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Veröffentlicht am 02.02.2020

Konnte mich nicht ganz überzeugen; aber zum zwischendurch Abschalten ganz gut geeignet

The Lie She Never Told
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Kurz zum Inhalt:
Faith Rochester hat vor knapp 3 Jahren angeblich ihre beste Freundin Emma Bridges nach einem Unfall getötet. Glauben zumindest alle, obwohl deren Leiche nie gefunden wurde. Faith kann ...

Kurz zum Inhalt:
Faith Rochester hat vor knapp 3 Jahren angeblich ihre beste Freundin Emma Bridges nach einem Unfall getötet. Glauben zumindest alle, obwohl deren Leiche nie gefunden wurde. Faith kann sich an nichts erinnern, ist sich aber ganz sicher: sie war es bestimmt nicht.
Als Faith ein paar Monate nach Emmas Verschwinden einen Artikel in der Zeitung sieht, in dem sie auf einem Foto ganz klar Emma erkennen kann, macht sie sich auf den Rückweg in ihre Heimatstadt Grayne Village, obwohl sie sich geschworen hat, nie wieder dorthin zurückzukehren. Doch sie muss herausfinden, was mit Emma geschehen ist.
Emmas Bruder Liam erzählt schreckliche Dinge über sie, denn er hasst Faith. Glaubt sie.
Und sämtliche Einwohner von Grayne Village tuscheln über sie und machen ihr das Leben schwer. Nur Hera Sparks, die bei der Polizei arbeitet, und deren Freundin Annie Peck halten von Anfang an zu Faith und helfen ihr, wo es geht.
Bei ihren Ermittlungen stößt Faith auf viele Geheimnisse und Lügen in Grayne Village. Kann sie das Mysterium um Emmas Verschwinden aufdecken?



Meine Meinung:
"The Lie She Never Told" ist zwar als Jugendbuch eingeordnet; die Protagonisten sind beim eigentlichen Teil der Geschichte - als Faith in ihre Heimatstadt zurückkehrt um zu recherchieren - bereits über 20 Jahre alt.
Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Faith erzählt, somit kann man sich noch tiefer in ihre Gedanken und Empfindungen einfühlen.
Leider sind mir sowohl Schreibstil als auch der Plot oft zu kindisch und naiv. Außerdem ist das Verhalten vieler handelnder Personen unlogisch; v.a. auch das des Täters. Diesen hatte ich zwar nicht gleich von Anfang an als Täter auf dem Schirm, allerdings ist er so auffällig gezeichnet, dass es recht bald klar ist, dass mit diesem etwas nicht stimmt.
Auch das Motiv des Täters ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Klar, dass zurückgewiesene Liebe viele Menschen aggressiv macht und diese sich rächen wollen - aber doch nicht viele Jahre später... Oder bin ich da zu naiv?
Die ersten Seiten der jeweiligen Kapitel haben leider einen verwischten schwarzen Hintergrund mit weißer Schrift, was für mich schwer zu lesen war.
Ansonsten war es leidlich spannend; immer wieder musste man doch mit Faith mitfiebern, und ein rasanter Showdown sowie ein Happy-End runden diesen Jugendthriller ab.


Fazit:
Kann man gut zwischendurch lesen um abzuschalten; aber nur wenn man keinen Tiefgang und keinen authentischen Thriller erwartet. Ich vergebe 3 Sterne.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.01.2020

Auf der Suche nach der Wahrheit mittels Schreiben eines Romans

Der unschuldige Mörder
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Kurz zum Inhalt:
Im Schweden des Jahres 1996 treffen vier Literaturstudenten aufeinander und freunden sich an: Zackarias Levin, Adrian Mollberg, Fredrik Niemi und Betty Johnsson. Durch ihre Dozentin Li ...

