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Veröffentlicht am 03.03.2020

Ein wunderschöner, warmherziger Roman mit südländischem Flair, voller Humor und Lebensfreude.

Dolce Vesuvio. Ein Italien-Roman.
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Klappentext:

Wer braucht schon die Gegenwart, wenn die Vergangenheit voller Wunder steckt?
Carlotta vergöttert Vulkane, antike Dichter und alles, was tief unter der Erde verborgen liegt.
Doch als sie ...


Klappentext:

Wer braucht schon die Gegenwart, wenn die Vergangenheit voller Wunder steckt?
Carlotta vergöttert Vulkane, antike Dichter und alles, was tief unter der Erde verborgen liegt.
Doch als sie das Angebot erhält, den Sommer bei einer Ausgrabung in Pompeji zu verbringen,
wirbelt das mächtig Staub auf in ihrem Leben. Denn statt auf den erhofften Sensationsfund
trifft sie am Vesuv ausgerechnet ihren Konkurrent Alessandro Mantegna -
und der setzt ein schicksalhaftes Drama in Gang, dem nur Carlotta ein Ende bereiten kann.
Doch dazu muss sie lernen, nicht nur hinter die Fassaden ihrer geliebten Ruinen,
sondern auch in die Herzen der Männer und den Himmel Italiens zu blicken …

Fazit:

Wunderbar leicht geschrieben, mit viel Humor und Amore.
Die Schreibweise ist sehr mitreißend und die Charaktere einfach bezaubernd.
Das italienische Lebensgefühl ist sehr stark und man spürt förmlich die Atmosphäre, die Leichtigkeit.
Die Liebe kommt dabei auch nicht zu kurz.
Das alles in Kombination mit der tragischen Geschichte von Pompeji.
Sehr gelungen ist, das jedes Kapitel, mit einem lateinischen Zitat mit deutscher Übersetzung beginnt.

Ich war sehr schnell drin in der Geschichte und hätte das Buch in einem Rutsch durch Lesen können.
Die Ortsbeschreibungen vermitteln das Gefühl direkt vor Ort zu sein.
Man merkt dem Roman an, dass die Autorin viel Gefühl, Hintergrund Wissen und Liebe in ihre
Geschichte gepackt hat.
Ein wunderschöner, warmherziger Roman mit südländischem Flair, voller Humor und Lebensfreude.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.09.2019

Der Stolperstein

Vergesst unsere Namen nicht
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Ein Stolperstein in der Stadt Trondheim erinnert an den Juden Hirsch Komissar.
Er wurde während der Besetzung Norwegens von den Deutschen erschossen.
In der jüdischen Tradition heißt es, dass ein Mensch ...

Ein Stolperstein in der Stadt Trondheim erinnert an den Juden Hirsch Komissar.
Er wurde während der Besetzung Norwegens von den Deutschen erschossen.
In der jüdischen Tradition heißt es, dass ein Mensch zweimal stirbt.
Das erste Mal, wenn das Herz aufhört zu schlagen und die Synapsen im Gehirn erlöschen wie das Licht in einer Stadt, in der der Strom ausfällt.
Das zweite Mal, wenn der Name des Toten zum letzten Mal gesagt, gelesen oder gedacht wird, fünfzig oder hundert oder vierhundert Jahre später.
Erst dann ist der Betroffene wirklich verschwunden, aus dem irdischen Leben gestrichen.
Das Leben und das Andenken der Familie Hirsch, das auf einer wahren Geschichte beruht wird hier über vier Generationen erzählt. Eine Erzählung über den Holocaust und über Familiengeheimnisse.

Mit einer sehr ausdrucksstarken Schreibweise nimmt uns der Autor mit in eine schlimme Zeit.
Die jüdische Familiengeschichte von Ellen deren Großeltern eine Tabakfabrik in Oslo besaßen.
Ihnen wurde alles genommen, aber ein Teil der Familie konnte nach Schweden fliehen.
Simon Stranger arbeitet diese Geschichte in einem Roman auf.
Die Kapiteleinteilung ist besonders.
In Form eines Alphabetes von A bis Z werden meist mehrere Stichwörter pro Buchstabe wiedergegeben.

