Ich war schon sehr lange sehr gespannt auf Falling Fast, genauer seit Bianca das erste Mal über dieses Buch gesprochen hat. Ein Buch das von Angststörungen handelt ist meiner Meinung nach etwas ganz besonderes und es müsste noch viel mehr Bücher geben, die von diesem Thema handeln. Deswegen war ich umso gespannter wie die Autorin das Thema umsetzen würde und vor allem bis zu welchem Grad ich mich mit der Protagonistin identifizieren können würde.
Sobald ich das Buch aufgeschlagen und zu lesen begonnen hatte, fühlte ich mich rundum wohl. Der Schreibstil von Bianca ist einfach einer, bei dem man sich, wie passend, fallen lassen kann. Sie beschreibt alles so, dass man das Gefühl hat selbst ein Teil der Geschichte sein, selbst die Protagonistin zu sein. Ihr Schreibstil ist nicht gekünstelt, sondern sehr real und macht dass man sich gleich wie zu Hause fühlt.
Der fiktionale Ort Fairwood in dem es in diesem Buch geht, ist ein Ort an den ich sofort ziehen würde. Klar, ist es mein Traum eigentlich in einer Großstadt zu leben, aber ein langer Aufenthalt in Fairwood wäre trotzdem ganz schön. Das Kleinstädtchen ist ungefähr wie Stars Hollow aus Gilmore Girls, ein verträumtes Städtchen mit alten Läden, einem Diner und ein paar netten Bewohnern die sich natürlich alle persönlich kennen. Die Atmosphäre dort ist einfach wunderschön und wie gesagt, am liebsten hätte ich gleich meine Koffer gepackt und wäre in das Buch geklettert. Alleine die Beschreibung von Beths Apfelkuchen hat meinen Bauch knurren lassen.
Nicht nur das Setting ist einzigartig, sondern auch die Charaktere sind es. Mit Hailee habe ich mich auf Anhieb angefreundet. Oft war sie mir so ähnlich dass es beinahe schon gruselig war. Auch ihre Gedanken konnte ich sehr gut nachvollziehen. Hierbei mochte ich es, dass Bianca verschiedene Aspekte von Hailees Angststörung aufgefasst hat. Beispielsweise hatte Hailee ihre angstreichen und selbstbewussten Phasen, denn beides ist bei einer Angststörung möglich. Ich persönlich bin immer total genervt wenn man die Angststörung als das Hauptproblem des Buches behandelt und die Protagonistin sich 24/7 wie ein kleines Mäuschen verhält, denn es gibt nicht nur einen Stereotypen für Menschen mit einer Angststörung. Bianca Iosivoni hat hier, meiner Meinung nach, großartige Arbeit geleistet und vielleicht auch Menschen die nicht wissen was genau in Menschen mit inneren Ängsten vorgeht, mit der Beschreibung geholfen.
Auch Chase war ein Typ, den ich mir sofort krallen würde, würde er an meinem Haus vorbeilaufen. Aber jetzt im Ernst. Er war charmant, hilfsbereit und selbstlos. Ich mochte seinen Humor und die Art wie er sich um Hailee kümmerte wirklich sehr, am liebsten hätte ich auch so einen verständnisvollen Freund. Auch wenn er nur mein bester Freund wäre. Oder fester Freund haha. Trotz allen perfekten Seiten die Chase hatte, waren da auch noch die anderen, realen Seiten, die ich nicht weniger mochte als die anderen. Auch Chase hatte mit Dingen zu kämpfen, die man im ersten Moment vielleicht gar nicht erwartete, denn auch hinter seinen selbstsicheren, immer fröhlichen Fassade, befanden sich Geheimnisse und Wunden.
Ein weiterer positiver Punkt sind die Nebencharaktere die ich so geliebt habe. Sei es Jesper, Lexi oder Beth. Alle Bewohner von Fairwood die man während des Lesens kennenlernt, hätte ich wirklich gerne in meine Arme geschlossen und einmal kräftig durchgeknuddelt. Sie alle sind einfach so realitätsnah und haben tolle Charakterzüge.
Mein ganz großes Highlight war jedoch die Geschichte, denn diese konnte mich voll und ganz von sich überzeugen. Sei es der Roadtrip von Hailee mit dem das Buch begonnen hat oder die Dinge die sie sich trauen wollte und gemeinsam mit Chase machte, alles davon war ein kleines Highlight. Auch die ganzen Plottwists, von denen ich viele nicht erwartete, waren wirklich genial. Mein einziger Kritikpunkt ist die Zähe die zwischendurch immer mal wieder auftauchte und dann hatte ich immer das Gefühl dass nicht viel passierte.
Mein Fazit
Ein wirklich schönes Buch das zu meinen Highlights dieses Jahr zählt. Bianca hat eine realitätsnahe Geschichte geschaffen, die Mut macht und einem viel Selbstvertrauen mit auf den Weg gibt. Fairwood ist ein Ort auf den ich mich im zweiten Band ganz besonders freue und auch das Wiedersehen mit den tollen Charakteren wird bestimmt ganz toll. Insgesamt vergebe ich 4,5 von 5 Sternen und freue mich schon richtig auf Flying High- das wird ganz grandios werden!