Dieses Buch lag Ewigkeiten in meinem Regal, bis ich es jetzt endlich in die Hand nahm und las. Und jetzt weiß ich auch nicht so recht weiter…
Miles, später dann Pummel, führt ein furchtbar langweiliges Leben ohne Freunde, aber dafür mit einer Vorliebe für Biographien und letzte Worte.
Dann entscheidet er sich jedoch dafür, etwas in seinem Leben zu ändern und beschließt kurzer Hand, auf der Suche nach dem großen Vielleicht in das frühere Internat seines Vaters zu ziehen. Und tatsächlich ist dort von Tag eins an alles anders. Er trifft seinen Zimmerkollegen, den Colonel, Takumi, den Freestyle Rapper, und vor allen Dingen Alaska, in die er sich sofort verliebt.
Dank seiner neuen Freunde fängt er an zu rauchen, zu drinken und Streiche zu planen und auszuführen und merkt, wie schön das Leben sein kann, bis…
Das Buch kann man durchaus als gutes Buch ansehen. Es hat den Außenseiter, dessen Leben komplett auf den Kopf gestellt wird als er endlich Freunde findet. Es hat die unerreichbare Schönheit (Alaska hat einen Freund) und es hat auch Spannung in Form von Streichen und dem Entkommen vor dem Adler (einem Lehrer), sowie den Countdown innerhalb des Buches, bei dem man sich die ganze Zeit fragt, was denn passieren wird, sich Gedanken macht und dann trotzdem komplett kalt erwischt wird.
Außerdem war ich sehr beeindruckt von der Tiefe an Gedanken und Themen, die im Buch verteilt immer wieder aufkamen und sich anfühlten, als hätte ein Philosoph das Buch mit seinem Gedanken gespickt. Gerade diese Themen wie Tod, Leben danach, Leid haben dieses Buch für mich extrem aufgewertet und mir zu einem großen Teil das Lesen erleichtert und den Spaß am Buch begründet.
Leider hat es mir jedoch insgesamt nicht allzu gut gefallen. Durch Miles durchaus poetische, aber gefühllose Umschreibungen, konnte ich nie richtig in dem Buch versinken, mitfühlen oder genießen. Auch Spannung fehlte dadurch, da zu viele Gedanken auf einmal der ganzen Aktion die nötige Spannung nahmen. Und die wäre durchaus da gewesen, so oft wie Miles und seine Freunde wegrannten, sich versteckten oder Streiche spielten.
Ebenso waren mir die beiden Hauptpersonen unsympathisch. Während mir der Colonel, Takumi und Lara als Charaktere recht gut gefallen haben, aber kaum thematisiert wurden, hatten Miles und Alaska deutliche Schwächen.
Bei Alaska war es das ständige Flirten mit Miles, während sie aber parallel dazu immer wieder gesagt hat, dass sie ihren Freund liebt. Und die Art, wie ihre selbstsüchtigen Stimmungsschwankungen und die Idee, andere spontan auszuschließen, von keiner allzu netten Person sprachen. Natürlich hatte auch sie ihre Vergangenheit, aber das erzeugte bei mir nur Mitgefühl, kein Verständnis.
Bei Miles mochte ich die stupide Art, mit der er immer hinter allen hergerannt ist, nicht. Es wirkte als würde er sich keine eigenen Gedanken machen und einfach nur passiver Zuschauer in seinem eigenen Leben spielen. Gleichzeitig war er aber auch sehr selbstfixiert und war nicht bei Problemen für den Colonel, Takumi oder Lara jeweils da. Er dachte nur an Alaska, auch wenn das hoffnungslos war, und hat sich so darin verfangen, dass seinem Charakter direkt dadurch etwas Tiefe entging.
Natürlich muss man die Charaktere nicht unbedingt mögen, soweit man deren Funktion und Rolle im Buch versteht, aber ich lese Bücher nunmal zu meinem Vergnügen, mochte die Hauptcharaktere nicht und damit ist das für mich geklärt.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass ich das Buch nicht wirklich mochte. Es hat mir allerdings einige schöne Lesestunden beschert und war durchaus interessant zu lesen.
Ich gebe ihm somit 3,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlungen an diejenigen, die gerne tiefsinnige Bücher von rebellischen Teenager lesen und ein wenig philosophischen Input durchaus schätzen.