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Veröffentlicht am 21.09.2021

Nett, aber lässt mich weitestgehend unbeeindruckt zurück

Die Rückkehr der Zwerge 1
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Dieses Buch ist der erste Teil der zweiten Reihe um die Zwerge von Markus Heitz. Da ich aus der ersten Reihe nur den ersten Band als Hörbuch gehört hatte, war ich gespannt, ob ich der Geschichte ...

Dieses Buch ist der erste Teil der zweiten Reihe um die Zwerge von Markus Heitz. Da ich aus der ersten Reihe nur den ersten Band als Hörbuch gehört hatte, war ich gespannt, ob ich der Geschichte überhaupt folgen könnte. Dies war aber problemlos möglich.
Der Zwerg Goimron ist in der Geschichte die Hauptfigur. Ihm fällt ein Tagebuch eines alten Zwergenhelden in die Hand, der eigentlich schon seit langem tot sein müsste. Doch anhand der Aufzeichnungen ist Goimron der Überzeugung, dass Tungdil Goldhand, der Held aus der ersten Zwergen-Reihe, noch lebt. Deshalb macht er sich auf die Suche nach ihm, damit er die Völker wieder gegen das Böse vereinen kann.
Die Geschichte wird spannend erzählt und hält auch viele interessante Ideen bereit. Mir gefällt besonders der Gedanke der Edelsteinmagie und die Kunst der Albae. Letztere sind die Feinde, gegen die es zu kämpfen gilt und diese böse Aura wird auch sehr gut transportiert.
Über manche Charaktere hätte ich allerdings gerne mehr erfahren, wie z. B. die Puppenspielerin oder den von den Albae gefangen genommenen Klaey. Auch der Hauptcharakter Goimron hätte etwas mehr Tiefe vertragen können. Ich habe nicht wirklich einen Zugang zu den Personen gefunden.
Ferner musste ich feststellen, dass ich immer wieder Probleme mit dem Schreibstil von Markus Heitz hatte. Ob es am Satzbau oder an den verwendeten Wörtern lag, kann ich gar nicht sagen, aber ich habe beim Lesen immer wieder gestockt. Es fiel mir schwer, die Abschnitte flüssig zu lesen, immer wieder hakte es und ich musste Sätze nochmal lesen. Das ist aber Geschmackssache und sicher bei jedem unterschiedlich. Keine Geschmackssache sind die immer wieder auftretenden Rechtschreibfehler, die mir aufgefallen sind und über die ich beim Lesen zusätzlich gestolpert bin. Hier hat der Verlag keine gute Qualität abgeliefert.
Als unzureichend empfinde ich außerdem die Karte im Umschlaginneren. Es wird bei den Kapiteln viel Wert darauf gelegt, wann und wo etwas stattfindet. Aber was nutzt mir das, wenn ich die Orte nicht auf der Karte finde? Meiner Meinung nach sollten auch alle erwähnten Orte auf einer Karte erscheinen, sonst ist sie unnütz.
Trotz dieser Kritikpunkte habe ich aber die Geschichte gerne gelesen. Falls ich die Reihe weiter verfolgen sollte, dann aber lieber wieder über das Hörbuch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.11.2019

Christlich orientiertes Lebenskonzept

TEA-TIME
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Auch, wenn man es dem Cover nicht ansieht, aber in diesem Buch geht es nicht um Tee. „TEA“ ist nämlich die Abkürzung für ein Konzept, mit dem man sein eigenes Potential entdecken und damit zu einem erfüllteren ...

Auch, wenn man es dem Cover nicht ansieht, aber in diesem Buch geht es nicht um Tee. „TEA“ ist nämlich die Abkürzung für ein Konzept, mit dem man sein eigenes Potential entdecken und damit zu einem erfüllteren Leben gelangen kann.


Und das ist auch gleich mein größter Kritikpunkt an diesem Buch: Man muss schon genau hinsehen, um zu erkennen, um was es wirklich geht. Was der Titel „Tea-Time“ suggeriert, wird nämlich durch die Tasse Tee und die Pflanze auf der rechten Seite noch unterstützt. So könnte es tatsächlich passieren, dass dieses wertvolle Buch vielen Interessierten entgehen könnte.

Glücklicherweise mag ich Tee und habe deshalb auch genauer hingeschaut. Die Buchstaben „TEA“ stehen nämlich für „Talent“, „Ehre Gottes“ und „Andere“ und sind die drei Aspekte, die dabei helfen sollen, sein Talent zu entwickeln und für andere einzusetzen. Demzufolge ist das Buch auch in drei Teile unterteilt, die die einzelnen Aspekte mit vielen Beispielen und Übungen betrachten.

