Profilbild von danielamariaursula

danielamariaursula

Lesejury Star
offline

danielamariaursula ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit danielamariaursula über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2019

Toller Start, hervorragende Sprecherin, aber dann wird es unglaubwürdig

Todesfalle
0

Karen Rose gilt als Meisterin des Thrillers und da ich die Sprecherin Sabina Godec gerne höre, fand ich es einen guten Grund Karen Rose eine Chance zu geben.

Die 11-jährige Jazzie wurde von ihrer Mutter ...

Karen Rose gilt als Meisterin des Thrillers und da ich die Sprecherin Sabina Godec gerne höre, fand ich es einen guten Grund Karen Rose eine Chance zu geben.

Die 11-jährige Jazzie wurde von ihrer Mutter vom Ferienlager nicht abgeholt, nicht ganz so erstaunlich, seit der Trennung ihrer Eltern vor drei Jahren. Traurig und erschöpft kehrt sie in die kleine bescheidene Wohnung zurück, in der sie seit dem Fortgang des Vaters mit ihrer kleinen Schwester, ihrer Mutter und ihrer Großmutter wohnt, zurück. Doch ihre Mutter hat sie weder vergessen, noch hat sie sich sinnlos betrunken. Sie liegt erschlagen auf dem Wohnzimmerboden, herausgeputzt für die Abschlussveranstaltung des feinen Camps. Als Jazzie Geräusche hört, versteckt sie sich und sieht den Mann, der für ihr Unglück verantwortlich ist. Sie bleibt weiterhin ganz ruhig, um sich und ihre Schwester zu schützen. Fortan, wird sie schweigen.

Die Schwestern kommen in ein Reittherapieprogramm von Staatsanwältin Daphne. Nach und nach fasst Jazzie zu der jungen Praktikantin Taylor Vertrauen, die selbst vor kurzem ihr Mutter verloren hat. In einer Geheimoperation soll Taylor sich mit dem Mädchen zum Eisessen treffen, fernab von den Pferden, die Jazzie Angst machen. Doch so geheim ist der Plan nicht und der Tod der Schwestern und Taylor vom Täter längst beschlossen.

Sabina Godec hat mich nicht enttäuscht. Ihre Stimme ist einfach ein Genuss, in ihrer Wandelbarkeit und Wärme. Sie variiert und betont, so dass es nie monoton wird, sondern sie die Spannung optimal aufbauen kann. Einigen Schwächen des Werkes vermag aber auch sie nicht mehr Tiefe zu verleihen. So verknüpft die Autorin wohl gerne einen packenden Thriller mit einer Liebesgeschichte, wogegen ich nichts einzuwenden habe. Aber hier ging es mir viel zu schnell. Beide jungen Protagonisten sind schwer traumatisiert. Die junge Taylor ist 23 Jahre alt, aber so behütet aufgewachsen, dass sie noch nie einen Freund hatte. Doch kaum trifft sie auf Ford, der seit seiner großen Enttäuschung vor 2 Jahren kein Interesse an Frauen hatte, ist sie entflammt und kann die Finger nicht von ihm lassen. Ford ist so fasziniert von ihrer Nervenstärke und Umsicht, dass er mitten im Kugelhagel die Erektion seines Lebens bekommt. Das halte ich bei einem Kerl Mitte 20 für unwahrscheinlich... Auch ansonsten scheinen hier die X-Men mit am Start zu sein. Staatsanwältin Daphne hat mit Spendengeldern eine Farm für therapeutisches Reiten eingerichtet, auf der sämtliche Helden der vier bisherigen Bände arbeiten. Dies ist sicher ein echtes Schmankerl für Fans der Reihe, aber gerade so geballt auf einem Haufen, fühlt sich der Hörer von so viel Schönheit, Mut, Klugheit, psychologischem Feingefühl, Leidenschaft und wohlgesetzten Dialogen nicht ganz ernst genommen. Alle Liebespaare der vergangenen Bände verzehren sich noch vor Lust aufeinander.... Sorry, ich wollte einen lebensnahen Thriller...keine Fantasien mit rosa Herzchen.

