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Variemaa

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2016

utopisches Beispiel statt Anleitung

Ich liebe meinen Job! Dachte ich jedenfalls ...
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Bea geht morgens schon mit einem miesen Gefühl aus dem Haus. Sie meckert nur noch über ihren Job und sitzt die Stunden mehr ab, als dass sie dort wirklich etwas findet, das ihr Spaß macht. Damit soll nun ...

Bea geht morgens schon mit einem miesen Gefühl aus dem Haus. Sie meckert nur noch über ihren Job und sitzt die Stunden mehr ab, als dass sie dort wirklich etwas findet, das ihr Spaß macht. Damit soll nun Schluss sein. Bea beschließt, einen Tag lang ein Jobtagebuch zu führen. Vom nervigen Telefonat mit dem Vorgesetzten, der sie auffordert, um zu parken, über Besprechungen, den Kantinenklatsch und das Achtsamkeitstraining, erlebt Bea mehr, als ein Mensch an einem Tag verarbeiten kann und notiert alles artig in ihrem Tagebuch.
Wann Bea die Zeit zum Schreiben finden, weiß sie selbst wahrscheinlich nicht. Vor allem dann, wenn die Punkte im Minutentakt fallen, was die Dynamik der Handlung unterstützt, aber einfach nicht mehr glaubhaft ist. Legen wir also die Annahme, das Tagebuch könnte so tatsächlich geschrieben werden, beiseite. Tatsächlich meckert Bea den ganzen Tag und zeigt doch im Aufschreiben bereits reflexive Seiten. Diese auszuführen fehlt ihr die Zeit – wie könnte es auch anders sein. Trotzdem lernt sie bereits ein paar Kleinigkeiten, die sie in gelben Notizzetteln festhält. Zum Ende hin mehren sich da die Wortspielereien, was ich etwas nervig fand. Zum Merken ist so ein Satz wie „Nach wessen Ermessen lasse ich mich stressen?“ aber natürlich genial.
Auch der Leser kommt vor lauter Handlung selten zum Überlegen. Das ist aber ganz gut so. Denn Beas Gemeckere wirkt sonst schnell infantil und nervt. Das merkt sie selbst auch, als sie am nächsten Tag von zu Hause aus arbeitet und dabei das Tagebuch mehrmals durchliest. Sie erkennt: Sie ist so nicht glücklich in ihrem Beruf, aber auch, dass sie ihn nicht aufgeben will. Das zeigt sich bereits am Tag zuvor bei Kleinigkeiten. So gibt es zwar viele Kollegen, mit denen Bea nicht so gut kann, aber auch einige, die sie wirklich mag. Und sie gibt die Stellung „Ich habe recht und alle anderen nicht“ relativ schnell auf, bleibt offen für konstruktive Kritik.
Dabei zeigt sich, dass nicht nur Bea hadert. Probleme mit Vorgesetzten oder den Anschluss an die Untergebenen verlieren, mit sich selbst unzufrieden sein und das Angebot der Firma überdenken. Bea lernt bereits ehe sie ihr Tagebuch nimmt, dass sie nur teilhaben kann, wenn sie sich einbringt und nicht nur zuschaut und dass nicht alles so ist, wie es scheint. Trotzdem braucht sie die schriftliche Fixierung, da der Arbeitstag so rasant und sprunghaft ist, dass sie diese Punkte sonst nicht verinnerlichen könnte.
Nun bleibt die Frage zu klären, wie diese Geschichte von Bea als Sachbuch daher kommen kann. Sie ist schlicht als Beispiel zu verstehen, das die Anleitung für ein eigenes Jobtagebuch ist. Ein einziger Tag, so die Aussage des Buches, kann reichen, um sich selbst in einem neuen Licht zu sehen und für eine Veränderung – in die oder die Richtung – bereit zu sein. Dass die Handlung auch noch Unterhaltsam und sehr realitätsnah ist, hat mir gut gefallen. Kein klassisches: Sie müssen das so machen, sondern eher ein : schau mal, wie es hier geklappt hat.

