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Veröffentlicht am 24.09.2019

Leider ist der Fantasy-Aspekt ein Teil der Liebesgeschichte - und nicht andersherum.

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Ich wusste auch ohne den Klappentext, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Das Cover ist einfach nur wunderschön, obwohl ich Gesichter darauf eigentlich nicht so gerne mag. Hier jedoch ist es ein ...

Ich wusste auch ohne den Klappentext, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Das Cover ist einfach nur wunderschön, obwohl ich Gesichter darauf eigentlich nicht so gerne mag. Hier jedoch ist es ein absoluter Blickfang, der eine spannende, vielleicht sogar düstere Fantasy-Geschichte andeutet. Leider musste ich während des Lesens feststellen, dass die Geschichte, die dahinter lauert, dem Cover leider ganz und gar nicht gerecht wird.

Das Buch hat sehr stark begonnen. Wir lernen Mailin kennen, die in ihrer Freizeit eine Kampfsportschule besucht und sich für ihre Schwester einsetzt, die im Wachkoma liegt. Während ihre Mutter aus Überforderung schon mit dem Gedanken spielt, ob ein Heim nicht die beste Pflege für Vicky bieten würde, setzt sich Mailin energisch dafür ein, dass sie bei ihnen bleibt. Im Gegensatz zu ihrer Mutter und ihrer Pflegerin hat sie noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass Vicky alles um sich herum mitbekommt und wieder aufwachen wird. Als sie nach einem Streit mit ihrer Mutter die Kampfsportschule aufsucht, geschieht auf einmal etwas Merkwürdiges: Es fühlt sich an, als würde sie zu Staub zerfallen, und plötzlich wacht sie in einer anderen Welt auf: Lyaskye.

Gemeinsam mit Mailin lernt der Leser diese andersartige Welt kennen, begegnet Killerkaninchen und sich bewegenden Bäumen, das volle Fantasy-Feeling kommt auf. Und dann ist da dieser Typ, der mysteriöse Fremde, der sich nicht mit Namen vorstellen möchte, sich aber dazu bequemt, sie zu retten. Er ist der einzige Mensch weit und breit und obwohl er alles andere als vertrauenswürdig aussieht, bittet Mailin ihn, sie nach Rubia zu bringen, damit sie einen Weltenspringer finden kann, der sie zurück in ihre Heimat bringt. Dass das nicht ganz so läuft, wie sie es sich vorstellt, nimmt der Klappentext bereits vorweg. Sie soll Königin werden, aber das ist mit einem nicht unerheblichen Preis verbunden: ihrem Leben.

Die Grundidee, die dem Buch zugrunde liegt, halte ich für originell – ich habe bisher nichts Vergleichbares gelesen. Das Worldbuilding ist facettenreich und interessant, immer wieder kommen neue Aspekte auf, die der Geschichte etwas Besonderes beisteuern. Es hätte ganz großartig werden können, aber leider hapert es an der Umsetzung.

Zu Beginn des Buches war ich noch sehr zuversichtlich, dass ich dieses Buch mögen würde. Es schien, als hätten wir mit Mailin eine starke Protagonistin vor die Nase gesetzt bekommen, die eine rebellische Königin abgeben würde. Mir haben ihre Gedanken und ihre Kommentare gefallen, weil sie mich immer wieder zum Grinsen gebracht haben. Außerdem gefiel es mir, dass sie kämpfen und sich daher anscheinend auch selbst retten kann. So ist es in gewisser Weise auch, aber von Seite zu Seite haben sich die Momente gehäuft, in denen sie furchtbar naiv und kopflos gehandelt und gedacht hat. Ständig schwankt sie zwischen vorschnellem Vertrauen und dicht folgendem Misstrauen. Da habe ich den Draht zu ihr verloren, weil ich manches einfach nicht nachvollziehen konnte.

Ein anderer Aspekt, der mich zu Beginn begeistern konnte, war ihr mysteriöser Begleiter. Ja, ich weiß, klingt nach Klischee – und ist auch eins. Trotzdem fand ich seine trockene, geheimnisvolle Art spannend. Sie hat mich auf die Liebesgeschichte zwischen ihm und Mailin neugierig gemacht. Irgendwann war es aber gerade diese Art, die mich genervt hat. Die ständigen Lügen, die ausweichenden Antworten und die fast schon zwanghafte Geheimniskrämerei waren irgendwann anstrengend. Zwar hat dieses Verhalten seinen Ursprung in seiner Vergangenheit, aber irgendwie … ich weiß nicht. Es war mir zu gewollt, dass er der geheimnisvolle, düstere Fremde ist, der alles und jeden in seinem Umfeld belügt und niemandem seinen echten Namen nennt.

