Cover-Bild Der Gesang der Flusskrebse
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 22.07.2019
  • ISBN: 9783446264199
Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

“Ein schmerzlich schönes Debüt, das eine Kriminalgeschichte mit der Erzählung eines Erwachsenwerdens verbindet und die Natur feiert.” The New York Times

Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2019

Eine berührende Geschichte

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Inhalt:

Im Marschland von North Carolina Anfang der 50er Jahre:
Kya lebt mit ihrer Familie in einer einsamen Hütte mitten im Marschland. Als Kya sechs Jahre alt ist, entscheidet sich ihre Mutter dafür, ...

Inhalt:

Im Marschland von North Carolina Anfang der 50er Jahre:
Kya lebt mit ihrer Familie in einer einsamen Hütte mitten im Marschland. Als Kya sechs Jahre alt ist, entscheidet sich ihre Mutter dafür, ihre Familie zu verlassen. In den folgenden Jahren gehen erst die Geschwister und dann auch noch der Vater. Als junges Mädchen steht Kya alleine dar. Kaum jemand aus dem nahegelegenen Ort kümmert sich um sie, statt ihr zu helfen, wird sie nur das Sumpfmädchen genannt und nur misstrauisch als Sumpfgesindel bezeichnet. Kya ist so gezwungen, ihr Leben selbständig zu organisieren und entwickelt dabei eine sehr enge Beziehung zu der sie umgebenen Natur. Die Situation spitzt sich dramatisch zu als sie unter Mordverdacht gerät.

Meine Meinung:

Dieses Buch hat eine große emotionale Tiefe, die mich als Hörer wirklich sehr bewegt hat. Man leider mit Kya und fragt sich, wie dieses einsame Mädchen mit ihrer schlimmen Situation zurecht kommen soll. Allein gelassen, von den Menschen enttäuscht, entwickelt sie eine enorme Liebe zur Natur und die sie umgebene Natur. Die Beschreibungen ihrer Umgebung sind einfach nur beeindruckend, hier entsteht ein bildgewaltiges Kopfkino.
Im Gegensatz dazu macht Kya mit den Menschen in ihren Umgebung nur schlechte Erfahrungen. Ihr Vertrauen wird enttäuscht und statt ihr zu helfen, machen sie ihr das Leben nur noch schwerer. Nur von einigen Menschen, die selber zu den Randgruppen des Ortes gehören, bekommt sie Hilfe.
Als zusätzliche Bedrohung für Kya wird im zweiten Handlungsstrang der Todesfall von Chase behandelt und dabei wird schnell deutlich, dass die Ermittlungen auf eine Anklage hinauslaufen werden. Durch diese zweite Handlungsebene wird eine ungeheure Spannung erzeugt, denn je mehr Kya dem Leser ans Herz wächst, um so deutlicher wird, dass auf Kya eine erhebliche Gefahr lauert.
Ich habe das Hörbuch zu diesem Buch gehört und mir hat die Sprecherin sehr gut gefallen. Sie schafft es die besondere Stimmung des Buches sehr gut an den Hörer zu übertragen. Der Lesestil ist sehr angenehm und man kann auch lange Passagen hören, ohne dass die Aufmerksamkeit nachläßt.
Dieses Buch ist eine absolute Hör- und Leseempfehlung, Kyas Geschichte geht wirklich unter die Haut.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Wunderschönes Buch über Natur, Einsamkeit und den Willen zu Überleben

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Kya wächst unter sehr ärmlichen Verhältnissen im Marschland von North Carolina auf. Der Vater trinkt und ist gewalttätig, die älteren Geschwister verlassen - sobald erwachsen genug - fluchtartig ...

