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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2019

Porzellan und seine Kenner

Allmen und die Erotik
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Ich bin ein großer Fan der Allmen-Reihe, besonders gefällt mir immer die detailgetreue sind stilvolle Beschreibung, die auch in diesem Buch wieder toll umgesetzt wurden. Ich mag Suter's Schreibstil sehr. ...

Ich bin ein großer Fan der Allmen-Reihe, besonders gefällt mir immer die detailgetreue sind stilvolle Beschreibung, die auch in diesem Buch wieder toll umgesetzt wurden. Ich mag Suter's Schreibstil sehr. Immer ein wenig unterkühlt und trotzdem spannend bis zum Schluss.
Auch dieses Mal gelingt ihm dies außerordentlich gut! Mit einem gehörigen Schuss Ironie beschreibt er die total überhitzte Sammlerszene, dieses Mal geht es um Meißner Porzellan der "etwas anderen" Provenienz! Leider sind die Bücher immer so schnell beendet, wer Wortwitz, Finesse und Kunst mag ist bei Herrn Suter immer an der richtigen Stelle. Ich kann es kaum erwarten das nächste Werk lesen zu dürfen.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Indien wie es wirklich ist

Das Gleichgewicht der Welt
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Ein Klassiker der, wie ich finde sehr gelungen ist. Rohinton Mistry schlägt in diesem starken Buch einen sehr weiten Bogen. In den ersten Kapiteln wird das bisherige Leben der Hauptcharaktere ausführlich ...

Ein Klassiker der, wie ich finde sehr gelungen ist. Rohinton Mistry schlägt in diesem starken Buch einen sehr weiten Bogen. In den ersten Kapiteln wird das bisherige Leben der Hauptcharaktere ausführlich dargestellt. Dabei beginnt er jeweils mit der Elterngeneration und endet in der Zeit, zu der der Roman spielt. Hierdurch gelingt ihm eine atmosphärische Dichte, die den Leser schnell in seinen Bann zieht. Die Charaktere sind sehr überzeugend und authentisch. Die politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse in Indien werden plastisch beschrieben, so dass es auch einem Mitteleuropäer leicht fällt, sich in die indischen Verhätlnisse zu dieser Zeit hineinzudenken. Eines der besten Bücher, das ich je gelesen habe. Schonungslos, grausam, rührend, humorvoll und so fesselnd wie kaum ein anderes Buch. Immer wenn man glaubt es kann nicht schlimmer werden, jetzt wird alles gut, setzt Mistry noch einen drauf. Ohne Erbarmen erzählt er vom Leben im Indien der 70'er Jahre während des Ausnahmezustandes. Dabei wird der Autor weder politisch noch rührselig. Die letzten Kapitel waren für mich kaum zu ertragen und doch war ich traurig Abschied zu nehmen. Am Ende war mir nur eines klar: Diese Welt ist nicht im Gleichgewicht.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Sehnsucht nach Heimat

Heimat ist ein Sehnsuchtsort
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Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Familie Stadler, die einen Bauernhof an der deutsch-polnischen Grenze bewirtschaftet. Laurenz hat als einziger Sohn den ersten Weltkrieg überlebt, aus dem sein Vater ...

Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Familie Stadler, die einen Bauernhof an der deutsch-polnischen Grenze bewirtschaftet. Laurenz hat als einziger Sohn den ersten Weltkrieg überlebt, aus dem sein Vater als Kriegsversehrter zurückgekehrt ist. Zum Entsetzen seiner Mutter Charlotte bringt Laurenz Annemarie mit, die er ohne Wissen der Familie geheiratet hat und die ein düsteres Geheimnis umgibt. Ihre Erstgeborene Tochter Katharina ist ein hochintelligentes Kind, das sich jedoch auch rührend um seine kleine Schwester, die an der seltenen Krankheit Sklerodermie leidet, kümmert. Als der zweite Weltkrieg ausbricht zerbricht die Familienidylle und Kathi wird vor mehr als eine schwierige Entscheidung gestellt. Gleich nach der ersten Seite war ich mitten drin in diesem Buch.
Hanni Münzer beschreibt die einzelnen Personen sehr liebevoll und auch sehr natürlich.
Man fiebert, lacht, denkt und fühlt einfach nur mit. So, als wäre man selber in dem Dorf dabei.
Dabei sind mir besonders die Bewohner des Sadler-Hofes sehr ans Herz gewachsen. Ein toller Auftakt zu dieser wunderbaren Familie Saga.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Winter im hohen Norden

Bratapfel am Meer (Neuauflage)
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Wer den Norden liebt und gerne fern des Urlaubs auch mal dahin reisen möchte, ist bei den Büchern von Anne Barns genau richtig. Ein gutes Herbst-/Winterbuch, also Tee oder abends Rotwein, Kerze und ab ...

