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Veröffentlicht am 14.09.2019

Ein toller Auftakt, der noch viel mehr verspricht!

Das Schwert der Totengöttin
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Erik Zejn
Ein prinzipientreuer Soldat, der streng nach Anweisung handelt und sich keinen Fehltritt erlauben will. Er hält so sehr an seinen Vorschriften fest, dass er die Menschen hinter dem Handeln nicht ...

Erik Zejn
Ein prinzipientreuer Soldat, der streng nach Anweisung handelt und sich keinen Fehltritt erlauben will. Er hält so sehr an seinen Vorschriften fest, dass er die Menschen hinter dem Handeln nicht sieht und Entscheidungen nur aufgrund deren Taten fällt. Sein geradliniges Denken steht nicht nur der Handlung, sondern auch ihm selber im Weg. Es fällt ihm nicht leicht auf sein Herz oder seinen Instinkt zu hören oder auch nur den Gedanken zuzulassen, gegen das System zu handeln.
Wahrscheinlich ist es deswegen auch schwerer seine Person zu greifen. Dennoch blitzt gelegentlich Menschlichkeit durch seine Züge, die ihn weicher und echter werden lassen.

Mirage DeBois
Eine störrische Frau, eine Ausgestoßene, die sich in die Einsamkeit zurück gezogen hat. Ihr Leben ist nicht einfach, aber ich bewundere es wie sie kämpft, nicht aufgibt und immer ein Ass aus dem Ärmel zieht. Sie ist zwar klug, aber auch ziemlich temperamentvoll und so zerbricht mehr, als dass sie heilen kann. Mirage ist kein einfacher Charakter, doch dafür umso echter.
Für mich eine super interessante Persönlichkeit von der ich gerne mehr gelesen hätte, um hinter ihre Fassade zu blicken. Denn bei Mirage weiß man nie genau: Vertrauen oder Misstrauen?

Stimmung
Es ist düster, brutal, blutig und hinterlässt einen Schauder, der dir das Rückgrat hinunter kriecht. Katharina v. Haderer hat eine atmosphärische Stimmung geschaffen, die inmitten von Magie, Wiedergängern und magischen Artefakten spielt. Was hat es mit den wiederauferstandenen Toten auf sich? Wer hat sie geweckt? Welchem Zweck dienen sie?
Gekonnt verwebt sie die Handlung und lässt Ekel, Bedauern und Spannung miteinander harmonieren. Wer also keine Angst vor Kampfszenen hat bis das Blut hervorspritzt und sich mit einer düsteren Stimmung anfreunden kann, der ist hier genau richtig. Zwischen den Toten und den Lebenden.

Schreibstil
Die Autorin hat einen ausgezeichneten Schreibstil, ohne Wortwiederholungen und mit vielen anschaulichen Szenen, die einem im Kopf hängen bleiben. Mir wurde es manchmal zu detailliert. Nicht auf die Kampfszenen und den Ekelfaktor bezogen, sondern auf Beschreibungen von der Landschaft und insbesondere den Vergleichen, die sie zog.

Was ich mich frage
Wieso verurteilt Zejn sofort alles und jeden? Es entstehen so viele Missverständnisse, weil er nicht nachfragt oder zuhört, dass es schwer ist, diese später zu entknoten.
Sein Handeln ist stark auf das Sytem beschränkt, dass ihm als Soldat eingeprügelt wurde, dass es keinen Spielraum für eigene Gefühle lässt. Hier hätte ich mir mehr Wandlung in seinem Charakter gewünscht, mehr Zugänglichkeit, damit man auch etwas für ihn empfinden kann. Ich möchte noch mehr Lichtblicke in seinem Wesen finden, als die klitzekleinen, die er uns bisher gewährt hat.
Ich hoffe darauf, dass er im weiteren Verlauf aus sich heraus kommt.

Insgesamt war «Das Schwert der Totengöttin» ein toller Auftakt, der noch viel mehr verspricht.

Fazit: Dunkelheit, Magie, Tote, Kämpfe, Misstrauen - Das alles und noch mehr erwartet einen, wenn man «Das Schwert der Totengöttin» aufschlägt und anfängt zu lesen. Es ist atmosphärisch, düster und blutig. Eine Geschichte zwischen den Toten und den Lebenden.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Manchmal lohnt es sich dran zu bleiben!

Der Herzschlag der Steine
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Ich muss gestehen: Das Buch liegt schon eine längere Zeit bei mir. Als ich es das erste Mal in den Händen hielt und aufschlug, freute ich mich auf eine Familiengeschichte mit Geheimnissen, auf einer wunderschönen ...