Das Cover und seine schlichte Gestaltung hat mich sofort angesprochen. Auch der Einstieg ist wirklich packend, so dass ich sofort weiterhören wollte und mit den Vorgängern der Reihe geliebäugelt habe. Es wurde mir nur einfach nach einer Weile einfach zu schematisch und vorhersehbar. Dennoch habe ich mich Dank der Interpretin nie gelangweilt. Ich bedauere es nicht es gehört zu haben, unterhalten hat es mich schon, aber dass es aus der Masse positiv hervorsticht, kann ich leider auch nicht behaupten. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass es für Fans der Reihe interessant ist, zu erfahren, was aus den Helden der Vorgängerfälle geschehen ist. Aber dass diese nun alle glücklich und zufrieden wie eine große fruchtbare Familie zusammenleben, absolut politisch korrekt, war mir als Neuling einfach zu viel des Guten. Dabei blieben die Charaktere zudem farblos. Es waren auch einfach zu viele Figuren, um ihnen Tiefe zu geben. Zu oft handeln sie für mich auch nicht nachvollziehbar, insbesondere glaube ich nicht an so innige Gefühle binnen 48 h, denn länger ist dieser Zeitraum der großen Durchbrüche und Emotionen nicht.

Leider konnte mich mein erster Fall von Karen Rose nicht überzeugen. Zu blass blieben die Charaktere, die mich auch nicht zu überraschen vermochten, dennoch war es nie langweilig, weshalb ich das Hörbuch Dank der brillanten Sprecherin als mittelmäßig empfinde.

Ich bedanke mich ganz herzlich für mein Hörrundenexemplar und die Möglichkeit Karen Rose kennenzulernen bei Lübbe audio und der lesejury.

Hier findet Ihr eine Hörprobe:
https://www.luebbe.de/luebbe-audio/hoerbuecher/thriller/todesfalle/id_7648097

  • Einzelne Kategorien
  • Sprecherin
  • Spannung
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 01.10.2019

Eine total verhexte Freundschaft

Paul und die Klettenhexe
0

Paul ist ein Spitzenschüler und hat 3 Jahre in Folge den Titel „vernünftigster Schüler der Schule“ gewonnen, worauf er sehr stolz ist. Leider hat er keine Freunde, aber nun ein Stipendium für die Maria-Maria-Makelos-Schule ...

