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Veröffentlicht am 18.10.2019

Schöner Erfahrungsbericht über ein Jahr in Australien

Auf der Suche nach Koalas
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Gleich zu Beginn wird eingeführt, dass das Buch überwiegend aus Sicht von Christian geschrieben ist. Nicole berichtet über ihr Studium in Australien durch E-Mails an eine Freundin. Die Fotos hat Nicole ...

Gleich zu Beginn wird eingeführt, dass das Buch überwiegend aus Sicht von Christian geschrieben ist. Nicole berichtet über ihr Studium in Australien durch E-Mails an eine Freundin. Die Fotos hat Nicole gemacht. Ich hatte das Gefühl, mit Nicole und Christian durch den Regenwald zu gehen und durch Nicoles Fotos war es ja auch fast so, dass man dabei war. Der Schreibstil ist teilweise ein bisschen trocken (ein bisschen männlich sachlich würde ich sagen) “been here, done that” 😉 dann aber wieder auch sehr lebhaft und mitreißend.

Entstanden ist der Reisebericht aus einem Blog, den die beiden Australienreisenden während ihrer Zeit dort geführt haben. Aus jeder Zeile liest man das Abenteuer heraus. Ich begleitete Christian bei seiner Arbeit auf den Erdbeerfeldern und bei seinem ersten Bungee-Sprung. Jetzt weiß ich, dass der durchschnittliche Backpacker meistens Spaghetti Bolognese und Chili con Carne isst lach

Insgesamt habe ich mich mit dem Buch sehr wohl gefühlt und hatte das Gefühl, dass Nicole und Christian mich mit durch Australien genommen haben. Ich bin mit ihnen geschnorchelt und am Strand entlang gewandert. Zum Glück musste ich nicht mit ihnen aus dem Flugzeug springen, sondern konnte gemütlich vom Sofa aus dabei zusehen. Über ihren Aufenthalt in Noosa musste ich ehrlich gesagt schmunzeln und war auch hier froh, dass ich doch nur auf dem Sofa dabei war.

Ich hätte mir tatsächlich ein bisschen mehr Einblick in den Studienalltag von Nicole gewünscht. Ein bisschen mehr Einblick in die Zusammenarbeit mit den Kommilitonen und wie das Studium in Australien so abläuft. Der kommt mit lediglich dem Einblick über die eMails ein bisschen zu kurz. Vielleicht stelle ich mir das aber ja auch viel spannender vor, als es letzten Endes gewesen wäre.

Interessant waren auch die ersten Geocaching Versuche der beiden Australienreisenden. Wir sind ja selbst Geocacher und so fand ich es spannend, dass Nicole und Christian auch in Australien Caches gesucht und natürlich gefunden haben.

Imponiert hat mir, dass die beiden den Aufstieg auf den Uluru, auch aus Respekt vor den Ureinwohnern, nicht gemacht haben. Ich finde, dass man die Kultur des Landes, in das man reist, respektieren muss und verstehe nicht, warum ein Aufstieg auf den Heiligen Berg der Aborigines sein muss. Die Nacht direkt am heiligen Berg zu verbringen muss eine ganz außergewöhnliche Erfahrung sein, um die ich die Beiden ein bisschen beneide.

Spannend fand ich den Rückblick, in dem Nicole und Christian reflektiert haben, wie die Reise sie verändert hat. Der Blick auf Deutschland und Europa ist bei Beiden ein anderer geworden. Sie ziehen ein Fazit, was an Australien positiv ist, aber auch, was hier in Deutschland besser ist.

Positiv anzumerken ist weiterhin, dass das Buch sowohl Lektorat, als auch Korrektorat durchlaufen ist. Das ist bei Selfpublishingtiteln ja leider nicht immer selbstverständlich.


Von mir gibt es 4 Sterne für diesen wunderbaren Australienbericht von Nicole Bergmann und Christian Jindra. Ich fühlte mich mitgenommen auf ein Abenteuer zu einem weit entfernten Kontinent. Ich kann euch das Buch wirklich empfehlen.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Gut für den ersten Überblick

Untendrumherumreden - Alles über Liebe und Sex
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Das Buch “Untendrumherumreden – Alles über Liebe und Sex” aus dem Carlsen Verlag erreichte mich kurz vor der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr. Es hat also ehrlich gesagt ein bisschen länger auf meinen ...