Ich muss gestehen: Das Buch liegt schon eine längere Zeit bei mir. Als ich es das erste Mal in den Händen hielt und aufschlug, freute ich mich auf eine Familiengeschichte mit Geheimnissen, auf einer wunderschönen Insel.
Mein erster Eindruck reichte von Verwirrung, über Unglauben, zu noch mehr Verwirrung. Bis ich mich am Kopf kratze und fragte, was um Himmels Willen das für eine Geschichte sein sollte. Die Sprache war geschwollen, der Anfang voller Mystik und Hokus-Pokus und ganz anders als alles, was ich erwartet hatte.

Aber ich habe der Geschichte eine zweite Chance gegeben. Dieses Mal ging ich ohne Erwartungen an das Buch, habe den mystischen Teil hingenommen und mich immer weiter rein gelesen.
Manchmal lohnt es sich dran zu bleiben. Wirklich.
Denn ich habe eine Handlung bekommen, die mich überrascht hat! Auch eine Familiengeschichte, Geheimnisse und eine wunderschöne Landschaft durfte ich genießen.

Isabel Morland umschreibt die Insel, als würde man an ihrer Seite hindurch reisen. Jeder Grashalm im Wind, jedes Pferdegewieher, jeder Sonnenaufgang verankert sich im Kopf. Dabei verliert sie sich des öfteren in den Beschreibungen. Man sollte also keine Probleme mit einer großartigen Landschaft haben und eine Schwäche für die raue Schönheit Schottlands. Denn die Autorin hat definitiv ihr Herz dort verloren.

Gerade deshalb streicht die Geschichte ruhig über einen hinweg. Die Atmosphäre ist mal still oder stürmisch, dann sanft und liebkosend, manchmal düster und schaurig. Immer mit viel Gefühl, als würde der Wind über die eigenen Arme streichen. Überall spürte man die unbändige Natur.

Natürlich spielt auch die Liebe eine Rolle, denn sie bringt die ganze Handlung erst ins Rollen. Dabei spreche ich nicht nur von der Liebe zu Mann und Frau. Sondern von der Liebe zur Natur, zur Insel, zur Familie und sich selbst.

Ailsa ist eine starke, unabhängige Frau, die schon im jungen Alter die Natur gegen Hochhäuser tauschte und nun wieder zurück ist. Dabei haftet ihr immer etwas Städtisches an. Sie verschließt sich der Insel, als würde sie ihr etwas Böses wollen und kann den Tag nicht erwarten, wenn sie abreist.
Doch gerade da muss Ailsa feststellen, dass sie der Vergangenheit nicht ewig davonlaufen kann und es Dinge gibt, die ihr keine Ruhe lassen. Zu sehr drängen sich ihr Geheimnisse entgegen.

«Der Herzschlag der Steine» ist eine wunderschöne Geschichte über das Leben und wie eine Entscheidung im falschen Moment alles verändern kann.
Sie handelt von der Vergangenheit und Zukunft, von Zorn, Vergebung und unerfüllten Träumen. Aber auch von neuen Chancen, den Platz im Leben zu finden. Es geht dabei um Heimat, den Ursprung seiner eigenen Wurzeln zu kennen und ob man diese annehmen will.
Dazwischen warten jede Menge Abenteuer, Rückschläge, Chancen und Liebe.

Obwohl die Sprache in den Beschreibungen sehr geschwollen war, konnte sie mich doch überzeugen. Die Geschichte liest sich leicht und locker, ist mystisch angehaucht und verbirgt so manches Familiengeheimnis. Es ist durchgehend spannend und bringt so manche Überraschungen mit denen ich nicht gerechnet habe.
Das Flair der Insel und die Ausflüge zu verschiedenen Orten waren sehr faszinierend. Manchmal etwas ausschweifend verlor sich die Autorin in den Details, was mir persönlich zu viel des Guten war.
Ansonsten habe ich das Buch gerne gelesen, auch wenn ich zwei Anläufe und jede Menge Mut brauchte.

Fazit: Trotz Anfangsschwierigkeiten hat mich «Der Herzschlag der Steine» überrascht. Es ist eine Geschichte über die Familie, das Verzeihen und die Mystik der Insel. Auf der Reise erlag ich dem Charme Schottlands, der unbändigen Natur und ihrer Wirkung und den eigensinnigen Charakteren. Die Insel hat eine ganz eigene Art: störrisch, stur, unnachgiebig. Wie die Menschen auf ihr.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Ein eindrucksvolles Buch mit jeder Menge Hass, Wut und Rachegelüsten!

