Cover-Bild Westwall
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Hörverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 25.03.2019
  • ISBN: 9783844532173
Benedikt Gollhardt

Westwall

Thriller
Uve Teschner (Sprecher)

Du glaubst an das Gute. Du kämpfst gegen das Böse. Doch was tust du, wenn die Grenzen verschwimmen?

Nach einer gemeinsamen Nacht entdeckt die junge Polizeischülerin Julia, dass ihr One-Night Stand Nick ein riesiges Hakenkreuz-Tattoo auf dem Rücken trägt. Als sie ihrem Vater, einem ausgestiegenen Anarchisten, davon erzählt, beschwört dieser Julia, sich von Nick fernzuhalten. Doch Julia will die Wahrheit wissen: Ist Nick Mitglied einer rechtsradikalen Gruppe und auf sie angesetzt worden? Sie beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln und folgt einer Spur, die sie tief in die menschenleeren Wälder der Eifel führt – zum Westwall, einem alten Verteidigungssystem aus dem Zweiten Weltkrieg. Und damit direkt in eine düstere Vergangenheit …

Gelesen von Uve Teschner.

(1 mp3-CD, Laufzeit: 11h 40)

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2020

Die Folgen des Krieges sind immer noch präsent

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Julia wächst in einer Siedlung auf, die aus Bauwagen besteht. Wer jetzt denkt, dass es für sie keine schöne Kindheit gab, der irrt. Sie lebte mit ihrem Vater zusammen und der hatte stets Zeit für sie. ...

Julia wächst in einer Siedlung auf, die aus Bauwagen besteht. Wer jetzt denkt, dass es für sie keine schöne Kindheit gab, der irrt. Sie lebte mit ihrem Vater zusammen und der hatte stets Zeit für sie. Auch als sie Polizistin werden wollte und bis nach Brühl zog, ihr Vater folgte ihr. Er wollte auf sie achten und sie vor Gefahren schützen. Die Mutter wird immer nur am Rande erwähnt und der Leser denkt sich, dass sie kein Interesse an ihrem Kind hatte. Julia begann also ihre Ausbildung in Brühl und lernt rein „zufällig“ einen Jungen kennen, der ein sehr großes Hakenkreuz auf seinem Rücken tätowieren ließ und zudem einen außergewöhnlichen Ring trägt. Das berichtet sie ihrem Vater und der ist elektrisiert. Nur er weiß, welche Aussage hinter dem „Schmuckstück“ steht und dass Julia sich in großer Gefahr befindet.

„Westwall“ ist das Debüt von Benedikt Gollhardt und das ist ihm vortrefflich gelungen. Das Buch beschreibt unter anderem, wie sich negativer Einfluss auf das Leben von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Und nein, selbst ein großes Hakenkreuz macht niemanden zu einem Rechtsextremisten. „Westwall“ punktet mit seiner langsam aber stetig aufgebauten Spannung. Es zeigt auch, dass die Vorurteile gegenüber den Mitarbeitern des Verfassungsschutzes eigentlich keine sind. Es gibt leider immer wieder die sogenannten „Schwarzen Schafe“, die vor vielen Jahren noch als „Doppelagenten“ bezeichnet wurden. Das Finale des Buches ist vor Spannung kaum zu überbieten und die Orte des Geschehens gibt es tatsächlich. Das Hörbuch wird von Uve Teschner gelesen. Er versteht es wie kaum ein anderer, mich in seinen Bann zu ziehen. Den zahlreichen Akteuren immer wieder eine andere Stimme zu geben, das zeugt von gutem Feeling für das hier gelesene Buch. Fünf Sterne sind eigentlich zu wenig für dieses tolle Hörbuch.

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Veröffentlicht am 19.09.2019

Überraschend neu

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Ich würde mich nicht unbedingt als großen Thrillerfan bezeichnen, habe mich mit diesem Genre aber in letzter Zeit intensiver auseinander gesetzt, da sich für mich diese spannende Unterhaltung sehr gut ...

Ich würde mich nicht unbedingt als großen Thrillerfan bezeichnen, habe mich mit diesem Genre aber in letzter Zeit intensiver auseinander gesetzt, da sich für mich diese spannende Unterhaltung sehr gut eignet für lange Fahrten.

In diesem Sinne war "Westwall" für mich eine vollkommen neue Erfahrung. Bisher haben Thriller für mich immer weit weg gespielt, sei es in Amerika, wo (geht man nach den Büchern) nur Verrückte rumlaufen, oder in der skandinavischen Region, wo die Weite des Landes und die ständige Dunkelheit zur nötigen Stimmung der düsteren Thriller beitragen. Deutschland als Handlunsgort eines Thrillers konnte ich mir nicht so richtig vorstellen und dann auch noch im politischen Bereich angesiedelt.

Doch was Spannung und Thematik angeht, hat mich Westwall schnell eines besseren belehrt. Schnell taucht man gemeinsam mit Protagonistin Julia in das spannungsgeladene Milieu aus linker und rechter Szene ein, zwischen der der Staat in Gestalt von Polizei und Verfassungsschutz stehen. Gemeinsam mit der scheinbar ahnungslosen jungen Frau erfährt man von Verstrickungen und überraschenden Verbindungen, lernt verschiedene Mit- und Gegenspieler kennen, deren Ziele und Orientierung im Laufe der Geschichte verschwimmen.

Insofern wartet das Buch mit vielen, teilweise überraschenden Wendungen auf und weiß gut zu unterhalten. Allerdings wirkte das Buch für mich an manchen Stellen doch recht vorherhsehbar. Die Spannung konnte aber dank des Erzählstils gut aufrecht gehalten werden.

Der Charakterentwicklung der Figuren hat die Geschichte erfreulicherweise genügend Raum gelassen. Auch wenn einige der Nebenfiguren recht schablonenhaft wirkten (besonders negativ ist mir dabei der dümmlich wirkende Nazi Karl aufgefallen) und sich mir vor allem dank der Dialoge der auftretenden Jugendlichen die Zehennägel gerollt haben, konnten mich vor allem die Hauptfiguren überzeugen.

Uve Teschner als Leser des Buches hat mich in der Erzählung des Buches gut abholen können, überzeugte aber leider bei der Umsetzung einzelner Figuren nicht immer. Warum er zum Beispiel Karl (ja, ich weiß, an ihm habe ich einen negativen Narren gefressen) eine solche Fistelstimme verliehen hat, ist mir unbegreiflich undd trägt nur zusätzlich zum übertrieben dümmlich wirkenden Klischee bei. Authetischer hätte ich es gefunden, hätte er eine männlichere Stimme bekommen und somit der Figur einen interessanten Twist verliehen.

Sehr gut haben mir aber vor allem die ausgewählten Handlungsorte gefallen. Der Thriller spielt sich einmal quer durch Deutschland und bezieht dabei Städte und Landschaften mit ein, mit denen ich Erinnerungen und Bilder im Kopf verbinden kann. Dadurch wirkt das Buch umso realer und wird zu einem "fühlbaren" Erlebnis für mich.

Insgesamt ist "Westwall" ein solider Thriller, der mir mit seinem Handlungsort und den damit verbundenen Verknüpfungen etwas Neues und positiv überraschendes bieten konnte.