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Veröffentlicht am 17.09.2019

Mozart ist tot!

Mozarts letzte Arie
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Matt Rees hat einen Mozart-Roman ohne Mozart geschrieben. Die Handlung spielt kurze Zeit nach seinem mysteriösen Dahinscheiden mit 35 Jahren.
Mozarts Schwester Nannerl besucht Wien kurze Zeit nach seinem ...

Matt Rees hat einen Mozart-Roman ohne Mozart geschrieben. Die Handlung spielt kurze Zeit nach seinem mysteriösen Dahinscheiden mit 35 Jahren.
Mozarts Schwester Nannerl besucht Wien kurze Zeit nach seinem Tod im Dezember 1791. Aus ihrer Perspektive erfahren wir als Leser die Geschehnisse. Diese sind in Form eines Tagebuchs festgehalten, das ihr Neffe Wolfgang (Mozarts Sohn) vierzig Jahre nach dem Tod seines Vaters 1829 in Händen halten und so erfahren wird, warum er sterben musste (Handlung des Epilogs).
Ich bin von dem Buch ziemlich bewegt, denn es schafft wirklich eine unglaubliche Atmosphäre. Das Wien des späten 18. Jahrhunderts wird dem Leser in einer intimen Weise nahegebracht. Die Welt des Theaters bzw. der Oper zwischen Schein und Sein, die Politik und die harten Realitäten eines Musikerlebens – das alles lebt auf in den Zeilen von Matt Rees.
Nannerl kommt aus der österreichischen Provinz, in der sie aus der Ferne miterlebt hat wie ihr Bruder zum größten Musikgenie aller Zeit „aufgestiegen“ ist und das ohne das gemeinsame Erbe, das der Vater aus Gram nur der Tochter zukommen hat lassen. So plagten den lebhaften Mozart und seine Frau Constanze ständig Geldprobleme, die u.a. durch Mäzene und Musikstunden kompensiert werden mussten.
Seit vielen Jahren haben sich die Geschwister Mozart nicht mehr gesehen als plötzlich die Nachricht vom Tod Mozarts seine Schwester ereilt. Sie macht sich auf den Weg nach Wien um zu recherchieren. Zu wem hatte ihr Bruder Kontakt? Was spielen die Freimaurer für eine Rolle in seinem Leben? Hatte er außereheliche Verhältnisse, die seine Ehe ins Wanken brachten? Und was wollte Mozart in Berlin, am Hof des preußischen Königs?
Auch wenn alles auf Mozart bezogen ist , sein Geist durch ein Wien weht welches nun ohne sein großes Genie weiterexistieren muss und es diesen Roman ohne ihn nicht gäbe: es ist auch ein Buch, das seine Schwester, die Ich-Erzählerin, in den Vordergrund stellt. Über sie, über die man wenig weiß, will Matt Rees berichten. Was mag diese Frau gefühlt haben, die ebenso mit musikalischem Genie gesegnet war, es als Frau aber nicht so weit bringen konnte wie ihr Bruder, der dann doch der Größere war? Die frappierende Ähnlichkeit Nannerls mit ihrem Bruder wird immer wieder thematisiert wird und auch als Handlungselement eingebaut.
Auch Weiblichkeit und Feminismus spielt eine große Rolle im Roman. Wollte sich Mozart für die Gleichberechtigung einsetzen? Wurde ihm seine Begeisterung für die Ideale der Französischen Revolution zum Verhängnis?
Die Wien-Reise Nannerls nach Mozarts Tod ist reine Fiktion, allerdings sind viele Tatsachen im Buch verarbeitet und nachprüfbar. Im Nachwort des Autors erfährt der Leser was belegbar ist und was seiner Phantasie entsprungen. Dieses Nachwort lohnt sich wirklich zu lesen, denn die Poetik dieses Romans ist eine ganz besondere: sie ist musikalisch. Der Autor hat sich beim Aufbau seines Romans die Musik Mozarts zum Vorbild genommen und so ist selbst die Struktur von seinem Genie erfüllt.
Ich sage nur: bravo!