Paul ist ein Spitzenschüler und hat 3 Jahre in Folge den Titel „vernünftigster Schüler der Schule“ gewonnen, worauf er sehr stolz ist. Leider hat er keine Freunde, aber nun ein Stipendium für die Maria-Maria-Makelos-Schule für Hochbegabte gewonnen. Dort wird er unter seinesgleichen sicherlich endlich den ersehnten Anschluss finden! Da seine Eltern Haus „Krähenhorst“ in der Nähe der Schule geerbt haben, zieht die Familie auch gleich dorthin um. Das Haus ist ganz schön alt und hat einen riesigen verwilderten Garten. Dort wohnt Klarinde die Klettenhexe, die sofort beschlossen hat, dass Paul künftig ihr neuer Freund sein wird und erschreckt ihn mit einem Blick durchs Fenster in der ersten Nacht ganz fürchterlich. Auf dem Weg in die Schule stiehlt sie ihm dann auch noch alle Muffins, die seine Mutter ihm für den Einstand mitgegeben hat und bringt ihn auch ansonsten ganz schön in Schwierigkeiten. Denn Klarinde ist sicherlich nicht die vernünftigste und ordentlichste Schülerin der Maria-Makelos-Schule, wegen ihrer ausgefallenen Ideen und magischen Effekte bei den Mitschülern aber sofort beliebt. Mit ihr wird es niemals langweilig. Doch Paul findet Langeweile nun gar nicht mehr so schlimm und eine solche Freundin nicht so erstrebenswert.
Während Paul wirklich unglaublich brav, strebsam und langweilig ist, ist Klarinde das totale Gegenteil. Sie passen wirklich nicht zusammen! Doch wenn Klarinde sich etwas in den Kopf gesetzt hat, so soll es so auch gesehen. Für sie läuft es ja auch prima und sie hat jede Menge Spaß – Paul aber weniger, er stolpert von einer Katastrophe in die nächste und tat mir dabei furchtbar leid, weil er den Ärger, den er bekam überhaupt nicht verdient hat. Das fand meine Tochter (10) sehr ungerecht. Ich konnte Paul verstehen, auf so eine Freundin hätte ich auch verzichtet, aber Paul auch nicht gewollt. Für mich ist das nicht wirklich Freundschaft, was die zwei aus- und vorleben. Eigentlich macht Klarinde nur was sie will und Paul hat offensichtlich kein Mitspracherecht. Doch auch wenn wir die Geschichte bisweilen als ungerecht empfinden, so ist sie doch nicht langweilig. Mit Klarinde ist immer was los. Rechtschreibung ist nicht ihre Stärke, aber sie kennt jede Menge Witze und Hexensprüche. Diese sind fröhlich gereimt und im Anhang sind diese ebenso veröffentlicht, wie ihre Lieblingswitze. Das fand meine Tochter super und hat mit großer Begeisterung die Witze und Scherzfragen studiert. Sie fand die Geschichte auch unterhaltsam, aber über die teilweise himmelschreienden Ungerechtigkeiten regte sie sich schon richtig auf. Das Ende der Geschichte ist dann auch ziemlich überraschend und ein echter Klarinde-Knaller, mit dem man so dann wirklich nicht mehr gerechnet hat. Die Geschichte ist witzig und gut verständlich geschrieben, auch wenn Klarinde gerne mit Sprache spielt und sich neue Wörter ausdenkt. Dabei ist die Schrift angenehm groß mit ebenso angenehmem Zeilenabstand.
Was ist nicht ganz so toll fand, ist dass sie in Klarindes Schrift mit ihren Fehlern abgedruckt sind. Für rechtsschreibstarke Kinder ist es ein großer Spaß und eine tolle Bestätigung ihrer Fähigkeiten, wenn sie die Fehler entdecken und darüber lachen können. Aber ich finde es zum einen nicht so toll über die Schwächen von Mitschülern zu lachen und bei Kindern mit visuellem Gedächtnis können sich falsche Schreibweisen einprägen.
Die Aufmachung mit den vielen Illustrationen ist sehr liebevoll gemacht, ebenso das „Wörderbuch“ im Glossar, dass für Kinder Klarindes bisweilen bizarre Ausdrucksweisen in übliche Ausdrücke übersetzt, die Hexensprüche und ihre Lieblingswitze.
Meiner Tochter hat es gut gefallen, ich fand es weder schlecht, noch richtig gut, sondern pädagogisch fragwürdig, aber unterhaltsam und sehr ansprechend aufgemacht.

Veröffentlicht am 18.09.2019

Comicroman für Fans von Actionhelden und Monsterjagden

Jack, der Monsterschreck, und die Zombie-Apokalypse
0

Jack (13) ist Waise und wird als Pflegekind von einer Pflegefamilie in die nächste abgeschoben. In 10 Schulen war er bisher schon, nun hat er endlich mit dem Superhirn Quint einen Freund gefunden. Doch ...

