Cover-Bild Die Altruisten
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 23.09.2019
  • ISBN: 9783328600244
Andrew Ridker

Die Altruisten

Roman
Thomas Gunkel (Übersetzer)

»Ein unglaublich kluger Roman, der auf beeindruckende Weise eine Balance zwischen Humor und Herz findet.« Times Magazin

Das erste Familientreffen nach zwei Jahren Funkstille. Maggie und Ethan haben nach dem Krebstod der Mutter den Kontakt zum Vater abgebrochen. Doch jetzt steht Arthur Alter vor dem finanziellen Aus, und ihm wird schlagartig klar: Er ist auf die Hilfe seiner Kinder angewiesen. Unter dem Vorwand, sich mit ihnen versöhnen zu wollen, lädt er sie ein. Der eigentliche Grund: die Geschwister zu überreden, ihm das Erbe zu überlassen, damit er das Haus, das voller Erinnerungen an das glückliche Familienleben steckt, vor der Bank retten kann. Jeder in seiner eigenen Welt voller Sorgen und Hoffnungen gefangen, treffen sich die drei an einem Wochenende. Schnell stürzt die erzwungen freundliche Fassade in sich zusammen …

Kühn, klug, komisch – Andrew Ridker ist mit seinem genial konstruierten Erstling ein großer Wurf gelungen. »Die Altruisten« ist eine mit feiner Ironie erzählte Familiengeschichte über den Konflikt zwischen Babyboomern und Millennials, über die Kraft von familiären Banden, über Glaube und Vernunft, Privilegien und Politik – und über die Frage, was es kostet, ein guter Mensch zu sein.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2020

Familiengeschichte mit schwachem Ende

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Die Alters sind nicht unbedingt eine Bilderbuch-Familie. Francine und Arthur haben ihre verliebten Jahre längst hinter sich: Er hängt nach der Tragödie in Simbabwe seinem Selbsthass nach und sie versucht ...

Die Alters sind nicht unbedingt eine Bilderbuch-Familie. Francine und Arthur haben ihre verliebten Jahre längst hinter sich: Er hängt nach der Tragödie in Simbabwe seinem Selbsthass nach und sie versucht ihren Ehemann so gut es geht zu ertragen. Um die Kindererziehung kümmert sich Francine. Arthur trägt eigentlich nur seinen Anteil dazu bei, wenn auch etwas für ihn dabei rausspringt. Als seine Frau allerdings überraschend an Brustkrebs stirbt, bleibt er mit seinen Kindern Ethan und Maggie, die mittlerweile erwachsen sind, allein zurück und muss feststellen, dass er sie eigentlich gar nicht kennt.

Um das gemeinsame Familienhaus, welches eigentlich viel zu groß für ihn ist, zu behalten, schmiedet Arthur einen Plan: Er will ein Wochenende mit seinen Kindern verbringen – das aufholen, was er versäumte als sie noch klein waren – er will sie auf seine Seite ziehen und sie dann überreden, das Erbe ihrer Mutter auf ihn zu übertragen. Sollte in einer Familie, die sich liebt und gegenseitig unterstützt nicht schwer sein, doch nachdem Francine gestorben ist, haben Ethan und Maggie den Kontakt zu ihrem Vater abgebrochen. Nur widerwillig kehren sie in ihre Heimatstadt St. Louis zurück, wo das Unheil schon bald seinen Lauf nimmt.

Die Altruisten ist eine Geschichte, die langsam beginnt und in ihrem Verlauf nicht unbedingt viel Fahrt aufnimmt. Obwohl man sehr viele Flashbacks der Familie Alter bekommt und dadurch auch das Gefühl hat, sie wirklich gut kennenzulernen, blieb der große Höhepunkt für mich aus. Das ganze Buch baut auf das Wiedersehen zwischen Arthur und seinen Kindern auf, aber leider endet der Roman genauso wie er angefangen hat – seicht, ohne große Aufregung. Doch auch wenn das große Drama, das man als Leser erwartet, ausbleibt, hat sich Die Altruistendoch sehr schnell lesen lassen. Einen Einblick in das Leben einer komplett fremden Familie zu bekommen war interessant und auch wenn der Titel vielleicht etwas über Arthur, Maggie, Ethan und Francine verraten könnte, so führt er einen doch ein bisschen an der Nase herum – die Alters sind alles andere als altruistisch.

