Falling fast | Bianca Iosivoni
„Falling Fast“ ist der erste Teil der großen Liebesgeschichte von Bianca Iosivoni. Veröffentlicht wurde der erste der beiden Bände im Mai 2019 im LYX-Verlag.
Hailee verliert ihren besten Freund Jesper und beschließt einen dreimonatigen Roadtrip zu unternehmen. Am Ende dieser Reise möchte sie sich mit ihrer Schwester am Leuchtturm treffen. Bis dahin nimmt sie sich vor mutig zu sein, neue Sachen auszuprobieren und über sich hinauszuwachsen. Das gelingt ihr soweit auch, bis sie in Jespers Dorf stecken bleibt.
Sie hat Jesper versprochen sein Manuskript zu finden und bleibt zudem mit ihrem Honda liegen, weshalb sie dazu gezwungen ist, ihren Aufenthalt in dem kleinen Städtchen Fairwood zu verlängern. Dabei lernt sie einige von Jespers alten Freunden kennen und dann ist da noch Chase.
Was sich nicht leugnen lässt, ist das unfassbar schöne Cover dieses Buches, das mich direkt angesprochen hat.
Man hat leider bereits während des ersten Teils gemerkt, dass es sich um eine Dilogie handelt, da viele Szenen in die Länge gezogen wurden und der Plot relativ langsam in die Gänge kam. Oft wurden Szenen ausgeschmückt, wodurch es sich manchmal etwas zäher gelesen hat. Gegen Ende hat sich dies jedoch deutlich verbessert.
Hailee als Protagonistin fand ich nett, aber nicht herausragend. Einerseits wird sie als schüchterne Person beschrieben, die aber dann durch ihr Motto „sei mutig“ plötzlich vollkommen über sich hinauswächst. Vielleicht ist das bei manchen Menschen möglich, jedoch war es für mich, auch das Ende berücksichtigend, etwas unrealistisch. Insgesamt konnte ich mich einfach nicht so gut mit ihr identifizieren und auch das Ende warf bei mir einige Fragen auf, inwiefern ihre Charakterzüge während des gesamten Buches sich damit vereinbaren lassen können.
Ein ähnliches Problem hatte ich mit Chase. Nicht nur Hailee konnte sich bei ihm fallen lassen, auch er bei Hailee. Beziehungsweise hat er schlicht alles vergessen, zumindest hatte ich manchmal den Eindruck, dass er dies tat. Er hat eine harte Zeit, viele Probleme, die aber sehr wenig erörtert werden, was ich sehr schade fand, da dies unter anderem für die Beziehung zu Hailee ein sehr interessanter Aspekt gewesen wäre.
Wo alles mit Jesper und seinem Tod beginnt, ist dieser schon bald so gut wie vergessen, zumindest was Hailee und Chase angeht. Es geht in den beiden letzten Dritteln des ersten Buches hauptsächlich um die Liebesbeziehung zwischen Hailee und Chase. Jesper tritt sehr stark in den Hintergrund und auf vieles wird ihn betreffend nicht näher eingegangen.
Natürlich gibt es in „Falling fast“ viele süße Szenen, jedoch nehmen sie für mich schon bald Überhand und ich hätte mir gewünscht mehr über Jesper bzw. Jespers Freunde und deren Beziehungen zueinander zu erfahren.
Den häufig diskutierten Cliffhänger am Ende kann ich zwar nachvollziehen, war aber meines Erachtens nicht gut gewählt. Wie es nun vermutlich weitergeht, ist klar. Das fand ich sehr schade, wo doch am Ende wirklich Emotionen und Spannung erzeugt werden konnten, hätte ich mir dort ein anderes Ende gewünscht, das die Möglichkeit gibt, den Fokus des zweiten Teiles anders zu setzen.
Trotz einiger Kritikpunkte war das Buch flüssig und gut verständlich geschrieben. So negativ die Kritik auch klingt, habe ich das Buch dennoch gerne gelesen. Das Thema ist ein sehr interessantes, aber auch schwer umsetzbares, so dass ich dies in meiner Bewertung berücksichtigen möchte.
Bewertung: 3/5❄️
(Werbung, selbst gekauft)