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Veröffentlicht am 19.09.2019

Kindlicher Glaube

Joh. 16,23
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„...Wir werden noch eine Blutuntersuchung veranlassen, aber der Befund scheint mir ziemlich eindeutig: Ihre Leber und eine Niere sind jeweils von einem Tumor befallen...“

Diana war wegen unklarer Beschwerden ...

„...Wir werden noch eine Blutuntersuchung veranlassen, aber der Befund scheint mir ziemlich eindeutig: Ihre Leber und eine Niere sind jeweils von einem Tumor befallen...“

Diana war wegen unklarer Beschwerden zum Arzt gegangen. Die Diagnose aber ist niederschmetternd. Sie hat nur noch wenige Monate zu leben. Eine Operation ist nicht möglich. Was soll aus ihren beiden Kindern werden? Moritz ist etwa sechs Jahre alt und wegen seines Stotterns in logopädischer Behandlung. Seine Schwester Sabine besucht die örtliche Grundschule. Diana ist geschieden.
Nach diesen heftigen Einstieg geht die Geschichte drei Jahre zurück. Damals hatte es schon einen Einschnitt in Dianas Leben gegeben. Ihr Mann hatte sie verlassen. Er konnte nur wenig Unterhalt zahlen. Das Sozialamt verlangte, dass sich Sabine eine kleinere Wohnung suchte. In München war das aber fast ein Ding der Unmöglichkeit. Hinzu kam, das sie im jetzigen Stadtteil für Sabine einen der begehrten Kindergartenplätze erhalten hatte. Für Max schien das auch möglich, sodass sie bald wieder würde arbeiten können. Ein Umzug würde alle Pläne zerschlagen.
Da kullert auf den Spielplatz Max` Ball vor die Füße von Leo Mitterndörfer. Der 56jährige Witwer hatte nach dem Tod seiner Frau seine Firma verkauft und lebte nun allein in seinem Haus. Nach einigen Zögern bietet er Diana eine Art Wohngemeinschaft an. Sie zieht in die obere Etage, aber die Küche und der Garten werden gemeinsam genutzt.
Der Autor hat einen bewegenden und tiefgründigen Roman geschrieben. Anhand eines Einzelschicksals geht er unter anderem der Frage nach, wie man damit umgehen sollte, wenn Kinder mit dem möglichen Tod eines Elternteils konfrontiert werden.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Der Autor versteht es, mich an den Gedanken und Gefühlen seiner Protagonisten teilnehmen zu lassen. Nach der Entscheidung, Die Wohnung zu vermieten, stellt Leo für sich fest:

„...Irgendwie ist er überrascht über sein spontanes Handeln, weil er nie andere Menschen in seinem Haus haben wollte. Zugleich spürt er ein wahnsinnig gutes Gefühl dabei, das ihn befriedigt und ihm große innere Freude bereitet...“

Für die Kinder wird Leo zu einem Freund und manchmal auch Spielgefährten. Leo selbst gewinnt neuen Lebensmut. Sein Sohn ist mit seiner Entscheidung einverstanden, die Tochter mosert erst herum, findet sich dann aber dann mit ab.
Die Krankheit aber scheint alles zu ändern. Die Kinder brauchen ein neues Heim, und Leo fällt zurück in die Einsamkeit. Erst einmal aber unterstützt er Diana, wo er nur kann. Die Zeit drängt. Glücklicherweise trifft Diana im Sozialamt auf eine Frau, die ihr hilfreich und beratend zur Seite steht. Der Vater kann und will die Kinder nicht zu sich nehmen. Dafür gibt es gute Gründe. Dianas Eltern sind sich selbst genug und scheuen die Verantwortung. Ihre Mutter benimmt sich selbst im Krankenhaus unmöglich. Ihr fehlt jedes Gefühl für die Befindlichkeit der Kinder.
Dann kommen die Themen Pflegeeltern und Adoption zur Sprache. Weil Max stottert, muss sich Diana sagen lassen:

„...Oh, das erschwert die ganze Sache aber zusätzlich. Behinderte Kinder will, ehrlich gesagt, fast niemand. Da könnten wir erfahrungsgemäß Probleme bekommen...“

Als Diana im Krankenhaus liegt, geht Leo mit den Kindern spazieren. Max meint, ob es nicht einen Zauberer gäbe, der seiner Mutter helfen kann. Leos Blick fällt an der Kirche auf den Schaukasten. Dort wird Joh. 16, 23 zitiert. Plötzlich hat er eine Idee. Er erzählt den Kindern von Gott und Jesu. Die Euphorie der Kinder allerdings trifft ihn unvorbereitet.