Veröffentlicht am 16.11.2016

witzige Liebesgeschichte für zwischendurch

Fangirl auf Umwegen
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Die 18-jährige Luna hat gerade Abitur gemacht und hofft, bald studieren zu können. Da hört sich von einer Verlosung, bei der ein Besuch der Harry Potter Welt in den Universal Studios und als Hauptpreis ...

Die 18-jährige Luna hat gerade Abitur gemacht und hofft, bald studieren zu können. Da hört sich von einer Verlosung, bei der ein Besuch der Harry Potter Welt in den Universal Studios und als Hauptpreis sogar jede Menge Geld zu gewinnen ist. Luna, das größte „Harry Potter Fangirl“ aller Zeiten und an die knappe Kasse eines Alleinerziehendenhaushaltes gewohnt, erwischt tatsächlich ein Ticket. Nur blöd, dass auch Leopold eines hat, selbst Sohn einer reichen Filmemacherfamilie. Um am Ende zu gewinnen, beschließt Luna, erst mal gemeinsame Sache mit Leo zu machen, doch der will offensichtlich gar nicht ihr Gegner sein.
Fangirl auf Umwegen ist eine wirklich schöne Geschichte für zwischendurch. Angenehm ist, dass es Luna ist, die am Anfang die Zicke raushängen lässt und Leo immer wieder auf Abstand hält. Er dagegen bleibt freundlich und versucht es immer wieder aufs Neue. Doch auch Leo trägt sein Päckchen mit sich herum, eine schöne, einfache, aber durchaus glaubhafte Psychologisierung der Figuren. Zumindest der Protagonisten, denn die Nebenfiguren bleiben ziemlich eindimensional.
Auch der Plot ist einfach gestrickt. Es wundert vielleicht etwas, wie schnell die anfangs so geldgeile Luna ganz andere Dinge interessieren, doch wichtige Elemente halten sich den Plot über und machen Figuren und Handlung authentisch. Lunas Stolz beispielsweise. Der Schauplatz schafft es dabei eine fantastische Umgebung zu simulieren, ohne darin einzutauchen. Luna muss mit Zauberstäben wedeln und Sprüche entschlüsseln, echte Magie aber tritt nicht auf. Dieser gut gemachte Blick auf „Magie“ als technisches Spiel und den Umgang unserer Gesellschaft mit solche „Hypes“ hat mir sehr gefallen.
Ansonsten ist das Buch unterhaltsam, nett und lustig. Die Bremse ist aber irgendwie eingebaut. Immer, wenn es richtig ernst werden könnte und die großen Konflikte anstehen, rudert die Geschichte zurück und alle Figuren sind plötzlich wieder lieb. Der ganze Eierkuchen-Sonnenschein färbt Fangirl auf Umwegen für mich etwas zu rosa. Dabei hätte der Roman durchaus Möglichkeiten, tiefer zu gehen und die Konflikte auszutragen.
Ihr seht, so ganz zufrieden bin ich mit dem Buch nicht, obwohl der Grundstock mir wirklich gut gefallen hat. Harry Potter – Liebhaber*innen werden ihre Freude dabei haben, mit Luna in die Welt von Hogwarts einzutauchen. Und die romantische Geschichte bietet einen ganz guten Rahmen dafür.

Veröffentlicht am 10.11.2016

Nicht nur für Ü60

Steh ich jetzt unter Denkmalschutz?
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Es gibt sie, die Altersdepression, und die befällt Benny. Notgedrungen wendet er sich an eine Psychiaterin, die ihm kleine Alltagsaufgaben stellt. Herausfinden, was am Alter gut ist, warum es gar nicht ...