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Veröffentlicht am 21.11.2019

Hat stark angefangen, dann aber auch stark nachgelassen

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Arthur Alter muss vielleicht sein Haus aufgeben, weil er seinen Job verloren und es sich nicht mehr leisten kann. Seine Kinder haben nach dem Tod seiner Frau von ihr Anteile eines Fonds geerbt, so dass ...

Arthur Alter muss vielleicht sein Haus aufgeben, weil er seinen Job verloren und es sich nicht mehr leisten kann. Seine Kinder haben nach dem Tod seiner Frau von ihr Anteile eines Fonds geerbt, so dass Arthur auf die Idee kommt, die beiden – die er seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hat – einzuladen und um Geld zu bitten.
So beginnt ein skurriles Zusammentreffen in einer besonderen Familie.


Meine Meinung:
Am Anfang war ich vom Erzählstil des Autors total begeistert und fand die handelnden Figuren total vielschichtig angelegt. Ich hätte mich in das Buch wirklich reinlegen können, weil es mir so gut gefallen hat.
Die Personen waren zwar skurril, aber ich habe durchaus Entwicklungspotential in ihnen gesehen.
Darüber hinaus hat mir sehr gut gefallen, wie amerikanische Besonderheiten im Lebensstil, der Denkweise oder auch in besonderen lokalen Beschreibungen gut rüberkam.

Allerdings ging der Autor im Laufe der Erzählung immer weiter ins Detail, immer weiter in die Vergangenheit der Protagonisten und warf dabei immer mehr (zum Teil langweilige) seitliche Handlungsstränge auf.
Daher war ich gegen Ende des Buches davon ein wenig genervt, zumal mir auch die Entwicklung der Personen nicht wirklich gut gefallen hat und sie immer unsympathischer wurden.


Fazit:
Meines Erachtens hätte der Handlung ein klarer roter Faden und ein besserer Spannungsbogen samt einer nachvollziehbaren Entwicklung gut getan. So kann ich es leider aus meiner Sicht nicht uneingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Ziemlich spezielle Protagonisten

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Inhalt:

Vor zwei Jahren ist Francine Alter an Krebs gestorben. Ihre Kinder Maggie und Ethan haben daraufhin den Kontakt zu ihrem Vater Arthur komplett abgebrochen. Doch nun steht Arthur vor dem finanziellen ...

Inhalt:

Vor zwei Jahren ist Francine Alter an Krebs gestorben. Ihre Kinder Maggie und Ethan haben daraufhin den Kontakt zu ihrem Vater Arthur komplett abgebrochen. Doch nun steht Arthur vor dem finanziellen Aus, was auch mit sich zieht, dass das Haus der Familie, das voller Erinnerungen an glückliche Zeiten steckt, verkauft werden muss. Arthur wird klar, dass er auf die Hilfe seiner Kinder angewiesen ist, wenn er das Haus noch retten möchte. Daher lädt er Maggie und Ethan unter dem Vorwand, sich mit ihnen versöhnen zu wollen, zu sich ein. Wenig begeistert reisen die beiden schließlich für ein Wochenende in ihre alte Heimat. Doch schon bald bröckelt bei jedem der drei die freundlich erzwungene Fassade ...

Meine Meinung:

Das Buchcover von "Die Altruisten" ist minimalistisch und doch interessant. Beim Besuch in meiner Lieblingsbuchhandlung würde ich wahrscheinlich beim Anblick des Buchcovers kurz innehalten, dann aber wohl doch nicht zu dem Buch greifen.

Ein flüssiger Schreibstil

Der Schreibstil von Andrew Ridker ist angenehm flüssig und auch überaus unterhaltsam. Ich hatte keine großen Probleme in die Leben der vier unterschiedlichen Charaktere abzutauchen und war relativ schnell gut im Buch angekommen. Auch hat mir gut gefallen, dass es in einem regelmäßigen Abstand immer wieder einen Wechsel im Erzählstil gab. Denn es wurde abwechselnd aus der Gegenwart erzählt und dann gab es Rückblicke in die Vergangenheit, die das bisherige Leben der vier Protagonisten dem Leser näher gebracht haben.

