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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2019

lakonisch

Wie Frau Krause die DDR erfand
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In Katrin Aehnlichs satirisch angehauchten Roman geht es um die andauernde Fremdheit zwischen Ost- und Westdeutschen. Mit der Protagonistin Isabella Krause gibt es eine sympathische Protagonistin. Eine ...

In Katrin Aehnlichs satirisch angehauchten Roman geht es um die andauernde Fremdheit zwischen Ost- und Westdeutschen. Mit der Protagonistin Isabella Krause gibt es eine sympathische Protagonistin. Eine optimistische Frau von 49 Jahre alt, eine unbedeutende Schauspielerin in kleinen Rollen, die jetzt doch mal eine entscheidende spielen kann. Ihre Aufgabe, Leute für eine Fernsehserie auszuwählen, die über die damalige DDR erzählen. Doch auf Anhieb schmeckt den deutschen Produzenten nicht, was sie zu sehen bekommen. Wenn sich die erwartenden Klischees nicht erfüllen, ist das ein Grund zur Skepsis. Doch Isabella hat noch einen Einfall.

Ein feines Buch, bei dem mich aber auch nicht erstaunt, das es bei Antje Kunstmann bei einem unabhängigen Verlag erschienen ist.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Besondere Momente

Träume am Ende des Weges
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Der Autor dieses Buches schreibt über Momente im Leben berühmter Persönlichkeiten und nicht selten erzählt er dabei auch ein ganzes Stück ihrer Biografie.
Es ist kein besonders wichtiges Buch, aber doch ...


Der Autor dieses Buches schreibt über Momente im Leben berühmter Persönlichkeiten und nicht selten erzählt er dabei auch ein ganzes Stück ihrer Biografie.
Es ist kein besonders wichtiges Buch, aber doch gut lesbar.
Wenn Michael Böhm die Gedanken oder Gespräche dieser Leute zeigt, sind sie ein Stück fiktiv. Das muss man sich bewusst sein als Leser, ansonsten ist an dieser Vorgehensweise nichts auszusetzen. Ein wenig pathetisch geht es manchmal zu, aber das ist nicht schlimm.
Die Auswahl ist interessant. Mich überzeugen am meisten die Texte über Schriftsteller, z.B. Lawrence Durrell, das ist auch die titelgebende Geschichte.
Aber auch Maler oder Musiker, wie Verdi, kommen vor.
Der längste Text ist ein Essay über Heinrich der Seefahrer.
Sehr schön ist der informative Text über Fontane. Ich mag auch die Stimmung in der John Steinbeck sich befindet, als er Jenseits von Eden schreibt.
Meine absolut favorisierten Texte sind aber die, wo der Autor Begegnungen zweier Persönlichkeiten schildert: Monet und Maupassant sowie Die Spaziergänger von Montgnola. Das sind Hermann Hesse und Thomas Mann, gute Freunde seit langen. Im Mittelpunkt der Besuch Thomas Manns bei Hesse im Jahr 1934. eine schwierige Zeit, aber durch die gemeinsam verbrachten Stunden, entsteht eine Gelöstheit.
Das ist wirklich gut geschildert und ein wenig dieser Atmosphäre überträgt sich auf mich beim Lesen. Ich denke, das ich noch mehrmals zu diesem Buch greifen werde.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Morde in der Filmbranche

Tödlicher Schnitt
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Tödlicher Schnitt von Oliver Schütte ist ein Krimi, der teilweise im positiven Sinne fast altmodisch anmutet. Interessant ist der Ansatz, den Fall in Filmmilieu spielen zu lassen.
Ein erfolgreicher amerikanischer ...

Tödlicher Schnitt von Oliver Schütte ist ein Krimi, der teilweise im positiven Sinne fast altmodisch anmutet. Interessant ist der Ansatz, den Fall in Filmmilieu spielen zu lassen.
Ein erfolgreicher amerikanischer Schauspieler wurde in Deutschland ermordet. Also ermitteln die deutsche Kommissarin Eva Lenz und der amerikanische Polizist Nic Cassidy gemeinsam. Die beiden werden ein gutes Team. Privat haben sie gemeinsam, dass sie beide in der nahen Vergangenheit eine n Verlust hinnehmen mussten und darüber noch nicht wirklich hinweg sind.
Die Ermittlung konzentriert sich auf die Leute aus dem Filmgeschäft, von Filmemacher, Schauspieler, Drehbuchautor bis Fahrer. Es wird eigentlich ein relativ negatives Bild über die Branche gespiegelt. Filminhalte treiben anscheinend auch den Mörder an, denn manche Motive seiner Taten erinnern an Szenen bekannter Filme. Einige Filme werden genannt oder zitiert: Basic Instinct, Sieben, Sunset Boulevard, Arsen und Spitzenhäubchen, Vertigo.
Diese Filme kennt fast jeder und das Stilmittel setzt natürlich auch Bilder im Kopf des Lesers in Bewegung. das war gut gemacht, während mich Auflösung des Falls und Finale nicht sehr bewegten. Ich gebe daher 3,5 von 5 Sternen!


Veröffentlicht am 16.09.2019

lebhafter Krimi

Tod am Aphroditefelsen
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Yanis Kostas hat schon unter anderen Namen Romane geschrieben. Er ist also kein Anfänger sondern schreibt im Gegenteil sehr routiniert. Schauplatz ist das griechisch-zypriotische Dorf Kato Kontrafa. Lebensart ...

Yanis Kostas hat schon unter anderen Namen Romane geschrieben. Er ist also kein Anfänger sondern schreibt im Gegenteil sehr routiniert. Schauplatz ist das griechisch-zypriotische Dorf Kato Kontrafa. Lebensart und Stimmung hier ist sehr bestimmend für den Plot und die Atmosphäre.

Sofia Perikles ist engagiert, landet aber durch veränderte politische Verhältnisse in diesem griechisch-türkischen Grenzgebiet.

Über die Protagonistin habe ich mich anfangs gewundert. Ihre Gedanken ähneln denen typischer Hauptfiguren von Chicklit-Büchern. Der Humor ist auch vergleichbar damit. Aber gestört hat mich das kaum, da sich der Plot in gutem Tempo und auf originelle Art entwickelt.

Tod am Aphroditefelsen ist ein lockerer Roman. Lebhaft und freimütig erzählt, auch humorvoll, dabei durchaus sorgfältig geschrieben. Wahrscheinlich wird es Fortsetzungen geben und wenn ich dafür in Stimmung bin, würde ich Yanis Kostas wieder lesen.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Stories, die verstören

Der Trost runder Dinge
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Der Trost runder Dinge, was für ein genialer Titel, was für ein grandioses Cover.
Doch bei den Geschichten kann man sich auch schwertun, nicht immer bin ich richtig reingekommen, einiges ging an mir vorbei ...

Der Trost runder Dinge, was für ein genialer Titel, was für ein grandioses Cover.
Doch bei den Geschichten kann man sich auch schwertun, nicht immer bin ich richtig reingekommen, einiges ging an mir vorbei und hat mich kalt gelassen.
Aber es gibt auch Ausnahmen, die Story Otter,Otter, Otter um einem Mann und seiner blinden Freundin sowie die Geschichte Das Klassenfoto. Die beiden vermochten mich zu berühren. Dann gab es auch noch sehr kurze Stories, die originell waren, aber auch wie kleine Fingerübungen wirken.
Es gibt ein paar sehr gute Beobachtungen von Clemens J.Seitz, aber dann wirken die Geschichten fast wie Essays.