Englische Geschichte at it's best
England im frühen 15. Jahrhundert: Dem jungen John of Waringham, Robins jüngstem Sohn, droht eine klerikale Laufbahn, was absolut nicht dessen Vorstellungen entspricht. Und so beschließt der Dreizehnjährige, ...
England im frühen 15. Jahrhundert: Dem jungen John of Waringham, Robins jüngstem Sohn, droht eine klerikale Laufbahn, was absolut nicht dessen Vorstellungen entspricht. Und so beschließt der Dreizehnjährige, Waringham hinter sich zu lassen, und flieht auf den Hof in Westminster. Dort legt er eine Steilkarriere hin, findet neue Freunde und Feinde und wird zum gefeierten Kriegshelden im Hundertjährigen Krieg gegen Frankreich. Ein Sammelsurium von höfischen Intrigen, Abenteuern, Freundschaft und Liebe.
Der zweite Teil der Waringham-Saga steht dem ersten in keinster Weise nach. Auch hier legt die Autorin einen bildgewaltigen Epos hin, der sich über mehrere Jahrzehnte der englischen und auch französischen Geschichte zieht, und dabei das Hochmittelalter wieder auferstehen lässt. Der fesselnde und bildhafte Schreibstil von Rebecca Gablé reißt einen beim Lesen derart mit, dass man das Buch kaum noch aus den Händen legen kann. dazu trägt auch der Spannungsbogen, der sich beständig aufbaut, und immer wieder in kleinen und auch größeren actionreichen Szenen wieder entlädt. Zum vollkommenen Lesegenuss tragen sicherlich auch die Protagonisten bei. Zwar ähnelt John in gewissen Zügen seinem Vater Robin aus dem ersten Band, allerdings ist John trotzdem facettenreich und tief gestaltet und vor allem ein enormer Sympathieträger. Bemerkenswert ist aber auch die Recherchearbeit, die die Autorin hier geleistet hat. Die Intrigen am Hof, der lange andauernde zermürbende Krieg, aber auch das Leben von Adel und einfacher Bevölkerung im mittelalter werden anschaulich und authentisch dargelegt, und man kann hier wirklich beim Lesen einiges Lernen.
In meinen Augen ist das Buch einfach rundum gelungen und eine große Leseempfehlung für Fans des Mittelalters.