Stranger versucht den Opfern gerecht zu werden, ohne die Täter persönlich zu verurteilen.
In klaren, kühlen Worten fasst er fast schon protokollarisch das Leben einer der Täter zusammen.
Norwegen war 5 Jahre von den Deutschen besetzt.
Der schlimmste von allen, die Bestie Ole Henry Rinnan.
Das Leben dieses unscheinbaren, gehänselten Jungen, der selber ein Opfer war und zum Täter wurde, wird sehr überzeugend beschrieben.
Sehr sachlich und nüchtern wird so das Grauen greifbar, zu welchen Gräueltaten Menschen fähig sind.
Ein sehr tiefer Einblick in die vielleicht dunkelste Geschichte Norwegens.
Historie und Fiktion sind perfekt vermischt.
Die Schreibweise ist wunderbar fließend und macht das Lesen zu einem Erlebnis.
Der Autor bringt die schlimme Zeit der Besatzung auf eine sehr beklemmende Art genau auf den Punkt. Alles wird so real wiedergegeben, das Gefühl alles mitzuerleben ist sehr groß.

Charaktere und Aufbau sind sehr überzeugend und mitreißend.
Alles wirkt etwas ungeordnet, ergibt am Ende aber ein Ganzes.
Die Geschichte von Rinnan nimmt leider mehr Platz ein als die Geschichte von Hirsch und seiner Familie. Da bleiben doch noch etliche Fragen offen.
Das Ende ist aber für mich sehr gelungen.
Es geht um das Verzeihen und Vergeben.
Das wichtigste, niemand wird vergessen.
Die Namen werden weiterhin genannt werden.

Ein ganz wichtiger Roman den man unbedingt gelesen haben sollte.

Diese wunderbaren Zitate müssen noch genannt werden:

-Warum wurde er ermordet, Papa?
Weil er Jude war.
Ja, aber warum? -

-Ich bin kein Jude, ich bin ein Mensch -

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Authentizität
  • Geschichte
Veröffentlicht am 09.07.2019

Das sehr gutes Hintergrundwissen machen diesen Krimi zu einem Leseerlebnis.

Toskanische Täuschung
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Text:
Museumsdirektor Margoni wird tot aufgefunden –
makaber inszeniert zu Füßen der etruskischen Chimärenstatue,
mythisches Fabelwesen und Wahrzeichen der Stadt.
Die Spur führt Commissario Roberto Fabbri ...

Text:
Museumsdirektor Margoni wird tot aufgefunden –
makaber inszeniert zu Füßen der etruskischen Chimärenstatue,
mythisches Fabelwesen und Wahrzeichen der Stadt.
Die Spur führt Commissario Roberto Fabbri in eine Klinik für Schlaftherapie, in der die deutsche Psychologin Pia Michaelis ihre Patienten mit Klarträumen behandelt.
Sind diese bewussten Träume schuld an Margonis Tod?
Als ein weiterer Patient des Schlaflabors gewaltsam ums Leben kommt, beginnt eine fieberhafte Jagd –
und mit einem Mal ist Fabbri in seinem ganz persönlichen Alptraum gefangen.
Fazit:
Der Schreibstil ist sehr flüssig und es fällt schwer das Buch aus der Hand zulegen.
Atmosphärisch dicht und sehr authentisch wird die Ermittlung geführt.
Auch sind alle Elemente, die für einen klassischen Kriminalroman wichtig sind vorhanden.
Die Charaktere sind bis in die Nebenrollen so liebevoll gezeichnet das man ganz schnell Sympathien oder auch Antipathien hegt.
Atmosphärisch dicht und sehr authentisch wird die Ermittlung geführt.
Auf der einen Seite die idyllische Kulisse und dann die grotesken Morde.
Das alles zwischen Wahn und Wirklichkeit.
Ein sehr gutes Hintergrundwissen machen diesen Krimi zu einem Leseerlebnis.
Der Spannungsbogen bleibt bis zum überraschenden Schluss erhalten.
Eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.03.2019

Der Duft nach Schmetterlingslilien

Das schönste Mädchen Havannas
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Klappentext:
Kuba, 1947. Der junge Asturier Patricio erreicht den Hafen von Havanna mit nichts anderem im Gepäck
als dem Wunsch, die Welt zu erobern und seine Heimat mit den Kohleminen und dem ewigen Schatten
des ...