Leider habe ich die Handlung sehr distanziert verfolgt, denn ich konnte mich mit niemandem wirklich identifizieren und war doch sehr häufig etwas abgestoßen von den Gedanken und Handlungen der einzelnen Protagonisten.

sehr spezielle Charaktere

Alle vier Alters, also Francine, Arthur, Maddie und Ethan, sind sehr spezielle Charaktere, deren Leben ich interessiert verfolgt habe, aber mit denen ich mich - wie schon erwähnt - überhaupt nicht identifizieren konnte. Für mich hatten sie alle einen leichten bis mittelschweren Sockenschuss und oft habe ich über sie und ihre Handlungen die Augen verdreht. Ich möchte hier jetzt nicht näher auf die einzelnen Charaktere eingehen, denn dann würde ich zu viel von der Handlung vorweg nehmen. Außerdem finde ich, dass jeder Leser für sich die Familie Alter kennenlernen und beurteilen soll. Ich denke, hier werden die Meinungen sehr weit auseinandergehen. Wie gesagt, mich konnten sie nicht wirklich begeistern. Angeblich soll das Buch über die Kraft von familiären Banden erzählen, so etwas habe ich hier allerdings nicht wirklich finden können. Mir fehlten an allen Ecken und Enden normale familiäre Verhältnisse, Empathie und Zusammengehörigkeitssinn.

Was kostet es, ein guter Mensch zu sein?

Diese Frage habe ich mir während des Lesens sehr häufig gestellt und ich habe oft gedacht, dass die Familie Alter noch sehr viel zu tun hat, um "normal" zu werden. Doch, was ist eigentlich normal? Was ist ein guter Mensch? Und vor allem: Was ist ein glückliches Leben? All diese Fragen werden den Leser ganz automatisch während der Lektüre des Buches beschäftigen, was ich wiederum sehr schön finde. Ich für meinen Teil als absoluter Familienmensch war doch zwischenzeitlich mehr als geschockt über all die Dinge, die in dieser Familie vor sich gehen oder in der Vergangenheit vorgefallen sind.

Dennoch konnte mich das Ende des Buches ein wenig versöhnen, denn dort fühlte ich mich wirklich wohl und habe die Entwicklung so nicht abgesehen. Für mich passt das Ende wunderbar in die Handlung des Buches und hat mich dann doch zufrieden das Buch zuklappen lassen.

Mein Fazit:

"Die Altruisten" von Andrew Ridker ist eine schön erzählte Familiengeschichte, die mich als Leserin jedoch nicht packen konnte und oft wirklich sprachlos zurückgelassen hat. Es geht um Ängste, Sehnsüchte, Familienzusammenhalt und viele äußere Umstände, die den Menschen prägen. Mich konnten die Charaktere nicht für sich einnehmen und auch das Buch an für sich wird kein Lieblingsbuch von mir werden. Dennoch hat es mir viele Gedankenanstöße gegeben und wird mich noch eine Zeit lang beschäftigen. Von mir gibt es zwar keine Leseempfehlung, dennoch bin ich nicht unglücklich, das Buch gelesen zu haben. Und ich glaube ganz fest, dass es viele andere Leser sehr glücklich machen könnte.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Wie lebt man richtig?

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In Andrew Ridkers Debütroman “Die Altruisten“ geht es um eine Mittelschichtfamilie im Mittleren Westen. Arthur Alter, 65, ist seit knapp zwei Jahren Witwer. Seine Frau Francine, eine Paartherapeutin, starb ...