„...Leo zieht sich das Herz zusammen, als er diese Freude sieht und selbst nicht recht an den Erfolg glauben kann. Was werden die Kinder morgen früh sagen?...“

Können wir Erwachsenen noch an Wunder glauben? Die Kinder jedenfalls können es. Speziell für Max gibt es keinerlei Zweifel. Sabine, etwas älter und für ihr Alter sehr reif, verdrängt die Tatsache, dass sie keinen Erfolg haben könnten. Sie klammert sich an die Hoffnung.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Humorvoll erzählt

Der Hamlet und die Schokolinse
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„...Ich könnte, ein Sprichwort zitierend, auch sagen: Unterm Strich hat die Großmutter aus der Not eine Tugend gemacht. Denn je öfter sie das Mittagessen erwärmte, desto besser schmeckte es ...“

In sechs ...

„...Ich könnte, ein Sprichwort zitierend, auch sagen: Unterm Strich hat die Großmutter aus der Not eine Tugend gemacht. Denn je öfter sie das Mittagessen erwärmte, desto besser schmeckte es ...“

In sechs Erzählungen nimmt mich der Autor mit in seine Kindheit. Dadurch erlaubt er mir auch einen Blick in die Befindlichkeiten der 60er Jahre. Es war eine Zeit, in der man aus dem wenigen Vorhandenen das Beste machte.
Das Buch ist keine logische Abfolge von Erinnerungen. An manchen Stellen ähnelt es der Suche nach der Vergangenheit. Selbst offene Fragen werden angesprochen.
Natürlich stehen Dinge im Mittelpunkt, die die Kindheit geprägt haben. Das waren unter anderen die Besuche bei den Großeltern übers Wochenende. Großmutters Küche blieb ebenso in Erinnerung wie die Spaziergänge und die Gespräche mit dem Großvater.
Der Schriftstil ist von einem feinen Humor geprägt. Das klingt dann so:

„...Hätte mir mal einer vorher erklärt, wie man die Kugel zu werfen hat, dann wäre das Malheur auch nicht passiert...“

Sein Bruder hatte beim Boccia-Spiel die Kugel an den Kopf bekommen.
Amüsant sind auch die Teile, in denen der Autor sein Tun mit den Krebs, seinem Sternbild begründet.

„...Er ist eines der gütigsten Tierkreiszeichen, freundlich, gefühlvoll und weich. Weniger blumig formuliert könnte man sagen: Der Junge hat nahe am Wasser gebaut...“

Im Ablauf des Geschehens werden die positiven und negativen Erfahrung mit Schule und Lernen gestreift, Kinderstreiche erwähnt und jugendlicher Übermut dargestellt.
Erste Schreibversuche finden Eingang in die Geschichte. Niederlagen werden nicht verschwiegen.
Das Besondere sind die Feinheiten, die gekonnt zwischen den Zeilen zu lesen sind. Dazu gehören politische Anspielungen:

„...Kennen Sie das, wenn Menschen versuchen, eine Autorität oder Fachkompetenz an den Tag zu legen, die ihnen, warum auch immer, nicht eigen ist, und dies dann in unfreiwillige Komik mündet? Aktuell beobachte ich das bei jenen Berufspolitkern, die gleich nach der Schule eine Funktionärskarriere hinlegen...“

Während beim Großvater trotz aller Zuneigung zum Enkel eine gewisse konsequente Erziehung zu beobachten ist, geschieht das beim Vater eher mit leichter Hand. Auf einen blauen Brief lautet seine Reaktion:

