Das Meer von Wolfram Fleischhauer erschien am 01.03.2018 als Hörbuch im Argon – Verlag
Das Cover besticht mit seiner Schlichtheit, blutrotes Meer, leichter Wellengang und ein schiefergrauer Himmel, wirken sehr düster und deuten den Thriller schon an.
In der Geschichte von Wolfram Fleischhauer geht es um ein sehr aktuelles Thema, der Überfischung der Meere. Die für die EU tätige Fischereibeobachterin Teresa verschwindet, bei einem Einsatz auf dem Meer, spurlos, es scheint sie wäre bei hohem Seegang über Bord gefallen, die Suche nach ihr bleibt erfolglos.
Ihr Lebensgefährte John Render, der als Ausbilder für Fischereibobachter , ebenfalls bei der EU arbeitet, ist schockiert von ihrem Schicksal. Plötzlich tauchen in vielen europäischen Metropolen, großflächig, Fischvergiftungsfälle auf. Nach Untersuchung der Behörden ein Unding, da der Fisch mit einer Alge kontaminiert war, die nur in tropischen und subtropischen Meeresgebieten vorkommt.
Durch diese Ereignisse kommen der Anwalt Antonio Di Melo, seine Tochter Ragna, der Spanier Buzual, der Sohn Buzuals, sowie der Thailänder Subatra, die große Nummern in der Fischereiindustrie sind, und Adrian der Jugendfreund Ragnas ins Spiel......
Der Autor hat rund um das aktuelle Thema Überfischung der Meere, einen hoch spannenden, sehr authentisch dargestellten Thriller geschrieben. Er spielt an verschiedenen Settings, deren Fäden am Ende zusammengeführt werden. Er gibt einen Einblick in die EU – Bürokratie und der langsam mahlenden Mühlen der Politik sowie den Alltag eines Konferenzdolmetschers. Sehr geschockt war ich über die glaubhaft dargestellten Machenschaften der Fischereiindustrie und den internationalen Verflechtungen mit mafiosen Strukturen. Wolfram Fleischhauer hat sehr viel Energie in die Recherche gesteckt und liefert reichlich Hintergrundwissen, z. B. Das manche Fischarten so überfischt sind, dass die Geschlechtsreife immer früher einsetzt, in den Schleppnetzen der Fischtrawler befinden sich 70% Beifang der tot ins Meer zurück geworfen wird.
Die Sprache ist sehr detailliert und bildhaft, damit schafft es der Autor sehr spannende Situationen entstehen zu lassen, Johannes Steck unterstreicht den Thriller mit seiner herausragenden Stimme die mich sofort gefesselt.
Erzählt wird die Geschichte größtenteils in der dritten Person nur Adrian erzählt aus der Ich – Perspektive, die Geschichte bekam für mich dadurch eine besondere Gewichtung.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und wirken sehr lebendig und real. Besonders haben mir John Render und der Ich - Erzähler Adrian gefallen. Ragna die Umweltaktivistin wirkt, durch ihre Scheuklappen – Perspektive, sehr authentisch und real. Ich kann die Ohnmacht der Ökoterrorristen sehr wohl nachvollziehen, doch nicht die Methoden ihrer Handlungen.
Fazit: Ein hochspannender Thriller den ich mir mit ähnlichem Szenario auch in der Realität vorstellen kann. Mich hat das Hörbuch, auch durch den hervorragende Sprecher, vom ersten Augenblick gefesselt, mich hat es sehr betroffen gemacht und bisweilen war ich bestürzt. Ich kann es jedem Thriller – Fan ans Herz legen, von mir bekommt es meine absolute Hörempfehlung.