Wieder zu viel Schokolade genascht? Fastenzeit nicht eingehalten? Zu viele Einladungen im Bekanntenkreis, die sich auf der Hüfte niedergelassen haben? Dann dürfte dieses Buch das Richtige für dich sein: Das 12-Wochen-Programm von Lebe leichter – Genial normal zum Wunschgewicht. Welche Erfahrungen ich damit bis jetzt gemacht habe, erfährst du hier.
Das Konzept von Lebe leichter gibt es bereits seit 2011. Aufgrund des großen Erfolgs hat der SCM Hänssler Verlag diese aktualisierte und überarbeitete Neuauflage herausgegeben. Das Cover wirkt frisch und einladend, und auch im Innenteil ist das Konzept mit hellen Grüntönen, vielen Fotos und Erfahrungsberichten wiederzufinden. Mir gefällt es optisch wirklich sehr gut, es ist übersichtlich gestaltet und ich nehme es gerne zur Hand, um zwischendurch nochmal nachzuschlagen.
Inhaltlich geht es natürlich ums Abnehmen, aber nicht nur das: Der Mensch wird als Ganzes wahrgenommen, als Einheit von Körper, Seele und Geist. Das Lebe leichter Konzept soll nicht bloß dazu dienen, ein paar Pfunde abzuspecken, sondern aus dem Kreislauf der Diäten auszubrechen und sich „normal“ zu ernähren, ohne dem Essen eine übergroße Bedeutung zukommen zu lassen.
Um das zu erreichen, bekommen wir hier eine Menge Werkzeuge an die Hand, mit denen wir arbeiten können. Aufgebaut ist diese Ernährung auf drei Mahlzeiten am Tag: Frühstück, Mittagessen und Abendbrot. Dazwischen wird dem Körper Zeit gelassen, alles zu verarbeiten und sich zu reinigen bzw. eben auch Fettpölsterchen abzubauen. Um dranzubleiben hilft es, sich konkrete Ziele zu setzen und sich auch mit gesunder Ernährung auseinanderzusetzen.
Bei Lebe leichter gibt es keine verbotenen Lebensmittel und es werden auch keine Kalorien oder Punkte gezählt, d. h., die Verantwortung, was auf dem Teller landet, trägt man selbst. Dazu erklären die Autorinnen einiges über Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß & Co, so dass man zuverlässig entscheiden kann, was man essen will und was nicht. Dabei kann man unterstützend den Lebe leichter Planer benutzen, um seine tägliche Ernährung zu protokollieren. In diesem Büchlein lässt sich festhalten, welche Ziele man sich gesteckt hat, wieviel man wann gewogen hat, was man gegessen und wieviel man getrunken hat und ob man sich ausreichend bewegt hat. Jeder Tag bietet außerdem Platz für persönliche Notizen. Besonders zu Beginn der Umstellung ist dieser Planer sehr hilfreich.
Neben der Ernährung spielen bei Lebe leichter aber auch andere Aspekte eine Rolle: Bewegung, Wasserhaushalt, Restaurantbesuche und Einladungen, aber auch unsere Gefühle. Viele Menschen essen nicht, weil sie Hunger haben, sondern aus einer Emotion heraus: Stress, Langeweile, Traurigkeit, Frust – all das lässt manchen zum Kühlschrank greifen, um sich zu trösten oder zu belohnen. Daraus haben sich schlechte Gewohnheiten entwickelt, die zur Zunahme des Gewichts führen. Schrittweise können neue, gute Gewohnheiten entwickelt und eingeübt werden.
Ein wichtiger Aspekt für alle Übergewichtigen ist oft auch das Selbstwertgefühl. Hier gibt es Tipps, nicht nur sich selbst zu akzeptieren, sondern auch mehr aus sich zu machen und das Leben wieder zu genießen. Es gibt also ein Rundumpaket, mit dem man in eine neue Zukunft starten kann und das man ein Leben lang beibehalten kann, um gesund zu bleiben.
Wer hier seinen Schwerpunkt hat und nach seiner Berufung oder seinem Lebenssinn sucht, der sollte sich aber eher das Buch „Body, Spirit, Soul – Ganzheitlich leichter leben“ der Autorinnen ansehen, um mehr aus sich zu machen.
Wer nicht alleine abnehmen will, kann sich übrigens auch einer Lebe leichter Gruppe anschließen. Es sind überall im Land Coaches verteilt, bei denen man Kurse besuchen kann. Und sogar telefonisch kann man sich coachen lassen. Da es vielen Menschen oft weiterhilft, in einer Gruppe abzunehmen, ist das sicher ein großer Gewinn auf dem Weg zum Wunschgewicht.
Auf mich macht das Konzept von „Lebe leichter“ einen guten Eindruck, und ich habe mich bereits ein paar Tage danach gerichtet. Da ich zu den Dauergrasern gehöre, war es zu Beginn eine echte Herausforderung, nicht zwischen den Mahlzeiten zu essen. Aber schon nach drei, vier Tagen, habe ich mich daran gewöhnt. Jetzt freue ich mich auf mein Frühstück oder mein Abendbrot, weil die Mahlzeiten wieder einen besonderen Stellenwert bekommen haben, und nicht mehr nur nebenbei passieren.
Sehr hilfreich finde ich auch die Unterteilung des Buches: Zu jeder der 12 Wochen gibt es ein Kapitel. Ich muss also nicht gleich alles auf einmal umsetzen, sondern werde schrittweise an die Umstellung herangeführt. Das hilft beim Einüben neuer Gewohnheiten enorm.
Weniger hilfreich empfinde ich bisher die vereinzelten Rezepte im Buch. Wer sich schon viel mit Ernährung beschäftigt hat, wird hier neben Haferbrei und Vollkornbrot wenig neues finden. Auch die Platzierung hinter den Kapiteln stört mich ein wenig. Wenn ich ein bestimmtes Rezept im Sinn habe, muss ich erst das ganze Buch durchsuchen, um es zu finden. Hier hätte mir eine Rezeptsammlung im Anhang besser gefallen.
Ob das 12-Wochen-Programm hält, was es verspricht, kann ich natürlich jetzt noch nicht sagen, aber ich werde dabei bleiben und über meine Etappenziele berichten. Wenn du dich für dieses Abnehm-Programm interessierst, dann beachte auf jeden Fall, dass es sich um eine Ernährungsumstellung und nicht um eine Crash-Diät handelt! Das bedeutet, die Abnahme passiert nur langsam (ca. 400-500g pro Woche), dafür aber nachhaltig. Ich bin schon sehr gespannt, ob es funktioniert!