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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2019

Humorvoll aufbereiteter Krimi mit interessanten Enthüllungen

Totentracht
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Wer gerne einen Krimi liest, der nicht tierisch ernst verfasst ist, der ist hier bei „Totentracht“ bestens aufgehoben. Die beiden Autoren Alexander Rieckhoff und Stefan Ummenhofer ergänzen sich sowohl ...

Wer gerne einen Krimi liest, der nicht tierisch ernst verfasst ist, der ist hier bei „Totentracht“ bestens aufgehoben. Die beiden Autoren Alexander Rieckhoff und Stefan Ummenhofer ergänzen sich sowohl im Schreibstil, als auch im Handlungsablauf. Für den Leser ist es lesetechnisch nicht ersichtlich, dass hier zwei Autoren tätig waren. Zumindest war dies für mich nicht der Fall.

Da es sich um einen Lokalkrimi handelt, wird selbstverständlich immer wieder der dort gebräuchliche Dialekt verwendet. Auch wenn man aus weit entfernten Orten stammt, wie ich, ist das Leseverständnis dadurch weder getrübt, noch der Lesespaß vermindert. Der Dialekt ist gut lesbar und ebenso verständlich.

Die beiden Ermittler Marie und Karl-Heinz bilden ein perfektes Gegenspiel. Großstadtfrau trifft auf Landbewohner. Oder Veganer auf Nebenerwerbslandwirt. So ungefähr. Alleine dadurch entwickeln sich schon unterhaltsame Szenen, deren Komik den Leser von schmunzeln bis hellauf Lachen bewegen. Bei allem Witz bleibt der Krimi und die Ausforschung des Täters aber nicht auf der Strecke. Nicht nur die Ermittlungen enthalten humorvolle Szenen, sondern auch die Nebengeschichten privater Natur von Marie und Karl-Heinz finden mit ihrer Situationskomik in die Geschichte Einzug.

Von einem Regionalkrimi erwarte ich mir auch, wenigstens Kleinigkeiten, über die Region zu erfahren. Dieser Wunsch wurde von den Autoren erfüllt. Dass wir gleich mehrere Klischees in diesem Krimi wiederfinden hat mich persönlich jetzt nicht gestört.

Dieser erste Fall von Marie und Karl-Heinz soll ja der Auftakt einer Serie sein. Die Brücke zu einem weiteren Teil könnte in einem halb privaten und halb beruflichen Nebenstrang gelegt worden sein. Da aber dieser Fall in sich abgeschlossen wurde und keine sonstigen Fragen offen bleiben, wird es auch für zukünftige Leser kein Problem sein, sollten sie den ersten Teil nicht kennen.

Da ich hier Lesespaß, Spannung, einen flüssigen Schreibstil, Protagonisten mit Kontur und eine abgeschlossene Handlung vorfinden konnte, gebe ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung ab.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Humor
  • Figuren
  • Spannung
Veröffentlicht am 22.08.2019

So kann swingen gelingen. Achtung: erotisch und erregend

SwingerWelt – Tagebuch einer offenen Ehe | Erotische Geschichten
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In Form eines Tagebuches präsentieren uns Michelle und Jonas Bont wie ein Einstieg in die Welt des Swingens gelingen kann, ohne die Ehe zu gefährden. Gerade in dieser Thematik spielt die Angst vor Eifersucht ...

In Form eines Tagebuches präsentieren uns Michelle und Jonas Bont wie ein Einstieg in die Welt des Swingens gelingen kann, ohne die Ehe zu gefährden. Gerade in dieser Thematik spielt die Angst vor Eifersucht bis hin zum Verlust des Partners an einen potentiell „besseren“ Spielgefährten eine große Rolle. Auch Jonas ist vor Anflügen der Eifersucht nicht gefeit. Hier zeigt er auf, wie er damit umgeht, was er für wichtig erachtet.