Jack (13) ist Waise und wird als Pflegekind von einer Pflegefamilie in die nächste abgeschoben. In 10 Schulen war er bisher schon, nun hat er endlich mit dem Superhirn Quint einen Freund gefunden. Doch als Zombies über die Stadt herfallen, sind seine Pflegeeltern unter den ersten, die die Stadt verlassen, ohne einen Gedanken an ihn zu verschwenden. Zu den letzten Lebenden, die er sieht, als die Zombies den Schulbus als Spielball nehmen, sind Bully Dirk, der groß und stark wie ein Baum ist und ihm erstaunlicherweise hilft und sein heimlicher Schwarm June del Toro. Die Chefredakteurin der Schülerzeitung flüchtet vor seinen Augen in die Schule. Jack schafft es sicher ins Baumhaus im Garten der Pflegefamilie und schläft erst mal aus. Als er aufwacht, ist dieser Albtraum noch nicht vorüber, also schließt er die Augen noch für ein paar Tage länger. Nun fühlt er sich bereit, die Welt, wie sie nun ist, zu erkunden, denn die Zombies scheinen sich entschlossen haben zu bleiben. Leider sind noch ein paar viel fürchterlichere Monster hinzugekommen. Drum macht sich Jack auf die Suche nach seinem einzigen Freund und startet die Mission „Rettung eines Fräuleins in Not“. Es läuft allerdings nicht ganz so, wie er sich das vorstellt….
Jack ist eigentlich ein ziemlich netter, normaler Teenie. Er mag Action und Abenteuer, drum hat er sich ja auch bei der Schülerzeitung als Fotograf engagiert. Nur hätte June immer gerne etwas weniger Action auf den Bildern… Nichts ist mehr wie es mal war, da muss man einmal komplett umdenken. Denken fällt mehr in Quints Aufgabengebiet, denn er ist der totale Nerd und Wissenschaftler. Als Jack es endlich gelingt, ihn zu sich ins Baumhaus zu locken, baut er den Familienjeep mit ein paar Extras um, die Q im MI6 vor Neid erblassen lassen würden. Ganz klar, er ist ein wahrer Freund! Einer, der gerne tüftelt, während Jack sich mit Videospielen oder Comics die Zeit vertreibt. Die Freunde lassen sich eine Menge einfallen, um sich das Leben in einer Welt ohne Erziehungsberechtigte und mit allen Freiheiten, so angenehm wie möglich zu gestalten. Da kann man über ihre Einfälle nur staunen!
In diesem Band wird die Crew um Jack erst einmal richtig zusammengestellt, denn 2 sind in diesem Kampf gegen die Zombieapokalypse nicht genug. Wie schon bei Enid Blyton bedarf es 4 Freunde und eines Hundes. Nun ja, auch wenn Jack ihn als Schoßhund bezeichnet und auf ihn Verlass ist, ganz so süß sieht Rover auf den ersten Blick nicht aus. Auch die anderen Teammitglieder sind nicht ganz durchschnittlich. Das gefällt mir sehr gut. Die Not macht nicht nur erfinderisch, sondern schweißt auch zusammen. Dabei können bisherige Feinde zu Freunden werden, wenn man sie nur lässt. Manchmal muss man auch seiner Traumfrau die Chance geben, zu zeigen, dass mehr in ihr steckt als die früheren Deko-Bond-Girls, denn June kann viel mehr, als sich retten zu lassen! Lara Croft lässt grüßen! Das ist auch eine ähnliche Zielgruppe. Jungs und Mädchen ab 10 Jahren, die actiongeladene Computerspiele lieben, Lust auf verrückte Pläne und Erfindungen haben, an Freundschaft glauben und gerne mal ein paar Monster abklatschen. Bei allem Spaß zwischen den Zeilen und den witzigen Comic-Zeichnungen, ist hier meine Kritik. Jack und Dirk ist schnell langweilig, anders als Quint der stets was zu tüfteln findet. Die zwei gehen schonmal aus Langeweile ein paar Zombies verprügeln. Ihre Kämpfe in Notwehr sind zwar bisweilen etwas brutal, aber erforderlich. Gewalt als Ausweg gegen Langeweile, finde ich aber inakzeptabel. Da war ich richtig froh, als die Jungs sich endlich eine Tischtennisplatte zum Zeitvertreib zulegen. (Davon das Privateigentum mit der Ausrottung der Menschheit quasi erlischt, reden wir erst mal gar nicht).
Gerade bei Comicromanen geht es nicht immer um eine große Botschaft zur Rettung der Welt, oder um Spiritualität. Spaß und Action finde ich als Sinn und Zweck um Kinder zum Lesen zu bewegen durchaus völlig ausreichend, in einer Welt in der ruhig öfter mal gelacht werden dürfte. Rohe Gewalt, auch gegen Monster und Zombies, ohne Verteidigungsnotwendigkeit, geht mir aber zu weit. Es ist für mich Ausdruck der Verrohung und nicht witzig. Allerdings wird dieser Aspekt auch eher nebenbei erwähnt, das ist nicht das Hauptaugenmerk der Geschichte. Das ist aber meine persönliche Meinung. Wer die Netflix-Serie liebt oder seine Kinder sie schauen lässt, der wird auch mit diesem Buch kein Problem haben. Das Buch ist übrigens Vorlage zur Serie und nicht umgekehrt. Erst kam der große Erfolg des Werkes von Max Brallier und des australischen Zeichners Doug Holgate. Hier wurde also nicht mal schnell ein Buch zur Erfolgsserie dahin geschmiert, nein, dies ist das Original, nur weil dies so viele begeisterte Leser in den USA fand, wurde Netflix darauf aufmerksam und verfilmte es. Dieser Band enthält im Prinzip den kompletten Inhalt der ersten Staffel und die Bände 2 und 3 lassen erahnen, was Netflix bisher noch nicht zeigt.
Da es ja auch um Leseförderung geht, ist das Buch bereits jetzt bei Antolin gelistet. So kann man auch mit einem Comicroman Punkte sammeln, wenn auch nicht Apokalypse-Helden-Trophäen, das schafft nur Jack.