Eine wie wir
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Wow. Ich habe dieses Buch zugeschlagen und war überwältigt von Gefühlen.
Dieser Hass, der einem von jeder Seite entgegen sprüht, ist nicht leicht zu verdauen und hat auch an mir geknabbert.

Die Handlung ...

Wow. Ich habe dieses Buch zugeschlagen und war überwältigt von Gefühlen.
Dieser Hass, der einem von jeder Seite entgegen sprüht, ist nicht leicht zu verdauen und hat auch an mir geknabbert.

Die Handlung beginnt ziemlich eindringlich und schockierend. Die Fassade der Mädchen bröckelt auf und keine weiß, ob sie der anderen vertrauen kann. Haben sie sich je vertraut? Wissen sie alles voneinander? Wie lauten ihre dunkelsten Geheimnisse?
Und die dringlichste Frage: Wer ist das Mädchen, dass sich umbrachte, um ihnen die Schuld daran zu geben?

Die Oberflächlichkeit ihrer Beziehung wird Kay mehr denn je bewusst, als es darum geht zueinander zu halten und sich zu stützen. Aber jemand funkt ihnen dazwischen und Kay ist gezwungen jede ihrer Freundinnen bloßzustellen.

Damit kommt die Kehrtwende und plötzlich wird die Mobberin zur Gemobbten. Ein Gefühl, dass nicht nur für Kay komisch und befremdlich war, sondern auch für mich als Leserin. Ich habe hautnah erlebt in welcher Krise sie steckt und was für ein Gefühlschaos die ganze Situation in ihr hervorruft.

Auch wenn es komisch klingt und ich anscheinend die Einzige bin, aber: ich hatte Mitleid!
Kay ist kein guter Mensch gewesen über die Zeit, sie hat sich über andere lustig gemacht, war abfällig und gehässig und hat andere ausgeschlossen. Sie hat einiges gemacht, das man ihr nicht verzeihen würde und trotzdem tat sie mir leid.

«Ich werde gemobbt», erzählte ich ihr. «Kann ich Anzeige erstatten oder so was in der Art?»
Sie schwieg eine Weile. «Um ehrlich zu sein, Kay, es gab so viele Mobbinganzeigen gegen dich im Laufe der Jahre, dass ich nicht weiß, ob ich etwas dagegen unternehmen will.»
Damit legte sie auf.

Dieser Absatz hat mich dermaßen schockiert, dass ich erst einmal durchatmen musste.

In dem Moment, wo sie selbst zur Gemobbten wurde, waren die anderen nicht besser als sie.
Der Hass der ihr entgegen sprühte hat mich die Seiten mulmig umschlagen lassen. Und ich habe festgestellt, dass es im echten Leben außerhalb des Buches genauso viel Hass gibt.
Deswegen war es heftig zu sehen, wie eine Geschichte derart eskalieren kann.

Ich weiß nicht, wie meine Reaktion gewesen wäre. Auf wessen Seite ich gestanden und was ich in der Situation getan hätte. Wäre ich auf Kay zugegangen, wenn sie mich seit Jahren schikanierte oder hätte ich sie ignoriert? Wäre ich dazwischen gegangen und hätte sie verteidigt oder hätte ich weggeschaut?
Fragen mit denen man sich beschäftigt und vor Augen geführt bekommt.

Die Autorin hat ein großartiges und eindrucksvolles Werk erschaffen. Aber ich glaube, dass es noch besser hätte werden können. Im letzten Drittel flacht die Handlung ab und ich habe nicht mehr diese elektrisierende Spannung verspürt, die bis zur Mitte des Buches vorhanden war.
Es passiert einfach kaum etwas. Dabei hätte gerade Kay noch eine Entwicklung durchmachen können, die mehr hergibt, als darauf zu warten, dass etwas geschieht. Denn genau so fühlte es sich beim Lesen an. Ich habe darauf gewartet, dass es noch einen Knall gibt, dass die Sicherungen rausfliegen, irgendwas! Das kam jedoch viel später als erwartet und dazwischen war … nichts.

Das Ende zieht nochmal die Stimmung aus der Leere heraus und es gibt eine Wendung, die ich spannend und ziemlich gruselig fand.

Fazit: Eine wie wir ist eine beängstigende Geschichte, in der es um eine Mobberin geht, die selbst zur Gemobbten wird. Der Hass, der mir hier entgegen sprühte, die Hilflosigkeit und Angst, hat in mir selbst einen Sturm an Gefühlen hinterlassen. Ein eindrucksvolles Buch, das uns vor Augen führt, wie wenig es bedarf, um auf der anderen Seite zu stehen.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Eine wunderschöne Geschichte mit einem Hauch Mystik!