Kya wächst unter sehr ärmlichen Verhältnissen im Marschland von North Carolina auf. Der Vater trinkt und ist gewalttätig, die älteren Geschwister verlassen - sobald erwachsen genug - fluchtartig das Haus. Als auch der jüngste Bruder und die Mutter gehen, bleibt Kya alleine mit dem Vater zurück. Da ist sie gerade einmal 7 Jahre alt und muss mit dem wenigen Geld auskommen, dass der Vater ihr für den Haushalt gibt. Dafür muss sie einkaufen und den gesamten Haushalt erledigen. Und irgendwann wird der Vater auch verschwinden - und noch als Kind muss Kya ums Überleben kämpfen. Unterstützung ist nicht zu erwarten - für die Bewohner der nächsten Kleinstadt sind alle Bewohner des Marschlandes Weißes Pack, man verachtet sie und verhöhnt sie. Und als Kya von der Behörde zum Schulbesuch gezwungen wird, hält sie es dort nur einen Tag lang aus - zu sehr schmerzt das höhnische Gelächter der anderen Schüler wegen ihres Benehmens und wegen der mangelnden Bildung.

Und so wird Kya eine Außenseiterin werden. Ohne Schulbildung - aber doch überdurchschnittlich gebildet in Bezug auf Flora und Fauna. Mit feinen Antennen für die Natur. Kya wird überleben, mit Hilfe der Natur. Mit Hilfe von Muscheln suchen, Fischen fangen, Gärten anlegen. Und mit der Hilfe von anderen Außenseitern, wie dem Schwarzen Jumpin und seiner Frau Mabel. Und mit Hilfe eines Jungen aus der Stadt, der sich mit Kya anfreundet.

Diese Geschichte geht ans Herz. Und ist doch frei von Kitsch geschrieben. Dafür mit wunderbaren Worten für die Schönheit der Natur. Mit feinen Beobachtungen der Natur, von der Kya fürs Leben lernt.

Die Geschichte ist auch sehr geschickt aufgebaut. Es gibt nämlich zwei Zeitstränge, in denen erzählt wird und die sich immer weiter annähern. Es beginnt mit einen Mord Ende der 60er Jahre. Für den Kya als Täterin unter Verdacht gerät. Und danach kommt direkt der zweite Erzählstrang, der Anfang der 50er Jahre beginnt, als Kya von ihrer Familie verlassen wird.

Es bleibt also spannend. Bis zum Schluss.

Dazwischen entwickelt sich eine schöne Geschichte über das Leben im Einklang mit der Natur. Aber auch eine Geschichte über die Grausamkeit der Natur. Über die Einsamkeit eines Menschen, der alleine in der Natur überleben muss. Und von der Gesellschaft ausgegrenzt wird. Und der nur ganz selten das Gefühl von Zuneigung, Liebe und Zusammengehörigkeit erfahren darf. Und davon fürs Leben geprägt wird.

Dieses Buch ist sicherlich eines meiner Lese-Highlights dieses Jahr.




Veröffentlicht am 16.09.2019

wunderbar

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"Der Gesang der Flusskrebse" hallt in meinem Kopf wohl noch länger nach. Wenn ich das Cover anschaue, spüre ich die Melancholie und die Traurigkeit in der Geschichte. Und ich fühle mich wieder ...


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"Der Gesang der Flusskrebse" hallt in meinem Kopf wohl noch länger nach. Wenn ich das Cover anschaue, spüre ich die Melancholie und die Traurigkeit in der Geschichte. Und ich fühle mich wieder wunderbar berührt und bereichert. Wer nach einem besonderen Buch sucht, der ist hier genau richtig.

Zu viel möchte ich zum Plot nicht erzählen. Der Klappentext verrät schon einiges. Ein Mädchen lebt in der einsamen Wildnis der Sümpfe, wächst zu einer wunderschönen jungen Frau heran und eines Tages wird sie des Mordes bezichtigt. Das wäre es kurz und knapp. Aber dahinter steckt so viel mehr. So viel Gefühl und Dramatik.