Es gibt sie, die Altersdepression, und die befällt Benny. Notgedrungen wendet er sich an eine Psychiaterin, die ihm kleine Alltagsaufgaben stellt. Herausfinden, was am Alter gut ist, warum es gar nicht so toll ist, jung zu sein. Und der Ich-Erzähler (vermeintlich der Autor selbst, mit junger Frau und jungen Kindern und Schauspieler) entdeckt nicht nur neue Blickwinkel auf die Zahl seiner Lebensjahre, sondern auch auf sein Leben selbst.
Das Alter ist die Bürde des langen Lebens. Unsere Gesellschaft vergreist und mal ehrlich, es mag doch niemand Senioren. Die haben zu viel Zeit und können zu wenig mit sich anfangen. Irgendwie wie Jugendliche. Die Einstellung jedenfalls trägt der Erzähler mit sich, als er sich mit seiner eigenen Rente und den Altersanzeichen konfrontiert sieht. Das Thema der Altersdiskriminierung wird immer wieder leicht angeschnitten. Richtig zum Zug kommt sie in diesem humoristischen Buch aber nicht. Stattdessen geht es eher um persönliche Erfahrungen. Graue Haare, alte Knochen, Falten. Was darf noch getragen werden und wie gehen eigentlich die Menschen im direkten Umfeld damit um?
Mitunter scheinen die Sprünge zwischen den einzelnen Anekdoten aus Vergangenheit und Gegenwart üppig. Den ordnenden Rahmen bietet da die Psychiaterin und ihre Aufgaben. An denen hangelt sich der Erzähler zur Selbsterkenntnis. Dabei steht er am Anfang den typischen Phrasen à la „Du bist so alt, wie du dich fühlst“ mehr als nur kritisch gegenüber. Viel Witz und Humor zeigen sich, aber auch ein tiefes Nachdenken. Es kann doch noch nicht alles gewesen sein?
Nein, war es natürlich nicht. Auf seinen Erkenntnisschritten führt der Erzähler auch immer wieder in seine eigene Vergangenheit zurück. Peinlichkeiten der Jugendjahre und Unsicherheiten im Lebensverlauf bekommen nun eine ganz neue Bedeutung. Reflektiert und analytisch wird das Buch hier und zeigt, dass es weit mehr ist, als nur ein humoristisches Buch über das Altern. Zum Glück! Denn so gewinnt das Buch nicht nur Tiefe, sondern zeigt, dass es etwas Besonderes ist. Auch eignet es sich dadurch nicht nur für Menschen jenseits der 60. Ich habe nicht mal die Hälfte an Lebensjahren erreicht und fühlte mich gut aufgehoben.

Veröffentlicht am 05.11.2016

Irgendwie gut und irgendwie nicht

Plötzlich Banshee
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Alana lebt mit ihrem besten Freund Clay in Santa Fee und arbeitet als Privatdetektivin. Das ist aber nicht das Seltsame an ihr. Viel merkwürdiger ist, dass sie losschreit, sobald jemand in ihrer Nähe nur ...