Immer wenn es Sterne regnet
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Die Geschichte ist in drei Sichtweisen eingeteilt, die jeder für sich einen Handlungsstrang bilden. Ich fand es total interessant zu sehen, wie sich die Stimmung und der Schreibstil geändert haben, sobald ...

Die Geschichte ist in drei Sichtweisen eingeteilt, die jeder für sich einen Handlungsstrang bilden. Ich fand es total interessant zu sehen, wie sich die Stimmung und der Schreibstil geändert haben, sobald es zu einem anderen Charakter kam.
Die Autorin schafft es den drei eine eigene Stimme zu geben und sie entsprechend handeln zu lassen.

1. Mary
Bei Mary habe ich anfangs nicht viel erfahren. Ich hatte immer das Gefühl, sie würde etwas verbergen und sich verschließen. Ihre Geschichte hat einen angedeuteten dramatischen Hintergrund, der uns im Verborgenen blieb. Aber als sie auf Eliah trifft, scheint sie aus sich herauszukommen. Man könnte sagen, er gibt ihr eine Aufgabe, die sie bewältigen möchte.
Denn andererseits müsste sie sich ihrer Vergangenheit stellen und vor ihren Gefühlen wegzulaufen ist einfacher, als ihnen ins Gesicht zu blicken und zu verzeihen.
Ich fand Marys Reise spannend, denn sie scheint sie auf einen anderen Weg zu bringen und sie endlich von ihrer inneren Starre zu lösen.

2. Jeremy
Jerry hat gleich zu Anfang einen unsympathischen Eindruck auf mich gemacht. Er ist ein arroganter Schnösel und ein Arschloch obendrauf. Dass er sich zum ersten Mal verliebt hatte und nun enttäuscht wurde, geschah ihm ganz Recht. Aber je weiter ich kam, umso mehr Nachsicht musste ich mit ihm haben. Durch seine Gedanken wurde mir deutlich bewusst, wie sehr man sich am ersten Eindruck täuschen kann und dass nicht alles toll ist, nur weil es so scheint. Jerry hat mich in dieser Geschichte am meisten überrascht und das in mehrfacher Hinsicht.

3. Adam
Adam wirkt etwas altmodisch, charmant und voller Zuversicht. Er ist ein Träumer, ein Liebender mit nur einem Ziel vor Augen: Seiner großen Liebe all das zu bieten, was sein Stand nicht kann. Um mit ihr zusammen zu sein, würde er alles tun. Dafür nimmt er lange Nächte in Kauf, in denen er sich das Schreiben beibringt, um tagsüber einen ordentlichen Beruf zu erlernen.
Kleine Liebesbriefe und Gedanken zeigen wie sein Leben verläuft, was er durchstehen muss und wie sehr ihn seine Liebe verzehrt.
Ich hatte gleich ein Bild vor Augen und konnte mit dem jungen Mann fühlen und seinen Ehrgeiz verstehen. Seine Hoffnung und sein unerschütterlicher Glauben ziehen sich durch das gesamte Buch. Es war schön ihm bei seinem Part beizustehen und der Geschichte bis zum Ende beizuwohnen.

Zuletzt möchte ich noch ein paar Worte über Eliah verlieren.
Er ist ein geheimnisvoller und undurchschaubarer Charakter, der aber absoluten Charme verströmt. Bei ihm wusste ich nie woran ich war. Trotzdem hatte er etwas an sich, dass mich magisch zu ihm zog. Ich mochte dieses mystische, das Eliah umgeben hat und seine Weisheit. Er kam mir wie ein Buch vor, das auf alles die richtige Antwort wusste, man musste nur nachschlagen.

Diese vier Charaktere treffen also aufeinander. Man spürt die ganze Zeit dieses Knistern zwischen ihnen. Sei es aus Wut oder zärtlichen Gefühlen.
Sie entwickelten sich weiter, beleuchteten ihre Hintergründe und es kamen schreckliche Dinge zur Sprache, die jahrelang verschleppt wurden.

Das Ende fand ich einerseits wirklich schön. Es war, als hätten alle verlorenen Seelen wieder zueinander gefunden. Auf der anderen Seite war es mir dann doch ein wenig zu kitschig und konstruiert.

«Ich habe mich doch ganz bewusst für dich entschieden, Junge.» … «Und schlimm sind nicht die Menschen, die wissen, dass sie noch viel lernen müssen. Schlimm sind nur diejenigen, die glauben, bereits alles zu wissen.»

Fazit: Susannas Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Leicht, flüssig und mit Humor.
Sie gibt der Geschichte Charaktere, die man ins Herz schließen, in den Hintern treten oder beistehen möchte. Alles in allem war es eine schöne Geschichte, die mich unterhalten hat und in der ich mitfiebern durfte!