Ein großer Ankerpunkt der beiden ist ihr Vertrauen und ihre gefestigte Liebe zueinander. Immer wieder betonen sie dies als Mittelpunkt ihres Experimentes auf Zeit. Jeder hat ein Vetorecht, sollte ihm der Spielpartner des anderen nicht zusagen. Und dies wird auch anerkannt und respektiert.

Kommunikation ist ein weiterer Grundpfeiler für Michelle und Jonas. Ob es sich um ihre Wünsche oder Ängste handelt ist hier nicht von Bedeutung. Alles wird besprochen. Die Spielpartner, gerade zu Beginn, gemeinsam ausgewählt und die Regeln aufgestellt. Diese immer wieder zu überprüfen und neu zu justieren erfordert ebenfalls ein hohes Maß an Kommunikation und Einfühlungsvermögen.

Für Michelle und Jonas ist die Lebensform des Swingens von Beginn an ein Experiment auf Zeit. Ob und wie sie in der Zukunft damit umgehen, können wir vielleicht irgendwann in einem weiteren Buch nachlesen.

„SwingerWelt – Tagebuch einer offenen Ehe“ ist grundsätzlich in der Form eines Tagebuches geschrieben, allerdings immer wieder mit Vor- und Nachsätzen zum jeweiligen Eintrag. Mir haben diese erklärenden und aufklärenden Ergänzungen sehr gut gefallen, da ich so außerhalb der erotischen Szenen eine kleine Ahnung der Gefühlswelt der beiden bekommen habe.

Die erotischen Handlungen sind nachvollziehbar, anregend, sinnlich, erregend, bildhaft, ästhetisch und auch einfühlsam beschrieben. Die Szenerien bewegen sich vom sinnlichen, langsamen Sex bis hin zum ersten Kennenlernen von BDSM. Von mir gibt es hierzu eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Für mich der ultimativer Liebesroman

Dornenvögel
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Kurzrezension:
Vor Jahren gelesen und immer wieder gerne zur Hand genommen kann ich hier nur eine Kurzrezension verfassen, da es einfach nur zu sagen gibt: Der ultimative Liebesroman

In „Dornenvögel“ ...

Kurzrezension:
Vor Jahren gelesen und immer wieder gerne zur Hand genommen kann ich hier nur eine Kurzrezension verfassen, da es einfach nur zu sagen gibt: Der ultimative Liebesroman

In „Dornenvögel“ hat Colleen McCullough Romantik, Liebe, Hass, Wut, Verzweiflung, Zerrissenheit, Leidenschaft, Trauer und Gespaltenheit zu einem traumhaften und mitleiden lassenden Roman verpackt.

Veröffentlicht am 25.07.2019

Hoher Lesespaß bei heißen Szenen

Wehrlose Begierde - Sind drei einer zuviel? | Erotischer Roman
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Drei Personen in einer sexuellen Beziehung. Kann das ohne Probleme funktionieren? Hier haben wir Lucy und Joseph, das Stammpaar. Eines Tages kommt in diese Beziehung auch noch Gabriel, der beste Freund ...

Drei Personen in einer sexuellen Beziehung. Kann das ohne Probleme funktionieren? Hier haben wir Lucy und Joseph, das Stammpaar. Eines Tages kommt in diese Beziehung auch noch Gabriel, der beste Freund von Joseph. Die drei erleben eine intensive, lusterfüllte Zeit. Von Joseph hat Gabriel ein paar Verhaltensregeln auferlegt bekommen. Wird er sich an diese in den heißesten Phasen auch halten können? Wie entwickeln sich die Gefühle der Protagonisten zueinander?

Lucy entdeckt schnell die enorme Stimulation dieser Konstellation und ihr Verlangen nach beiden Männern wächst. Sie ist sich sicher Joseph zu lieben, doch wo ordnet sie die Gefühle für Gabriel ein? Was empfindet er für sie?

