England 1193: Als der junge Yvain of Waringham in den Dienst von John Plantagenet tritt, ahnt er nicht, was sie verbindet: Beide stehen in Schatten ihrer ruhmreichen älteren Brüder. Doch während Yvain und Guillaume of Waringham mehr als die Liebe zur selben Frau gemeinsam haben, stehen die Brüder John Plantagenet und Richard Löwenherz auf verschiedenen Seiten - auch dann noch, als John nach Richards Tod die Krone erbt.
Denn Richards Schatten scheint so groß, dass er John schon bald zum Fluch zu werden droht ...
Ich bin ein großer Fan von Rebecca Gablé und ganz im Speziellen der Waringham-Reihe und auch ihr neues Werk „Teufelskrone“ bildet hier keine Ausnahme.
Ganz besonders hat mich gefreut, dass „Teufelskrone“ ...
Ich bin ein großer Fan von Rebecca Gablé und ganz im Speziellen der Waringham-Reihe und auch ihr neues Werk „Teufelskrone“ bildet hier keine Ausnahme.
Ganz besonders hat mich gefreut, dass „Teufelskrone“ nicht nach „Palast der Meere“ angesiedelt ist, sondern noch fast 200 Jahre vor „Das Lächeln der Fortuna“ spielt und man ein bisschen mehr über den Ursprung der Waringhams aber auch der Plantagenets erfährt.
Ich selbst stehe total auf das kindlich, naive Ritter-Ideal und so habe ich sehr schnell Zugang zu Yvain gefunden. Trotz seiner (zu verzeihenden) Fehler entspricht er meinem Ritter-Ideal ziemlich deutlich (Robin und John toppt er allerdings nicht). Ich begleite Figuren, die von vorne herein der Underdog und scheinbar erst einmal durch ihre Position benachteiligt sind, sehr gerne auf ihrem Weg in die Welt und wie sie ihren Weg finden und gehen. Schön, dass sich die lose Zunge der Waringhams durch alle Bücher zieht. Das macht diese Familie umso sympathischer.
Aufgrund der Leseprobe habe ich damit gerechnet, dass Richard Löwenherz einen größeren Raum im Roman einnimmt. Im ersten Moment war ich ein wenig enttäuscht, dass er in der Handlung nicht so sehr vorkommt, auch wenn sein Schatten über dem gesamten Roman hängt. Aber ich habe dann doch einen guten Zugang zu John gefunden und ich bin froh, dass Richard nicht so fehlerlos und idealisiert dargestellt wurde, wie es so häufig der Fall ist, und John mehr Raum bekommen hat.
Die meisten Nebenfiguren blieben für mich blass, was mich aber nicht weiter gestört hat, da John und Yvain doch viel Raum einnehmen und sich toll entwickeln.
Cover und Schreibstil gefallen mir sehr gut und die historischen Fakten sind, wie üblich bei Rebecca Gablé, sehr gut recherchiert. Realität und Fiktion sind hervorragend miteinander verwoben und der Übergang von Realität auf Fiktion und umgekehrt gelingt mühelos und ist somit nicht spürbar.
Mein Fazit:
Ein würdiger weiterer Vertreter der Waringham-Reihe und eine absolute Leseempfehlung von meiner Seite. Frau Gablé ist wieder ein hervorragender Roman gelungen, den man kaum zur Seite legen kann. Das Leben von Yvain und König John, der Waringhams und Plantagenets ist klasse miteinander verwoben und macht diesen Roman absolut lesenswert.
Die lange erwartete Fortsetzung der Waringham-Saga, aber Fortsetzung kann man ja eigentlich nicht sagen, während "Der Palast der Meere" in der Tat eine Fortsetzung der Familiensaga war und in den Jahren ...