„...Geh den Lehrer mal nicht so auf die Nerven, sonst sieht er sich noch genötigt, weitere alberne Briefe zu schreiben...“

Eingebettet in die Erinnerungen ist einer der Texte des Autors. Der kursiv geschriebene Text fällt durch seine unerwartete Pointe auf.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Autor versteht es, mit Augenzwinkern und Leichtigkeit seine Geschichten zu erzählen.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Wie eine kleiner Esel den Glauben beeinflusst

Unterwegs mit Henry
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„...Als ich an jenem Morgen auf der Weide neben dem kleinen Tierheim – Esel kniete, konnte ich nicht ahnen, dass ich am Beginn einer Pilgerreise stand...“

Rachel ist der Meinung, dass ihr Esel einsam ...

„...Als ich an jenem Morgen auf der Weide neben dem kleinen Tierheim – Esel kniete, konnte ich nicht ahnen, dass ich am Beginn einer Pilgerreise stand...“

Rachel ist der Meinung, dass ihr Esel einsam ist. Deshalb sieht sie sich auf der Eselsfarm nach einem zweiten Esel um. Der kleine Esel heißt Henry. Und mit ihm beginnt die Autorin, die Leere in ihrem Glaubensleben zu hinterfragen. Trotz aller Geschäftigkeit hat sie das Gefühl, dass ihr etwas fehlt. Deshalb lässt sie sich auf Gebetsspaziergänge mit ihrem Esel ein.
In 13 Kapiteln beschreibt die Autorin ihre Erfahrung. Jedes Kapitel beginnt mit einem Foto des Esels und einem Gebet. Es sind vorgefertigte Gebete oder biblische Texte aus „Das allgemeine Gebetsbuch“.
Die Inhalte der Kapitel sind vielschichtig. Auffallend ist der lebendige und leichte Schriftstil,der selbst ernste Themen durchdringt. Einerseits erfahre ich, wie sich das Zusammenleben der beiden Esel ändert. Es ist nämlich keinesfalls so, dass sie gleich freundschaftlich miteinander umgehen. Jeder bringt seine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse mit. Hinzu kommt, dass Flash nie einen anderen Esel gesehen hat. Seine letzte Spielgefährtin oder Lebensgefährtin war Penny, ein Pferd.
Die erste Fütterung verläuft so:

„...Henry wollte seinen Haufen und Flashs Haufen. Er begann,zwischen den Haufen hin und her zu laufen und Flash von ihnen abzulenken...“

Es braucht Geduld, bis die beiden Esel sich akzeptieren.
Gleichzeitig bringt die Autorin Gedanken aus ihren Gebeten in die Handlung ein. Dabei findet sie immer wieder Bezüge zum realen Leben. Es ergeben sich Schlussfolgerungen, die zum Nachdenken anregen. Ein Beispiel ist das folgende Zitat:

„...Ich habe im Laufe der Zeit gelernt, dass es generell einfacher ist, anderen zu vergeben als sich selbst. Es ist einfacher, die Fehler anderer hinter sich zu lassen als unsere eigenen Fehler...“

Ein dritter Punkt sind die Geschichten der Bibel, die von der Autorin unter einem neuen Blickwinkel betrachtet werden. Dabei bringt sie ihre persönlichen Erfahrungen mit Eseln mit ein. So, wie Rachel ihren kleinen Esel aus vielen anderen ausgesucht hat, so ist auch ihr erster Gedanken bei dem Geschehen um Abraham.

„...Ich musste wieder an Abraham denken. In seiner großen Herde gab es einen speziellen Esel, den er für seinen persönlichen Gebrauch ausgewählt hatte. Kräftig, trittsicher und tüchtig hatte er keine Ahnung, dass er einmal ein Teil eines der wichtigsten prophetischen Ereignisse in der biblischen Geschichte sein würde...“

Das Buch enthält viele wertvolle Gedanken. Gerade die Gabe der Autorin, sie auf lockere Art darzubieten, macht das Lesen zum Vergnügen. Natürlich gibt es auch Abschnitte zu Tod, Schuld und Verlust. Selbst diese ernste Themen aber sind immer mit der Hoffnung auf die Gnade Gottes gekoppelt.
Durch sehr persönliche Worte und Ausführungen wirkt das Buch besonders authentisch. So formuliert die Autorin, dass der Besuch eines eher sakral gestalteten Gottesdienstes sie weit mehr angesprochen hat, als der bisher gewohnte frei gestaltete. Besonders berührt hat sie das gemeinsame Sprechen des Vaterunser.
Zehn Ratschläge für Gebetsspaziergänge runden das Buch ab.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Warum mussten die Eltern sterben?