Und trotzdem gab es etwa hundert Seiten im Buch, die mich fast schon enorm gelangweilt haben, weil er nicht dabei war. Da hat sich bei mir langsam der Gedanke festgesetzt, dass die Handlung einfach nicht genug ist, um die Geschichte alleine zu tragen. Es brauchte die Liebesgeschichte, um interessant genug zu sein – und das ist übel, denn ich bevorzuge Bücher, in denen die Romanze ein kleiner, nebenstehender Teil ist, der den Leser mitfiebern lässt und möglichst lange hinausgezögert wird. Das hätte hier für mich nicht funktioniert, denn dafür ist die Handlung zu simpel gestrickt, um durchgehend zu fesseln. Es mag den einen oder anderen Twist geben, aber letztendlich sind auch diese vorhersehbar und es ist ein bisschen nervig, dass die Protagonistin in Gegensatz zu einem selbst noch viele Seiten mehr braucht, um die Situation zu durchschauen.

Nach besagten Seiten ohne den Typen wurde es ein klein wenig besser. Die Lage spitzt sich immer mehr zu, es kommt etwas Bewegung in die Sache und gegen Ende herrscht dann völliges Chaos. Leider ist nicht nur der Inhalt chaotisch, sondern auch die Struktur der Handlung, weshalb ich auf den letzten fünfzig Seiten wohl die meiste Zeit einfach nur verwirrt war. Mailin wechselt so schnell ihr Vorhaben, dass ich nicht folgen konnte, welchem Plan sie jetzt gerade eigentlich nachgeht. Und genauso verhält es sich auch mit den anderen Figuren, irgendwie sind ihre Pläne nicht sonderlich durchdacht, das meiste läuft mit der Hau-drauf-Methode ab – und doch wird dem Ganzen irgendein Sinn und ausgiebige Überlegung unterstellt. Das war ein einziges sinnloses Hin und Her, als hätte sich die Autorin gedacht, wenn sie nur genug Chaos stiftet, dann mogeln sich ihre Figuren da irgendwie durch.

Die Handlung schwankt also zwischen interessant, spannend, langweilig und chaotisch, um letzten Endes irgendwie keinen richtigen Sinn erkennen zu lassen. Die Liebesgeschichte ist der rote Faden, der sich durch das Buch zieht. Von Anfang an unterschwellig präsent, weiß der Leser, wohin sich das entwickeln wird. Noch dazu haben wir die typische Konstellation: ahnungsloses, aber rebellisches Mädchen trifft auf geheimnisvollen, düsteren Fremden, der sie nicht an sich heranlässt – und dann doch irgendwie. Oder auch nicht. Bei ihm weiß man das nicht so genau. Die beiden haben ein paar süße Momente, die aber leider nichts Besonderes sind. Man fiebert zwar mit, aber bedauerlicherweise nicht mit den typischen Schmetterlingen im Bauch.

Ich bin ziemlich planlos, wenn es darum geht, zu mutmaßen, was sich für Band 2 erwarten lässt, denn irgendwie ist alles offen. Es gibt einen Cliffhanger, den ich nicht so richtig verstehe bzw. nicht zu deuten weiß, und der mich deshalb schon ein bisschen neugierig auf die Fortsetzung macht. Gleichzeitig wird eine interessante Ausgangssituation geschaffen – für die Liebesgeschichte. Was alles andere angeht: Keine Ahnung, dafür waren die letzten Seiten einfach zu wirr und undurchsichtig. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Fortsetzung lesen werde, denn trotz des interessanten Worldbuildings konnte mich die Handlung einfach nicht genug packen.

Fazit

Leider wird die Handlung dem wunderschönen Cover und dem interessanten Worldbuilding nicht gerecht. Man hätte mehr daraus machen können. Auf mich wirkte es, als wäre die Handlung um die Liebesgeschichte herum entworfen worden, denn Letztere ist es, die die Geschichte trägt. Schade, ich habe mir mehr erwartet. Cover, Worldbuilding und ein paar spannende Momente lassen mich noch 3 Sterne geben.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Weckt die Reiselust auf Island, enttäuscht aber leider mit Vorhersehbarkeit und klischeebeladener Lovestory.

