Handlung:
Die junge Rosanna lebt mit ihrer Familie in Neapel, wo die Eltern ein kleines, charmantes Café betreiben. Leider erfährt die junge Italienerin von ihren Eltern nur kaum Beachtung, deren Hauptaugenmerk liegt auf der älteren Tochter Carlotta, welche von den Herren viele Komplimente bekommt. Nur Rosanna´s älterer Bruder Luca hält stets zu ihr und beschützt seine kleine Schwester.
Eines Tages findet in dem Restaurant der Eltern eine Familienfeier statt, bei welcher auch der aufstrebende, junge Tenor Roberto Rossini anwesend ist. Anfangs beachtet er die elfjährige Rosanna kaum, als sie jedoch auf Wunsch ein Lied vorsingt, ist er von dem Mädchen begeistert. Sofort ist ihm klar, dass Rosanna eine sagenhafte Stimme wird, die es verdient, gefördert zu werden.
Nach diesem Treffen vergehen sechs Jahre bis sich Rosanna und Roberto wiedertreffen, diesmal an der Mailänder Scala. Rosanna ist noch genauso sehr von Roberto begeistert, wie bei dem ersten Treffen und ist unglaublich glücklich, als Roberto sich anbietet, mit ihr zu üben, damit sie bald auf der großen Bühne ihr Debüt geben kann. Doch nicht nur beruflich merken beide, dass sie ein fantastisches Team abgeben, sondern auch privat fühlen sich beide voneinander angezogen. Eine Liebe, die sie vieles vergessen lässt und nicht von allen gern gesehen wird.
Meinung:
Ich hatte schon ein paar Bücher von Lucinda Riley gelesen und bisher hat mich noch keines enttäuscht. Auch mit „Das italienische Mädchen“ hat sie bei mir einen Treffer gelandet und das Buch war definitiv ein Highlight für mich dieses Jahr. Es hat alles gepasst, die Geschichte, die Charaktere, der Verlauf und auch das Ende hat mich überzeugt.
Von der ersten Seite an hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich hatte keine Probleme mit dem Einstieg und habe großes Fernweh verspürt, als ich von den Mailänder Tagen gelesen habe. Mich hat es begeistert, dass die Autorin geschafft hat, die Gegenden, in welchen die Handlung stattfindet, so wunderbar zu beschreiben, dass ich vieles genau vor Augen hatte. Besonders die Beschreibungen von Italien haben es mir angetan, obwohl ich leider noch nie in diesem Land war.
Anfangs musste ich aufpassen, dass ich die Namen der Protagonisten nicht durcheinander bringe, aber das war in diesem Buch einfach Gewöhnungssache, weil es nicht häufig vorkommt, dass ich Bücher lese, die in Italien spielen. Nachdem ich dann aber einmal alle zuordnen konnte, war dies kein Problem mehr.
Sprachlich habe ich auch nichts zu beanstanden, mir hat die Schreibweise sehr gut gefallen. Besonders die Einbeziehung von einigen italienischen Begriffen, welche sich durch das ganze Buch gezogen haben und teilweise auch immer wieder aufgetaucht sind. Dadurch wird nicht nur deutlich, dass sich die Autorin Lucinda Riley sehr gut mit dem Thema befasst hat, sondern dieses kleine Detail verleiht dem Buch viel Charme und lässt es authentischer wirken.
Die Protagonisten waren fabelhaft gezeichnet, sie sind nicht nur sehr authentisch und lebendig, sondern machen im Verlauf des Buches auch einen Wandel durch, welcher sehr gut beschrieben wurde und somit auch für den Leser gut sichtbar. Das hat mir sehr gut gefallen, weil das Buch sich über mehrere Jahre erstreckt und die Menschen auch verschiedene Lebenstadien durchmachen. So lernt der Leser zum Beispiel Rosanna als elfjähriges Mädchen kennen, welche sich im Verlauf der Handlung zu einem Jugendlichen entwickelt und schließlich eine junge Frau wird. Es wäre äußerst merkwürdig gewesen, wenn sie sich in all den Jahren nicht entwickelt hätte.
Das Buch beinhaltet sehr verschiedene Charaktere, welche alle ihre Eigenarten haben und nicht immer als positiv wahrgenommen werden. Dadurch konnte man mit vielen Protagonisten mitfühlen und hat mit sich mit ihnen gefreut, aber sie auch bemitleidet.
Auch der Aspekt, dass es in dem Buch viel um klassische Musik geht, hat meiner Lesefreude nicht geschadet, im Gegenteil, ich habe während des Lesens auch ständig Lieder aus einem Musical gehört, welches ich erst kurze Zeit zuvor besucht hatte.
Fazit:
Das Buch hatte ich längere Zeit schon im Schrank liegen, wo es darauf gewartet hat, endlich gelesen zu werden. Nun war es endlich Zeit dafür und ich bin sehr froh darüber, dass ich in den letzten Tagen viel Zeit hatte, weil es mir wirklich schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen. Selbst bei längerem Nachdenken gibt es keinen Aspekt, der mir nicht gefallen hat und für mich ist das Buch eines meiner diesjährigen Highlights, welches ich bestimmt noch häufig weiterempfehlen und verschenken werde.