Das Buch “Untendrumherumreden – Alles über Liebe und Sex” aus dem Carlsen Verlag erreichte mich kurz vor der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr. Es hat also ehrlich gesagt ein bisschen länger auf meinen SuB gelegen, da ich mit dem Buch zunächst nicht so viel anfangen konnte. Mir persönlich gefällt das Cover nicht wirklich gut, es spricht mich nicht an. Irgendwie ist mir das alles zu wild.

Nun war es aber so, dass wir letztens ganz allgemein über solche Begriffe wie “Inter, Trans, etc.” gesprochen haben und feststellen mussten, dass niemand von uns wusste, was sie eigentlich bedeuten. Ich ehrlich gesagt auch nur das, was ich am Rande bei Twitter mitbekomme. In meinem privaten Umfeld sind alle Menschen (soweit ich das weiß) heterosexuell und cisgender (ein Begriff, den ich zwar im Internet schon öfter gelesen, aber erst in diesem Buch verstanden habe). Also sprich in heterosexuellen Beziehungen und fühlen sich dem Geschlecht zugeordnet, dem sie bei ihrer Geburt zugeordnet wurden. Es wird erklärt, dass das biologische Geschlecht vom sozialen Geschlecht abweichen kann. Das fand ich sehr interessant.

Also, ich muss zugeben, dass diese ganzen Begriffe für mich absolutes Neuland sind, da sie mich im Alltag so gut wie nicht berühren. Die Autorin kennt sich in diesen ganze Begrifflichkeiten aus und das merkt man auch bei ihrer Beschreibung. So ganz ist mir nicht alles klar geworden, aber vielleicht kann man Einiges auch nicht bis ins Letzte Nachvollziehen, wenn man sich selbst nicht in diese Kategorie einordnet bzw. nicht tiefer damit auseinander gesetzt hat. Einiges muss man vielleicht einfach akzeptieren. “Untendrumherumreden” ist auf jeden Fall gut, um erstmal einen Überblick zu bekommen.

Daneben geht es in diesem Buch um Beziehungen und was eine gesunde und eine weniger gesunde Beziehung ist. Das Kapitel fand ich mega wichtig. Gerade für junge Mädchen. Spannend fand ich, dass Hannah auch an Beispielen aus aktuellen Jugendromanen oder Filmen die Problematik erklärt. Ich muss gestehen, dass ich trotzdem weiterhin die Liebesschnulzen schauen werde und dahin schmelze, wenn er vor ihrem Haus rumhängt, weil er ohne sie nicht mehr leben kann. Aber, ich denke, dass ich auf jeden Fall dafür sensibilisiert wurde, warum das oben im echten Leben ein sehr problematisches Verhalten darstellen würde. Das Kapitel war schon extrem erhellend.

Genau in diesem Kapitel merkt man übrigens auch, dass Hannah Witton nicht den erhobenen Zeigefinger auspackt. Sie sagt eben nicht, dass man diese Liebesschnulzen jetzt nicht mehr lieben darf. Sie weist einfach auf das hin, was man sonst eventuell gar nicht wahrnehmen würde und sensibilisiert dafür. Nicht mehr und nicht weniger.

Ansonsten geht es in diesem Buch um das erste Mal, Selbstbefriedigung, Körperwahrnehmung und die Liebe. Es geht aber auch um Vergewaltigung, wo fängt Vergewaltigung bzw. ein sexueller Übergriff bereits an und was kann das Opfer tun? Es geht auch ums “Nein” sagen und dass ein “Nein” zu jederzeit, an jeder Stelle zu tolerieren ist. Ganz wichtige Aussage!

Hannah Witton empfiehlt ihr Buch für Mädchen ab 14 Jahren und ich denke, dass sie damit genau richtig liegt. Das Buch ist mit den vielen Kritzeleien im Innenteil so aufgemacht, dass man es gerne zur Hand nimmt.

Von mir gibt es für “Untedrumherumreden” 4 Sterne.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Reicht leider nicht ganz an Band 1 heran

Erebos 2
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Als bei Nick auf dem Monitor seines Smartphones “Sei gegrüßt, Nick. Willkommen zurück.” liest, ist mir glatt eine kleine Gänsehaut über den Rücken gelaufen. Erebos ist wieder zurück und genau wie Nick ...

Als bei Nick auf dem Monitor seines Smartphones “Sei gegrüßt, Nick. Willkommen zurück.” liest, ist mir glatt eine kleine Gänsehaut über den Rücken gelaufen. Erebos ist wieder zurück und genau wie Nick hatte auch der Leser gehofft, dass dies nicht wieder passiert. Schnell wird sowohl Nick, als auch dem Leser klar, dass Erebos nicht nur wieder zurück ist, sondern sich weiterentwickelt hat.

