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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2019

Stella´s Reise

Hidschra
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Stella, inzwischen selbst Ärztin, wünscht sich ein besseres Verhältnis zum Großvater. Den Beiden gelingt es zunächst einen Weg zu finden.
Die Frage nach seinen Kriegserlebnissen bringt einen neuen Riß. ...

Stella, inzwischen selbst Ärztin, wünscht sich ein besseres Verhältnis zum Großvater. Den Beiden gelingt es zunächst einen Weg zu finden.
Die Frage nach seinen Kriegserlebnissen bringt einen neuen Riß. Stellas Welt bricht nach seinen Erzählungen zusammen. Sie weiß nicht, wie sie weiter mit ihm umgehen soll. Da schlägt ihr eine Freundin eine Reise in das damalige Kriegsgebiet in Polen vor. Sie hofft dort Antworten zu finden.

Die Intention mich für das Buch zu bewerben, ist mein eigener Wunsch mich möglichst vielschichtig mit der Zeit des zweiten Weltkrieges und den Nachkriegsjahren zu beschäftigen. Deshalb herzlichen Dank für das gelungene Werk.
Der Schreibstil machte es mir leicht, zusammen mit Stella und Marianka diese Reise anzutreten.

Die eingeschobenen Rückblicke ermöglichen uns Stellas Kindheit und Jugend kennen zu lernen. Die hier gemachten Erfahrungen verweisen auch auf die Tabuisierung der Erzählungen von Kriegserlebnissen. Stella wuchs deshalb zu einer jungen Frau heran, die Herzenswärme nie richtig kennenlernte. Ihre Eltern hatten in erster Linie Leistung von ihr erwartet.
Der Mann, dem sie von Herzen näher kommen wollte, ist in grausame Kriegshandlungen verstrickt. Die Reise mit Marianka durch Polen, bis an die russische Grenze, verändert ihre Perspektive und schafft die Basis, das jahrelange Schweigen zu brechen und neue Wege zu suchen. Eine wirklich heilsame Freundschaft.

Insgesammt ist es ein wunderbares Buch mit hervorragend herausgearbeiteten Charakteren. Das Buch deckt die ganze Gefühlsbandbreite ab und hält zu nachdenken an.

Veröffentlicht am 21.09.2019

interessante Verschiebung der Perspektive

Ein anderer Takt
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Das hier vorliegende Buch ist eine Neuauflage des 1962 erschienen Romans "A different drummer" vom verstorbenen Autor William Melvin Kelley. Die Überlegungen, warum dieses eigentlich so aktuelle Werk, ...

Das hier vorliegende Buch ist eine Neuauflage des 1962 erschienen Romans "A different drummer" vom verstorbenen Autor William Melvin Kelley. Die Überlegungen, warum dieses eigentlich so aktuelle Werk, damals nicht die notwendige Beachtung fand, sind reine Spekulation.

Der dunkelhäutige Tucker Caliban vernichtet sein unbewegliches Hab und Gut und verlässt die Kleinstadt Sutton in den Südstaaten. Nach und nach folgen ihm alle anderen dunkelhäutigen Bewohner der Stadt. Das hat natürlich Auswirkungen auf die weiße Bevölkerung. Die fragen natürlich, wer jetzt die Arbeit verrichten soll, die vorher von den schwarzen Bürgern verrichtet wurde? Weiße Bewohner wollten sie nicht mehr verrichten.
Wichtiger als diese Fragen sind die Gründe des Exodus der Schwarzen. Mit seiner Geschichte berührt der Autor den Kampf des Einzelnen und der Gesellschaft für Gerechtigkeit und Gleichheit. Die gewachsenen soziokulturellen Unterschiede in den USA klingen hier an.

William Melvin Kelley beschreibt die Auswirkungen des Exodus der schwarzen Bevölkerung aus der Sicht der weißen Bevölkerung. Mit dieser veränderten Perspektive legt er Stück für Stück die Probleme der Weißen offen.
Um ein möglichst rundes Bild zu beschreiben, lässt er liberale und traditionelle Stimmen aus allen Altersgruppen zu Wort kommen. Dabei tritt zu Tage wieviel Wut, Verzweiflung und Hilflosigkeit im Untergrund schlummert.

Diese eher ungewöhnliche Herangehensweise des Autors, und seine einfache, poetische Sprache beeindruckten mich bei der Lektüre des Buches. Es findet sich Empathie, die von beißendem Humor abgelöst wird. Die fiktive Geschichte wird antichronologisch erzählt. Tucker Caliban geht davon aus, dass man seinen Überzeugungen entsprechend handeln muss. Dazu gehört der Kampf für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung. Die Geschichte endete für mich unerwartet, aber stimmig.

Das Buch hat heute noch ein bedrückende Aktualität. Das Prinzip Hoffnung kommt dabei leider zu kurz.



Veröffentlicht am 20.09.2019

Samantha´s Weg

Rüebliland
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Eigentlich war ein gemeinsamer Urlaub geplant. Doch als Samantha nach Hause kommt findet sie die Eltern tot im Haus. Das war ein riesiger Schock. Die ermittelnden Kommissare stoßen bald darauf, dass das ...