Man sollte sich viel Zeit nehmen, um das Buch durchzuarbeiten. Die Aufgaben gehen sehr in die Tiefe, so dass sie nicht mal eben durchgelesen und beantwortet sind. Das finde ich gut, denn wenn ich zu einem solchen Buch greife, dann will ich mich ja auch intensiv mit mir auseinandersetzen. Es hilft auf jeden Fall dabei, sich selbst besser kennenzulernen, wobei manche Elemente, wie z. B. das DISG-Modell, immer nur Momentaufnahmen sein können.

Ein weiterer Vorschlag, den die Autorin macht, ist ein Online-Persönlichkeitstest, für den man aber Englisch können und sich mit seiner Emailadresse anmelden muss. Sehr schön finde ich, dass sie die Eigenschaften, die im Test vorkommen, im Buch nochmal aufgreift und auf Deutsch erklärt. So ist man nicht unbedingt auf den Test angewiesen, wenn man bereits ein ganz gutes Bild von sich selbst hat.

Sehr hilfreich bei all der Theorie fand ich die geschilderten Lebenserfahrungen verschiedener Gesprächspartner. Sie erzählen davon, was für sie wichtig ist und wie sie trotz teilweise erheblicher Einschränkungen ein erfülltes Leben führen können. Sie haben alle ihren "Cup of Tea" gefunden, sozusagen "ihr Ding", das sie einzigartig macht. Von diesen Abschnitten kann man sich wunderbar inspirieren lassen und findet sich auch in der ein oder anderen Situation wieder und merkt: Hey, das Problem haben ja auch andere, ich bin gar nicht allein.

"Man kann auch Freude am Leben haben, wenn man nicht die ganze Welt rettet. Mehr noch, wir können die Welt gar nicht retten. Deswegen ist Jesus auf die Erde gekommen!"
(S. 95)

Mir gefällt "Tea-Time" von Joanneke Wiersma richtig gut. Es ist aber eine große Herausforderung und meiner Meinung nach nicht für jemanden geeignet, der sich zum ersten Mal mit dem Thema Selbstfindung, Berufung und Lebensgestaltung auseinandersetzt. Man darf nicht erwarten, dass man dieses Buch durcharbeitet und dann der Weg klar vor einem liegt (das ist sowieso in den seltensten Fällen so).

Deshalb würde ich das Buch auch erst ab dem Erwachsenenalter empfehlen, da man eine Portion Geduld und Selbstreflexion mitbringen sollte. Die Autorin gibt viele Anreize, wie man sich weiter mit dem Thema beschäftigen und sich selbst immer wieder neu hinterfragen kann. Das setzt eine selbständige Nacharbeit und Weiterentwicklung des Gelesenen voraus.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dieses Buch in einer kleinen Gruppe zu verwenden, die sich gegenseitig vertraut. Es werden immer wieder Aufgaben gestellt, zu denen man seine Freunde oder Familie befragen soll, um darüber mehr über sich selbst zu erfahren. Das finde ich eine spannende Reise, auf die man sich auch in einem Hauskreis oder einer Gruppe junger Erwachsener begeben kann.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Fantastisch und doch real

Der weiße Löwe von Thabur
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Leandro hat keinen guten Start ins Leben: Erst wird er in der Schule wegen seines Glaubens gemobbt, dann wird er mit dem Tod konfrontiert und schließlich erscheint ihm sein Leben so hoffnungslos, dass ...

Leandro hat keinen guten Start ins Leben: Erst wird er in der Schule wegen seines Glaubens gemobbt, dann wird er mit dem Tod konfrontiert und schließlich erscheint ihm sein Leben so hoffnungslos, dass er sich auf einer Brücke wiederfindet. Er hat sich tief in Okkultismus und dunkle Magie verstrickt, als eines Tages eine Einladung nach Afrika sein Leben verändert.

Während einer Löwenjagd stürzt Leandro in eine Schlucht und findet sich schließlich in einer anderen Welt wieder: Dort wird das Volk vom bösen Herrscher Rhakan versklavt. Gemeinsam mit Tajana und ihren Freunden versucht Leandro, ihnen zu helfen und dem weißen Löwen das Leben zu retten. Währenddessen stellt sich heraus, dass Leandro selbst Teil einer uralten Prophezeiung ist.