Wer den Norden liebt und gerne fern des Urlaubs auch mal dahin reisen möchte, ist bei den Büchern von Anne Barns genau richtig. Ein gutes Herbst-/Winterbuch, also Tee oder abends Rotwein, Kerze und ab zum Schmökern auf das Sofa.
Diesmal geht die Reise geht nach Juist, dorthin reist Caro zwischen den Jahren. Sie ist Krankenschwester und hat einer Patientin in den letzten Stunden deren Lebens ein Versprechen gegeben. Caro hat eine Perlenkette im Gepäck, diese soll sie einer vergangenen Liebe zurückbringen. Doch nicht nur das alte Geheimnis wartet auf Caro in Juist, sie beginnt die Insel zu mögen und gönnt sich selbst eine kleine Verschnaufpause in der rauen Winterlandschaft.
Ich liebe die Bücher von Anne Barns, es ist einfach ein Kurzurlaub daheim auf dem Sofa, gemischt mit kulinarischen Leckerbissen, fühle ich mich nach ein paar Leseminuten sofort abgeholt. Der Schreibstil und die Charaktere sind detailliert und gut ausgearbeitet. Leseempfehlung meinerseits.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Kunstvoller Lesegenuss

Lisette und das Geheimnis der Maler
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Ein Buch zum Dahinschmelzen, wenn man wie ich Geschichts- und Kunst begeistert ist, besonders. Die Geschichte um Lisette und die durch die Wirren des 2. Weltkrieges verschollenen Gemälde verschiedener ...

Ein Buch zum Dahinschmelzen, wenn man wie ich Geschichts- und Kunst begeistert ist, besonders. Die Geschichte um Lisette und die durch die Wirren des 2. Weltkrieges verschollenen Gemälde verschiedener zeitgenössischer Maler beziehen sich zum einen Teil auf fiktive und zum anderen Teil auf reale Begebenheiten. So entsteht eine einfühlsame und dennoch spannende Geschichte die vor allem für Kunstinteressierte Leser ein echtes Schmankerl ist. Lisette wuchs in einem Waisenhaus in Paris auf. Das einzige Bild dort war die „Jungfrau mit dem Kind“ in der Kapelle. Dessen Farben weckten ihr Interesse an der Kunst und die Ordensschwester Marie-Pierre förderte dieses.
Inzwischen ist Lisette Anfang 20 und lebt mit dem Rahmenmacher André in seiner Heimatstädtchen Roussillon im Luberon. Sein Großvater Pascal besitzt 5 wertvolle Bilder von Picasso, Pissarro, Cézanne. Ihre Gemeinsamkeit ist der Ocker, der für alle Bilder verwendet wurde und aus den Ockersteinbrüchen um Roussillon stammt. Pascal hat die Maler selbst mit den Farben beliefert oder die Rahmen für ihre Gemälde gebaut. Mit seinem Tod vererbt er die Bilder Lisette und André. Als dieser sich bei Kriegsausbruch freiwillig zum Militärdienst meldet und kurz darauf fällt, sucht Lisette verzweifelt nach den Bildern. André hat sie vor seiner Abreise vor den Nazis versteckt. Einen sehr großen Raum nehmen natürlich die Hintergründe zur Malerei ein. Die Gemälde, die Andrés Opa von den Malern ertauscht / erworben hat, werden sehr genau beschrieben. Somit lernt man einiges über die Entwicklung der unterschiedlichen Stile und die Vorgehensweise der Maler. Daran merkt man, dass die Autorin sehr gut und sorgfältig recherchiert hat.
Ganz besonders gut gefallen hat mir jedoch, wie sich die Beschreibung der Landschaft der Provence einfügt in die Beschreibung der Bilder und der Malerei. Die Farben aus den Ockerbrüchen von Roussillon finden sich auf den Bildern wieder und das besondere Licht der Provence hat den Malern erst ihre Arbeit ermöglicht. Leseempfehlung meinerseits mit verdienten 5 Sternen.