Alana lebt mit ihrem besten Freund Clay in Santa Fee und arbeitet als Privatdetektivin. Das ist aber nicht das Seltsame an ihr. Viel merkwürdiger ist, dass sie losschreit, sobald jemand in ihrer Nähe nur noch kurze Zeit zu leben hat. Denn Alana sieht über jedem Menschen seine noch verbleibende Lebenszeit wie bei einer Digitaluhr ablaufen. Für Clay ist die Sache klar, Alana muss eine Banshee sein, eine irische Todesfee. Alana aber kann sich mit dem Gedanken nicht anfreunden. Dann beginnen in Santa Fee Leichen auf zu tauchen und der gutaussehende Detective Dylan Shane beginnt nicht nur wegen der Fälle um Alana zu kreisen. Für sie jedenfalls ist klar, dass sie sich von Dylan fern halten sollte und gleichzeitig Clay retten muss. Denn mit seiner Lebensuhr stimmt irgendetwas ganz und gar nicht.Alana ist ein großes Kind. Obwohl sie über zwanzig ist, ist sie im Innern noch wie eine Jugendliche. Das zeigt sich nicht nur in ihren Treffen mit dem betörenden Detective, der seinerseits wie ein Schuljunge auf Alana reagiert. Auch in Bezug auf ihre Mutter, die Alana als Baby weggegeben hat oder auch nur angesichts der simplen Tatsache, dass es nicht normal ist, die Lebenszeit eines Menschen zu sehen, benimmt sich Alana kindisch ignorant. Gleichzeitig steht sie für eine Privatdetektivin mehr als nur einmal total auf dem Schlauch. Liebenswert, ja. Aber auf Dauer auch irgendwie zermürbend.
Insofern ist die Einordnung als Kinderbuch trotz des Alters der Protagonistin verständlich. Auch die Erzählebene bleibt relativ einfach verständlich und wird vor allem durch den chaotisch ironischen Ton der Erzählerin dominiert. Und die ist eben ein großes Kind.Die irische Mythologie ist da ein interessanter Hintergrund, der hier auch gut ausgenutzt wird. Plötzlich stehen an jeder Ecke Feen und Elfen. Das wird gut erklärt, so dass der Zufall nicht überstrapaziert wird. Auch andere Elemente, die zunächst etwas chaotisch wirken, zeigen später ihren größeren Zusammenhang. Ein gutes Konstrukt, das auf jeden Fall nicht zu früh das Ende verrät.
Als Ich-Erzählerin wird Alana ab und an von personalen Erzählern unterstützt. Eine Methode, die ich nur bedingt mag. Es erweitert zwar den Horizont des Lesers, baut aber zur Ich-Erzählerin dadurch Distanz auf. Ob das wirklich zum Verständnis nötig ist, bleibt da auf der Strecke. Außerdem schafft der Roman es trotzdem kaum tiefschichtige Figuren zu zeichnen. Während Alana als Mittelpunkt relativ viel Schärfe zeigt, bleiben die Figuren in ihrem Umfeld verwaschen. Gerade da der Protagonistin ihre Freunde aber so wichtig sind, hätte es da durchaus etwas mehr sein dürfen.Schade ist auch, das am Ende Lücken bleiben. Nicht nur, dass manche Erzählfäden nicht zu Ende gegangen werden, auch Erfahrungen und Elemente, die lange dominieren werden nicht konsequent abgeschlossen. Ein rundes Ende gehört aber irgendwie dazu und hätte bei dem leichten Chaos, das das Buch verströmt, zumindest etwas Einhalt geboten. Versteht mich nicht falsch: Der Roman hat seine Struktur und kommt zu seinem Ziel. Das leichte Verpeiltsein der Erzählerin setzt sich aber auch in der Handlung fort. Hinweise werden gegeben, die im Leeren verlaufen und Fäden gesponnen, die in der Luft hängen bleiben.
Ein Buch muss nicht absolut beendet sein, aber in sich stimmig. Und da kommt Plötzlich Banshee, ein unterhaltsamer Genuss für zwischendurch, nicht auf den Punkt. Irgendwie gut, aber irgendwie eben auch nicht.

Veröffentlicht am 03.11.2016

Viel Spannung, Opfer-Heldin

Zwischenwelt
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Katy arbeitet in einer Spezialeinheit der Polizei und untersucht magische Artefakte, von denen die wenigsten Menschen auch nur etwas ahnen. Ihr bester Freund Bennet hat selbst besondere Fähigkeiten und ...