Veröffentlicht am 13.09.2019

Funny Fantasy

Too Bad To Be God
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Dieses Buch ist außergewöhnlich und doch reiht es sich ein in die Tradition der verrückten, lustigen, satirischen und metatextuellen „funny Fantasy“ von Terry Pratchett und Jasper Fforde (vielleicht merkt ...

Dieses Buch ist außergewöhnlich und doch reiht es sich ein in die Tradition der verrückten, lustigen, satirischen und metatextuellen „funny Fantasy“ von Terry Pratchett und Jasper Fforde (vielleicht merkt man auch ein bisschen den Einfluss von Walter Moers). Beim Lesen des Buches spürt man, dass es mit viel Schreibfreude entstanden ist. Die Autorin liebt Wortspielereien, Abschweifungen und Assoziationsketten, sie spielt mit Wissen und kulturellen Referenzen, das sieht man schon an ihrer Vorliebe für Fußnoten, vor denen in diesem Buch am Anfang gewarnt wird.

Worum geht es? Die Antwort ist so einfach wie schwierig: es geht eigentlich um alles, das Universum, die Götter, die Menschen und den ganzen Rest. Mehr ist hier mehr. Die meisten Religionen, Mythologien und Glaubensrichtungen (insofern ich das beurteilen kann) kommen durch Vertreter zu Wort und jeder hat natürlich die Wahrheit gepachtet. Das führt zu philosophischen Disputen und humorvollen Situationen unter den „Schülern“ der GHS. So gibt es auch keine „Handlung“ im konservativen Sinne sondern viele Episoden, die unter der Schirmherrschaft von 10 Unterthemen (Lektionen) zusammengefasst wurden. Da müssen sich dann zum Beispiel Göttinnen mit der Emanzipation und gängigen Frauenbildern auseinandersetzen oder als göttliche Regisseure dem Leben mehr Dramatik nach Vorbild des Theaters verschaffen. Natürlich haben die Götter auch mal „Wandertag“ und machen Ausflüge, die unter dem Etikett Studienreise stehen und allerlei skurrile Situationen hervorrufen. Auch tierische Vertreter aus Mythos und Religionsgeschichte kommen als „Tiergötter“ zu ihrer Lektion und „Herr Pille“, der als Mistkäfer hofft ein Dasein als heiliger Skarabäus zu erreichen, führt als roter Faden durch die Handlung.

Ich muss sagen ich bin schon ein wenig durcheinandergekommen: wer spricht jetzt hier, von welcher mythologischen Figur, von welcher Religion ist jetzt die Rede? Gut dass ich mein „Lexikon antiker Mythen und Gestalten“ beim Lesen griffbereit hatte, auch ein Religionskompendium hätte sicher nicht geschadet. Aber auch wenn man nicht alles versteht: es wird ja fast alles erklärt und in einen (höheren) Zusammenhang gebracht, schließlich geht es ja hier darum das bunte Treiben ähm also ich meine den Unterricht an einer Gotteshochschule zu illustrieren: alles pädagogisch wertvoll – für Götter und Leser gleichermaßen.

Die Autorin stellt schon ganz am Anfang klar dass hier nicht moralisiert oder die eine Religion gegen die andere ausgespielt werden soll. Auch über Gläubige wird sich nicht lustig gemacht – im Gegenteil! Die allgemeine Botschaft, wenn denn eine solche unter all der Kakophonie der sakrosankt-allmächtigen Stimmen überhaupt herauszuhören ist: ein bisschen mehr Toleranz bitte und: Menschlichkeit – im Guten Sinne des Wortes (dass Menschen nicht immer menschlich sind kommt durchaus im Buch zum Tragen). Zu guter Letzt: Humor, der einschließt sich selbst nicht ganz so ernst zu nehmen. Ein bisschen mehr von diesen drei Tugenden täte uns allen gut, ob wir jetzt Gott oder Mensch sind.