Klappentext:
Kuba, 1947. Der junge Asturier Patricio erreicht den Hafen von Havanna mit nichts anderem im Gepäck
als dem Wunsch, die Welt zu erobern und seine Heimat mit den Kohleminen und dem ewigen Schatten
des Spanischen Bürgerkriegs hinter sich zu lassen.
Auf Kuba wird er von der hell erleuchteten, sinnlichen Hauptstadt begrüßt, einem tropischen Paradies.
Er schlägt sich als Schuhputzer durch, wenig später findet Patricio eine Arbeit in dem eleganten Kaufhaus El Encanto.
Dank seines sympathischen Auftretens er schnell Karriere.
Mit der Aufzugführerin Nely verbindet ihn bald mehr als Freundschaft.
Patricios Leben ändert sich schlagartig, als er im Kaufhaus eine zauberhafte junge Frau kennen lernt.
Patricio verliebt sich sofort und ist völlig verzweifelt, als er erfährt, dass sie verheiratet ist. Ausgerechnet mit Carlos Valdés, einem der gefürchtetsten Männer Havannas.

Fazit:
Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil. Er lädt zum Träumen ein und ist so voller Schwung und sehr mitreißend. Man lebt und leidet mit den Charakteren. Sie sprühen vor Leben, sodass man das Gefühl hat, sie wahrhaft zu kennen und die Geschichte gemeinsam mit ihnen zu erleben.
Die Figuren bringen einen enormen Nuancenreichtum in die Handlung und sorgen dadurch für viel Farbe und Abwechslung.
Sie alle haben ihre guten schlechten Eigenschaften.
Und genau diese Fehler und Macken lassen sie so natürlich und echt wirken.
Diese Geschichte wird eingebettet in die glanzvolle Zeiten Kubas.
Lässt das alte Havanna wieder aufleben.
Man spürt förmlich diese wunderbare Lebenslust und Fröhlichkeit der damaligen Zeit.
Eine wunderschöne Zeitreise und allerbeste Unterhaltung.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Das Leben ruft

Agathe
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Ein Psychiater, 72 Jahre alt, beschließt seine Praxis
zu schließen und in den Ruhestand zu gehen.
Das fällt ihm nicht leicht, denn er lebt sehr isoliert
und hat keine Freunde. Ein Leben ohne seine Praxis
kann ...

Ein Psychiater, 72 Jahre alt, beschließt seine Praxis
zu schließen und in den Ruhestand zu gehen.
Das fällt ihm nicht leicht, denn er lebt sehr isoliert
und hat keine Freunde. Ein Leben ohne seine Praxis
kann er sich schwer vorstellen.
Sein Leben lang hat er sich um andere gekümmert aber
diese Probleme kommen ihm längst banal daher und er
steht dem ganzen ziemlich hilflos gegenüber.
Eines Tages kommt eine neue Patientin in seine Praxis
und alles wird anders als gedacht.

Dieses Buch hat praktisch kein Verfallsdatum, es ist
völlig zeitlos.
Die Geschichte spielt in den 1940 Jahren in Frankreich
und zeigt uns einen sehr introvertierten Menschen,
der keinerlei Lebensfreude mehr hat.
Kurz vor seinem Ruhestand muss er erkennen, dass er noch nie geliebt
hat. Er hat die Formel für ein glückliches Dasein noch immer
nicht gefunden.
Seine Patienten sind ihm mittlerweile völlig egal, ihre Probleme
rühren ihn nicht mehr. Vielleicht haben sie es auch nie getan.
Er weiß, dass er etwas ändern muss, kann sich aber
nicht so richtig aufraffen.
Ein Schlüsselerlebnis weckt ihn endlich aus seiner Lähmung und so
langsam beginnt er mit kleinen Schritten ins gefährliche und doch
auch so liebenswerte Leben zurück.

Das Cover ist wunderschön und erweckt Erwartungen die so nicht
erfüllt werden.
Es handelt sich hier nicht um eine kleine Liebesgeschichte.

Die Charaktere sind sehr lebensecht und liebevoll gezeichnet.
Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen.
Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil.
Sehr realistisch, interessant und detailliert.
Jeder Satz sitzt, ist ein Erlebnis mit einer sagenhaften Präsenz.
Sie zeigt, dass die Literatur auf wunderbare Art und Weise die Erfahrungen
des wirklichen Lebens widerspiegeln kann.
Es sind die Alltäglichkeiten, die dieses Buch so liebenswert
machen.
Ein sehr kluger Roman der einen nachdenklich macht.
Alt sein heißt nicht gleich, das nun alles im Leben vorbei sein muss.
Man muss sich nur trauen.
Das späte Glück oder eine Freundschaft sind durchaus möglich.
Das ist die Botschaft.
Dem Charme dieses Buches kann man sich kaum entziehen.
Einfach Zauberhaft!
Eine Leseempfehlung.

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