Kurz zum Inhalt:
Im Schweden des Jahres 1996 treffen vier Literaturstudenten aufeinander und freunden sich an: Zackarias Levin, Adrian Mollberg, Fredrik Niemi und Betty Johnsson. Durch ihre Dozentin Li Karpe, eine bekannte Schriftstellerin, lernen sie den berühmt-berüchtigten Autor Leo Stark kennen und geraten in seinen Bann.
Doch am 4. Jänner 1997 verschwindet Leo spurlos. Obwohl es keine Leiche gibt und die Spuren dürftig sind, wird Adrian zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt.
2008: Als Zack seinen Job verliert und wieder zu seiner Mutter ziehen muss, beschließt er, ein Buch über den Fall zu schreiben, denn er ist fest der Meinung, dass Adrian unschuldig verurteilt wurde. Mit diesem Buch will er die Wahrheit aufdecken - doch er stößt bei seinen Recherchen bei seinen ehemaligen Mitstudenten auf Widerstand; jeder verbirgt etwas vor ihm. Und dann taucht plötzlich die Leiche von Leo Stark auf...


Meine Meinung:
"Der unschuldige Mörder" ist mehr Roman als Krimi, auch wenn sowohl Cover als auch Klappentext genau das implizieren. Leider übersieht man das Wort "Roman" daher leicht.
Dass dieses Buch kein Krimi ist, merkt man leider auch beim Aufbau des Kriminalfalls und die eher nicht vorhandene Polizei- und Aufklärungsarbeit.
Die ganze Geschichte war für mich leider etwas zäh, allerdings lassen die Zeitsprünge und damit verbundenen Perspektivwechsel doch das Interesse steigern.
Es wird abwechselnd das aktuelle Geschehen im Jahr 2008 und die Rückblenden in die damaligen Geschehnisse in den Jahren 1996 und 1997 - diese als Buchkapitel von Zacks Roman - dargestellt.
Somit kann man die Entwicklungen der einzelnen Personen gut nachvollziehen, da man sie ja sowohl in der Vergangenheit kennenlernt als auch der Gegenwart wieder trifft. Als Leser erfährt man alle Geschehnisse jedoch nur aus Zackarias Sicht.

Toll beschrieben war die Gruppendynamik der Studenten untereinander und mit der Dozentin Li Karpe bzw. der Studierenden mit Leo Stark. Auch wenn ich dieses 'Anhimmeln' und 'Vergöttern' von Leo überhaupt nicht nachvollziehen kann, denn Leo ist exzentrisch, aufbrausend und gewalttätig; irgendwie ein typisches Schriftsteller-Klischee. Warum alle derart von ihm fasziniert sind, kann ich nicht verstehen. Ein düsteres Ambiente liegt über allem.
Doch diese wiederholenden Grübeleien über das Schreiben und wie körperlich kräfteraubend das ist sowie das viele Philosophieren über das Schriftstellertum, war mir zu anstrengend und zäh zu lesen.
Der Fall selbst zieht sich in die Länge, die Geschichte tritt auf der Stelle und nichts geht weiter. Es gibt lange keine Erkenntnisse aus der Leiche, und ob Adrian nun schuldig ist oder nicht, kommt man auch keinen Schritt weiter. Etwas mehr Straffung hätte der ganzen Geschichte wohl gutgetan, da auch Spannung kaum vorhanden ist.

Toll fand ich hingegen, wie sich die Geschehnisse aus der Gegenwart und der Vergangenheit langsam zusammenfügen. Auch wenn jeder irgendetwas verschweigt. Doch das Verhalten einiger der jungen Leute nach einen Vorkommnis kann ich überhaupt nicht nachvollziehen und konnte darüber nur den Kopf schütteln - immerhin waren es - wenn auch junge - erwachsene Menschen...
Eigentlich gibt es auch gar keine tatsächliche Auflösung des Mordfalls - man liest zwar aus Sicht des Täters im letzten Kapitel des Buches-im-Buch, aber das ist ja die schriftstellerische Version aus Sicht von Zack...

Als schönes Zitat kann ich die Aussage von Zack auf S. 421 über die Wahrheit nennen; so realitätsnah und gerade für den Kriminalfall in diesem Buch perfekt passend:
"Ich wusste nicht mehr, was ich glauben sollte. Ich begriff immer weniger. Aber eines verstand ich: Die Wahrheit kann sehr verschieden aussehen, je nachdem, wen man fragt."


