Traumtanz
2018:
Helena ist Alleinerzieherin von 15jährigen Zwillingen, die Ballettkarriere ist Vergangenheit, ihre große Liebe auch. Auf Druck des RAV, des regionalen Arbeitsvermittlungszentrums, nimmt die ungelernte ...
2018:
Helena ist Alleinerzieherin von 15jährigen Zwillingen, die Ballettkarriere ist Vergangenheit, ihre große Liebe auch. Auf Druck des RAV, des regionalen Arbeitsvermittlungszentrums, nimmt die ungelernte 35jährige eine Stelle als Zimmermädchen im Fünf-Sterne-Luxushotel Kronenberg an, obwohl sie dadurch ihr vor Jahren gegebenes Versprechen gegenüber den Besitzern nicht mehr einhält.
1937:
Lydia muss bereits im Alter von 16 Jahren ihren Heimatort verlassen und verdingt sich in Luzern als Zimmermädchen.
Wie hängen die Schicksale der beiden Frauen miteinander zusammen und was hat das alles mit einem alten Gemälde zu tun?
Sowohl das Titelbild als auch der Klappentext lassen den Leser neugierig werden und bereits die ersten Zeilen ziehen den Leser in einen Sog aus Spannung zwischen den beiden Zeitebenen.
Sehr gelungen ist die einfühlsame Beschreibung der Personen und der Lebensumstände, sowohl im Heute als auch während der Kriegszeit. Rasch fühlt man sich ins jeweilige Umfeld hineinversetzt und verfolgt die gelungene Mischung aus generationenübergreifender Familiengeschichte, Krimi und Liebesroman. Erst nach und nach offenbaren sich wesentliche Details, sodass man gefesselt beim Buch bleibt, um alle Hintergründe aufzudecken und längst Zurückliegendes zu erfahren.
Dieser Roman hat mich durch seinen lebendigen und mit Liebe zum Detail geprägten Schreibstil gefesselt und mich ganz in die Lektüre versinken lassen. Helena und Lydia, sowie auch all die anderen Personen, kommen einem sehr nahe und sind in eine Geschichte verstrickt, deren Ende eine überraschende Wahrheit ans Licht bringt.
Ein absolutes Lesevergnügen von einer mir bisher unbekannten Autorin. Gerne lese ich mehr von Christine Jaeggi.