Fazit: Derjenige der intertextuelle und metakulturelle Querverweise liebt wird dieses Buch lieben. Es ist ein Sammelsurium an mythologisch-religiösen Referenzen mit dem Zweck beim Leser die Lachmuskeln und das Gehirn in Einklang zu bringen. Und über allem steht natürlich die Frage: „Und was glauben Sie, meine Damen und Herren?“ (S. 292)

Veröffentlicht am 13.09.2019

Protokoll eines historischen Todes

Im Schatten der Königin
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Über Elizabeth I. sind viele Bücher geschrieben worden. Unter ihr erlebte England sein goldenes Zeitalter, einige der bedeutendsten Dramen der Weltgeschichte sind unter ihrer Herrschaft geschrieben worden ...

Über Elizabeth I. sind viele Bücher geschrieben worden. Unter ihr erlebte England sein goldenes Zeitalter, einige der bedeutendsten Dramen der Weltgeschichte sind unter ihrer Herrschaft geschrieben worden und außerdem hat sich England während ihrer Regentschaft zu einer der wichtigsten Weltmächte, zum britischen Empire entwickelt.

Wahrscheinlich war einer der Gründe für ihren Erfolg auch ihre Ehelosigkeit. Die „Virgin Queen“ der Tudors hat nie geheiratet, obwohl zahlreiche Prinzen und Thronfolger der anderen europäischen Großmächte um ihre Hand anhielten. Wahrscheinlich hätte sie ihre Position als regierende Königin nicht halten können, wenn sie einen katholischen Gemahl vom europäischen Festland geheiratet hätte – aber was wäre mit einem ihr an Rang geringeren Engländer gewesen?

Dass Elizabeth I. mit Robert Dudley eine Affäre gehabt haben soll – diese Meinung ist weithin verbreitet. Aber wollte sie ihn auch heiraten?

Dudley stammt aus einer der zeitweise einflussreichsten und zugleich verpöntesten Familien der Tudor-Zeit, sein Vater John Dudley reagierte für den minderjährigen Edward VI und half danach seiner Schwiegertochter, der 9-Tages-Königin Lady Jane Grey auf den Thron. Dies führte zu seiner Hinrichtung. Während der Herrschaft Elizabeths wurde sein Sohn Robert Dudley zu einem der engsten Vertrauten der Königin, er war ein Höfling ersten Grades und wahrscheinlich ihr langjähriger Geliebter. Aber: Elizabeth konnte Dudley nicht heiraten, denn dieser war bereits verheiratet – mit Amy Dudley, geborene Robsart. Weil Robert fast immer am englischen Hof ist vereinsamt Amy zusehends und wird eines Tages in einem abgelegenen Landhaus, in dem sie einquartiert ist, am Fuße einer Treppe tot aufgefunden. War sie wirklich krank, wie schon länger kolportiert wurde oder war es Selbstmord – aus Frust, Einsamkeit etc.?

Die hauptsächliche Geschichte die in „Im Schatten der Königin“ erzählt wird setzt kurz nach Amys Tod im September 1560 ein und wird von Dudleys Vetter Tom Blount berichtet, der die „Ermittlungen“ aufnimmt und die Geschehnisse rund um Amy Dudleys Tod reflektiert.

Wie die Autorin im Nachwort so schön sagt wurde Amy erst durch ihren Tod berühmt, ja sogar wichtig, weil er Königin Elizabeth erst die Möglichkeit gegeben hat sich für oder gegen eine Ehe mit Dudley zu entscheiden. Umso konsequenter ist es natürlich dass Amy selbst nur als Tote präsent ist und lediglich in der Erinnerung Tom Blounts lebendig wird.