In Andrew Ridkers Debütroman “Die Altruisten“ geht es um eine Mittelschichtfamilie im Mittleren Westen. Arthur Alter, 65, ist seit knapp zwei Jahren Witwer. Seine Frau Francine, eine Paartherapeutin, starb an Krebs. Arthur ist in seinem Beruf als Ingenieur und Universitätslehrer gescheitert. Sein Wunsch nach einer Festanstellung an der Universität hat sich nie erfüllt, und inzwischen hat er so wenige Kurse, dass es nicht zum Überleben reicht, erst recht nicht, um nach dem Wegfall von Francines Einkommen die Hypothek für das Haus zu bezahlen. Als letzten Ausweg aus der Krise bleibt ihm nur noch, sich an seine in New York lebenden Kinder Ethan und Maggie zu wenden, denen die Mutter ihr Vermögen vererbt hat. Er lädt sie nach St. Louis in sein Haus ein. Arthur und seine Kinder sind einander entfremdet und haben seit dem Tod der Mutter keinen Kontakt mehr. Maggie nimmt dem Vater übel, dass er die Mutter bis zu ihrem Tod betrogen hat, und Ethan hatte wegen seiner Homosexualität schon immer einen schweren Stand. Tatsächlich geht es aber auch den Kindern nicht gut, weder finanziell noch in ihren Beziehungen. Maggie hat zwar ihr Erbe nicht angerührt, schlägt sich stattdessen mit mehreren schlecht bezahlten Nebenjobs durch und hat dennoch Schuldgefühle wegen ihrer privilegierten Situation.
Ridker erzählt mit wechselnder Erzählperspektive die Vorgeschichte der Überlebenden, aber auch Kindheit und Jugend der Verstorbenen sowie die ersten Jahre mit Arthur. Dabei holt er sehr weit aus, und das ist nicht immer spannend zu lesen. Es gibt einen satirischen Blick auf das Amerika von 2015 vor Trump sowie komische und teilweise sehr poetisch formulierte Szenen. Komisch und traurig zugleich sind zum Beispiel die Passagen, in denen Maggie einen von ihr betreuten Jungen Kampfsporttechniken an sich ausprobieren lässt, wodurch sie sichtlich gezeichnet von diesen Arbeitseinsätzen zurückkehrt. Die überlebenden Mitglieder der Familie Alter sind mit ihren Plänen und guten Vorsätzen grandios gescheitert, vor allem Arthur, der bei seinem von einer dubiosen Organisation finanzierten Projekt in Simbabwe schwere Schuld auf sich geladen hat. Ridker liefert das Porträt einer schlecht funktionierenden Gesellschaft und einer dysfunktionalen Familie, von denen es in der zeitgenössischen amerikanischen Literatur eine ganze Reihe gibt. Er bietet keine Lösungsvorschläge an, lässt aber Vater und Kinder am Ende aufeinander zugehen, wodurch die Geschichte etwas weniger trostlos ist. Der Roman ist nicht schlecht, für mich aber kein Sensationsdebüt eines Ausnahmeautors.

Veröffentlicht am 18.10.2019

Die Familie Alter

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Arthur Alter, Universitätsprofessor,
schrullig, eigenbrötlerisch, egoistisch, ohne feste Anstellung, ist seit zwei Jahren Witwer.
Seit langem kämpft er um eine Festanstellung an der Universität,
damit ...

Arthur Alter, Universitätsprofessor,
schrullig, eigenbrötlerisch, egoistisch, ohne feste Anstellung, ist seit zwei Jahren Witwer.
Seit langem kämpft er um eine Festanstellung an der Universität,
damit seine finanzielle Situation endlich gefestigt ist. Francine, die Mutter, hat ihre
Kinder als alleinige Erben eingesetzt.
Als die Bank ihm die Hypothek von seinem Haus aufzukündigen droht,
reißt ihn das aus seiner Lethargie und er beschließt, zu handeln.
Er plant Kontakt mit seinen Kindern aufzunehmen und sich mit ihnen
– vordergründig – zu versöhnen. Beiläufig sollen sie dann über seine missliche Situation
aufgeklärt werden und er möchte sie zum Verzicht auf ihr Erbe überreden.
Dies allein ist der Grund für das dreitägige Familienwochenende. Zuversichtlich
und mit ungewohnter Akribie macht er sich an die Vorbereitungen.

Dieser Roman lässt sich schwer in eine Schublade stecken.
Die Schreibweise ist zwar recht gefällig, aber sehr amerikanisiert.
Jede Seite strotzt vor amerikanischen Begriffen.
Dazu springt der Autor pausenlos zwischen den Zeiten und verliert sich
immer wieder in Nebensächlichkeiten. Das alles bremst den Lesefluss gewaltig.
Dazu kommen die Charaktere. Sie sind zwar gut gezeichnet, aber man kann sich
nur schwer mit ihnen identifizieren.
Hochintelligente Menschen, verwoben und verstrickt in ihren Problemen und Sorgen,
scheinen sie manchmal nicht alltagstauglich.
Sie alle kommen recht abstrus daher.
Die angekündigte Ironie und den Witz konnte ich nirgends entdecken.
Auch sehe ich dieses Buch nicht als Gesellschaftsroman, sondern eher als Familienroman über eine völlig verkorkste Familie.
Ein recht ungewöhnlicher Roman, der zeigt, was eine Familie alles aushalten muss bzw. kann.
Zudem hat das Buch hat ziemliche Längen und das Ende überzeugt leider auch nicht.