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Veröffentlicht am 04.10.2019

Götter in Paris

Gold und Schatten
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Ach, Paris ist eine schöne Stadt. Und in diese wird der Leser entführt. Gleich zu Beginn lernt man aber nicht das klassische Paris kennen, sondern die Pariser Unterwelt - und auch die Protagonistin Livia. ...

Ach, Paris ist eine schöne Stadt. Und in diese wird der Leser entführt. Gleich zu Beginn lernt man aber nicht das klassische Paris kennen, sondern die Pariser Unterwelt - und auch die Protagonistin Livia.

Wie der Untertitel schon verrät, steht aber nicht unbedingt die französische Hauptstadt, sondern griechische Götter im Vordergrund des Buches. Hier hat es die Autorin wirklich gut geschafft, die moderne Welt mit der Mythologie des Altertums zu verbinden. Und wer denkt, dass er schon alles über die Götter weiß, wird eines besseren belehrt, denn sie leben direkt unter uns...

Das entdeckt auch Livia, die sich von Mael sofort auf unerklärliche Weise angezogen fühlt. Was sich zwischen den Beiden entwickelt, ist leider sehr vorhersehbar. Das hat mich etwas gestört, da eigentlich von Beginn an klar ist, auf was alles hinausläuft, auch wenn es noch das ein oder andere Missverständnis gibt. Ich denke, hier hätte es etwas authentischer sein können, aber vielleicht bin ich zu alt, um eine Teenie-Liebe nachvollziehen zu können.

Was aber wirklich toll war, war die durchdachte Handlung und wie bereits erwähnt die Mischung aus Mythologie und Gegenwart. Das hat dem Ganzen nochmal einen frischen Aspekt verliehen und alleine die Vorstellung, dass man jemanden wie Hermes schon mal begegnet sein könnte, ist einfach witzig gewesen.

Der eigentliche Plot ist auch sehr spannend. Hier werden immer wieder Informationen über die griechischen Götter eingeflochten, ohne dass man sich belehrt fühlt. Leider hat mich aber Livia an der ein oder anderen Stelle etwas genervt. Sie ist zwar eine sympathische Hauptfigur, aber an der ein oder anderen Stelle handelt sie sehr naiv und für mich nicht nachvollziehbar. Auch ihre Zickereien waren manchmal etwas anstrengend.

Insgesamt fand ich das "Erste Buch der Götter" aber sehr schön und flüssig geschrieben. Ich hatte beim Lesen richtig Spaß und bin froh, dass bereits der zweite und letzte Teil in meinem Regal steht. Denn das Ende ist ein richtiger Cliffhanger.

Ich vergebe 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.10.2019

Ist die Liebe vorbei?

The Couple
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Mike und Verity sind - wie der Klappentext verrät - ein perfektes Paar. Aber wenn das Buch beginnt, sind die Beiden schon getrennt. Zumindest scheint es so, denn so wirklich klar ist das, wenn man Mike ...

Mike und Verity sind - wie der Klappentext verrät - ein perfektes Paar. Aber wenn das Buch beginnt, sind die Beiden schon getrennt. Zumindest scheint es so, denn so wirklich klar ist das, wenn man Mike glauben will, nämlich nicht.

Aus seiner Sicht ist das Buch auch geschrieben. Die Ich-Form sorgt dafür, dass man immer ganz nah an seinen Gedanken ist. Und das macht auch die Geschichte aus. In Mike geht nämlich sehr viel vor, vor allem was seine Ex Verity, genannt V, betrifft. Um das nachvollziehen zu können, muss man in seinen Kopf schlüpfen.

Ein klassischer Thriller ist es nicht. Es gibt keine Leiche, keine Ermittler und kein Fall, der aufgeklärt werden muss. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch - im Gegenteil. Es wird die dunkelste Seite in einem Menschen beleuchtet, die absolute Besessenheit. Und da läuft es einem eiskalt den Rücken herunter. Ich konnte immer gar nicht glauben, was Mike als nächstes tut und wie er es rechtfertigt. Es war wirklich einfach verstörend, aber trotzdem glaubwürdig. Das hat das Ganze nochmal extremer gemacht.

Aus der Hand habe ich das Buch nicht gelegt, denn ich musste einfach wissen, wie es weitergeht. Allerdings hat es einige Längen, und das ist auch mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch. Manchmal geht die Handlung einfach nicht voran, ich hatte auch das Gefühl, dass sich manches wiederholt. Das ist zwar nicht der Fall, aber das Verhalten von Mike ähnelt sich manchmal sehr stark. Hier hätte ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht.