Veröffentlicht am 06.12.2018

Freunde durch dick und dünn

Nixe & Hibbel
0

Meine jüngste Tochter (9) sah das Cover, las Titel und Untertitel und wollte dieses Hörbuch unbedingt haben! Ich finde Titel und Cover auch genial, aber ich liebe die Stimme von Catherine Stoyan nicht, ...

Meine jüngste Tochter (9) sah das Cover, las Titel und Untertitel und wollte dieses Hörbuch unbedingt haben! Ich finde Titel und Cover auch genial, aber ich liebe die Stimme von Catherine Stoyan nicht, deshalb habe ich versucht, ihren Wunsch umzuleiten, auf ein altersgemäßeres Hörbuch..... Keine Chance, sie wollte dieses Hörbuch ab 6 Jahren!

Hibbel ist ein reizendes und hilfsbereites Kälbchen und lebt mit ihrer Herde sehr artgerecht auf einer sehr großen Weide mitten in der Natur, mit Bäumen, Felsen, Schluchten.... und davor wird auch immer wieder gewarnt. Wer in die Schlucht hineingeht, kommt nicht mehr als der heraus, der er vorher war.... Daran hält sich Hibbel auch ganz brav. Aber eines Tages taucht Nixe auf der Weide auf. Nixe weiß nicht mehr wer sie ist und wo sie herkommt. Da sie aber nun auf der Kuhweide ist und die Kühe so freundlich erscheinen, ist sie sich sicher, daß sie eine Kuh ist. Die Herde ist sich da nicht so sicher, weiß aber auch nicht so genau, was sie für ein Tier ist.... Nixe ist jedoch überzeugt, daß sie auch noch so zwei schöne Hörner wie Hibbel bekommen wird und ihre Hufe werden sich sicher auch noch spalten.... Gemeinsam tollen sie zwei Jungtiere über die Weide und beobachten die Alten. Da fällt ihnen auf, daß sich die alte Riesin ganz merkwürdig benimmt und sich immer wieder in die Richtung der verbotenen Schlucht aufmacht. Ob sie ihr folgen sollen, um das Geheimnis zu lüften?