Der Einstieg gestaltete sich dann auch sehr spannend. Obwohl es Jahre her ist, dass ich Band 1 gelesen habe, fühlte ich mich sofort wieder in die Geschichte gezogen. Nick, 10 Jahre älter geworden, spielt auch hier wieder eine tragende Rolle. Der zweite Protagonist ist Derek, ein 16jähriger Jugendlicher. Ich fand diese beiden Gegenpole eigentlich sehr schön. Nick, der weiß, was Erebos ist und was auf ihn zukommen wird und Derek, der genauso naiv an Erebos herangeht, wie Nick vor 10 Jahren. Beide Stränge haben mir zugesagt.

Mit Nick fieberte ich natürlich ein bisschen mehr mit, denn man kannte ihn einfach schon. Aus dem Jugendlichen ist ein sehr sympathischer junger Mann geworden. Derek geht das Ganze mehr wie die Jugendlichen damals an. Es ist ein Spiel für ihn, welches immer mehr in die Realität eingreift. Im Gegensatz zu dem, was Nick und seine Kameraden damals erledigen mussten kommt Derek aber eigentlich gut weg. Nicks Spielstrang hat mir besser gefallen, weil er einfach auch mehr interagiert. Er weiß, wie Erebos tickt und wozu das Spiel in der Lage ist. Dieses Mal hat es ganz andere Möglichkeiten, als damals, als es noch auf Diskette weiter gereicht wurde. Zum Glück hat Nick alte Freunde an seiner Seite, die zu ihm stehen. Der ganze Umgang Nicks mit dem “Spiel” war eben ein anderer, ein erwachsenerer Umgang. Das war schon sehr spannend zu lesen.

Eine ganze zeitlang war ich mir gar nicht so ganz sicher, ob Erebos 2 mich komplett überzeugen kann. Das Buch spielt eher wenig in der virtuellen Welt von Erebos, sondern mehr in der echten Welt. Dabei hat Ursula Poznanski super herausgearbeitet, wie die digitale Technik uns auch jetzt schon beobachten und ausspionieren kann. Man denke an Siri oder Alexa, die auf Spracheingabe reagieren. Wer weiß schon, in wie weit das Handy inzwischen unsere Gespräche mithört und für was man diese Technologie benutzen könnte. Die Ideen der Autorin waren auf jeden Fall nicht besonders weit hergeholt, sondern sehr nachvollziehbar.

Ich fand ehrlich gesagt, dass sich dieses Buch ein kleines bisschen zieht. Klar hat man sofort wieder das ungute Gefühl, aber im Gegensatz zum ersten Band wirkte Erebos auf mich jetzt fast harmloser. Was mich hat dran bleiben lassen ist, dass ich unbedingt wissen wollte, warum Erebos zurück ist und wer dieses mal hinter Erebos steckt. Die Geschichte insgesamt ist rund, weißt keine Logiklöcher auf und man findet schnell einen roten Faden, den man auch nicht wieder los zu lassen braucht.

Die Auflösung war mir dann allerdings doch ein bisschen zu einfach. Das verfolgte Ziel hätte man definitiv auch anders erreichen können, als Erebos zu reaktivieren. War okay, passte alles zusammen, aber hat mich nicht ganz überzeugt. Ich hätte mir da irgendwie einen größeren Kracher gewünscht.

Von mir gibt es für den zweiten Band aus dem Erebos-Universum 4 Sterne. Band 1 kann ich auch uneingeschränkt empfehlen. Band 2 macht Spaß, aber kommt nicht an den ersten Band heran.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Hat mir schöne Lesestunden beschert

Extended hope
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Schnell hatte Sarah Saxx mich mit ihrem flüssigen Schreibstil wieder in die Geschichte um das Extended gezogen. Hayley kannten wir ja schon aus dem ersten Band und bereits da war sie sehr sympathisch. ...

Schnell hatte Sarah Saxx mich mit ihrem flüssigen Schreibstil wieder in die Geschichte um das Extended gezogen. Hayley kannten wir ja schon aus dem ersten Band und bereits da war sie sehr sympathisch. Nun wird also ihre Geschichte erzählt und wir bekommen deutlich mehr von ihrem Hintergrund mit.