Faye - Herz aus Licht und Lava
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Klappentext

Seit der Ankunft auf Island geschehen merkwürdige Dinge. Gleich am ersten Abend führt ein Schwarm Glühwürmchen Faye zu einer Lichtung, auf der ein uralter Baum steht. Der Sage nach soll hier ...

Klappentext

Seit der Ankunft auf Island geschehen merkwürdige Dinge. Gleich am ersten Abend führt ein Schwarm Glühwürmchen Faye zu einer Lichtung, auf der ein uralter Baum steht. Der Sage nach soll hier der Eingang zur Elfenwelt sein. Aber vor Jahren wurde das Herz des Baumes gestohlen. Und jetzt stirbt er. Faye beschließt, den Baum zu retten. Keine leichte Aufgabe. Vor allem seitdem ihr der impulsive und jähzornige Aron über den Weg gelaufen ist. Wenn Faye wüsste, auf was für ein Abenteuer sie sich da einlässt …

Meine Meinung

Man könnte sagen, ich bin über „Faye“ gestolpert, da ich es in einer Aktion auf LovelyBooks entdeckt und glücklicherweise auch gewonnen habe. Als dann mit Erscheinen des Buches immer mehr begeisterte Rezensionen eintrudelten, war ich ganz gespannt auf die Geschichte und habe voller Vorfreude zu lesen angefangen. Leider hat es mich nicht so vom Hocker gerissen, wie ich gehofft habe, sodass ich die vielen herausragenden Rezensionen ehrlich gesagt überraschend finde. Für mich persönlich war das Buch leider nicht mehr als gutes Mittelmaß.

Unschuldig daran ist der angenehme, leichte Schreibstil, der den Leser in die magische Welt Islands entführt und stetig wunderschöne Bilder mit fantasievoller Atmosphäre zeichnet. Er hat in mir den Wunsch aufkommen lassen, selbst einmal nach Island zu reisen und mir die Orte anzusehen, die die Autorin hier in so anschauliche Worte kleidet.

Leider erzählt sie jedoch eine sehr klischeehafte Geschichte. Ihre durchaus interessante, aber leider sehr einfach gestrickte Idee mit Licht- und Dunkelelfen und dem Holunderbusch hat sie in eine nur allzu bekannte Schablone eingewoben, sodass das Geschehen schon sehr früh nahezu komplett vorauszusehen war. Bestimmte Geschehnisse bauen leider keine Mysterien auf, sondern legen die Grundidee und die Twists schon zu einem frühen Zeitpunkt für den Leser bloß. Als Faye trotz dieser Offensichtlichkeit (für uns Leser) immer noch im Dunkeln herumgetappt ist und den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen hat, war das für mich etwas nervig. Ich hätte gerne mit ihr gemeinsam herumgerätselt, aber dafür war die Handlung einfach zu durchsichtig.

Irritierend fand ich es auch, dass Faye als 17-Jährige recht schnell die behauptete Existenz von Elfen und Magie angenommen hat. Ich hätte mit Zweifeln gerechnet, die erst dann in Glauben umschlagen, wenn es ein paar Beweise gegeben hätte. Faye braucht diese jedoch nicht. Bei einem jüngeren Mädchen hätte ich dies nachvollziehbar gefunden, hier hat mich das jedoch skeptisch gemacht. Nichtsdestotrotz ist Faye eine sehr sympathische Protagonistin, die zwar gelegentlich etwas naiv, aber auch abenteuerlustig und wissbegierig ist. Ihre Leidenschaft für Pflanzen und ihr einfühlsamer Umgang mit Tieren hat mich schnell für sie eingenommen.