Kirsten John führt uns mit dieser Geschichte in das Seelenleben von Kühen und ihre Gedankenwelt ein. Wann ist ein Kalb ein Kalb?, was macht dieses aus und was ist man wenn man kein Kalb ist? Meine Jüngste fand diese Fragen durchaus interessant, bei mir glitt leider immer die Konzentration weg. Die Philosophie der Kühe reizte mich nicht so sehr. Meine Jüngste wollte dieses Abenteuer zum Einschlafen hören, aber das Auftauchen der geheimnisvollen und unberechenbaren Riesin war für sie zu Aufregend fürs Einschlafen. Sie traute sich auch nicht alleine weiter zuhören. Wir versuchten der Geschichte auf einer Autofahrt zu lauschen, doch mein Mann und meine älteste Tochter muhten, daß sie diese Gedanken der Kühe langweilig fänden. Die Jüngste war eingeschlafen, noch ehe die Riesin auftauchte. Ich habe letztendlich dieses Hörbuch alleine bei der Hausarbeit gehört, doch es vermochte nicht, mich zu fesseln. Ich persönlich hätte eine gekürzte Lesung bevorzugt, auch ich bin jetzt nicht diejenige, die den Gedanken von Kühen so große Bedeutung beimisst. Aber keine Sorge, die kuhlen Freunde, denken nicht nur, sie erleben auch Abenteuer aus tierkindlicher Perspektive und aus ihrer Sicht und der meiner etwas sensiblen Jüngsten, ist das durchaus spannend bis gruselig. Denn natürlich bleibt die Ankunft von Nixe auf der Weide nicht unbemerkt und natürlich ist der Bauer der Meinung, daß Nixe auf der Weide nichts zu suchen hat, sondern woanders hingehört. Doch so leicht, lassen sich echte Freunde nicht trennen und zwei Jungtiere natürlich auch nicht verbieten, das Geheimnis einer schreckenseinflößenden Alten zu erkunden.

Die Erkenntnis, die die Freunde am Ende erhalten, gilt übrigens nicht nur für Kühe, sondern für jedes fühlende Wesen.

Mit viel Einsatz verleiht Catherine Stoyan den überwiegend tierischen Helden eigene stimmliche Charaktere. Sie gefällt mir hier deutlich besser, als bei den Liliane Susewind Vertonungen. Die Herdentiere sind sehr ausführlich charakterisiert worden, so daß sich die gelernte Schauspielerin in der Interpretation der wiederkäuenden Eigenarten wirklich austoben kann.

Dennoch hat das Hörbuch bei uns nicht gezündet. Ich konnte nicht so recht mit diesen Tieren mitfühlen, was bei Liliane Susewind durchaus möglich ist. Vielleicht entspricht die Geschichte nicht meinem Humor, ich weiß es nicht. Bisweilen fand ich es etwas langatmig und hätte mir wie gesagt eine Kürzung gewünscht, bisweilen war es meiner Tochter einfach zu gruselig Das Buch wird übrigens ab 8 – 10 Jahren empfohlen, was durchaus für die Thematik, die sich aus dem Geheimnis der Riesin ergibt, durchaus passend ist. Aufgrund meines Alters und meiner Lebenserfahrung konnte ich mir das überraschende Ende durchaus schon vorher denken, aber für Kinder ist es wohl nicht offensichtlich. Irgendetwas fehlte uns hier einfach, die Grundidee ist originell, aber die Ausführung hat uns nicht umgehauen, ohne daß sie nun schlecht ist oder für mich pädagogisch unratsam. Selbst als die Jungtiere gegen die Regeln verstoßen haben sie solche Gewissensbisse und Ängste, daß ich es pädagogisch wirklich geschickt gelöst finde. Die Gedankengänge sind bisweilen auch wirklich philosophisch, und dadurch interessant, aber manchmal auch etwas langweilig. Für mich irgendwie nicht Fisch nicht Fleisch, nicht schlecht, aber auch nicht gut.

Veröffentlicht am 26.06.2018

Sehr einfach, lecker, aber auch sehr mächtig!

Torten ohne Backen
0

Wir hatten dieses Jahr 7 Wochen lang keine Küche und nochmal so lange, nur eine halbe. Was uns aber immer treu blieb, war der Kühlschrank. Da wir aber auch in dieser Zeit essen mussten, gerne auch woanders, ...

