Fünf junge Menschen, verbunden durch ihre eigenes Schicksal. Eine Prinzessin, Ein Leibgardist, ein unehelicher Prinz, ein Diener und eine Dämonenjägerin mit liebe zu Stiefeln. „Kingdoms of Smoke - die Verschwörung von Brigant“ von Sally Green ist der Auftakt einer Fantasytrilogie mit sehr viel Potential!
Sowohl im Cover, als auch im Titel ist der Rauch hervorgehoben verrät, was einer der zentralen Aspekte des Buches ist und verbindet beides miteinander. Dämonenrauch.
Neben „Leid, Schmerz und Tod“, wie es Edyon, einer der fünf Protagonisten, ausgedrückt hat, beinhaltet das Buch dennoch Humor, sodass man sich nicht in der dunklen Seite der Welt verliert. Jeder der fünf Hauptfiguren hat seine eigene Vergangenheit und Zukunft, und trotzdem sind sie alle miteinader verbunden. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, in das Buch und vor allem die Personenkonstellation hineinzufinden. Von Seite zu Seite ist es mir schließlich einfacher gefallen, sie zu verstehen, sodass ich nach den ersten vierzig Seiten keinerlei Probleme mehr hatte, zumal der angenehme Schreibstil es ermöglicht, flüssig zu lesen.
Jeder einzelne Charakter hatte seinen Charme und wirkte authentisch, denn sie besaßen Macken und waren alles andere als perfekte Menschen oder Märchenhelden. Die Ausarbeitung der Protagonisten und der Handlung war schön. Besonders Tash, mit ihrer Liebe zu Stiefeln („Es waren die allerschönsten Stiefel, die sie je ersehen hatte“), ist mir besonderstes Herz gewachsen und verdeutlicht, wie viel Herzblut nicht nur in der Handlung, sondern auch in den Figuren steckt!
Die Handlung selbst war schlüssig und dank der Karte, die im Buch abgedruckt ist, konnte man sich einen guten Überblick der Standorte schaffen. Trotz der fünf verschiedenen Sichten und Orten, an denen es spielt, fügten sich die jeweiligen Schicksale zusammen und es entstand eine spannende Geschichte mit viel Abwechslung. Jedes Kapitel handelt von einem anderen der insgesamt fünf Protagonisten. Zusätzlich steht immer dabei, wo diese sich gerade aufhält, zusammen mit einem kleinen Symbol über dem jeweiligen Namen des Charakters, das, je weiter man das Buch liest, immer mehr Sinn ergibt und den Kern einer jeden Figur in einem Gegenstand darstellt. Einige Stellen sind emotional und voller Brutalität zugleich geschrieben, wie es in der Zeit damals üblich war, dass mir einige Male die Tränen gekommen sind. Im Gegensatz dazu fehlte mir an zwei Stellen die Gefühle. Sowohl von den Figuren selbst, als auch von der Beschreibung. Es kam mir einige Seiten sehr gefühlskalt vor. Vielleicht liegt das an der Zeit, in der die Geschichte spielt, die sich in etwa in unser damaliges Mittelalter einordnen lässt.
Was anfangs an Spannung fehlte, wurde nach und nach aufgebaut. Durch die plötzlichen Sichtwechsel entstanden kleine Cliffhanger, um Neugier zu erwecken. Es erfüllte seinen Zweck. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen, wollte wissen, wie es weiter geht. Der Aufbau ist zu vergleichen mit George R. R. Martins Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“, die in etwa die gleiche Richtung an Genre einschlägt.
Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der gerne in fremde Welten eintaucht, eine nicht allzu große Liebesgeschichte erwartet ,einen Hauch Brutalität aushält und die weiteren Teile lesen will, denn das Buch ist nicht in sich abgeschlossen - keine der fünf Handlungsstränge, sodass man am liebsten gleich weiter lesen will, anstatt sich mit dem Ende verloren und alleine gelassen zu fühlen.
Einige Fragen sind offen geblieben und wurden im Raum ungeklärt stehen gelassen.
Leider muss ich mich,wie so viele andere auch, noch ein wenig gedulden, bis es weiter geht!