Fazit:
Da ich mir aufgrund des Titels, des Covers und des Klappentextes einen anspruchsvollen Krimi erwartet hatte, konnte mir das Buch natürlich leider nicht das liefern, was ich eigentlich gerne gelesen hätte. Trotzdem war es stellenweise spannend und interessant, insgesamt aber zu zäh und langatmig. Daher kann ich nur 3 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2019

Eine rührende Geschichte um drei Generationen von Lindsey-Frauen und ein Bettelarmband

Für immer in deinem Herzen
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Kurz zum Inhalt:
Oma Lolly Lindsey lebt immer noch am Lost Land Lake, wo sie als Attraktion in einem Süßwarenladen arbeitet und zu jeder vollen Stunde ein Lied aus "Hello Dolly" aufführt.
Ihre Tochter ...

Kurz zum Inhalt:
Oma Lolly Lindsey lebt immer noch am Lost Land Lake, wo sie als Attraktion in einem Süßwarenladen arbeitet und zu jeder vollen Stunde ein Lied aus "Hello Dolly" aufführt.
Ihre Tochter Arden und Enkelin Lauren, die sie schon seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen hat, kommen sie für ein Wochenende besuchen, weil sie ihnen einen Brief mit einem Anhänger für ein Bettelarmband geschickt hat - ein Hilferuf? Die beiden bleiben länger als geplant und dies verändert ihre Lebenswege für immer.
Denn Lolly hat beginnende Alzheimer, und sie erzählt Arden und Lauren ihre bzw. die Familiengeschichte anhand der vielen Anhänger an ihrem Bettelarmband, der jeder eine eigene Geschichte erzählt und viele Erinnerungen für Lolly beinhaltet.


Meine Meinung:
"Für immer in deinem Herzen" ist eine rührende Familiengeschichte über das Schicksal von drei Generationen Lindsey-Frauen.
Großmutter Lolly ist sehr sympathisch, denn sie ist offen für alles Neue. Im Gegensatz zu ihrer Tochter Arden, der ihre Mutter immer etwas peinlich war und die am liebsten nicht wahrgenommen werden will.
Doch Lollys Geschichten, die Bedeutungen der Anhänger, Laurens Begeisterung dafür und nicht zuletzt der sympathische Pfleger von Lolly bringen Arden dazu, ihr Leben und ihr Verhalten zu überdenken.

Ich fand die Geschichten zu den einzelnen Anhängern des Bettelarmbandes, das Lolly schon von ihrer an Krebs verstorbenen Mutter bekommen hat, rührend und lebensbejahend, und die Protagonisten, allen voran Arden, machen eine große Entwicklung durch.
Das Fazit der Geschichte lässt sich aus zwei Zitaten herleiten:
"Die Vergangenheit kann man nicht ändern. Aber die Zukunft kann man ändern." und
"Glück ist nicht nur magisch, sondern auch ansteckend."

Die Sprecherin, Eva Gosciejewicz, liest mit einer angenehmen Stimme und leiht den Figuren gerade so leicht abwechselnde Stimmlagen, dass es erkennbar ist aber nicht zu gespielt wirkt.


Fazit:
Emotionale Familiengeschichte dreier Frauen, die schön für zwischendurch zu hören ist.

Veröffentlicht am 23.09.2019

Sehr kurze Geschichte über eine Frau, die plötzlich mutig wird

Nachts an der Seine
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Kurz zum Inhalt:
Nell aus England möchte mit ihrem Freund Pete ein romantisches Wochenende in Paris verbringen, da sie noch nie dort war. Doch Pete versetzt sie, weil er angeblich nicht von der Arbeit ...

Kurz zum Inhalt:
Nell aus England möchte mit ihrem Freund Pete ein romantisches Wochenende in Paris verbringen, da sie noch nie dort war. Doch Pete versetzt sie, weil er angeblich nicht von der Arbeit wegkommt, doch er will nachkommen - und so landet Nell alleine in Paris. Als Pete dann jedoch komplett absagt, überlegt die schüchterne Nell zuerst, so schnell wie möglich wieder heimzufahren. Doch dann lernt sie den fröhlichen Fabien kennen, der ihr Paris bei Nacht zeigt...


