The Light in Us
Emma Scott
Tragödien die ein Leben verändern
Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Emma Scott gefreut, vor allem da der Klappentext mich sehr angesprochen hatte. Ich habe mir sehr viele Gefühle, Emotionen und Tragödie vorgestellt. All dies war auch vorhanden, es hätte teilweise aber noch etwas mehr hervorstechen können.
Der Anfang bringt dem Leser die grobe Geschichte der Protagonisten nahe, und ein erster Eindruck der Charaktere entsteht. Das das Buch aus beiden Perspektiven geschrieben worden ist, kann man als Leser auch sehr gut mit dem männlichen Part (Noah) mitfühlen und ihn um einiges besser verstehen. Dieser hat es nun wirklich nicht einfach, und macht sich das Leben selbst auch sehr schwer. Seinen Charakter fand ich sehr interessant und auch gut dargestellt, jedoch verfiel er im Verlauf zu sehr in die kitschige Szene, was meiner Meinung nach nicht so zu ihm gepasst hat (auch wenn die Umstände ihn so verändern könnten), er ist zu einem mehr oder weniger komplett anderen Menschen geworden, was mich etwas irritierte.
Der weibliche Part (Charlotte) hat mir sehr gut gefallen, und sie hielt auch ihre Charaktereigenschaften bis zum Schluss. Sie war mir stets sympathisch und ich habe sie ins Herz schließen können, zudem habe ich ihre Empfindungen stets nachvollziehen können. Eine große Protagonistin mit viel Charakter, von denen es im wahreren Leben so einige mehr geben könnte.
Die Story hat mich gut unterhalten können, hier und da gab es feuchte Augen und tiefstes Mitgefühl. Bewegend war natürlich auch Charlottes Tragödie, aber Noahs nahm fast alles ein.
Wie schon erwähnt, gefiel mir diese komplette Wandlung Noahs nicht so richtig, er entwickelte sich zu einer riesigen Schnulze, die eigentlich überhaupt nicht in das ganze hineinpasst. Er hätte ruhig noch etwas ruppiger verblieben können, das hätte die Story auch noch weitaus realistischer dastehen lassen. Ansonsten gefielen mir diese kleinen Schritte zurück ins Leben. Hin und wieder gab es im Verlauf einige Strecken, die etwas Durchhaltevermögen forderten.
Das fand ich ganz in Ordnung, zumindest gab es hier nicht sofort das Oberschnulzige Friede, Freude Eierkuchen Happy End, was mich nicht mehr verwundert hätte. Nein, das Ende hat sich dann doch noch etwas abgewandt.
Fazit: Alles in allem zufriedenstellen, nochmal muss ich das Buch jetzt nicht unbedingt lesen. Die Protagonistin erschien sehr sympathisch. Der männliche Part bekam eine zu große Wandlung. Die Emotionen hätten noch tiefer gehen können.
4/5 Sterne
**Mögliche kleine Spoiler*
Was mich an der Story hin und wieder geärgert hat: Warum ist eigentlich alles rund um den Unfall (gerade die Zeit danach) mit der Presse geteilt worden? Klar, diese heimlichen Bilder kann es geben und sind einfach schrecklich... Aber es war ja wirklich alles im Internet nachzulesen, über seine Genesung und so weiter. Und dann setzt dieser „Freund“ der Familie Charlotte auch noch darauf an, im Internet über Noah zu „recherchieren“. Diesen Abschnitt fand ich mehr als unangemessen, es gibt weitaus auch noch andere Wege, Charlotte über Noah zu informieren, und nicht noch dieses Mediale zu steigern. Das war für mich etwas unrealistisch, denn wer würde so etwas tun, der zu so einer Familie steht?
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