Herrlich ruhig und analytisch
Der Verein der LinkshänderDas ist bitter! Einundzwanzig Jahre nachdem ein Brand, der zur Vertuschung eines vierfachen Mordes diente, ermittelt und abgeschlossen war, wird die Leiche des mutmaßlichen Täters in der Nähe des Brandortes ...
Das ist bitter! Einundzwanzig Jahre nachdem ein Brand, der zur Vertuschung eines vierfachen Mordes diente, ermittelt und abgeschlossen war, wird die Leiche des mutmaßlichen Täters in der Nähe des Brandortes gefunden.
Kommissar Van Veeteren und Kommissar Münster hatten damals die örtliche Polizei unterstützt, konnten den Mörder aber nie stellen, was jetzt im nachhinein nicht verwundert, da es sich bei dem vermeintlichen Täter um das fünfte Opfer handelt. Im Gegensatz zu den anderen Opfern wurde seine Leiche vergraben um die Polizei auf die falsche Fährte zu locken. Damals wie heute fehlen den Ermittlern ein Motiv, Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern und dem Täter und natürlich einen möglichen Verdächtigen.
Van Veeteren, er geht mittlerweile auf die fünfundsiebzig zu, kann es nicht fassen, dass er und Münster dem Täter auf dem Leim gegangen sind. Mit seiner Frau Ulrike Fremdli stürzt er sich in die Ermittlungsarbeit.
Ich liebe die ruhige und analytische Art und Weise des Romanaufbaus von Hakan Nesser.
Kein blutrünstiger Serienkiller, obwohl auch in diesem Roman viele Opfer zu beklagen waren, auch kein hektischer Actionthriller, bei dem der Leser nicht schnell genug die Seiten umblättern kann, stattdessen Ruhe, analytisches Denken, ein bisschen philosophieren und wunderbar amüsante und unterhaltsame Dialoge. Das zauberhafte Geplänkel zwischen Van Veeteren und seiner Frau, sowie zwischen den Inspektoren Barbarotti und Backman, hat riesen Spaß gemacht.
Die philosophischen Gedanken von Van Veeteren ergaben einen ruhigen Flow. Der Leser konnte sich immer in Ruhe seine eigenen Gedanken zum Fall machen. Durch die Rückblenden und Erzählstränge auf drei Zeitebenen waren wir Leser oft im Vorteil und konnten Zusammenhänge früher als die Ermittler erkennen. Ich denke, auch den eigentlichen Täter konnte der Leser früher erkennen.
Die Gespräche und der Gedankenaustausch bei denen die Ermittlungsergebnisse der verschiedenen Gruppen zusammengetragen wurden, waren spritzig, amüsant und einfach köstlich, so dass ich als Leser einfach riesigen Spaß hatte den jeweiligen Gedankengängen zu folgen.