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Veröffentlicht am 12.08.2018

Beängstigendes Stalking, nur das Ende hinterlässt Fragen

Perfect Girlfriend - Du weißt, du liebst mich.
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"Perfect Girlfriend - Du weißt, du liebst mich" ist ein Roman der Autorin Karen Hamilton und erschien 2018 als Paperbackausgabe mit 448 Seiten im blanvalet Verlag der Random House Gruppe.

Der Einstieg ...

"Perfect Girlfriend - Du weißt, du liebst mich" ist ein Roman der Autorin Karen Hamilton und erschien 2018 als Paperbackausgabe mit 448 Seiten im blanvalet Verlag der Random House Gruppe.

Der Einstieg in das Buch war dank des guten Schreibstils der Autorin recht einfach. Die Geschichte ließ sich sehr flüssig lesen und schaffte es, mir an einigen Stellen eine Gänsehaut zu bereiten und eine besondere Art der Spannung zu erzeugen, was mich diesen Roman eher als einen Psychothriller bezeichnen lassen würde.

Erzählt wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Elizabeth Juliette (fast durchgehend nur als Juliette bezeichnet), welche 7 Monate nach der Trennung von Nate versucht ihn für sich zurück zu gewinnen und ihn von sich zu überzeugen die perfekte Wahl zu sein.

In "Perfect Girlfriend" wird der/die Leser/in in die Gedanken einer psychisch kranken Person eingeweiht und nimmt an einem umfangreichen Stalking teil, das keine Grenzen zu kennen scheint. Juliette bewegt sich von Spionage über Hausfriedensbruch bis hin zu größeren Straftaten wie z.B. Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Dabei nimmt sie auch keinerlei Rücksicht auf das Leben anderer und benutzt sie, um ihre eigenen Pläne zu verwirklichen und ihr Ziel - eine glückliche Zukunft mit Nate - zu erreichen.

Ich persönlich fand die Reise in diese Welt beängstigend, konnte mich allerdings gut einfinden und seltsamerweise öfter Verständnis für Juliette als für Nate aufbringen. Er erschien mir oftmals zu teilnahmslos und zu naiv, außerdem hätte ich mir früher und öfter eine starke Gegenwehr gewünscht.

Juliettes Charakter finde ich gut geschaffen. Sie erscheint mir als eine Person, die bereits als Kind Abweisungen ertragen musste. Die dem Alkohol nicht abgeneigte Mutter, die ihrer Tochter die Aufsichtspflicht des jüngeren Bruders mehr oder weniger aufträgt, was durch einen Unfall einen weiteren Bruch in der Beziehung und in Juliettes Psyche hinterlässt.
Nach weiteren Mobbingattacken in der Schule flüchtet sie sich in die Hoffnung einer schicksalhaften Liebe und versucht diese bereits in jungen Jahren an sich zu binden, denn einmal kurz hat ihr eine Person gezeigt wie es ist geliebt zu werden.

Das Ende des Buches hat mich sowohl noch mal richtig geschockt als auch ein wenig enttäuscht zurück gelassen. Ich habe, wie Juliette auch, auf das Klingeln der Beamten vor ihrer Wohnungstür gewartet und mich gefragt, welche Strafe sie am Ende erwarten wird. Doch wer dann wirklich vor der Tür stand und das Buch plötzlich zu Ende war, hat mich mit vielen Fragen zurück gelassen.

Da ich eigentlich die Ich-Perpektive nicht sehr gerne lesen, fand ich sie hier sehr gut gewählt um am Geschehen besser teilhaben zu können und hätte mir sogar gewünscht, dass die Autorin auch mal zwischendurch aus Nates Sicht erzählt hätte, besonders am Ende. Vielleicht sogar als Prolog, um den Weitergang bzw. den Ausgang der Handlung weiter zu beleuchten.

Insgesamt betrachtet hat mir das Buch sehr gut gefallen, da es auch sehr gut in die heutige Zeit passt, da jeder Mensch durch die vielen sozialen Medien immer durchsichtiger und einfacher zu stalken wird. Meiner Meinung nach auf jeden Fall ein lesens- und empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 28.02.2021

Eine emotionale Geschichte, die mich emotional nicht erreicht hat

Nur noch ein einziges Mal
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"Nur noch ein einziges Mal" ist ein Roman von Colleen Hoover und erschien 2017 als Paperback mit 416 Seiten im dtv Verlag.

