Inhalt (dem Klappentext entnommen):
Kelly Murphy liebt Tulpen. Das jährliche Tulpen-Festival ist ihre größte Freude. Dieses Mal kehrt allerdings ihre Schwester Olivia zurück - die Kelly seit Jahren nicht gesehen hat. Obwohl sie sich wie Tag und Nacht unterscheiden, müssen sie nun in einem Haus leben. Als dann auch noch ihre Mutter auftaucht und sich scheinbar wieder mit dem Vater versöhnen will, erschüttern lang gehütete Geheimnisse ihre Welt. Die Schwestern müssen lernen zu verzeihen und auch, dass die Liebe manchmal ganz eigene Blüten treibt…
Meinung:
Der bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der dritten Erzähl-Perspektive von Kelly, Olivia, Helen und Griffith geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
Die authentischen und sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen und mitzufiebern. Auch entwickeln sich einige von ihnen authentisch weiter. Die Nebencharaktere sind auch gut dargestellt worden. Und es gibt eine besondere Hassfigur im Roman, bei der man sich wirklich fragt, wie kann man nur so als Mensch sein?
Manche Charaktere hätte ich wirklich zur Vernunft schütteln wollen, wie kann man teilweise so naiv/gutgläubig sein. Hier hätte ich mir vor allem von Jeff, Kellys und Olivias Vater, mehr Rückgrat gewünscht. Man erfährt, was zur Entfremdung der Schwestern Kelly und Olivia geführt hat und fiebert mit ihnen mit und hofft, dass sie sich aussprechen und versöhnen werden. Vor allem Olivia hat mich mit ihrer Stärke und ihrer Entwicklung überzeugt, nachdem ich einen Blick hinter ihre Fassade geworfen habe. Besonders gelungen fand ich auch die Informationen zu den Mikrohäusern, die Griffith baut, und zur Tulpenzucht. Und den Charme von Kleinstädten versprüht die Autorin wieder mehr als gekonnt, so dass man am liebsten sofort dorthin ziehen möchte.
Doch leider hat die Autorin hat viel, zu viel, in die Geschichte reingepackt: Es geht um Liebe, Familie, Freundschaft, Mikrohäuser und Tulpenzucht; aber auch andere interessante Themen (auf die ich aus Spoilergründen nicht näher eingehen kann), die jedoch, im Vergleich z.B. zu den Mikrohäusern, nicht authentisch und ausreichend tiefgründig behandelt wurden. Hier hätte es mehr als genug Stoff für drei Bücher gegeben, so dass manches auch tiefer hätte behandelt werden können. Aber andererseits hängt auch vieles im Buch zusammen, so dass drei Romane mit jeweils einem Paar auch schwierig umzusetzen gewesen wären. Eine Zwickmühle.
Insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten und wollte wissen, wie es mit Kelly, Olivia und Co. weitergeht, so dass es wunderbare 4 von 5 Sternen für diesen gefühl- und humorvollen Roman gibt, der jedoch aufgrund der Fülle viele Themen nur anschneiden und nicht vertiefen konnte.
Fazit:
Das Buch hat mich gut unterhalten, jedoch wäre eine Aufteilung in eine Trilogie mit mehr Raum und Tiefe für die einzelnen Personen ihren Geschichten mehr gerecht geworden, auch wenn die Umsetzung sicherlich schwierig wäre, da eben vieles im Roman auch zusammenhängt.