Wir hatten dieses Jahr 7 Wochen lang keine Küche und nochmal so lange, nur eine halbe. Was uns aber immer treu blieb, war der Kühlschrank. Da wir aber auch in dieser Zeit essen mussten, gerne auch woanders, war guter Rat teuer, was soll man mitbringen, wenn man nichts hat, außer einem Kühlschrank, Mixer, Mikrowelle und Wasserkocher?
Ganz klar, Torten ohne Backen! Bei den hier vorgestellten Rezepten handelt es sich vor allem um solche aus dem Kühlschrank, mit viel Creme, Keksen und z.T. Obst.
Die Torten waren wirklich gut erklärt und nicht schwer nachzumachen. Direkt zu Beginn des Buches werden grundsätzliche Zubereitungstipps, leicht verständlich und bebildert gegeben. Die Prinzipen waren so gut verständlich, daß auch Variationen gut möglich waren, so habe ich z.B. teilweise einfach die Lieblingskekse meiner Kinder verwendet oder das Obst den Jahreszeiten angepasst. Aber Vorsicht: Zitrusfrüchte und Milchprodukte verstehen sich nicht, bei aller sommerlichen Frische! Bei derartigen Kombinationen muß man sich wirklich genau an die Vorgaben halten, sonst wird es bitter!
Die frischen Mitbringsel kamen auch wirklich gut an, allerdings hatte ich mit den Rezepten zwei Probleme:
1. Meist sollte die Form mit Frischhaltefolie ausgekleidet werden, um die Torte besser stürzen zu können. Ich finde Frischhaltefolie total unökologisch und habe daher nur eine rund zwanzig Jahre alte, von einer ehemaligen Mitbewohnerin geerbte Rolle, aber auch auf die habe ich verzichtet, dann wurden die Torten halt nicht gestürzt, waren auch so leckere Nachtische.
2. Die Rezepte sind unglaublich fettig. Ich habe es einfach nicht über mich gebracht Mascarpone und 3 Packungen Sahne und Frischkäse zu verwenden. Das mußte ich einfach entschlacken. Oft habe ich den Frischkäse oder die Sahne zumindest zum Teil durch Magerquark ersetzt, um eine frische Leichtigkeit hineinzubekommen.
Ansonsten waren die Rezepte aber wirklich einfach und wie gesagt, auch in der entrahmten Variante sehr lecker. Die Zeitangaben waren sehr stimmig und man sollte deswegen sich das Rezept besser einen Tag vorher durchlesen, damit die Ruhenszeiten im Kühlschrank mit einkalkuliert werden können.
Ausprobiert haben wir „Himbeere“ S. 14, allerdings jahreszeitbedingt ohne Spekulatius, dafür mit Chocolate Cookies, war ganz schnell aufgegessen an einem warmen Abend, Schokolade mit Vanille und Himbeere S. 46, Pfirsich mit Zitrone und Pinienkernen (wir haben Mandarinorangen statt Pfirsischen und Jaffakekse statt Haferkeksen genommen, Beschluss der Kinder). Die Kreationen waren immer schnell aufgegessen, aber auf Grund der Keksvorlieben von uns und der saisonalen Angebote waren wir recht frei in der Umsetzung der Rezepte.
Ausgesprochen geschmackvoll und appetitanregend sind die farbigen Lichtbilder von den fertigen Kreationen. Jedes Gericht ist eigens fotografiert.
Ich habe diesen kleinen Rezeptband vor allem als Inspirationsquelle genutzt und zusätzliches Know-How abgegriffen. Ich mag weder Buttercreme- noch Sahnetorten, weil sie mir echt zu schwer sind. Die Anregungen sind jedoch wirklich sehr hilfreich und abwechslungsreich und gerade für den Sommer eine frische Bereicherung des Kuchenbuffets inkl. Eistortenrezept. Mit der Bewertung habe ich mich wirklich sehr schwer getan. Die Sternabzüge resultieren nicht wirklich auf dem Ökofaktor Frischhaltefolie und des unglaublich hohen Fettanteils der Rezepte. Da hätte ich mir gerade bei Rezepten mit 400 g Sahne und 400 g Mascarpone und 500 g Spekulatius z.B. auch fettärmere Anregungen bei Bedarf gewünscht eventuell auch bei den allgemeinen Zubereitungshinweisen.
Daher „nur“ 3 von 5 Sternen, obwohl die Ergebnisse sehr lecker waren, auch nach Fettreduktion.