Eine spannende Dystopie mit allerlei Abwechslung
Die Arena: Grausame SpieleDer Plot spielt in nicht allzu ferner Zukunft in London. Alle ausländischen Mitbürger wurden ihrer Rechte beraubt. Einst angesehene, erfolgreiche, seit Jahrzehnten vollwertige Mitglieder wurden von den ...
Der Plot spielt in nicht allzu ferner Zukunft in London. Alle ausländischen Mitbürger wurden ihrer Rechte beraubt. Einst angesehene, erfolgreiche, seit Jahrzehnten vollwertige Mitglieder wurden von den Pures - den einzig "reinen" Menschen - in Slums zusammengepfercht, ohne Nahrung, ohne Hoffnung. Man nennt sie Dregs. Und man interessiert sich nicht für sie, denn ein toter Dreg ist ein guter Dreg. Doch kann man ihren Tod vielleicht auch unterhaltsam gestalten? Kann man! Und so werden junge Kinder mit besonderen Talenten aus den Slums geholt, die im "Zirkus" vor den Pures auftreten müssen. Ein Fehler könnte der Letzte sein. Und selbst da kann man sich nicht sicher sein, denn die Pures bezahlen nicht, um Dregs überleben zu sehen. Nein, sie wollen möglichst grausame Tode besonders spannend inszeniert sehen. Die liefert Zirkusdirektor Silvio Sabatini ihnen gerne, selbst wenn es bedeutet, seine fähigsten Artisten zu ermorden.
Hoshiko ist eine der HauptprotagonistInnen. Sie arbeitet als Hochseilartistin und wurde bereits mit 5 Jahren ihrer Familie entrissen. Seit 11 Jahren bangt sie jeden Abend um ihr Leben. Der einzige Halt, den sie hat, sind Amina, die Zirkusheilerin und die Kleine Greta, die Hoshiko seit ihrer Ankunft ausbilden muss und extrem ins Herz geschlossen hat. Es ist schön, dass in dieser Gemeinschaft, trotz all der zerbrochenen Träume und Tode ringsherum, Hilfsbereitschaft aufkommt. Doch wenn man etwas oder jemanden liebt, kann das gut als Druckmittel gegen einen verwendet werden.
Anfangs war ich tatsächlich etwas genervt von einem weiteren Charakter: Ben. Er wurde eine ganze Weile als naiv dargestellt, doch im Laufe der Geschichte macht er eine spürbare Entwicklung durch, die mir letztendlich gut gefallen hat. Er wirft Fragen auf und bezieht Stellung, entgegen aller um ihn herum.
Dadurch, dass die Kapitel immer zwischen Ben und Hoshikos Sicht wechseln und relativ kurz gehalten sind, erwischte ich mich dabei, wie ich immer noch ein, zwei Kapitel mehr las, als ich geplant hatte. Die Spannungen zwischen den beiden plus die Schicksalschläge und Auftritte haben mich, vor allem zum Ende hin, sehr gefesselt! Authentische, jugendliche Charaktere, denen ich ihre Emotionen und Handlungen abnehmen konnte. Man muss hier auch beachten, dass das Buch eine Altersempfehlung von ab 12 Jahren hat. Unter diesem Aspekt kann ich nur sagen: gut gelungen!
Persönliches Fazit: Eine spannende Dystopie mit allerlei Abwechslung, die es schafft, einen zum Nachdenken zu bewegen und mitzunehmen. Trotz Jugendbuch auch für Erwachsene empfehlenswert!
© Recensio Online, Alice