Katy arbeitet in einer Spezialeinheit der Polizei und untersucht magische Artefakte, von denen die wenigsten Menschen auch nur etwas ahnen. Ihr bester Freund Bennet hat selbst besondere Fähigkeiten und arbeitet mit dem Chef der Sondereinheit, Suko, zusammen. Während Katy, ihr Kollege Lucas und Bennet mit einem magischen Schwert beschäftigt sind, greift eine verschmähte Verehrerin Sukos die Zentrale und auch die ganze Welt an. Während alle außer Suko zumindest geistig in einer seltsame Zwischenwelt gefangen sind, gelingt Katy, Lucas und Bennet die Flucht. Gemeinsam mit ihrem Chef machen sie sich auf, herauszufinden, wer für den Angriff verantwortlich ist und was sie dagegen unternehmen können. Dabei sind die Körper der Verbannten, die zombiehaft angreifen und die verbliebenen Seelen in die Zwischenwelt ziehen wollen, nur eine der Gefahren. Denn auch in der Zwischenwelt warten Veränderungen und Hürden. Und Suko und Katy müssen sich fragen, was sie eigentlich wirklich füreinander empfinden.
Zombies sind ja nicht so meins. Umso mehr fasziniert mich die Ausarbeitung der Autorin, die Körper hier gewissermaßen fremdgesteuert zu lassen, während die „Seelen“ in der Zwischenwelt ausharren. Dass es aber eben keine Zombies sind, sondern nur Gestalten, die an Zombies erinnern, schafft eine neue Ebene, die zwar Assoziationen weckt, aber durchaus ihre Eigenheiten beansprucht. Das ist clever gemacht und ermöglicht, eigene Regeln aufzustellen.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, je mit einem personalen Erzähler. Das sorgt mitunter für Zeitverschiebungen, aber auch dafür, mehrere Perspektiven einnehmen zu können. Manchmal sind die Sprünge zwischen den Figuren aber relativ stark. Im Zentrum stehen eindeutig Katy und Suko, die auch durch eine anbahnende Romanze miteinander verknüpft ist, die aber nicht nur durch die angespannte apokalyptische Situation unter keinem guten Stern steht. Dass aber so auch die „Gegenseite“ Raum erfährt, finde ich generell ganz gut. So können auch Antagonisten Tiefe und Charakter bekommen. Leider schafft Zwischenwelt das erst am Ende und auch nur im Ansatz.
Was mich noch gestört hat, ist das Opfer-Held-Verhältnis von Katy. Er spielt sich immerzu als ihr Beschützer auf und „rettet“ sie immer mal wieder aus kleineren, brenzligen Situationen, wonach sie sich immer artig bedankt. Gleichzeitig ist seine Sicht auf sie die auf ein zerbrechliches Püppchen. Indem sie sich bedankt, unterstütz sie diesen Eindruck von Schwäche. Auch reagiert Katy ziemlich emotional. Sie will unbedingt ihre Schwester „retten“ und baut gleichzeitig eine Mauer gegen alle anderen auf. Das macht sie irgendwie zu einem kleinen Kind, dass zu seiner Mutterfigur will. Auch hier zeigt sich erst gegen Ende, dass Katy durchaus stark ist und auf sich selbst aufpassen kann. Da das Buch als Auftakt für eine Reihe gilt, steht da möglicherweise (hoffentlich) noch Entwicklung im Raum, denn so eine ich kleinhaltende weibliche Protagonistin verliert doch schnell an Reiz.
Gerade am Anfang braucht der Roman etwas, um Fahrt aufzunehmen, was angesichts der rasanten Handlung etwas verwirrt. Rückblicke und längere Passagen, die der Herleitung dienen nehmen Spannung aus dem Konzept, sind aber gleichzeitig wichtig für das Verständnis. Vielleicht hätte da eine schrittweise funktionierende Rückschau besser funktioniert. Dann hätte der Leser nicht alle auf einmal präsentiert bekommen, sondern mehrere Mosaiksteinchen zusammensuchen müssen, um am Ende des Romans ein ganzes Bild zu bekommen.
Viel Spannung und Handlung hat der Roman auf jeden Fall! Das fesselt immer wieder. Ein leichter Grusel lässt sich bei den zombiehaften Gestalten nicht verhindern. Gerade Szenen mit Kindern haben mir hier Gänsehaut beschert – Mütterrisiko. Einige Kleinigkeiten, die mir den Einstieg schwer gemacht haben, verlaufen sich. Gut gefallen haben mir die tief angelegten Hauptfiguren, einzig die Einordnung in Opfer-Held, die eben auf weiten Strecken funktioniert und vor allem Suko antreiben, geht mir absolut gegen das Verständnis. Ich bin jedenfalls gespannt, ob sich das im zweiten Teil auflöst.