Zum Ende hin wird es aber nochmal richtig gut. Denn was dann geschieht, konnte ich kaum fassen. Es ist unglaublich, wie sich die Geschichte entwickelt, vor allem wenn man schon die ganze Zeit am Protagonisten gezweifelt hat. Ich habe nur den Kopf geschüttelt. Der Schluss ist dann nochmal so gemacht, dass es einem einfach eiskalt den Rücken hinterläuft.

Für mich war es echt ein super Plot und ein spannender Thriller, der mal etwas anderes war, als man so kennt. Durch die kleinen Längen werde ich aber einen Stern abziehen, deswegen insgesamt 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.10.2019

Gefährlicher Haustausch

STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet
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Der Klappentext verrät schon mal die Richtung, in die es geht. Libby findet einen Flyer für einen Haustausch und macht sich mit ihrem Mann auf dem Weg, einen kleine Urlaub in Cornwall zu verbringen. Das ...

Der Klappentext verrät schon mal die Richtung, in die es geht. Libby findet einen Flyer für einen Haustausch und macht sich mit ihrem Mann auf dem Weg, einen kleine Urlaub in Cornwall zu verbringen. Das Buch steigt direkt mit der Anreise ein.

Das nicht alles so schön ist, wie im ersten Moment gedacht, wird auch dem Leser schnell klar. Man erwartet es zwar, aber trotzdem schafft es die Autorin, hier gehörig Spannung aufzubauen. Ich habe beim Lesen immer mitgerätselt, was denn nun hinter der ganzen Sache stecken könnte - denn dubios wirkt es auf jeden Fall.

Allerdings zieht sich das Ganze dann auch ein bisschen und die Handlung kommt etwas ins Stocken. Es passieren komische Dinge, aber eben nicht mehr. Umso überraschter war ich dann, als es im zweiten Teil zu einer Wendung kommt, die alles auf den Kopf stellt. Damit hätte ich auf keinen Fall gerechnet und es hebt die Spannung nochmal richtig an. Mehr kann ich an dieser Stelle aber nicht verraten, um nicht zu spoilern.

Gut gefallen hat mir, wie die Vergangenheit mit der Gegenwart verwoben wird. Dadurch wird einiges klar und auch das manchmal etwas irritierende Verhalten der Hauptpersonen wird erklärt.

Zum Ende hin passieren mir aber dann etwas zu viele Zufälle. Trotzdem hat es mich überzeugt, denn es bleiben keine Fragen offen und es ist auch kein klassisches Ende, wie man es sonst bei Thrillern oft hat.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, durch die Ich-Perspektive kann man die Gedanken der Hauptfigur gut nachvollziehen. Längen gab es kaum, auch wenn manchmal etwas sehr ausführlich geschrieben und beschrieben wurde.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten, es war spannend und die Wendung war einfach absolut nicht zu erwarten. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 14.09.2019

Guter Plot, solider Thriller, sympathische Ermittler

Tödlicher Schnitt
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Das Setting des Thrillers ist in Berlin angelegt, allerdings spielt es meines Erachtens gar keine so große Rolle, denn die Stadt steht nur an einigen Schauplätzen im Mittelpunkt. Super fand ich, dass der ...

Das Setting des Thrillers ist in Berlin angelegt, allerdings spielt es meines Erachtens gar keine so große Rolle, denn die Stadt steht nur an einigen Schauplätzen im Mittelpunkt. Super fand ich, dass der Autor auch einen Hauch Hollywood in die Hauptstadt geholt hat. Bereits das erste Opfer ist ein berühmter, amerikanischer Schauspieler, weswegen auch ein amerikanischer Ermittler nach Deutschland reist, um die Aufklärung des Falls zu unterstützen.

So kommt es, dass man als Leser eine Mischung aus einem deutschen und amerikanischen Thriller vorfindet, was ich so bisher nicht gekannt habe. Das Ermittler-Duo war mir von Anfang an sympathisch. Beide haben ihre Eigenheiten, die sich aber sehr gut ergänzen. Zum Glück gab es auch nicht ein Gerangel um die Zuständigkeiten. Die Zusammenarbeit lief harmonisch ab, sowohl Lenz als auch Cassidy haben ihre Stärken eingebracht. An erster Stelle stand, den Fall aufzuklären, keine persönliche Profilierung. Ob es in der Realität auch so einfach wäre, ist fraglich, allerdings hat mich das nicht gestört.