Die lange erwartete Fortsetzung der Waringham-Saga, aber Fortsetzung kann man ja eigentlich nicht sagen, während "Der Palast der Meere" in der Tat eine Fortsetzung der Familiensaga war und in den Jahren der Tudor-Regentschaft spielte, ist "Teufelskrone" zeitlich noch deutlich vor dem ersten Roman "Das Lächeln der Fortuna". Es ist die Zeit der Plantagenets - Richard II und sein Bruder, John "Ohneland" in denen die Hauptprotagonisten Yvain und Guillaume Waringham sich mit den Franzosen und auf Kreuzzügen "rumschlagen", nebenher sich noch um einen Feenbaum bemühen, welcher durch einen Blitzeinschlag ziemlich aussichtslos ramponiert wurde. Die Handlung beginnt in der letzten Dekade des 12. Jahrhunderts. England hat in der Normandie noch ausgedehnte Besitzungen, es ist die Zeit der Kreuzzüge, in denen Guillaume, der ältere Bruder von Yvain Dienst bei Richard Löwenherz tut. Dieser ist mehr an seinem Ruhm als an seinem Land interessiert. Durch diverse Umstände kommt Yvain als Knappe von John Plantagenet unter.
Vor diesem Hintergrund spannt Rebecca Gable eine wunderbare Geschichte, in welcher historische Begebenheiten erzählt werden, als wären sie gerade gestern in der "Tagesschau" präsent gewesen. Die Waringhams kommen darin vor, als wären sie auch schon immer dabei gewesen - wie könnte man daran zweifeln. Das Lesevergnügen "Teufelskrone" nimmt einen gleich auf den ersten Seiten mit ins Mittelalter und lässt einen wirklich nicht mehr los - wie als würde man eine Kellertreppe in ein völlig anderes Zeitalter treten und ist mitten dabei. Wunderbar erzählt, die Charaktere werden richtig toll und nachvollziehbar herausgearbeitet - ob es der jähzornige und unbeherrschte König John ist, unter dem Yvain und nicht nur er zu leiden haben, oder Guillaume oder die Damen an deren Seiten. Man kann vor seinem inneren Auge diese Charaktere wunderbar vorbeiziehen lassen. - wie als würde man über eine Kellertreppe in ein völlig anderes Zeitalter treten!
Wer historische Romane mag, kommt an den Romanen von Rebecca Gablé nicht vorbei.
Dies ist bereits der sechste Teil der Waringham Saga, man kann es aber ohne Probleme allein lesen.
Die Figuren sind mal ...
Wer historische Romane mag, kommt an den Romanen von Rebecca Gablé nicht vorbei.
Dies ist bereits der sechste Teil der Waringham Saga, man kann es aber ohne Probleme allein lesen.
Die Figuren sind mal wieder sagenhaft und so fühlen sich ca 800 Seiten an wie acht.
England 1193 der junge Yvain tritt in den Dienst von John Plantagenet, der Bruder von Richard Löwenherz. Auch Yvain steht im Schatten von seinem großen Bruder, dies verbindet ihn mit John. Doch Richards Schatten ist so groß, dass er John zum Verhängnis und zu einem Fluch wird.
Es ist mal wieder ein toller und fesselnder Ausflug in die Vergangenheit, den ich sehr genossen habe.
Es ist so lebendig und flüssig erzählt und nebenbei erfährt man noch einiges über das Leben damals.
Ein tolles und lehrreiches Leseerlebnis.
England im Jahre 1193. König Richard Löwenherz kehrt von seinem Kreuzzug zurück, gerät danach in die Gefangenschaft von Leopold Herzog von Österreich. Guillaume of Warringham muß nun Richards Mutter zu ...