Hayley hat es im Leben bestimmt nicht immer einfach gehabt. Mit einer Mutter, die Männern und der Liebe zu tiefst mißtraut und dies auch ihren Töchtern von Klein auf eintrichtert hat Hayley nicht gerade den besten Start für eine Beziehung. Immer wieder verhält sie sich nicht unbedingt rational und stößt Aaron von sich weg. Sie denkt nur das Schlechteste von ihm. Einerseits nachvollziehbar dargestellt wurde es mir am Ende fast schon ein bisschen zu viel. Sie fing tatsächlich an, mir auf die Nerven zu gehen. Ich hatte fast das Gefühl, dass Sarah Saxx ihre Protagonstin in der Entwicklung rückwärts gehen lässt, bevor es dann endlich vorwärts ging.

Aaron, gutaussehend, durchtrainiert, der typische Mann aus dem New Adult Bereich. Auch er trägt sein Päckchen mit sich herum. Aaron ist bei Weitem nicht so sensibel, wie es Trenton aus dem ersten Band war. Aaron reagiert ab und an wie eine beleidigte Leberwurst. Ich konnte sein Verhalten aber auch irgendwie nachvollziehen. Hayley hat es ihm auch wirklich nicht leicht gemacht und selbst der geduldigste Mann (was Aaron nicht gerade ist) hätte da resigniert.

Nicht so gut gefallen hat mir, dass es bei Hayley und Aaron eigentlich nur um Sex geht. Normale Gespräche können die beiden scheinbar nicht führen, was ich ein bisschen schade fand, denn dadurch fehlte es für mich an der Intimität zwischen den beiden. Unlogisch, wenn es doch hauptsächlich um Sex geht? Noch intimer geht ja kaum könnte man jetzt einwerfen. Was ich meine ist, dass tiefgründige, sensible Gespräche fehlen, obwohl beide Protagonisten definitiv was im Kopf haben und sich viele Gedanken über das Leben und die Welt machen.

Letzten Endes ist damit alles gesagt über dieses Buch. Es geht um die Geschichte von Hayley und Aaron und um das Auf und Ab ihrer sich anbahnenden Beziehung. Mehr passiert nicht so wirklich. Ich muss gestehen, dass ich ein bisschen mehr erwartet hätte, da Band 1 einfach mehr versprochen hat, aber letzten Endes konnte ich auch in diese Geschichte versinken und habe das Buch genossen.

Auch wenn mir “EXTENDED trust” deutlich besser gefallen hat, vergebe ich auch hier 4 Sterne. Die Reihe ist bisher sehr gut zu lesen und auch EXTENDED hope hat mir einige schöne Lesestunden beschwert.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Viel ernster, als man es von der Autorin gewohnt ist

Die Stunde der Inseltöchter
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Dieses Buch ist sehr viel ernster, als wir es sonst von Sarah Morgan gewohnt sind. Es hat mir aber auch wirklich gut gefallen.

Die Schwestern Lauren und Jenna haben beide ihre Geschichte und damit ihr ...

Dieses Buch ist sehr viel ernster, als wir es sonst von Sarah Morgan gewohnt sind. Es hat mir aber auch wirklich gut gefallen.

Die Schwestern Lauren und Jenna haben beide ihre Geschichte und damit ihr Päckchen zu tragen. Gewundert hat mich, dass der Klappentext nur auf Lauren eingeht, denn auch Jennas Geschichte kommt nicht zu kurz.

Ganz besonders gefallen hat mir, wie sich die Beziehung zwischen den beiden Töchtern und ihrer Mutter Nancy weiterentwickelt. Sehr erwachsen schaffen die Drei es, nicht nur eine Basis zu finden, auf der sie miteinander leben können, sondern ihre Beziehung zu einer wirklich schönen Beziehung auszubauen.

Sarah Morgan hat als Perspektive alle drei Frauen gewählt und so bekommen wir gute Einblicke in das Seelenleben und die Gedanken aller Frauen. Der Schreibstil ist wie von der Autorin gewohnt locker und eingängig, wobei diese Geschichte einige Längen aufweist, die nicht hätten sein müssen. hätte sie an der einen oder anderen Stelle etwas gestrafft wäre die Geschichte noch spannender geworden.

Anne Fink hat das Hörbuch für mich “okay” gesprochen. Teilweise hätte sie gerne etwas mehr Elan an den Tag legen dürfen. Die Betonungen waren manchmal nicht so ganz an der richtigen Stelle. Man hört sich in ihre Art zu lesen aber nach einiger Zeit ein und es war jetzt nicht total schlecht. Ich habe auch schon deutlich schlechtere Hörbuchsprecher gehört.

Von mir gibt es für dieses Buch, dass völlig vom sonstigen Stil von Sarah Morgan abweicht 4 Sterne. Sie beweist, dass sie auch andere Geschichten, als seichte Unterhaltung schreiben kann.