Der Klappentext des Buches klang serh ansprechend, allerdings habe ich lange ...

"Nur noch ein einziges Mal" ist ein Roman von Colleen Hoover und erschien 2017 als Paperback mit 416 Seiten im dtv Verlag.

Der Klappentext des Buches klang serh ansprechend, allerdings habe ich lange Zeit nach dem dort grob beschriebenen Eifersuchtsdrama gesucht.
Protagonistin Lily und Protagonist Ryle lernen sich zufällig kennen, die Funken zwischen den Beiden sprühen, doch dann verlieren sie sich sehr schnell aus den Augen.
Währenddessen wird das Buch mit Lilys sehr langen und alten Tagebucheinträgen in die Länge gezogen. In diesen Schriftstücken als Briefform wird die Geschichte bzw. die Vergangenheit von Lily und Atlas erzählt, welche mich durch die Art der Erzählung wenig erreicht hat, auch wenn mich manche Szene dennoch bewegt hat.

Natürlich spielen diese Tagebücher im späteren Verlauf noch eine kleine Rolle, weswegen sie sicher bewusst vorher so umfangreich von der Autorin präsentiert wurden.
Ich selbst habe zum derzeitigen Zeitpunkt keine eigenen Erfahrungen oder Erlebnisse aus dem nahen Umfeld mit dem von Colleen Hoover gewähltem Thema, empfand Lily aber stellenweise zu naiv, da Ryle doch von Anfang an sehr aufdrängend und stellenweise beängstigend war. Entsprechend ging mir mancher Fortlauf der Beziehung der beiden Protagonisten zu schnell vorran um es angemessen nachvollziehen zu können und emotional mit ihnen auf ein Level zu kommen.
Der Charakter Atlas erschien mir viel zu sehr am "Spielfeldrand" zu stehen. So findet seine Geschichte hauptsächlich in den Tagebüchern statt, bis er sich kurz als kleines Helferlein neben Lily stellt und schließlich bis zum Ende wieder verschwindet, bevor man diese Person überhaupt situationsunabhänig kennen lernen konnte.

Diese "störenden" Punkte in meinem Empfinden beim Lesen dieses Buches haben die Geschichte für mich dadurch serh getrübt und ich habe nicht das Verhältnis zu den Charakteren aufbauen können wie ich es gerne getan hätte.
Dadurch blieb mein Blick auf das Buch leider sehr objektiv und weniger durch Emotionen gesteuert, sodass ich nur eine BEwertung von 3,5 Sternen geben kann.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2019

Guter zweiter Band, aber nicht besser als Band 1

Scharfschütze
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"Scharfschütze" ist ein Thriller und der zweite Band der Reihe um Kommissar Paul Simon. Geschrieben wurde das Buch von Christian Kärger und erschien 2019 mit 528 Seiten als Taschenbuch im Penguin Verlag ...

"Scharfschütze" ist ein Thriller und der zweite Band der Reihe um Kommissar Paul Simon. Geschrieben wurde das Buch von Christian Kärger und erschien 2019 mit 528 Seiten als Taschenbuch im Penguin Verlag der Random House Gruppe.

Nach Abschluss seines letzten Falles, in den Paul Simon persönlich involviert war, hängte der Ermittler seinen Job an den Nagel und widmete sein Leben der Familie.
Doch dann erschießt ein Scharfschütze 5 , scheinbar willkürlich ausgewählte, Menschen und dem ehemaligen Kommissar bleibt nichts anderes übrig als zu seinem ehemaligen Partner Abel Lockhardt und dessen neuer Partnerin Sandra Kleinert zurück zu kehren um den Täter zu schnappen.

Wie bereits im ersten Band (Dinge, die mir gehören - Christian Kärger) wird auch hier der Fokus auf die Ermittlungen statt auf die Tat gesetzt. Daraus ergibt sich, dass man blutige und gewalttätige Szenen vergeblich sucht. Diese Taktik ist zwar auch durchaus spannend und regt zum Miträtseln an, sorgt aber auch für einen geradlinigen Verlauf ohne starke Höhen, aber eben auch ohne Tiefen.