Schön beschreibt Nancy Greyman in „Wehrlose Begierde – Sind drei einer zuviel?“ die sexuellen Begegnungen der drei Personen. Mit sehr ästhetischen Worten, einer leicht lesbaren Sprache und phantasievollen Szenen dürfen wir die intimsten Momente mitverfolgen. Dennoch wird auch die nicht so schöne Seite einer Dreierbeziehung beleuchtet. Eifersucht. Sie schleicht sich leise bei den drei Protagonisten hier ein. Wird sie die Beziehung zwischen Lucy und Joseph gefährden?

Wir dürfen hier wirklich einen Roman mit Handlung und Hintergrundgeschichte lesen. Nicht nur eine Abfolge von Sexszenen. Natürlich wird Sex hoch geschrieben und dominiert das Geschehen, allerdings auf eine erotische Weise.

Die Protagonisten entwickeln sich im Laufe der Geschichte. Besonders an Lucy erkennt man die Spuren der Veränderung. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine derartige Dreierkonstellation auch real mit diesen Problemen zu kämpfen hat.

Von mir gibt es für Geschichte, Lesefluss, Sprache, bildhafter Beschreibung, Atmosphäre, Entwicklung der Protagonisten und auch für das Cover eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Ich hatte ein paar Stunden hoher Lesefreude.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Gut gezeichnete Protagonisten mit schlüssiger Entwicklung

Find mich da, wo Liebe ist
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Acht lange Jahre sind Grace und der verheiratete David heimlich ein Paar. Mehr oder weniger heimlich. Acht lange Jahre in denen sie wartet, dass er seine Frau für sie verlässt und mit ihr eine Familie ...

Acht lange Jahre sind Grace und der verheiratete David heimlich ein Paar. Mehr oder weniger heimlich. Acht lange Jahre in denen sie wartet, dass er seine Frau für sie verlässt und mit ihr eine Familie gründet. Acht lange Jahre in denen sie ihr Leben nach ihm ausrichtet und ganz auf ihn vertraut. Und plötzlich findet sie sich inmitten von Fragen. Fragen, die ihre gesamte Beziehung betreffen, die nach missbrauchtem Vertrauen und Lügen riechen.

Dieses unerwartete Ereignis trifft Grace bei den Vorbereitungen zu einem wichtigen Karrieresprung. Endlich hat sie gedacht die Geister der Vergangenheit langsam bewältigen zu können, als sie sich so unvorbereitet diesen Fragen stellen muss. Wird nicht nur ihre private sondern auch ihre berufliche Zukunft von dieser Entwicklung beeinflusst werden, vielleicht sogar vernichtet?

Ihr liebenswerter, lebenslustiger Kunde, Mr. Williams, und die quirlige, jugendliche Nadja stehen Grace bei, so gut es ihnen möglich ist. Werden die beiden ihr die Hilfe geben könne, die Grace so bitter nötig hat?

Anstey Harris bedient sich in „Find mich da, wo Liebe ist“ eines lockeren Schreibstils, der fließend und leicht zu lesen ist. Beschreibungen über das Handwerk der Geigenbauerin, den Beruf von Grace, werden geschickt und in verständlichen, interessanten Worten erläutert.

Die Handlungen von Grace waren für mich völlig nachvollziehbar, da man in manchen Situationen einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Alle drei Protagonisten erleben eine schlüssige Entwicklung, die sie menschlich und lebendig werden lassen.

Einzig mit dem Titel hadere ich etwas, da ich keinen richtigen Bezug zur Geschichte gefunden habe. Wer findet wen? Grace sich selbst? Grace David, oder ist nicht die Liebe zwischen Mann und Frau gemeint? Vielleicht zur Musik? Doch sollte dieser kleine Punkt dem Buch und der wirklich gelungenen Geschichte keinen Abbruch tun.

Meine Leseempfehlung kann ich uneingeschränkt für Liebhaber von sich schnell bewegenden Geschichten, interessanten Protagonisten und lebensnahen Verhalten ebendieser Protagonisten abgeben.