Rüebliland
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„...Deine Eltern haben dich geliebt. Lass dir gesagt sein, du hast das grosse Los gezogen. Du konntest dir keine besseren Eltern wünschen...“

Die 28jährige Samantha steht mit ihren Kollegen Spalier, als ...

„...Deine Eltern haben dich geliebt. Lass dir gesagt sein, du hast das grosse Los gezogen. Du konntest dir keine besseren Eltern wünschen...“

Die 28jährige Samantha steht mit ihren Kollegen Spalier, als der Laborleiter Andre`Villinger Laura heiratet. So bald es geht, verlässt sie den Platz. Sie freut sich auf den gemeinsamen Urlaub mit ihren Eltern. Doch daraus wird nichts. Als sie die Wohnung betritt, findet sie beide tot vor. Der Fall landet bei Christian Bachmann und Fritz Landolt.
Die Autorin hat einen fesselnden und informativen Krimi geschrieben. Das Buch ließ sich nur schwer aus der Hand legen.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Es passt sich dem jeweiligen Inhalt an. Samantha lebt zwar in der Schweiz, doch ihre Wurzeln liegen in Indien. Sie wurde als Kind adoptiert, als ihr Vater geschäftlich in Indien war.
Der Überfall auf die Eltern war kein Einbruch, denn es fehlt nichts. Erst Tage später stellt Samantha fest, dass ihre Adoptionsunterlagen verschwunden sind. Zu dem Zeitpunkt hat sich schon Ranjana bei ihr gemeldet, die anfragt, ob sie ihre verschwundene Schwester ist. Plötzlich weiß Samantha nicht mehr, was sie glauben soll. Laut Aussage ihrer Eltern war sie eine Waise, die ihre Familie bei einem Brand verloren hat.
Die Autorin versteht es, durch geschickte Fragen von Bachmann Samanthas Leben vor mir aufzublättern. Allerdings habe ich bei seinen Fragen immer den Eindruck, dass er einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht ausschließt.
Sehr behutsam werden Samanthas Befindlichkeiten beschrieben. Im Haus der Eltern empfindet sie Beklemmung. Nach Ranjanas Mail weiß sie außerdem nicht mehr, was sie glauben soll. Haben ihre Eltern sie belogen? Sowohl ihre beste Freundin Lorena als auch ihr Onkel Valentin raten ihr von weiterer Kontaktaufnahme mit Ranjana ab. Sie halten sie für eine Schwindlerin. Das Eingangszitat stammt von Sonja, ihrer Schwägerin.
Die Ermittlungen der Polizei laufen lange ins Leere. Es gibt weder Spuren noch Motiv.
Dann aber soll Samantha ihren Vorgesetzten zu einem Audit nach Indien begleiten. Wird sie mit neuen Erkenntnissen zurück kommen?
Sehr differenziert werden die Verhältnisse in Indien geschildert. Die Zusammenarbeit mit den einheimischen Firmen ist nicht konfliktfrei. Samantha wird nicht nur mit Hochglanzhotels, sondern auch mit den Schattenseiten der Städte konfrontiert. Dazu gehört die allgegenwärtige Luftverschmutzung. Tiefgründig wird das Schicksal von Mädchen dargelegt. Das klingt dann so:

„...Sie war nicht gewollt und Ballast gewesen. Man hatte sie fortgeschmissen. Verkauft wie Ware. Nur weil sie ein Mädchen war...“

Gerade die Abschnitte in Indien sind nicht nur authentisch, sondern ebenfalls emotional bewegend.
Trotzdem ist Platz für Humor oder Ironie, wie das folgende Zitat von Joel belegt:

„...Gewöhne dich am besten gleich daran. Die Engländer haben die Bürokratie nach Indien gebracht, und die Inder haben sie perfektioniert...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist nicht fesselnd geschrieben, hat eine sympathische Protagonistin und greift ein wichtiges Thema auf.

