Zu viel gewollt
Die Welt in allen FarbenGebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: HarperCollins (16. September 2019)
ISBN-13: 978-3959673402
Originaltitel: The Rules of Seeing
Übersetzung: Wibke Kuhn
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich
Zu ...
Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: HarperCollins (16. September 2019)
ISBN-13: 978-3959673402
Originaltitel: The Rules of Seeing
Übersetzung: Wibke Kuhn
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich
Zu viel gewollt
Inhalt:
Nova ist von Geburt an blind. Durch eine OP kann sie sehen. Doch muss sie es erst mühsam lernen. Und manchmal wäre sie lieber wieder blind.
Kate landet nach einem Streit mit ihrem Mann im Krankenhaus. Hier lernt sie Nova kennen. Die beiden ungleichen Frauen freunden sich an und helfen sich gegenseitig.
Meine Meinung:
Aus persönlichen Gründen interessieren mich Romane, in denen Blinde eine Rolle spielen, sehr. Deshalb habe ich auch zu diesem gegriffen. Was mit Novas Blindheit bzw. dem Prozess des Sehenlernens zu tun hat, hat mir auch recht gut gefallen. Man kann sich hier schön in die Protagonistin hineinversetzen und ihre Empfindungen, ihre Verwirrtheit ob der vielen neuen Eindrücke gut nachvollziehen.
Mehr Schwierigkeiten hatte ich mit Kate. Ihr Verhalten habe ich in den seltensten Momenten verstanden. Es wird auch nicht wirklich erklärt, warum sie so handelt, warum sie sich alles Mögliche gefallen lässt. Denn eigentlich wirkt sie anfangs gar nicht so verhuscht. Mir war es auch etwas zu viel an Problematik, was Joe Heap in diese Geschichte gepackt hat. Die Story artet gegen Ende sogar in einen Thriller aus. Der Autor hätte sich besser auf ein Thema konzentrieren und dies noch intensiver und emotionaler ausarbeiten sollen. Meiner Meinung nach hat er mehr gewollt, als dem Roman guttut.
Auch der Schreibstil war nicht ganz nach meinem Geschmack. Die Sätze sind meist kurz und emotionslos, obwohl die Geschichte eigentlich vor Emotionen nur so überlaufen müsste. Wenn die Protagonistinnen dann noch als „die Dolmetscherin“ oder „die Architektin“ oder gar „die andere Frau“ bezeichnet werden anstatt mit ihrem Namen, dann hält mich das total auf Distanz und verwehrt mir ein tiefes Eintauchen in die Handlung.
Fazit:
Der Roman hat gute Seiten, aber auch noch viel Verbesserungspotenzial.
★★★☆☆