Die Autorin Delia Owens findet für die Gefühle der Protagonisten aber auch für die Landschaftsbeschreibungen und die Tierdarstellungen wundervolle, magische Worte, die mich in eine fremde Welt entführt haben. Eine, in der der Mensch nur ein kleines Rädchen ist, ein Teil eines großen rauen und grandiosen Ganzen. Ein Kind trotzt der Einsamkeit und der Gesellschaft und lebt dort, wo nur Krebse, Muscheln und Vögel zuhause sind. Im Einklang mit der Natur, von den Menschen missverstanden und abgelehnt. Die wenigen, die sie in ihr Herz schauen lässt, sind fasziniert von ihrer Stärke und Authentizität. Aber sie bleibt ihnen allen auch seltsam fremd und obwohl sie über eine strahlende Intelligenz verfügt, fällt es ihr schwer, mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren, denn in der Einsamkeit hat sie nur den Umgang mit den Tieren gelernt, versteht aber die Zeichen der Menschen nicht.

Im letzten Abschnitt nimmt die Frage, ob sie den Mann wirklich getötet hat, einen großen Raum ein. Aber es ist eigentlich kein Kriminalfall und im Endeffekt geht es darum auch gar nicht. Am Schluss, wenn alle Fragen beantwortet sind, spürt man als Leser, dass die Geschichte viel tiefer geht und die eigene Seele berührt hat.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Herzzerreißend

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Kya ist sechs, als ihre Mutter die Familie verlässt. Die älteren Geschwister suchen ebenfalls kurz danach das Weite, weg von dem ärmlichen Leben in der Hütte im Marschland und dem gewalttätigen Vater. ...

Kya ist sechs, als ihre Mutter die Familie verlässt. Die älteren Geschwister suchen ebenfalls kurz danach das Weite, weg von dem ärmlichen Leben in der Hütte im Marschland und dem gewalttätigen Vater. Nur der ältere Bruder Jodie bleibt mit ihr zurück, aber nicht für lange, dann ist sie völlig allein mit einem Vater, der oft tagelang weg bleibt. Das kleine Mädchen ist zäh: um nicht zu verhungern, bringt sie sich selbst mehr schlecht als recht das Kochen bei. Ihre Zeit verbringt sie mit den Möwen und in der Natur. Im Dorf bekommt sie den Namen „Marschmädchen“, die Leute schauen auf sie herab und betrachten sie mit Argwohn.
Als dann der Vater eines Tages nicht wiederkommt, ist Kya völlig auf sich allein gestellt. Zum Glück hat der Vater das Boot nicht mitgenommen, so kann das Mädchen Muscheln ausgraben und diese verkaufen. Das schwarze Ehepaar Jumpin’ und Mabel sind die einzigen, die Kyas Lage erkennen und ihr gebrauchte Kleidung und andere Hilfe zukommen lassen.
Eines Tages verirrt sich Kya auf einem Ausflug durch die Marsch. Tate, ein Freund ihres Bruders Jodie, hilft ihr den Heimweg zu finden. Kya mag ihn auf Anhieb, doch sie ist schüchtern und versteckt sich lange Zeit vor ihm, bis er anfängt, ihr kleine Geschenke zu bringen. Da Kya nie eine Schule besucht hat, kann sie weder lesen noch schreiben. Tate bietet ihr an, sie zu unterrichten, ein Wendepunkt in Kyas Leben. Er bringt ihr Bücher über die Natur, wodurch Kya ihre gesammelten Federn und andere Funde aus der Natur bald katalogisieren kann.
Mit den Jahren hat Kya sich gut in ihrem Leben mitten in der Marsch eingerichtet und zwischen ihr und Tate entsteht mehr als nur Freundschaft. Doch dann geht Tate weg aufs College...
Als Kya Chase Andrews kennenlernt, den Sunnyboy und Mädchenschwarm des nahegelegenen Dorfs, glaubt sie, ihr Glück gefunden zu haben, doch Chase spielt nicht mit offenen Karten. Obwohl sich Kya und Chase nur in der Abgeschiedenheit der Marsch treffen, entstehen im Dorf bald Gerüchte über die beiden. Dann wird Chase tot aufgefunden, möglicherweise ermordet, und für die Leute im Dorf ist klar, dass nur Kya als Mörderin in Frage kommen kann. Trotz äußerst dünner Indizienlage kommt Kya in Untersuchungshaft. Falls sie für schuldig befunden wird, droht ihr die Todesstrafe...
„Der Gesang der Flusskrebse“ ist ein wunderschönes und sehr poetisches Buch. Die Beschreibungen der Natur, Kyas Naturverbundenheit und ihre Beobachtungen der Pflanzen- und Tierwelt haben mich sehr angesprochen, und die Widrigkeiten, mit denen Kya ihr Leben lang zu kämpfen hat, sind herzzerreißend. Der Mordprozess ist spannend, denn bis zum Schluss weiß man nicht, wer Chase Andrews in den Tod gestürzt hat, beziehungsweise ob es sich möglicherweise doch um einen Unfall handelt. Für mich ist „Der Gesang der Flusskrebse“ ein faszinierendes Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Im Einklang mit der Natur