Veröffentlicht am 29.06.2019

Ein Buch, das sich anfühlte, als würde man eine Serie einschalten!

Hunting the Beast 1: Nachtgefährten
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Die Geschichte fängt knallhart an und ich habe in der ersten Szene mehr erfahren, als mir lieb war.

Dorothy ist ein kleines Kind, als sie hautnah ihren ersten Kontakt mit Werwölfen erlebt. Dieser fällt ...

Die Geschichte fängt knallhart an und ich habe in der ersten Szene mehr erfahren, als mir lieb war.

Dorothy ist ein kleines Kind, als sie hautnah ihren ersten Kontakt mit Werwölfen erlebt. Dieser fällt allerdings sehr blutig aus. Ich habe mich gegruselt und geschüttelt. Aber es hat gleich die richtige Spannung erzeugt und Lust auf den weiteren Verlauf gemacht.
Ich mag es, wenn nicht immer Sonnenschein herrscht und die Charaktere eine Vergangenheit haben, die sie prägen. Genau das haben wir bei Dorothy.
Sie ist kein einfacher Mensch, aber sie ist echt. Mit all ihrer Wut, ihrem Kummer und ihrer Abscheu.

Umso interessanter wird es, als sie gezwungen ist mit Ben zusammen zu arbeiten. Er ist der perfekte Gegenspieler: Charmant, herzensgut, störrisch und überaus treu. Aber … er ist ein Werwolf.
Dorothy versucht all den Hass auf ihn und seine Art in ihre Handlungen zu legen und ihm zu zeigen, was sie von ihm hält.
Ob das immer gelingt? Wer weiß ...

Mit dabei ist ihre beste Freundin Anna, die nicht nur mit guten Ratschlägen punktet, sondern auch mit den richtigen Worten. Ich hätte sie knutschen können, als sie verhindert, dass die Geschichte in eine Richtung läuft, wie es so viele tun. Mit der unüberlegten Handlung des Hauptcharakters, weil dieser ein Geheimnis erfährt und meint, jetzt alles über den Haufen schmeißen zu müssen.
Nein, das haben wir hier nicht und ich bin äußerst dankbar dafür. Jeder sollte eine Anna haben!

Es gab so viele Menschen und Werwölfe die sich in mein Herz geschlichen haben.
Wahrscheinlich weil viel Wert auf die zwischenmenschlichen Beziehungen gelegt wurde. Dadurch hat jeder Charakter, egal ob Neben- oder Hauptrolle, eine ganz eigene Geschichte bekommen. Ich fand es schön zu sehen, dass wir nicht nur zwei Personen im Fokus haben und alle dahinter verblassen, sondern dass auch andere eine Stimme bekommen haben.

Mir persönlich hätte es allerdings mehr gefallen, wenn der Fall den Dot und Ben untersuchen, nicht ins Abseits gerückt wäre. Zwischendurch kam es mir so vor, als wäre er gänzlich vergessen worden. Die Hintergründe der Tat wurden gar nicht beleuchtet, ebenso wie die Täter selbst. Ich blieb mit vielen Fragen zurück, insbesondere warum, wieso, weshalb.
Vielmehr hatte ich das Gefühl die Geschichte würde gerade anfangen, als das Wort «Ende» erschien.

Deswegen, wegen der tollen Charaktere und der Hintergrundgeschichte würde ich mir wünschen, dass Hunting the Beast eine Fortsetzung bekommt.
Ich glaube in Dot, Ben, Noah, Regina und allen anderen steckt noch so viel mehr, das es zu erfahren gilt!

Cosimas Schreibstil brauchte am Anfang etwas Zeit sich zu entfalten und mich in seinen Bann zu ziehen. Nachdem ich ein paar holprige Passagen gemeistert hatte, fiel es mir zunehmend einfacher in die Handlung abzutauchen. Einmal drin, kam ich nicht mehr heraus. Weswegen ich das Buch auch innerhalb eines Tages ausgelesen hatte.
Leider sind mir viele Wortwiederholungen im Satzbau aufgefallen. Was ich sehr schade fand, da solche Dinge immer meinen Fluss stören und mich innehalten lassen.

Fazit: Ein Buch, das sich anfühlte, als würde man eine Serie einschalten. Erst einmal drin, gab es kein Entkommen und die Handlung war spannend und nervenaufreibend. Zudem gab es toll ausgearbeitete Charaktere, die alle eine eigene Hintergrundgeschichte bekommen haben.
Allerdings blieben mir zu viele Fragen offen, sodass ich mir dringend eine Fortsetzung wünsche!