-Kollaborateure tötete.
Marjolijn erinnert sich an ihr Versprechen als sie schwanger ist. Doch zunächst will sie die Wahrheit wissen, denn es gibt unterschiedliche Versionen der Geschichte. Wenn ihr Sohn eines Tages fragt, warum er so und nicht anders heiß, soll er eine korrekte Geschichte zu hören bekommen. Es bleiben ihr 27 Wochen. Sie gräbt in der Vergangenheit und gefährdet durch ihre Hartnäckigkeit sich und das Kind.
Das Buch liest sich gut, aber ich konnte mich in diese Geschichte doch nicht wirklich hineinversetzen.
Marjolijn hat ein Versprechen gegeben, das sie halten will. Aber sie will auch den richtigen Namen für ihr Kind, einen Namen der Werte überträgt. Das kann ich gut nachvollziehen. Doch ihr weiteres Verhalten blieb mir fremd. Ich konnte ihre Beziehung zu dem ungeborenen Kind nicht nachspüren und schon gar nicht konnte ich ihre Besessenheit akzeptieren, durch die sie sich und ihr Kind in Gefahr bringt.
Auch wenn die Frage, was Mythos oder Wirklichkeit ist, eine gewisse Spannung in sich trägt, so konnte mich das Buch doch nicht wirklich fesseln.