Mit Aron dagegen konnte ich nicht so recht warm werden, weil er so klischeehaft entworfen ist. Er ist der typische mysteriöse, gutaussehende Junge, der stets abweisend reagiert, ständig nervige Stimmungsschwankungen hat und von dem sich unsere Protagonistin laut den Äußerungen anderer lieber fernhalten sollte. Dass hinter seiner düsteren Fassade mehr steckt, als es den Anschein hat, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Sehr gestört hat es mich, dass Fayes Interesse an ihm und ihre späteren Gefühle für ihn irgendwie nur auf seinem guten Aussehen zu gründen scheinen, denn für den Aufbau tiefer Gefühle wurde sich leider nicht genug Zeit genommen. Aufgrund dessen konnte ich dann bei so klischeehaften Äußerungen wie der folgenden nur schicksalsergeben aufseufzen: „Schon als ich dich das erste Mal gesehen habe, ist mir aufgefallen, dass du anders bist. […] Irgendwie habe ich in diesem Moment schon geahnt, dass ich mich mal an dir verbrennen würde.“ (S. 315).

Wegen dieses sehr typischen Aufbaus einer Liebesgeschichte, dem stereotypen männlichen Protagonisten und der einfach gestrickten Story, die sich am Ende fast schon zu reibungslos auflöst, würde ich das Buch eher einem jüngeren Publikum ans Herz lesen, das sich vielleicht auch noch nicht allzu oft in dem Genre bewegt hat. Ansonsten lässt sich durch die Erfahrungen mit anderen Büchern des Genres schon sehr früh erahnen, in welche Richtung uns die Autorin entführt, was der Geschichte leider ihren Zauber nimmt. Positiv ist jedoch, dass die magische Atmosphäre Islands es unabhängig davon vermag, den Leser zu verzaubern und für sich einzunehmen.

Fazit

Die Grundidee ist innovativ, hätte jedoch komplizierter gestrickt werden müssen, um nicht so vorhersehbar zu sein. Aufgrund dessen werden nicht nur in Bezug auf die Handlung, sondern auch auf die Charaktere und die Liebesgeschichte sehr viele Klischees bedient, die das Buch leider mit der breiten Masse an Romantasy-Büchern verschmelzen lassen. Es wäre Potential für mehr da gewesen. Meine Empfehlung geht an jüngere Leser, die mit dieser Geschichte definitiv ihre Freude haben können, wenn sie sich nicht zu stark an andere Bücher erinnert fühlen. Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Großartige Leseprobe, danach leider sehr schwacher Plot, der aus unnötigem Hin und Her besteht.

Perfect Mistake
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Klappentext

Als Adele für die Hochzeit ihres Vaters in ihre Heimatstadt zurückkehrt, weiß sie, dass es kein einfacher Besuch werden wird. Sieben Jahre ist es her, dass sie fortging. Sieben Jahre, seit ...

Klappentext

Als Adele für die Hochzeit ihres Vaters in ihre Heimatstadt zurückkehrt, weiß sie, dass es kein einfacher Besuch werden wird. Sieben Jahre ist es her, dass sie fortging. Sieben Jahre, seit sie den größten Fehler ihres Lebens begangen hat. Nun muss sie dem Mann gegenübertreten, der ihr damals die Welt bedeutet hat. Augenblicklich kommen die Gefühle wieder hoch, noch intensiver und heftiger als zuvor. Doch eine Liebe zwischen ihnen ist unmöglich ... oder?

Meine Meinung

Mit der Bewertung dieses Buches tue ich mich tatsächlich etwas schwer. Nach Lesen der Leseprobe war ich von der Geschichte sofort angefixt und wollte unbedingt weiterlesen. Leider habe ich während des Lesens immer mehr gemerkt, dass es sich nicht so entwickelt, wie ich mir das nach der Leseprobe gewünscht habe. Für mich hat die Autorin eine falsche Richtung eingeschlagen, weshalb mir das Buch letztendlich nur mittelmäßig gut gefallen hat.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ist neben der neugierig machenden Leseprobe das Beste an der Geschichte. Locker und leicht gehalten, gelegentlich durchzogen von amüsanten Dialogen, die gut unterhalten und den Leser auch zum Grinsen bringen.

