Aus Neid und Eifersucht, entstehen die schlimmsten Dinge, über die kaum einer spricht. "V wie Verrat"
Ich bin V wie VincentKLAPPTEXT:
32 Schüler, die wegsehen, und ein Junge, der seine Stimme erhebt.
Milo ist neu an der Schule. Er ist gerade erst mit seiner Familie aus Namibia ins triste Deutschland gezogen und hat fürchterliches ...
KLAPPTEXT:
32 Schüler, die wegsehen, und ein Junge, der seine Stimme erhebt.
Milo ist neu an der Schule. Er ist gerade erst mit seiner Familie aus Namibia ins triste Deutschland gezogen und hat fürchterliches Heimweh. Nur Nike, das beliebteste Mädchen der Klasse ist ein Lichtblick. Milo mag sie. Und Nike mag Milo. Und dafür macht der eifersüchtige und aggressive Max Milo das Leben zur Hölle. Aus Verzweiflung startet Milo den YouTube-Kanal "V wie Vincent". Seine Videos verbreiten sich rasend schnell und ermutigen viele mit einem ähnlichen Schicksal. Doch Milo hat nicht mit dem Erfolg gerechnet...
MEINUNG:
So unschuldig und nichtssagend das Cover aussieht, so viel sagend ist der Inhalt der Geschichte.
Der Schreibstil ist angenehm verständlich, für Kinder ab 12 Jahren. Es verbirgt sich auch eine wichtige Botschaft hinter der Erzählung. Eine Botschaft die jeder irgendwo, irgendwann einmal in seinem Leben erlebt hat und doch jeden dazu veranlasst weg zu schauen.
Der Hauptcharakter Milo sieht das gute im Mensch, das was vielen heutzutage abhanden gekommen ist. Auch wenn ihm noch so viele schlimme Dinge, das Leben erschweren, versucht er doch in jeder Situation das gute zu sehen. Und doch, wird er genau deswegen zum Aussenseiter. Ein Aussenseiter der sich zur Wehr setzt und versucht anderen Mut zu zusprechen, aber auch seinen eigenen Weg wieder zu finden. Der Weg den ihm im Lauf der Geschichte, scheinbar abhanden kommt.
Da zeigt sich das, jeder irgendwo selbst eine Maske auferlegt hat. Da jedoch ohne Hilfe nicht ohne weiteres da raus kommt. In dieser Situation spielt der YouTube Kanal "V wie Vincent" eine große Mutmachende und unterstütztende Bedeutung. Für diejenigen, die irgendwie in welcher Form auch immer ein Opfer sind.....
Jedoch hätte ich mir hier bei den Charakteren Nike und Milo, eigentlich ganz besonders Milo erwartet. Milo glaubt die ganze Zeit so sehr an das Gute im Menschen, aber gleichzeitig verliert er sich selbst in einem tiefen Loch, das es doch in der Situation so unwirklich erscheint. Jeder der mal ein Opfer war von Mobbing, weiß wie es ist alleine zu sein. Mit der Schmerz/Leid, der Trauer und der Hoffnungslosigkeit die einem jeden Tag auferlegt werden. Ich selbst hätte mir zwar auch so eine Seite gewünscht, wo einem Mut und Hoffnung, aber auch die Selbstachtung wieder gegeben wird. Stück für Stück, aber definitiv nicht in einem Atemzug, wo sich von heute auf morgen alles ändert. Genau so wie ich die Situation von Walter zu übertreiben fand. Wie er von einem Video sich von einem zurückgezogenen zum selbstbewussten Jungen verwandelt, war doch sehr überzogen. Da man doch eine gewisse Zeit braucht, um die Mauer einzustürtzen die man über die Jahre erbaut hat....
FAZIT:
Ein wirklich guter Ansatz einer Geschichte. Die über ein Thema spricht, was sich die wenigsten trauen und doch mehr ein offenes Ohr finden sollte. Aber leider, wird heutzutage immer noch, zu viel weg geschaut, wo andere nach Hilfe schreien. Ich bin gerade etwas zwiegespalten der Sternen Vergabe, denn einerseits ist es für Kinder genau auf Augenhöhe geschrieben, um den Dingen ins Auge zu blicken und doch finde ich es zu oberflächlich gehalten, um den Kern der Sache genau auf den Punkt zu bringen. Das einen mehr berührt und bewegt, wenn man es liest. Als wäre man selbst das Opfer und in dem Strudel aus Neid, Eifersucht und Mobbing gefangen....
Daher gibt es meiner Seits, schweren Herzens leider nur 3 von 5 Sterne....
Ich danke NetGalley und Planet! aus Thienemann-Esslinger Verlag für das Inspirierende Rezi-Exemplar. Davon sollte es eindeutig mehrere geben.
AUTOR/IN: Lucinde Hutzenlaub
SEITEN: 288
VERÖFFENTLICHUNG: 15. August 2019
HERAUSGEBER: Planet! aus Thienemann-Esslinger Verlag
ALTER: AB 12 JAHREN