England im Jahre 1193. König Richard Löwenherz kehrt von seinem Kreuzzug zurück, gerät danach in die Gefangenschaft von Leopold Herzog von Österreich. Guillaume of Warringham muß nun Richards Mutter zu informieren und ihr die Lösegeldforderung zu unterbreiten. Doch dies birgt Gefahren, denn nicht jeder ist Richard wohlgesonnen. Guillaume nimmt seinen Bruder Yvain als Unterstützung, jedoch hat dieser Prinz John, Richards Bruder und Feind, die Treue geschworen. Doch sie erreichen ihr Ziel und Richard kommt gegen Lösegeld frei. Einige Jahre später jedoch stirbt er, Prinz John wird der neue König. Doch sein grausames Regiment erschüttert Yvains Glauben an ihn und das Verhältnis zu Guillaume wird auf eine harte Probe gestellt.
Mit diesem Roman ist Rebecca Gable in die Zeit vor den bisherigen Warringham-Büchern zurückgegangen. Man erlebt die Vorgeschichte, so daß dieses Buch ohne Probleme ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Wieder einmal überzeugt die Autorin. Ihre gute Recherchearbeiten lassen die Geschichte lebendig werden und man erlebt alles hautnah mit. Ja, man meint plötzlich einen Zeitsprung gemacht zu haben. Dazu schreibt sie unendlich spannend, man kann sich kaum von diesem Buch trennen. Dadurch ist das Buch zwar umfangreich - ist aber trotzdem schnell und zügig gelesen. Ebenso gelungen wie die Verknüpfung von wahren Geschehnissen und Fiktion ist hier auch wieder die Darstellung der Charaktere und ihrer Eigenschaften. Ihre Beweggründe und daraus resultierenden Handlungen sind realistisch dargestellt. Die tatsächlich geschichtlich belegten Personen sind so lebendig, daß man meint, sie persönlich zu kennen. Am Ende des Buches findet man noch ein sehr informatives Nachwort sowie ein hilfreiches Personenverzeichnis.
Dies ist der sechste Band von Rebecca Gablés Waringham-Saga. Im Gegensatz zu den vorherigen Bänden schließt sich die Handlung diesmal aber nicht chronologisch an, sondern sie spielt fast zweihundert Jahre ...
Dies ist der sechste Band von Rebecca Gablés Waringham-Saga. Im Gegensatz zu den vorherigen Bänden schließt sich die Handlung diesmal aber nicht chronologisch an, sondern sie spielt fast zweihundert Jahre früher als „Das Lächeln der Fortuna“. Genau genommen erleben wir die letzten Jahre der Regierungszeit von Richard Löwenherz und im Anschluss die Krönung und Herrschaft seines Bruders John „Ohneland“. Ein zweites Brüderpaar steht im Mittelpunkt des Romans, und das sind Guillaume und Yvain of Waringham. Im Gegensatz zu den königlichen Brüdern, die mehr oder weniger verfeindet sind, ist die Beziehung der Waringham-Brüder von Zuneigung geprägt, obwohl sie verschiedenen Seiten dienen. Während der ältere Guillaume seinen Herrn, Richard Löwenherz, auf einem Kreuzzug begleitet hat und sehr betroffen über Richards Gefangennahme kurz nach der Rückkehr aus dem heiligen Land ist, steht dem jüngeren Yvain etwas ganz anderes bevor, denn sein Vater, Lord Jocelyn of Waringham, hat für ihn eine Laufbahn bei den Templern vorgesehen. Doch es kommt alles ganz anders, denn er tritt bei Prinz John seinen Dienst als Knappe an. Fortan stehen Yvain und Guillaume auf verschiedenen Seiten, was durchaus zu kritischen Situationen und sogar zu einem Zerwürfnis führen könnte, aber die Brüder schließen einen Pakt, dass, ganz egal was zwischen König Richard und Prinz John geschehen wird, dies nicht zu einer Fehde zwischen ihnen selbst führen soll. Und doch gibt es eines, was die Brüder einerseits gemeinsam haben, was auch einen Keil zwischen sie treiben könnte, und das ist die Liebe zur selben Frau.