Gut gefallen hat mir auch, dass man hinter die Kulissen der Filmbranche schauen konnte. Denn hinter einem Film steckt mehr als eine Kamera und ein paar Schauspieler. Das hat den Thriller kurzweilig und interessant gemacht.

Die Spannung kommt auch nicht zu kurz, denn es werde einige falsche Spuren gelegt und man bekommt Raum, mitzufiebern und mitzurätseln. Positiv ist auch, dass es nicht zu viele beteiligte Personen gibt, man behält leicht den Überblick.

An sich hat mir dann aber leider doch etwas der Gänsehaut-Faktor gefehlt. Es war ein solider Fall mit sympathischen Ermittlern, einem gut durchdachten Plot und einem sehr angenehm zu lesenden Schreibstil. Dafür gibt es von mir 4 Sterne - und ich hoffe auf ein "Wiederlesen" mir Lenz & Cassidy.

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Veröffentlicht am 23.08.2019

Nur ein Spiel...

Nemesis
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Gleich vorweg: Meiner Meinung nach muss man die ersten drei Teile nicht kennen, um "Nemesis" lesen zu können. Zwar schließt dieses Buch an die anderen an, aber alle wichtigen Infos, die man braucht, um ...

Gleich vorweg: Meiner Meinung nach muss man die ersten drei Teile nicht kennen, um "Nemesis" lesen zu können. Zwar schließt dieses Buch an die anderen an, aber alle wichtigen Infos, die man braucht, um die Handlung verstehen zu können, werden hier nochmal wiederholt. Vor allem die Vorgeschichte der Ermittlerin C. J. Townsend ist nicht unwichtig, weil man so ihre Handlungen erst richtig verstehen kann, aber das wird hier gut vermittelt, sodass man nichts verpasst. Für den richtigen Lesegenuss ist es allerdings nicht schlecht, wenn man die Reihe schon kennt.

Für schwache Nerven ist dieser Thriller aber wirklich nichts. Das Thema ist ziemlich harte Kost, denn es geht um Snuff-Videos und Frauen, die gefoltert und ermordet werden, um zahlende Kunden zu unterhalten. Auch wenn Hoffman hier vieles nur andeutet und nicht über Seiten hinweg die genauen Folterungen und Morde schildert, musste ich doch öfter schlucken und bin teilweise an meine Grenzen gestoßen.

Was aber wirklich der Wahnsinn ist, ist die Protagonistin. C. J. Townsend war schon in den ersten drei Büchern eine taffe Frau, die einiges durchmachen musste, aber als Staatsanwältin alles dafür tut, dass die "bösen Jungs" hinter Gittern kommen. Diesmal geht es aber noch einen Schritt weiter. Dafür überschreitet sie Grenzen, es ist nicht mehr schwarz oder weiß, sondern grau. Denn obwohl klar abgegrenzt wird, wer gut und wer böse ist, verschwimmt es etwas. Ich konnte mich trotzdem sehr gut positionieren. Überhaupt hat mir die Menschlichkeit der Protagonistin gefallen. Es zeigen sich nämlich auch Risse in der Fassade, die sie sehr menschlich wirken lassen.

Was mir ein bisschen gefehlt hat, war die Spannung. Man weiß sehr früh, wer hinter dem "Spiel" steckt bzw. wer dazugehört. Dadurch entfällt das miträtseln, was ich bei Thrillern etwas schade finde. Auch waren es mir an der ein oder anderen Stelle zu viele Zufälle, die die Handlung überhaupt möglich gemacht haben. Trotzdem hat es mich unterhalten, C. J. auf ihrer Jagd nach Schuldigen zu begleiten.

Wer die ersten drei Teile nicht kennt, den könnte der Einstieg in das Buch etwas schwer fallen. Es kommen viele unterschiedliche Personen vor und man muss ein bisschen genau lesen, um sich die Namen zu merken und einzuordnen, wer wichtig ist und wer eher nur eine Nebenrolle spielt. Das gibt sich dann aber nach den ersten 100 Seiten.

Für mich war das Buch - mit leichten Schwächen - eine schöne Unterhaltung. Außerdem schreit das Ende nach einem weiteren Band. Ich bin gespannt und halte die Augen offen. Von mir gibt es 4 Sterne.