Neben einem gut zu lesenden Schreibstil braucht ein gutes Buch jedoch auch sympathische Charaktere und einen bestenfalls spannenden, zumindest aber unterhaltsamen Plot. Hier fangen die Probleme an. Nachdem mich Adele in der Leseprobe noch mit ihrem Humor begeistern konnte, war sie später eigentlich kaum der Rede wert. Sie wurde zu einer durchschnittlichen Protagonistin, die man zwar durchaus sympathisch findet, die aber kaum heraussticht und noch dazu immer wieder recht schnell nachgibt. Das hat dem Buch deshalb geschadet, weil sie aufgrund dessen auch nicht den schlechten Eindruck des männlichen Protagonisten ausgleichen konnte: Pete ist in der Gegenwart über vierzig Jahre alt (der Altersunterschied zwischen ihm und Adele ist es, der die Beziehung der beiden - laut Klappentext - so "unmöglich" macht) und verhält sich wie ein 14-Jähriger in der Pubertät. Stimmungsschwankungen und unverständliche Wut stehen bei ihm an der Tagesordnung. Weil sein Alter so rein gar nicht zu seinem unreifen Verhalten gepasst hat, konnte ich nicht mit ihm warm werden. Er war ziemlich anstrengend.

Dazu hat auch der Plot beigetragen: Der Klappentext verrät schon, dass etwas in der Vergangenheit vorgefallen ist, das zwischen Adele und Pete steht und eine Wiederbegegnung problematisch macht. Meiner Meinung nach ist die Autorin hier jedoch völlig falsch an die Geschichte herangegangen, denn das große Mysterium wird schon in der Leseprobe aufgelöst und ist letztendlich kaum der Rede wert. Problematisch ist das, weil Pete eine riesige Sache daraus macht und sogar noch nach sieben Jahren unglaublich nachtragend ist. Aufgrund dessen ist sein Verhalten schwer nachvollziehbar. In meinen Augen schadet es auch Spannung und Handlung, dass dieses Ereignis im Grunde genommen so unbedeutend für den Verlauf der Geschichte ist, denn eigentlich war das ja die Grundidee. Es wurden falsche Erwartungen geweckt – und ich bin aufgrund dessen leider ziemlich enttäuscht. Zudem wird viel zu oft in die Dramenkiste gegriffen, um ein unnötiges Hin und Her heraufzubeschwören und ein Zusammenkommen künstlich hinauszuzögern. Ich finde, man hätte mehr aus der Story herausholen können. Für mich bleibt die Leseprobe das Highlight des Buches.

Fazit

Bricht mit den Erwartungen des Lesers, das stellt sich aber als nachteilig für die Geschichte heraus. Man hätte mehr herausholen können. Da auch die Protagonisten nicht zu überzeugen wissen, sondern im Falle von Pete sogar anstrengen, hat mich das Buch nach der großartigen Leseprobe leider enttäuscht. Schade! Von mir gibt es 3 Sterne wegen Leseprobe und Schreibstil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 26.06.2019

Zwar unfassbar kurz und daher eher unrealistisch, bietet aber süße und amüsante Unterhaltung.

I see you Baby...
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Worum geht es?

Sally verliert ihren Job, weil ihr eine blondes, hochnäsiges Girlie ihren Rucksack gegen den Knöchel wirft und sie zu Fall bringt. Entschädigt wird sie durch den Rucksack - und ein VIP-Ticket ...

Worum geht es?

Sally verliert ihren Job, weil ihr eine blondes, hochnäsiges Girlie ihren Rucksack gegen den Knöchel wirft und sie zu Fall bringt. Entschädigt wird sie durch den Rucksack - und ein VIP-Ticket für Rock Out auf den Namen des Girlies, das zufällig den gleichen Vornamen hat wie sie.
Keith freut sich schon lange auf Rock Out - wird aber am Bahnhof von seinen Freunden hängen lassen und macht sich alleine auf den Weg. Kurz bevor er auf dem Festival-Gelände ankommt, wird er von einer Reisetasche außer Gefecht gesetzt - und erhält als Entschädigung ein VIP-Ticket auf den Namen des Gitarristen seiner Lieblingsband, der zufälligerweise seinem eigenen Namen ähnelt.
Beide begegnen sich in der VIP-Lounge. Verstehen sich. Nähern sich an. Aber was passiert, wenn herauskommt, dass sie sich jeweils unter falscher Identität hineingeschmuggelt haben?