Was an der Erzählweise fasziniert sind die interessanten Perspektivenwechsel zwischen Tom Blount und der Gouvernante Elizabeths, Kat Ashley, die in den kursiv gesetzten „Zwischenspielen“ die Geschehnisse rund um die Königin beleuchtet. Sie ermöglichen es dem Leser die Story von mehreren Seiten kennenzulernen und eine Schwarzweiß-Denkweise nicht erst aufkommen lassen. Sowohl Tom Blount als auch Kat Ashley sind als Vertraute der beiden rivalisierenden Frauen Elizabeth I. und Amy Dudley Personen, die mit dem Geschehen zu tun haben, aber nicht so unmittelbar dass sie über alles Bescheid wissen was vor sich geht. Sie sind neugierig und wollen wie der Leser wissen was wirklich passiert ist. Dies gibt einem beim Lesen das Gefühl ihnen über die Schulter zu schauen.

Ich muss sagen die Geschichte hat mich fasziniert und interessiert und die Lösung, die Tanja Kinkel präsentiert hat mich überzeugt. Trotz dem Halten an Fakten ist dies aber ein Roman und die Wahrheit über den Tod Amy Dudleys wird man wohl nie wirklich erfahren.

Dennoch: ich kann das Buch wirklich nur Lesern ans Herz legen die Dialoglastige Bücher mögen – die Handlung ist zwar interessant, aber es ist ein Ermittlungsroman in dem nach dem am Anfang stehenden Tod nicht mehr viel passiert. Es geht eben darum zu erfahren was in der Vergangenheit passiert ist und weniger um eine sich entwickelnde spannende Handlung. Ich mochte das Buch gern, aber es hatte seine Längen und manchmal hat man das Gefühl ein Gerichtsprotokoll zu lesen.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Witzige "Regio-Chicklit"

Spätzleblues
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„Spätzleblues“ ist ein Regio-Chicklit-Roman: er spielt in und um Stuttgart und schwäbische Sprache, Eigenheiten und Gebräuche bilden die Kulisse vor der sich Pipeline Praetorius mit dem „Katastrophen-Gen“ ...

„Spätzleblues“ ist ein Regio-Chicklit-Roman: er spielt in und um Stuttgart und schwäbische Sprache, Eigenheiten und Gebräuche bilden die Kulisse vor der sich Pipeline Praetorius mit dem „Katastrophen-Gen“ (man findet vor allem Einträge zu den Büchern von Elisabeth Kabatek wenn man den Begriff bei Google eingibt) austoben darf.
Ich wusste zunächst nicht, dass es das dritte Buch einer Reihe ist und dass die beiden Vorgänger „Laugenweckle zum Frühstück“ und „Brezeltango“ heißen. Trotzdem ist mir relativ bald aufgefallen dass mich Pipeline wie keine Chick-lit-Heldin seit Bridget Jones unterhalten hat und mir wie keine seit der Mutter aller Chick-lit Heldinnen im Laufe der Handlung ans Herz gewachsen ist. Dass das erste Buch mit Pipeline sich im Titel an „Schokolade zum Frühstück“ anlehnt wundert mich also überhaupt nicht.
Aber von vorn: im Gegensatz zu Bridgets Objekt der Begierde (smarter, reicher Menschenrechtsanwalt mit Jane-Austen-Helden-Namen) ist Leon, der Freund von Pipeline, ein „Boschler“, der kurz nach der Vereinigung der beiden ins chinesische Wuxi (J) abgehauen ist um sich dort für zwei Jahre beim schwäbischen Elektromagnaten zu verdingen. Blöd für Pipeline, wo sie doch in Stuttgart sesshaft bei ihrer Freundin Lila wohnt und mittlerweile auch einen Job (in der Probezeit) in einer Werbeagentur ergattern konnte. Nunja, führt man halt eine „Sehr-weit-weg-Beziehung“ über Skype. Dies führt zu allerlei Verwicklungen und Missverständnissen und Stuttgart kommt einem plötzlich alles andere als schwäbisch-gediegen-provinziell vor. Was Pipeline so erlebt und wo sie reinschlittert (im wahrsten Sinne des Wortes) ist wirklich nicht von schlechten Eltern.
Ich habe wie gesagt lange keinen Chick-lit-Roman gelesen der mich so zum Lachen gebracht hat und keinen schöneren Hundenamen gehört als „Wutzky“. Danke Frau Kabatek, ich habe mich verliebt in Pipeline und hoffe, dass wir noch viel von ihr hören werden!