Veröffentlicht am 14.09.2019

fesselnd und hochaktuell

Escherichia Coli Z
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„...Man hat mich gelobt, mir einen Orden für vorbildliche Pflichterfüllung verliehen. Aber die, die wegen mir gestorben waren, kamen jede Nacht zurück und fragten mich, ob es das wirklich wert gewesen ...

„...Man hat mich gelobt, mir einen Orden für vorbildliche Pflichterfüllung verliehen. Aber die, die wegen mir gestorben waren, kamen jede Nacht zurück und fragten mich, ob es das wirklich wert gewesen war. Ich wusste, es war es nicht! Im Nachhinein gesehen war die ganze Mission unnötig gewesen. Vermeidbar!...“

Cilly, Clarissa und Susanne machen Urlaub in Marokko. In einer Touristenanlage tanzt Cilly mit einem Fremden. Dabei fallen ihr dessen leere Augen auf. Kurze Zeit später rastet der aus.
Karen und Martin werden im Auftrag des amerikanischen Geheimdienstes nach Marokko geschickt. Aus den Beständen der Amerikaner ist ein Bakterien-Baukasten verschwunden. Es gibt Vermutungen, dass damit einen Terroranschlag in Marokko geplant wird.
Der Autor hat erneut einen fesselnden Thriller geschrieben. Gekonnt werden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in die Handlung integriert.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. In der Ferienanlage treffen verschiedene Interessen aufeinander. Der eine oder andere will damit nur genügend Geld verdienen. Dazu gehört als Highlight ein 48-Stunden – Tanzmarathon. Das wiederum bringt diejenigen auf den Plan, die für die Veranstaltung die nötigen Drogen in petto haben. Doch bei der Produktion der neuen Designerdroge kam es zu einem unerwarteten und nicht erkannten Zwischenfall. Gleichzeitig gibt es islamische Kräfte, die den Tag nutzen wollen, um ein Attentat durchzuführen. Keiner ahnt, dass der Tag völlig anders ablaufen wird, als geplant. Vor allem die Ärzte stehen vor ungewohnten Herausforderungen. Normalerweise schätzt Dr. Abdullah Al -Thabit das so ein:

„...Mediziner auf großen Freizeitanlagen sind so etwas wie Schiffsärzte, dachte er. Ungeliebt, aber notwendig! Niemand kommt freiwillig zu uns, wenn er nicht muss...“

Zu den Krankenschwestern gehört Rebekka. Sie hat vorher für einen Geheimdienst gearbeitet. Von ihr stammt das Eingangszitat.
Allgemeinverständlich wird erläutert, wie Designerdrogen kreiert werden und warum sie wirken, wie sie wirken. Gleichzeitig wird herausgestellt, das der kleinste Fehler dabei in der Praxis zu einem Szenario führen kann, dass man bisher nur aus der Welt der Horrorfilme kennt.
Karen und Martin gelingt es, rechtzeitig aus Marokko zu verschwinden. Doch damit ist ihre Aufgabe nicht beendet. Sie stehen unter Zeitdruck. Außerdem sind mächtige Feinde dabei, sie zu diskreditieren. Das Beziehungsgeflecht reicht bis in die höchsten Kreise der amerikanischen Politik.
Trotzdem hat Karen ihren trockenen Humor nicht verloren, was das folgende Zitat beweist.

„...Dann habt ihr Angst, dass ihr einen Taschenrechner braucht um auszurechnen, wie viele Leichensäcke ihr bestellen müsstet! Ist das so?...“

Wieder einmal wird im Laufe der Handlung deutlich, wie geschickt man heutzutage jemand per Handy verfolgen kann.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es verfügt über eine fesselnde Handlung, enthält eine Menge an Faktenwissen und gibt einen kleinen Einblick in das Für und Wider von Geheimdiensten.