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Inhalt: Nachdem Kya schon als kleines Mädchen von ihrer Familie verlassen wurde, wächst sie einsam und isoliert in einer alten Hütte im Marschland von South Carolina auf. Sie lebt im Einklang mit der Natur, ...

Inhalt: Nachdem Kya schon als kleines Mädchen von ihrer Familie verlassen wurde, wächst sie einsam und isoliert in einer alten Hütte im Marschland von South Carolina auf. Sie lebt im Einklang mit der Natur, ihre Freunde sind die Seevögel und den Kontakt zu anderen Menschen scheut sie. Als der junge Chase Adams tot aufgefunden wird, ist für die Bewohner des kleinen Küstenortes Barkley Cove schnell klar: Das „Marschmädchen“ hat ihn getötet.

Meine Meinung: „Der Gesang der Fusskrebse“ ist der Debütroman von Delia Owens und entwickelt schon sehr bald einen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Es ist eine Verbindung zwischen Kriminalgeschichte und der Erzählung eines Erwachsenwerdens.
Der Schreibstil der Autorin hat mich ganz besonders berührt. Ich mag ihre ausführlichen, bildhaften und oft poetischen Naturbeschreibungen sehr, genauso wie ihre gefühlvollen Schilderungen von Kyas Gedanken und Überlegungen, von ihrer Angst und ihrer Stärke. Die Atmosphäre ist oft bedrückend und melancholisch, man spürt Kyas Einsamkeit, aber auch ihre große Liebe zur Natur.
Die Geschichte erzählt ab 1952 mit einigen Zeitsprüngen von Kyas Leben und Überleben im Marschland und wird von kurzen Kapiteln unterbrochen, die im Jahr 1969 spielen und von Chase Adams Tod, den folgenden polizeilichen Ermittlungen und schließlich der Gerichtsverhandlung, erzählen.
Ich mochte Kya gerne, habe gerne ihr Heranwachsen verfolgt, war immer auf ihrer Seite und habe mit ihr mitgelitten, doch ihr eigentliches Wesen blieb mir seltsam fremd. Kya ist wild und unangepasst, trotzdem verletzlich und scheu. Zitat: „Ein wildes Wesen, das sich für sein eigenes verrücktes Verhalten schämt“. Auch alle anderen Charaktere werden absolut glaubwürdig und authentisch beschrieben und Kyas wenige Freunde sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen, denn sie sind wunderbare Menschen.
Titel und Cover des Buches passen wunderbar zur Geschichte.

Fazit: Ein unglaublich fesselnder, tiefgründiger und wunderschöner Roman über Verlust, Einsamkeit und Vorurteile, aber auch über Liebe und die Schönheit der Natur. Ein ganz besonderes Buch❤️und ein Lesehighlight