eine warmherzige Idee, deren Umsetzung mich jedoch leider nicht wirklich überzeugen konnte :/
Als einfacher Mensch mit Fehlern, Macken, Pech- und Glücksmomenten bin ich wohl auch ein Stück weit ein bisschen Aisling, denn sie steht für mich genau dafür:
Mit beiden Beinen im Leben stehen, für andere ...
Als einfacher Mensch mit Fehlern, Macken, Pech- und Glücksmomenten bin ich wohl auch ein Stück weit ein bisschen Aisling, denn sie steht für mich genau dafür:
Mit beiden Beinen im Leben stehen, für andere da sein und immer weiterzublicken, egal, was das Leben für einen bereit hält.
Aisling mag nicht immer perfekt sein, aber sie ist für Ihre Freunde da und stellt sich den Dingen, die da kommen.
Ich glaube gerade deswegen wird ihre Geschichte auch viele berühren, denn sie ist warmherzig, liebevoll, gleichzeitig unperfekt und vor allem muss sie sich den unterschiedlichsten Dämonen stellen, die wohl jeder von uns kennt. Viele Themen hat der Leser selbst schon gesehen/erlebt, das schafft natürlich Nähe. Ok, ein paar Wendungen sind durch dieses Wiedererkennen vielleicht nicht ganz so überraschend wie erhofft, aber hey - that‘s life.
Leider muss ich gestehen, dass es recht lange gedauert hat, bis ich diese Aisling kennenlernen durfte. Der Anfang der Geschichte gestaltete sich für mich überaus schwierig und ein paar Mal habe ich zugegebenermaßen auch ans Abbrechen gedacht. Aisling lebt auf dem Land wo jeder jeden kennt. Und so wird soviel Außenherum erzählt, von Leuten die der Leser weder kennt, noch im weiteren Verlauf wiedertrifft, von Anekdoten ihres früheren Lebens und so mancher Peinlichkeit. Prinzipiell könnte man ja meinen, dass das hilfreich sein könnte, um Aisling näherzukommen, aber ehrlich gesagt, könnte ich sie dadurch recht lange so gar nicht sehen. Das Erzählen empfand ich als hektisch und sprunghaft - eine zeitlang war das echt anstrengend für mich.
Erst als die Geschichte dann so richtig anfängt, Aisling sich von ihrer großen Liebe trennt und man als Leser somit eine klare Richtung erkennt, wird das Konstrukt homogener und somit wesentlich angenehmer zu lesen - zumindest erging es mir so.
Abgesehen von diesen Startschwierigkeiten habe ich jedoch leider in weiteres Problem mit diesem Buch: nämlich der Umgang mit Alkohol.
Ich selbst bin kein Antialkoholiker, auch wenn ich nicht zu der Sorte Mensch gehöre, die sich abends einen Wein oder ein Bier genehmigt. Aber ja, wenn Geburtstage oder ähnliches anstehen, trinke ich auch mal ein Gläschen. Oder eben auch noch eins ;)
Aber was die Autorinnen in dieser Geschichte mit dem Thema gemacht haben, widerstrebt mir auf ganzer Linie. Eigentlich sind Aisling und ihre Freunde durchgehend am Trinken, Feiern und Blau sein. Sie gehen unter der Woche einen draufmachen, gehen verkatert ins Büro, und eigentlich können Sie ohne Alkohol so gar keinen Spass haben. Das ging mir etwas zu selbstverständlich daher und wird behandelt als wäre es normal, würde eben so praktiziert werden und wäre so völlig ok. Tut mir leid, falls ich jetzt jemandem auf die Füße trete, aber es werden so viele ernste und vor allem wichtige Themen wie Krankheit, Drogen, Abtreibung, etc. angesprochen, da hätte ich mir einfach gewünscht, dass man auch dieses Thema etwas kritischer behandelt. Ich finde das hierzu übermittelte Bild schlichtweg nicht in Ordnung. Man kann feiern, sich wegen mir auch volllaufen lassen, aber bei dem Bild, dass es ok sei das ständig zu tun und es könne nicht ohne gehen, bin ich raus.
Abgesehen von meinen Kritikpunkten empfand ich „OMG diese Aisling“ als eine warmherzige Idee, die mir mit ein bisschen mehr Tiefe -manche Themen hätten für mich mehr Aufmerksamkeit verdient- sehr gut gefallen hätte. Potential ist auf jeden Fall da und gegen Ende habe ich sie dann doch recht lieb gewonnen. Ich würde es mir auf jeden Fall ansehen, falls noch mehr Aisling erscheinen würde.