Endlich wieder ein Jugendbuch, das mich begeistern konnte!
One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)Für Mailin ist nur eines wichtig: Immer für ihre Schwester da zu sein. Denn Vicky fiel vor sieben Jahren in ein Wachkoma und ist noch immer nicht aus diesem erwacht.
Doch dann passiert Mailin etwas Unglaubliches. ...
Für Mailin ist nur eines wichtig: Immer für ihre Schwester da zu sein. Denn Vicky fiel vor sieben Jahren in ein Wachkoma und ist noch immer nicht aus diesem erwacht.
Doch dann passiert Mailin etwas Unglaubliches. Stand sie gerade noch in der Umkleide ihrer Kampfschule in Irland, findet sie sich plötzlich in einem ihr vollkommen fremden Wald wieder. Während sie in diesem Wald in eine Notsituation gerät, trifft sie auf einen jungen Mann, der ihr eröffnet, sie würde sich fern ab ihrer Heimat in einem Land namens Lyaskye befinden. Gemeinsam mit dem jungen Mann macht Mailin sich auf den Weg in die Hauptstadt von Lyaskye, um dort jemanden zu finden, der sie zurück nach Irland und zu Vicky bringen kann. Doch Mailin ahnt nicht um die Gefahren, in denen sie schwebt. Denn in Lyaskye ist niemand jemals wirklich sicher.
Mit „One True Queen“ ist etwas geschehen, dass ich nicht mehr für möglich gehalten habe: Ein Fantasy Jugendbuch, bei dem sich nicht aller Klischees bedient wurde und ich nicht ein Mal entnervt mit den Augen rollen musste!
Ich hatte keine hohen Erwartungen an das Buch, da in den Glauben in den Bereich des Buchmarktes wirklich mit der Zeit verloren habe. Doch die Leseprobe fand ich ganz gut, weshalb ich - neugierig auf den Rest – das Buch doch gerne lesen wollte. Hatte ich geplant, das Buch als Lückenfüller und Zeitvertreib in der Bahn zu lesen, musste ich sehr schnell feststellen, dass ich ganz fix von meinem hohen Ross namens „Jugendbuchfantasy wird sowieso nur nach Schema X abgekupfert“ hinuntersteigen und mir selber eingestehen musste, dass ich das Buch grundlegend unterschätzt habe.
Ich fand alles, was ich suchte, in diesem Buch. Eine tolle Protagonistin, einen spannenden Plot, innovative und fantastische Gestalten und immer wieder Plottwists, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Von dem zart-verspielten Cover sollte man sich nicht ablenken lassen, diese Geschichte hat es wirklich in sich gehabt.
Mailin gefiel mir als Protagonistin wirklich gut. Besonnen, aber doch nicht auf den Mund gefallen, war sie ein angenehmer Charakter, dem ich gerne durch die Geschichte folgte. Auch die vielen Nebencharaktere gefielen mir gut. Einigen von ihnen fehlte es leider etwas an Tiefe, sodass diese für mich blass und farblos blieben. Es wurde sich mehr auf die Charakterentwicklung von zwei Charakteren fokussiert, sodass der Raum für die Entwicklung der Nebencharakter nicht immer gegeben war. Auch wenn ich es nicht weiter dramatisch finde, so ist es doch etwas schade. Denn die Autorin hätte definitiv das Können dafür gehabt!
Das Setting und World Building haben mir für ein Jugendbuch wirklich sehr gut gefallen. Lyaskye war toll ausgearbeitet und die Autorin konnte mich mit ihrer Fantasie begeistern. Die Lebewesen, die Lyaskye bevölkern, fand ich grandios und hätte mir noch mehr Szenen und noch mehr Lebewesen gewünscht. Auch wenn es ein sehr gieriger Wunsch ist, wurden doch genug Geschöpfe vorgestellt. Aber ich bin so angetan von der Fantasie der Autorin, dass ich ein ganzes Buch voller Beschreibungen der Welt und der sie bevölkernden Wesen lesen würde.
Der Plot war super gut ausgearbeitet und konnte mich immer wieder durch nicht ganz vorhersehbare Wendungen überraschen. Ich wollte das Buch nicht aus der Hand legen und las die letzten 200 Seiten wie im Rausch abends im Bett – auch wenn ich vorgehabt hatte, früh schlafen zu gehen. An Schlaf war wahrlich nicht zu denken gewesen, ich musste einfach immer weiter lesen. Ein Gefühl, dass ich inzwischen leider viel zu selten habe. Umso glücklicher bin ich über die Situationen, wenn sie dann mal kommen und schätze sie viel mehr wert als früher. One True Queen ist für mich eine Geschichte gewesen, die mich in ihrem Sog gefangen nahm und bis zum Ende hin nicht mehr losließ.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und passt durch Verwendung der Umgangssprache gut zu dem Genre. Mir gefiel der Witz und Humor gut, der auch in den schlimmsten Situationen zu Tage trat und das Geschehen etwas auflockerte.
Ich erwarte jetzt ganz gespannt das Erscheinen des zweiten Bandes!