Eigentlich war ein gemeinsamer Urlaub geplant. Doch als Samantha nach Hause kommt findet sie die Eltern tot im Haus. Das war ein riesiger Schock. Die ermittelnden Kommissare stoßen bald darauf, dass das Geschehene mit Samantha´s Adoption zusammenhängen muss. Sie weiss seit langem um ihre indischen Wurzeln, doch sie hatte bisher nie Probleme damit. Deshalb möchte Samantha selbst herausfinden, was da geschehen war.
Dabei zeigen sich neue Wege und Risiken, denen sie sich stellen muss. Eine Reise nach Indien bringt erste Erfolge......

Es ist ein perfekt angelegtes Szenario, das diesen Krimi ausmacht. Er profitiert vom Gegensatz zwischen den Welten, zwischen der eher behäbigeren Schweiz und dem quirrligen Indien. Hier die sachlich arbeitenden Ermittler, da Samantha mit ihrer Freundin an der Seite.
Dann gibt es den Bruder des Pflegevater mit seiner Frau und die plötzlich aufgetauchte indische Schwester Samantha´s.

Die Protagonisten des Buches sind sehr gut herausgearbeitet. Es macht Laune sich mit ihnen auf den Weg zumachen. Ina Haller schreibt einen authetischen gut lesbaren Stil. Sogar an ein Glossar für die nicht des Schweizerdeutsch mächtigen wurde gedacht.
Die Spannungskurve zieht ihre gleichmässigen Wellen. Sie lässt dem Leser Zeit nachzukommen, wenn er sich auf ein falsche Fährte begeben hatte. Zum Ende des Krimis Lösen sich alle Handlungsstränge auf. Es bleiben keine offenen Fragen.

Fazit: Ein unterhaltsamer, spannender Regionalkrimi.

Veröffentlicht am 20.09.2019

die gute alte Zeit

Der Hamlet und die Schokolinse
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Der Autor nimmt seine Leser in sechs kurzweiligen Erzählungen mit auf eine Reise durch seine Kindheit. Da war die Zeit, die er als Dreikäsehoch bei seinen Großeltern in Neukölln verbrachte. Damit verbunden ...

Der Autor nimmt seine Leser in sechs kurzweiligen Erzählungen mit auf eine Reise durch seine Kindheit. Da war die Zeit, die er als Dreikäsehoch bei seinen Großeltern in Neukölln verbrachte. Damit verbunden die Erinnerung, dass der Eintopf mit jedem Aufwärmen besser schmeckt. Dann gab es die Gespräche mit dem Großvater über Gott und die Welt.
Weitere Episoden schließen sich an. Es war die Zeit wo Musik noch aus dem Radi und von der LP kam, wie auch die Zeit als Handy noch ein Fremdwort war. Leser gleichen oder ähnlichen Alters werden hier viele Anknüpfungspunkte finden.

Bernd Mannhard beschreibt die Zeit mit viel hintergründigem Humor. Eingebettet in die Geschichte ist einer der Texte des Autors.
Darin finden sich viele manchmal unerwartete Pointen.

Ich kann hier von einem Buch sprechen, dass mir gut gefallen hat, und viele Erinnerungen weckte.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Hilfe ich pflege und betreue

Wege weg vom Stress
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Das Cover mit den ineinandergreifenden Händen, dem Leuchtturm, und der Landschaft im Sonnenuntergang weist schon auf die Thematik des Buches hin.

Der Autor selbst pschologischer Berater und Seelsorger ...

Das Cover mit den ineinandergreifenden Händen, dem Leuchtturm, und der Landschaft im Sonnenuntergang weist schon auf die Thematik des Buches hin.

Der Autor selbst pschologischer Berater und Seelsorger hat mit diesem Buch einen Ideengeber zusammengestellt, der Menschen, die einen Angehörigen pflegen, zur Seite stehen kann.

Der Alltag pflegender Angehöriger ist sehr stressig. Allein der dauernde Spagat zwischen der eigenen Familie und dem zu Pflegenden stellt eine Herausforderung dar. Da habe ich die persönlichen Befindlichkeiten noch nicht in den Blick genommen.
Die Warnzeichen des Körpers werden gerne übersehen, bis der Körper plötzlich massiv reagiert.

Der Autor hat in dem Buch eine ganze Reihe alltagstauglicher Ideen und Impulsezusammengetragen. So zeigt er auf, dass es möglich ist, ohne großen Aufwand die Spirale des negativen Stresses zu durchbrechen. So heißt es im Klappentext: " Möchten sie vor allem ihr schlechtes Gewissen abstellen, um sich wieder auf die essentiellen Dinge konzentrieren zu können? Dann legen sie das Buch jetzt am besten nicht mehr weg. Sie haben es selbst in der Hand ihr leben positiv zu beeinflussen."
Das Buch will die Augen öffnen und Mut machen, einen anderen Blick auf die Situation einzunehmen. Denn das allzeit schlechte Gewissen ist ein miserabler Ratgeber.