Zur Handlung, die sich von 1193 über die folgenden 23 Jahre erstreckt, möchte ich gar nicht allzu viel sagen, denn die Ereignisse sind so vielfältig, umfangreich und fesselnd, dass ich dem nicht in wenigen Sätzen gerecht werden könnte. Es wäre auch gar nicht Sinn der Sache, viel zu verraten, denn gerade das Buch selbst zu lesen und gefühlsmäßig mittendrin zu sein, ist eine Erfahrung, die jeder für sich machen sollte. Vieles was geschildert wird, gerade die unglaublichsten Ereignisse, sind wirklich passiert. Realität und Fiktion hat Rebecca Gablé auch in diesem Buch kunstgerecht verschmolzen. Die Grenzen zwischen Wahrheit und erfundener Geschichte sind fließend, und es fasziniert mich immer wieder aufs Neue, wie es der Autorin gelingt, stets die richtigen Worte zu finden und ihre Leser mitzureißen. Auch dieses Buch ist wieder eine tolle Mischung aus englischer Geschichte, Abenteuer, Ritterleben und Romantik. Bei einigen wichtigen historischen Ereignissen hat man das Gefühl, selbst dabei zu sein, so plastisch und lebendig sind sie erzählt, beispielsweise erlebt man die Entstehung der Magna Carta hautnah mit.
Neben ihrem fundierten Wissen und dem packenden Erzählstil sind es die vielschichtigen Charaktere, die mir an Rebecca Gablés Büchern besonders gefallen. Mit Yvain of Waringham hat sie auch diesem Roman einen charmanten, sympathischen Protagonisten gegeben, der über viele ritterliche Tugenden verfügt, zugleich aber das Herz auf der Zunge trägt und sich manchmal dadurch selbst in Gefahr bringt. Yvain ist einerseits ein tapferer Held, der viele Schlachten zu schlagen hat, wobei ich nicht nur die mit dem Schwert meine, bei denen er für den König kämpft. Sehr oft gewährt uns die Autorin aber auch einen tiefen Blick in seine Gedanken und seine Seele, und da wird schnell klar, dass sich hinter seiner harten Schale ein sensibles Herz verbirgt und dass auch dieser tapfere Ritter nicht gegen Angst und Sorgen gefeit ist. Viele von Yvains Eigenschaften und Vorlieben erkennt man wieder, wenn man die Waringham-Saga von Anfang an verfolgt hat, denn der Ritter und seine Familie haben ihren Nachfahren so manches vererbt, sei es die besondere Liebe zu Pferden oder die „gläsernen Träume“, ganz besonders aber die unerschütterliche Loyalität ihren weltlichen Herrschern gegenüber. Bei Yvain ist das König John, der seinem Bruder Richard, nach dessen Tod, auf den Thron folgt. John ist eine facettenreiche Persönlichkeit, die ich hier noch einmal neu kennengelernt habe. Während sein Bruder Richard Löwenherz stets als Held gefeiert wird, ist John meist als abgrundtief böse dargestellt.
Wie es damals wirklich war, welche Charaktereigenschaften und welches Verhältnis zueinander die königlichen Brüder hatten, können wir heutzutage nur vermuten bzw. uns auf die Überlieferungen stützen. Letztendlich müssen wir uns aus den vorhandenen Fakten selbst ein Bild zurechtlegen. Die Eindrücke, die ich von Richard Löwenherz und seinem Bruder John bisher hatte, haben durch Rebecca Gablés Roman viele neue Facetten dazu bekommen, denn hier wird gezeigt, dass auch Richard ein brutaler Herrscher war und falsche Entscheidungen traf und dass auch John, trotz seiner vielen negativen Eigenschaften, durchaus auch menschliche Regungen zeigen konnte, wenn auch eher selten.
Ich könnte hier noch ewig so weiter erzählen, denn es gäbe noch so viel zu erwähnen, was bei einem Roman mit über 900 Seiten nicht verwundert. Zum Abschluss bleibt mir eigentlich nur zu sagen, dass es wieder ein wundervoller, lebendiger und mitreißender Roman ist, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht.