Was hatte ich mich auf dieses Buch gefreut! Die Story klang fantasiereich und abenteuerlich und die Aufmachung des Buches kann ich selbst jetzt nur als Meisterwerk bezeichnen. Dafür sorgte nicht nur das grandiose Cover, sondern auch das Schlangenmuster, welches man auf den Rändern des Buchblocks finden konnte.
Schon vorab, hatte ich mich dazu entschieden, das Buch mit der lieben Monja von „Bücher aus dem Feenbrunnen“ zu lesen, da wir beide Interesse daran hatten. Somit konnten wir es auch kaum erwarten loszulegen. Der Start in die Geschichte fiel für uns sehr angenehm aus, da wir erst einmal gut in der Welt von Joldur an kamen und die Draufkanter ein wenig besser kennenlernten. Doch leider fiel der glanzvolle Schein viel zu schnell zusammen und wir fanden uns in einer verwirrenden Welt wieder, bei der so manche Handlungen einfach nicht nachvollziehbar waren.
Dies fing damit an, das es im Buch einen Fluch gab, der einfach nicht erklärt wurde. Weder wer ihn aussprach, noch was er eigentlich bewirken sollte wurde wirklich gesagt. Einzig der Hinweis, das sich durch ihn die Bewohner der Welten nicht treffen können, wurde erwähnt. Doch warum können, sie dann problemlos, zwischen ihnen herumlaufen? Das widerspricht sich doch. Mich ärgerte das sehr, da ich sehr mag wenn Flüche in Büchern vorkommen, da sie sehr vielseitig sein können und ihr Aufheben auch etwas komplexer werden kann. Doch hier war leider nicht davon zu finden.
Allgemein widersprach sich das Buch viel zu oft. Seien es Richtungen, Zeiten oder Handlungen. Dauernd fand man sich im Gegenteil wieder, was sehr schnell, für Frustration sorgte. Gerade ab der Mitte ging es uns dann so, dass wir die Geschichte nicht mehr genießen konnten, sondern eigentlich nur noch nach Fehlern suchten. Nicht aus Wut, sondern eher aus Enttäuschung, denn wir hatten so große Hoffnungen in diese Welt gesetzt.
Gerade auf die 3 Welten im Buch hatten wir uns besonders gefreut, klangen sie doch sehr interessant. Doch auch hier schaffte es der Autor nicht seine Ideen in vernünftige Bahnen zu richten. Möchte man nicht, das die eigenen Figuren von Anfang an, im richtigen Licht stehen? Wieso wurden dann wichtige Informationen über die Charaktere zurückgehalten, nur um sie dann, einfach mal zwischendurch zu erwähnen. Tut mir leid, aber ich fand es schon wichtig zu erfahren, das Ximdi und die Dumkanter-Damen 4 Arme haben, welche ihnen helfen an Felswänden zu klettern. Doch diese Informationen, gab es wie so viele nebenbei und an Stellen, wo sie wenig belang hatten. Auch das Zusammenspiel der Völker wirkte nicht sehr ausgewogen. Mal wussten sie etwas voneinander, mal wieder nicht, denn da war ja immer noch der Fluch, der aber immer noch keinen Sinn ergab.
Der Schreibstil, war für mich teils angenehm, teilweise aber auch zu holprig. Ich fühlte sich stellenweise so an, als wäre es in einem Ruck geschrieben worden, was dafür sorgte, das sich Logikfehler eingeschummelt hatten. Für ein Kinder- bzw. Jugendbuch ist das bestimmt angenehme Leseweise, aber für jemanden der eine detailreiche Welt erhofft hatten, eine kleine Enttäuschung. Ich persönlich sehe das Buch auch nicht als All-Age, denn es ist ganz klar für Kinder konzipiert.
Gerade wenn es sich um etwas weitläufigere Welten handelt, bin ich immer sehr happy, wenn Karten dabei sind. In dem Fall fand sich sogar vorne und hinten eine, auch wenn es beide Male dieselbe waren. Um so enttäuschender war es mitzubekommen, das sie überhaupt nicht komplett war. Im letzten Teil des Buches wurde nämlich erwähnt, das die Draufkanter viele verschiedene Völker mit eigenen Namen haben. Wieso wurden diese nicht mit auf die Karte gepackt, wenn man ihnen schon Himmelsrichtungen zuwies?
Ja, diese Rezension ist sehr kritikreich und das tut mir auch leid. Hier spricht wohl einfach der Frust aus mir. Als letztes möchte ich noch erwähnen, das es sich bei dem Buch um den Start einer Buchreihe handelt. Das war nicht so ganz herauszulesen, zeigte sich aber am Ende, da dieses abrupt endete. Allerdings wurde ich, nachdem Ende mit einem Glossar belohnt, welches bei Fantasiebegriffen immer die richtige Wahl ist.
Ja, ich wurde leider enttäuscht, aber das passiert. Ich werde die Reihe zwar nicht weiterlesen, werde aber die weiteren Titel und ihre Rezensionen im Augen behalten, da ich doch wissen möchte, wie sich die Reihe weiter schlägt.
Mein Fazit
Statt einer packenden Geschichte bekam zumindest ich eine etwas verwirrende und teils auch frustrierende Erzählung. Ich konnte mich einfach nicht in die Welt einlesen und die Charaktere als etwas Besonderes empfinden. Schade, denn die Ansätze waren da, nur die Umsetzung wirkte auf mich viel zu wahllos und nicht richtig durchdacht.