Da es nicht viele christliche Fantasyromane gibt, habe ich mich wirklich sehr auf diesen Titel gefreut. Damaris Kofmehl ist eine bekannte Schriftstellerin, die auch schon andere fantastische Romane mit christlichem Hintergrund geschrieben hat. In ihrem neuesten Werk geht es teilweise recht brutal und düster zu, so dass es nichts für zarte Gemüter ist. Dennoch fasziniert mich die Story um Leandro, der viel durchmachen muss, um sein eigenes Heil wiederzufinden.

Es ist der Autorin gut gelungen, wichtige Glaubensgrundsätze in die Geschichte zu integrieren, ohne dass es zu konstruiert wirkt. Allerdings war mir bei der Charaktergestaltung die Entwicklung etwas zu plötzlich. Hier hätte Leandro meinem Empfinden nach etwas länger mit seinem Schicksal und dem Glauben hadern können, bevor er den Menschen und auch dem weißen Löwen so sehr vertraut.

Die Geschichte hat auf jeden Fall schöne Ideen und spannende Momente. Ich konnte jedoch nicht richtig mit den Charakteren warm werden, was dazu führte, dass ich auch emotional etwas außen vor geblieben bin. Auch der Weltenbau kam mir etwas zu kurz und ich hätte gerne mehr über die Länder und Völker in dieser anderen Welt erfahren.

Trotzdem freue ich mich, dass auch christliche Autoren immer mehr den Schritt ins Fantasy-Genre wagen. C.S. Lewis hat es mit Narnia vorgemacht, dass auch durch diese Art der Erzählung Wahrheiten vermittelt werden können. Das ist auch Damaris Kofmehl hier gut gelungen. Ich kann ihr Buch zur Löwenblut-Saga besonders Anfängern im Fantasy-Genre empfehlen, die nicht zu schreckhaft sind und einiges an Gewalt und unheimlichen Schilderungen ertragen können. Wem das nichts ausmacht, der findet hier gute Unterhaltung mit wichtigen Lebensfragen kombiniert, über die es sich nachzudenken lohnt.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Aufregendes Drachenabenteuer

Silberdrache (Silberdrache 1)
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Siris Mutter ist sehr krank. Während sie im Krankenhaus liegt, kommt Siri bei einer Pflegefamilie unter. Nur ein geheimnisvoller Drachenstein und die Geschichten ihrer Mutter bleiben ihr, um die Hoffnung ...

Siris Mutter ist sehr krank. Während sie im Krankenhaus liegt, kommt Siri bei einer Pflegefamilie unter. Nur ein geheimnisvoller Drachenstein und die Geschichten ihrer Mutter bleiben ihr, um die Hoffnung nicht aufzugeben.

Was Siri nicht ahnt, ist, dass die Erzählungen ihrer Mutter nicht nur Geschichten sind: Denn Drachen existieren wirklich! Sie leben in einer Parallelwelt, die von den sogenannten Raptoren beherrscht wird. Diese bösartigen Drachen werden von der Familie Lennix abgerichtet, um die Macht über das Land zu vergrößern. Auf diese Weise haben sie ihre Welt beinahe schon zugrunde gerichtet. Die einzige Hoffnung ist nun ein Silberdrache, der das Portal zu einer neuen Welt öffnen kann.

Als Joss eines Tages ein silbernes Ei vor die Füße rollt, weiß er noch nichts von diesen Dingen. Doch sehr bald schon werden er und seine Schwester Allie mitten hinein gezogen in ein großes Abenteuer.

Als ich dieses Buch entdeckte, hat mich in erster Linie das Cover angesprochen. Der Drache sieht einfach toll aus und glitzert sehr schön vor dem blauen Hintergrund. Natürlich lese ich als Fantasyfan auch gerne Bücher über Drachen. Nicht nur der Klappentext hat mich neugierig gemacht, sondern auch, dass es ein neues Buch von Angie Sage ist. Ich habe ihre Reihe über Septimus Heap schon gern gemocht und war deshalb sehr gespannt, ob sie mich auch mit Silberdrache überzeugen konnte.

Die Geschichte hat interessante Charaktere und ist spannend geschrieben. Von den Drachen mochte ich besonders Bellacrux und natürlich Lysander. Über Joss habe ich mir oft die Haare gerauft, weil er so unüberlegt gehandelt hat. Seine Schwester Allie ist die schlauere und sympathischere von beiden. Trotzdem mochte ich auch Joss, weil er schließlich Verantwortung für Allie und Lysander übernimmt. Interessant ist auch so manche Charakterentwicklung auf der bösen Seite: Auch hier reflektiert der ein oder andere das Geschehen und lernt daraus. Dadurch wird klar, dass die Entscheidung, ob man gut oder böse ist, immer bei einem selbst liegt, egal wie die Umstände auch sein mögen. Während die einen nach Macht streben, sehnen sich die anderen nach Freiheit und Liebe.
Für meinen Geschmack hätte dieses Thema ruhig noch ein bißchen mehr herausgearbeitet werden können. Das gilt im übrigen auch für die weiteren Konflikte der Story, die alle doch recht oberflächlich blieben und mir etwas zu schnell gelöst wurden. Dennoch hat das der Spannung keinen Abbruch getan, denn es passiert so viel, dass immer wieder neue Hindernisse auftreten, die die Hauptfiguren zu überwinden haben.