Meine Meinung

Ich habe das Buch innerhalb einer Stunde gelesen, weil es a) nur knapp 100 Seiten hat und b) in einer recht großen Schrift geschrieben ist. Neugierig gemacht haben mich Cover und Klappentext, wobei ich sehr gespannt darauf war, wie auf einer so geringen Seitenzahl eine Liebesgeschichte zustande kommen sollte. Nun, es ging, aber natürlich darf man keine großen Gefühle, lange Aussprachen zum Kennenlernen und eine realistische Entwicklung erwarten. Wer von Anfang an seine Erwartungen in Bezug darauf herunterschraubt, der kann sich entspannt zurücklehnen und von dieser amüsanten Geschichte berieseln lassen.

Der Fokus liegt tatsächlich mehr auf dem Drumherum: Wie kommt es überhaupt zu Sally und Keiths Kennenlernen? Was passiert bei Sally, was bei Keith, damit sie die VIP-Tickets erhalten? Hier bekommen wir einen ganz knappen Eindruck von den Lebensumständen der beiden, der aber über wenige Randinformationen nicht hinausgeht. Ihr jeweiliger Weg zum Konzert ist witzig gestaltet und mit einigen unrealistischen, aber amüsanten Zufällen bestückt, die den Leser gut unterhalten. Die Zielgruppe ist jedoch eindeutig jünger angelegt - für ältere Leser gibt es zwangsläufig einige Punkte, die man eher milde belächelt: Beispielsweise die zufälligen Namensähnlichkeiten, die schnelle Annäherung oder das Verkleiden am Ende.

Die Liebesgeschichte ist eher ein süßer Nebenaspekt, obwohl sie es natürlich ist, auf die der Leser wartet. Sie ist weder innovativ noch in ihrer Schnelligkeit realistisch (man fühlt sich ein bisschen, als würde die Vorspultaste gedrückt werden), aber sie ist süß und amüsant. Sallys Gedanken über Keith und Keiths Gedanken über Sally bringen den Leser zum Lächeln und zum Grinsen. Ihre Begegnung, ihr Kennenlernen und ihre Annäherungen wirken aber eher nicht wie die große Liebe (obwohl sie sich beide ein gutes Gefühl vermitteln), sondern mehr wie eine lockere Romanze. Für zwischendurch eine sehr unterhaltsame Lektüre.

Fazit

Ein kurzer Romance-Snack für zwischendurch, der nicht unbedingt von der großen Liebe erzählt, aber süß und amüsant die Annäherung von zwei sehr unterschiedlichen Jugendlichen schildert. Ich fühlte mich gut unterhalten. 3 Sterne!

Veröffentlicht am 04.03.2019

Unterhaltsame, wenn auch vorhersehbare Liebesgeschichte - in zweierlei Hinsicht nervenaufreibend.

Manche Tage muss man einfach zuckern
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Klappentext

Dauersingle Sarah hat die fixe Idee, dass die große Liebe auf der Internetseite »Missed Connections« auf sie wartet. Die Plattform richtet sich an all diejenigen, die ihren Traumpartner schon ...

Klappentext

Dauersingle Sarah hat die fixe Idee, dass die große Liebe auf der Internetseite »Missed Connections« auf sie wartet. Die Plattform richtet sich an all diejenigen, die ihren Traumpartner schon auf den Straßen von New York gesehen haben, aber nicht mutig genug waren, ihn anzusprechen. Doch Sarahs Mr. Right hat sie wohl noch nicht entdeckt, und so fängt sie eine Affäre mit Jack an, dem attraktiven Bruder ihres Mitbewohners. Er schafft es, ein wenig unverbindlichen Spaß in ihr Leben zu bringen. Doch dann taucht ein anonymer Verehrer auf »Missed Connections« auf …



Meine Meinung

Ich habe mir von „Manche Tage muss man einfach zuckern“ eine lockerleichte Liebesgeschichte für zwischendurch versprochen, da Cover und Klappentext das andeuten. Auf der einen Seite war die Einschätzung völlig richtig, auf der anderen Seite hätte ich nicht mehr daneben liegen können.