Seinem Schreibstil ist Christian Kärger treu geblieben. So verwendet er weiterhin einzelne fachspezifische Wörter, bleibt aber ansonsten flüssig und verständlich.
Warum das Buch, trotz der vielen kurzen Kapitel (insgesamt ca. 91) in 9 Teile geteilt wurde hat sich mir nur nicht ganz erklärt, da der nächste Abschnitt nahtlos an den vorherigen anschloss.

Paul Simon tritt als ein sehr dominater Charakter auf, der selbst lieber Befehle erteilt statt welche zu befolgen. Seine beiden großen Lieben heißen "Job" und "Familie", was ihn in vielen Situationen sehr belastet, da er oftmals vor der Wahl steht sich nur für eine entscheiden zu können.

Obwohl ich "Scharfschütze" spannend fand und es nicht aus der Hand legen konnte schneidet es in der Gesamtwertung nicht besser ab als sein Vorgänger. Ich würde sogar noch einen halben Stern abziehen, da ich nach Ende von Band 1 auf einen Twist gehofft habe, der hier aufgegriffen und weitergeführt wird, was aber leider nicht der Fall war. Somit ergeben sich 3,5 Sterne, aber trotzdem eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 05.06.2024

Hat mich nicht ganz überzeugt aber leicht unterhalten

Morden ohne Sorgen - Die schöne Tote von Sanssouci
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"Morden ohne Sorgen - Die schöne Tote von Sanssouci" ist ein Cozy Crime Roman von Andreas K. Buchholz, der 2024 mit 211 Seiten als Ebook im bethrilled Verlag erschien.



Der Einstieg in die Geschichte ...



"Morden ohne Sorgen - Die schöne Tote von Sanssouci" ist ein Cozy Crime Roman von Andreas K. Buchholz, der 2024 mit 211 Seiten als Ebook im bethrilled Verlag erschien.



Der Einstieg in die Geschichte gestaltete sich als recht unkompliziert, allerdings auch wenig spektakulär.

Die Handlung begann sich recht zäh zu entwickeln und konnte auch mit dem immer plumperen Humor irgendwann nicht mehr sonderlich bei mir punkten.



Hauptprotagonist Frederik Loebell wurde mir leider während des ganzen Buches nicht sympathisch, weder in seiner Arbeitsweise noch im Umgang mit Mitmenschen.



Da es sich bei "Morden ohne Sorgen - Die schöne Tote von Sanssouci" um einen Reihenbeginn handen soll hoffe ich, dass sich Folgebände in der Bewertung besser zeigen werden. Bisher ist mein Interesse an Fortsetzungen jedoch nicht geweckt worden.



"Morden ohne Sorgen - Die schöne Tote von Sanssouci" schneidet bei mir mit nur 3 Sternen leider nicht so gut ab wie ich es anhand des Klappentextes erwartet hatte.

Veröffentlicht am 25.01.2024

Gute kurze Unterhaltung

Kiss and Cook in Schottland
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"Kiss & Cook in Schottland" ist ein Roman von Tanja Neise, der 2017 mit 292 Seiten als Taschenbuch im Editionnova Verlag erschien.

Hauptprotagonisten der Geschichte sind Fiona, die in Schottland einen ...

"Kiss & Cook in Schottland" ist ein Roman von Tanja Neise, der 2017 mit 292 Seiten als Taschenbuch im Editionnova Verlag erschien.

Hauptprotagonisten der Geschichte sind Fiona, die in Schottland einen Neuanfang starten möchte, und Adam, der die Abgeschiedenheit des kleinen Dorfes Kinloch Rannoch nach seiner Musikkarriere genießt.

Den Einstieg fannd ich etwas holprig, besonders durch die Sichtwechsel zwischen Fiona und Adam. Doch mit dem ersten Zusammentreffen der Beiden bekam die Geschichte ein bisschen Humor und deutlich mehr an Emotionen.

Nach den Anfangsschwierigkeiten blieb ich an der Handlung hängen, besonders Fionas unklare Vergangenheit bzw. den Anreiz für ihren Neustart machen neugierig.
Einzelne Momente erschienen mir zwar nicht ganz schlüssig und trübten kurzzeitig mal meine Stimmung, störten im allgemeinen aber nicht meinen Lesefluss.


"Kiss & Cook in Schottland" gefiel mir ganz gut als kurze Unterhaltung, hat mich aber nicht sonderlich beeinndruckt. Mir fehlte es ein bisschen an mehr emotionaler Tiefe, daher vergebe ich drei Sterne im guten Mittelfeld.