Veröffentlicht am 13.09.2019

Autobiograhie also schwer zu bewerten

Die weiße Massai
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Autobiographien sind nicht literarisch im eigentlichen Sinne und deswegen kann ich an sie auch nicht den Maßstab anlegen, den ich an einen Roman, eine Erzählung etc. anlege. Autobiographien sind authentisch ...

Autobiographien sind nicht literarisch im eigentlichen Sinne und deswegen kann ich an sie auch nicht den Maßstab anlegen, den ich an einen Roman, eine Erzählung etc. anlege. Autobiographien sind authentisch – auch wenn sich fiktive Elemente sicher hier und da in die Erinnerung eines jeden Autors einschleichen – und einzigartig. Es ist keine Handlung die sich vollzieht sondern das Leben eines Menschen in der Retrospektive. Von daher: ich kann keine Rezension schreiben über „Die weiße Massai“, denn mein Instrumentarium, mit dem ich einen Roman, eine Erzählung etc. abklopfe kann ich hier nicht anwenden. Zudem fehlt mir das ethnologische Fachwissen um den Inhalt und die Positionen der Autorin einer postkolonialen Kritik zu unterziehen.

Von daher ist dies mehr ein kurzer Lesebericht über ein Buch, das in der autobiographischen Literatur (jetzt verwende ich ja doch das Wort) seit mehr als einer Dekade ein Klassiker und überdies mit Nina Hoss in der Hauptrolle verfilmt worden ist. Ich habe es erst jetzt gelesen, zum einen weil ich nicht oft Autobiographien lese, zum anderen weil Afrika mich thematisch nicht an vorderster Front gereizt hat. Irgendwie habe ich das Buch aber doch auf meine Bookcrossing-Wunschliste gepackt (nach dem Motto: vielleicht soll ich es ja lesen, aber unbedingt muss es nicht sein). Vor einigen Wochen schrieb mich eine freundliche Bookcrosserin an dass sie mir das Buch gerne weiterleiten würde und ich habe nicht nein gesagt.

Als es ankam habe ich es erstmal auf meinen SUB gelegt, doch irgendwie hat es mich magisch angezogen und trotz zweier unfertiger Bücher habe ich es angefangen zu lesen.

Erst erschreckte mich mit welcher Rigorosität die Schweizerin Corinne Hofmann der „Liebe auf den ersten Blick“ in einen Samburu-Mann verfallen ist, wie sie in ihrer Heimat alles aufgegeben hat. Doch nach und nach empfand ich immer mehr Interesse für diese Frau, die das Experiment eingegangen ist als Europäerin im ländlichen Kenia zu leben, bei einem Mann, den sie im Grunde nicht kannte und bei einem Volksstamm, der selbst im eigenen Land als fremde Randerscheinung wahrgenommen wird. Sie heiratet ihn, baut im abgeschiedenen afrikanischen Hochland ein Geschäft auf, passt sich seiner Kultur mehr oder weniger an und bekommt ein Kind im Buschhospital. Und das alles obwohl ihr schwere Krankheiten, die interkulturellen Schwierigkeiten und das Misstrauen ihres Mannes zusetzen.

Das Buch ist sehr einfach geschrieben, aber genau das macht es so authentisch. Hier erinnert sich jemand wirklich – und das ohne viel Schnörkel und eben in der ihm bzw. ihr eigenen Ausdrucksweise.

Die Rezeption dieses Buches ist sicher geteilt. Ich kann nicht sagen ob die Kultur der Samburu falsch dargestellt ist oder nicht und ob Frau Hofmann alles zu unreflektiert geschildert bzw. warum sie Massai und Samburu einander gleichgesetzt hat. Ich empfinde das Buch als sehr subjektiv und das ist auch gut so.