Es war toll, diese Geschichte zu lesen und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil. Das Ende war dramatisch und ein paar Fragen bleiben noch offen. Wer gerne Kinderbücher liest und Drachen mag, dem kann ich diese neue Reihe wirklich empfehlen.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Packendes Ende einer tollen Reihe

Unheilvolle Nähe
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Im letzten Teil der Serie gibt es nochmal richtig viel Action und Spannung: Im beschaulichen Cape Refuge werden zwei Mädchen entführt und wieder einmal gerät der Polizeichef in Verdacht. Währenddessen ...

Im letzten Teil der Serie gibt es nochmal richtig viel Action und Spannung: Im beschaulichen Cape Refuge werden zwei Mädchen entführt und wieder einmal gerät der Polizeichef in Verdacht. Währenddessen lüftet Sadies Mutter Sheila ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit.

Erneut hat es mich an die Küste des Städtchens Cape Refuge verschlagen. Nach drei Bänden kenne ich mich auf der Halbinsel bereits gut aus und genieße es jedesmal, das Polizeirevier oder das Hannover House zu besuchen, Blair bei ihrer Arbeit als Journalistin zu begleiten oder mit Sadie am Strand entlang zu gehen. Es könnte so schön sein, wenn nicht auch diesmal wieder dunkle Wolken am Horizont auftauchten: Eines Morgens entdeckt Nachwuchspolizist Scott im Bootshaus die Leiche eines Mädchens. Da der Mord einer Szene in einem Kriminalroman ähnelt, gerät schnell der Schriftsteller in Verdacht, der sich gerade im Ort befindet. Doch nach und nach tauchen immer mehr Zweifel auf, als zwei Mädchen verschwinden und eine weitere Leiche entdeckt wird. Und plötzlich häufen sich die Beweise gegen den Polizeichef des Städtchens.

Wieder einmal konnte mich Terri Blackstock mit dieser Reihe voll überzeugen. Trotz mehrerer Verdächtiger und Motive war ich mir recht sicher, wer der Mörder ist, nur um am Ende voll überrascht zu werden. Ich bin durch die letzten Seiten nur so geflogen, weil es unheimlich spannend war. Ein richtig gutes Ende für die Reihe, die mir insgesamt sehr viel Lesespaß bereitet hat.

Auch in diesem Teil spielt der christliche Glaube eine Rolle, wenn auch nicht so ausgeprägt wie bei den Vorgängerbänden. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle aber auch das Nachwort der Autorin, das sich an jedes ihrer Bücher anschließt. Hier erfährt man viel darüber, was sie bewogen hat, die Bücher zu schreiben und welche Erlebnisse und Gedanken sie inspiriert haben. Es hat mir gut gefallen, dadurch mehr über die Hintergründe zu erfahren.

Leider ist mit diesem vierten Buch die Reihe Cape Refuge beendet. Die Charaktere werden mir tatsächlich fehlen, da ich sie allesamt sehr ins Herz geschlossen habe. Vielleicht schreibt Terri Blackstock ja irgendwann nochmal einen fünften Band, der Jahre später spielt und erzählt, wie sich die Personen weiterentwickelt haben. Das wäre toll.

Wenn ihr die Serie noch nicht kennt, dann fangt auf jeden Fall bei Band 1 an, da die Geschehnisse aufeinander aufbauen. Man kann sicher auch jeden Band einzeln für sich lesen und verstehen, aber dann entgehen einem sicher ein paar Feinheiten, die auf die Vorgänger anspielen.
Empfehlenswert ist Cape Refuge auf jeden Fall für Christen, die gerne spannende Geschichten lesen, die sich mit dem Glauben und der persönlichen Weiterentwicklung beschäftigen. Ich finde es für Jugendliche und für Erwachsene gut geeignet. Die Fälle sind kreativ erdacht und laden zum Miträtseln ein. Für mich war es die perfekte Sommerlektüre und ich hatte viel Freude daran.