Wie komme ich zu diesem merkwürdigen Urteil? Es gibt zwei verschiedene Handlungsstränge. Auf der einen Seite haben wir Sarahs Liebesleben, ihren Zwiespalt zwischen ihrer Online-Bekanntschaft und ihrer Affäre Jack, die beide eine Beziehung mit ihr möchten. Während Jack mit ihr auf körperlicher Ebene harmoniert, kann sie sich mit ihrer Online-Bekanntschaft über ihre stressigen Arbeitstage unterhalten. Wo wir dann auch schon bei Handlungsstrang Nummer 2 sind: Sarah auf der Arbeit. Sie hat einen Job in einer Esoterik-Massage-Praxis voller „Hippies“ und es vergeht kein Tag, an dem sie sich nicht über besagte „Hippies“ aufregen muss. Und das gilt auch für uns Leser, denn es ist wirklich unglaublich, wie die Autorin diese entworfen hat. Sie schafft es wirklich in jeder Unterhaltung zwischen Sarah und ihren Kollegen (vor allem Phyllis und Fern) einen unglaublichen Hass auf Letztere zu schüren. Und damit übertreibe ich nicht. Man wird richtig wütend bei so viel Engstirnigkeit, Narzissmus, Respektlosigkeit, Scheinheiligkeit und und und … ich könnte das noch ewig so fortsetzen. Und dabei habe ich nicht einmal das Gefühl, dass die Autorin bei der Gestaltung übertrieben und das alles überdramatisiert hätte – ich glaube schon, dass es solche Menschen gibt. Umso stressiger ist es, den Auseinandersetzungen der armen Sarah mit diesen Menschen beizuwohnen. Und obwohl man sich total aufregt, fast durchgängig, ist es doch irgendwie ein Aspekt, der mich bei Laune gehalten hat. Anfangs fand ich diesen Handlungsstrang noch recht langweilig, aber je mehr sich diese "Hippies" danebenbenommen haben, desto spannender wurde es. Weil man auch nie wusste, was als Nächstes kommt. Und es kam IMMER etwas.

Der andere Handlungsstrang um Sarahs Liebesleben, der natürlich eigentlich im Mittelpunkt steht, ist dagegen fast schon ärgerlich vorhersehbar. Ich weiß nicht, ob man mir das als Spoilern auslegen kann, aber … eigentlich ist klar, wer die Online-Bekanntschaft ist, oder? Hier lässt sich doch niemand etwas vormachen. Von Sarah einmal abgesehen, denn: Sie hat wirklich ein Brett vor dem Kopf, obwohl es so unglaublich offensichtlich ist. Vielleicht hat sie sich auf ihren Verdacht etwas festgefahren und sieht deshalb den Wald vor lauter Bäumen nicht, aber ab einem gewissen Zeitpunkt habe ich über ihre Unwissenheit nur noch die Augen verdrehen können. Das wurde mir etwas zu künstlich hinausgezögert, weshalb es dann auch einen Punkt gab, an dem mir Sarahs ständige Gedanken über die zu treffende Entscheidung zwischen den beiden Männern in ihrem Leben lästig wurden und ich einfach nur noch das Ende herbeigesehnt habe.

Im Grunde genommen regt man sich über das Buch die meiste Zeit auf – einerseits über die Antagonisten, andererseits über die Protagonistin – und das, obwohl der Titel eigentlich so zuckersüß und leicht klingt. Ich war die meiste Zeit nur aufgewühlt und konnte mich beim Lesen nicht unbedingt entspannen – was einerseits gut (weil spannend!) und andererseits nicht so gut (weil nervig!) ist.

Deshalb fällt meine Empfehlung nun auch zwiespältig aus: Wer eine entspannende, leichte Wohlfühllektüre mit einer originellen süßen Liebesgeschichte lesen möchte, der ist hier falsch. Die Liebesgeschichte ist recht unspektakulär und nichts, was man nicht schon einmal ähnlich gelesen hätte.

Wer sich aber mal so richtig über ein paar nervige Menschen (auf irgendwie amüsante Weise) ärgern und sich nebenbei von einer vorhersehbaren, aber durchaus prickelnden, süßen und (bis zu einem gewissen Punkt) unterhaltsamen Liebesgeschichte berieseln lassen möchte, der ist hier mehr als richtig. Innere Unruhe ist aber garantiert.


Fazit

Mir hat der Handlungsstrang auf Sarahs Arbeitsplatz zwischenzeitlich leider mehr Spaß gemacht als die Liebesgeschichte selbst. Mit ein paar Kürzungen hier und da hätte ich die Liebesgeschichte für das Lesen zwischendurch aber nahezu perfekt gefunden – man darf nur nicht allzu viel Tiefgang und auch keine Überraschungen erwarten. Ich vergebe durchschnittliche 3 Sterne.