Meine Meinung:
Diese Kurzgeschichte von Jojo Moyes erzählt über eine schüchterne, ängstliche Frau, die über sich hinauswächst und plötzlich Dinge tut, von denen sie nie dachte, es jemals zu tun: hren Freund versetzen und mit einem Fremden auf dem Mofa durch die Pariser Nacht rauschen.
Ganz konnte ich das Verhalten von Nell nicht nachvollziehen, denn wenn ich schonmal in Paris bin - auch wenn ich versetzt wurde - dann nutze ich das doch aus, um mir die Sehenswürdigkeiten anzusehen?! Nell hingegen wollte einfach nur nach Hause. Doch der geheimnisvolle Fabien kann sie aus ihrem Schneckenhaus locken, und zeigt ihr dann die nicht so bekannten Seiten von Paris...
Gelesen wird das Hörbuch von Luise Helm, die eine angenehme Sprechstimme hat und mit guter Intonation spricht.


Fazit:
Nette Unterhaltung für Zwischendurch; leider etwas sehr kurz und ohne viel Tiefgang. Ich hätte gerne noch erfahren, wie es Nell nach diesem Wochenende in Paris ergangen ist.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Kurz, bezaubernd, aber ausbaufähig

Zwei Zebras in New York
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Kurz zum Inhalt:
Da dem Direktor des Zoos in Gaza, Mahmoud Barghouti, das Geld für Futter fehlte, sind ausgerechnet die Zebras, die die Hauptattraktion sind, verhungert. Um den Kindern in dieser schrecklichen ...

Kurz zum Inhalt:
Da dem Direktor des Zoos in Gaza, Mahmoud Barghouti, das Geld für Futter fehlte, sind ausgerechnet die Zebras, die die Hauptattraktion sind, verhungert. Um den Kindern in dieser schrecklichen Zeit jedoch Freude zu bereiten und den Menschen Hoffnung zu schenken, hat er kurzerhand zwei Esel mit schwarzen und weißen Streifen bemalet.
Diese "Zebras" werden nun zum Höhepunkt, und der amerikanische Kriegsberichterstatter James ist so begeistert davon, dass er einen Artikel über die Zebras in der New York Times schreibt.
Durch diesen Artikel werden die Leben von Mahmoud in Gaza, der Malerin Mila in New York, der DJ Jana in Berlin, Mathieu in Paris, und auch sein eigenes beeinflusst.


Meine Meinung:
Die Geschichte hat eine gute Grundidee, jedoch hapert es ein bisschen an der Umsetzung. Mir war es teilweise zu sprunghaft zwischen den einzelnen Charakteren; außerdem war mir zu Anfang nicht klar, wie die Schicksale dieser Personen miteinander und auch mit den 'Zebras' zusammenhängen.
Der Titel ist sinnbildlich zu sehen, denn die 'Zebras' sind natürlich nie in New York - im Gegensatz zum Zoodirektor Mahmoud, der sich von James überreden lässt, nach New York zu reisen.
Trotzdem kann man der Erzählung gut folgen, die von Leonard Hohm mit einer sehr angenehmen, ruhigen Stimme und guter Intonation gesprochen wird.
Man lernt James, Mila, Jana und Mahmoud kennen; man erfährt auch ein bisschen über Mathieu; leider nie so sehr ins Detail gehend, dass man sich mit den Protagonisten verbunden fühlt.
Schön ist natürlich, dass Mahmoud in New York mit James' Hilfe Kontakte knüpfen und Geld sammeln kann, sodass bald neue Tiere in seinem Zoo einziehen können.

Das Cover ist natürlich ein Hingucker, schlicht in der Farbgebung, mit der New Yorker Skyline, den Wolken und den beiden Zebras.
Schön war die Aussage am Schluss über die beiden falschen Zebras: "Sie ermuntern uns, die Welt zu verzaubern anstatt sie mit Kriegen zu überziehen."


Fazit:
Ein Buch über Liebe, Frieden und Hoffnung, Freude und der Suche nach dem Glück; jedoch noch ausbaufähig. An manchen Stellen kam es mir so vor, als wäre das Buch nicht ganz fertig. Pluspunkte für die angenehme Sprechstimme. Daher 3 Sterne von mir.