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Veröffentlicht am 17.11.2016

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Hirngespenster
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Ein Unfall, der ihr Leben verändert.

Während Silvie vor der Entscheidung für ihren Liebhaber Jens und gegen ihren Mann Johannes steht, kämpft ihre Schwester Anna um ihren Verstand. Nur mit Pillen schafft ...

Ein Unfall, der ihr Leben verändert.

Während Silvie vor der Entscheidung für ihren Liebhaber Jens und gegen ihren Mann Johannes steht, kämpft ihre Schwester Anna um ihren Verstand. Nur mit Pillen schafft sie es, den Alltag mit ihren drei Kindern einigermaßen zu überstehen. Silvie ist hin- und her gerissen: Soll sie Anna beistehen oder sich um ihr eigenes Glück kümmern? Das Schicksal kommt ihr zuvor und reißt sie mitten aus dem Leben. Als sie zu sich kommt, ist nichts mehr, wie es war. Warum kümmert sich Sabina, die Jugendliebe ihres Mannes Johannes, so liebevoll um sie? Warum kommen ihre Schwester Anna oder ihre Eltern niemals zu Besuch? Ist Anna etwa tot? Oder im Gefängnis? Und was ist aus Jens geworden?

Silvie und Anna sind als Kinder unzertrennlich, vor allem Silvie sieht zu ihrer älteren Schwester auf. Als Anna an Leukämie erkrankt leidet ihr Verhältnis zunehmend und als erwachsene Frauen haben sie sich nur noch wenig zu sagen.

Anna lebt mit ihrer Familie in einem Vorort von Frankfurt und Silvie in Frankfurt Mitte. Beide haben gänzlich unterschiedliche Vorstellungen von einem erfüllten Leben und beide verirren sich in den Fallen des Alltags und drohen daran zu zerbrechen.

Ivonne Keller hat einen rasanten Frauenroman geschaffen, der einen sehr starken Sog auf die LeserInnen ausübt. Sie schafft es über das gesamte Buch hinweg einen Spannungsbogen aufzubauen und diesen dann aufrecht zu erhalten.

Die Charaktere bleiben leider ein wenig in ihrer Ausgestaltung zurück, die LeserInnen erfahren was sie tun und wie sie es tun. Die Beweggründe für ihr Handeln und vor allem Hintergründe und auslösende Momente fehlen aber vermehrt.

Zum einen habe ich mir oft einen anderen Blickwinkel auf die Geschichte gewünscht, zum anderen wurden manche Situationen wiederholt geschildert, während andere, die zum Fortgang der Geschichte notwendig waren nur am Rande erwähnt.

Manche Auflösungen der Geschichte waren für meine Begriffe recht einfach gestrickt, da hätte ich mir mehr „Warum?“ gewünscht. Die angerissenen Themen in dem Buch waren für meine Begriffe zu ernst um mit einem „Augenzwinkern“ aufgegriffen zu werden und vor allem die Entwicklung von Anna hätte ich mir ausformuliert gewünscht.

Für meine Begriffe bleiben am Ende zu viele Fragen offen oder werden nur an der Oberfläche beantwortet und das war für mein Verständnis leider unbefriedigend.

Ivonne Keller hat allerdings eine große Leistung vollbracht, ihr Buch wurde zunächst frei auf der Plattform neobooks veröffentlicht und schließlich als eBook verlegt und das verdient. Denn schreiben kann Frau Keller. Faszinierend war der Spannungsbogen, der sich über das gesamte Werk zieht und das Weglegen des Buches beinahe unmöglich machte.

Ein Buch, das viele bewegen und berühren wird, meine Geschichte war es leider nicht.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Passabel

Die Lazarus-Formel
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Eve ist eine herausragende Wissenschaftlerin. Als Medizinerin hat sie es sich zur Aufgabe gemacht ein Heilmittel gegen Krebs zu finden. Dazu erforscht sie die Wirkungsweise der Zellteilung bei Eiben, einer ...

Eve ist eine herausragende Wissenschaftlerin. Als Medizinerin hat sie es sich zur Aufgabe gemacht ein Heilmittel gegen Krebs zu finden. Dazu erforscht sie die Wirkungsweise der Zellteilung bei Eiben, einer der langlebigsten Pflanzen der Erde. Wie als Nebeneffekt erkennt sie, dass die Eibe in der Lage ist, Giftstoffe auszuscheiden und somit ihr eigenes Sterben verhindert.

Sofort macht sie sich daran, weiter zu forschen um dieses Phänomen auf den Menschen zu übertragen und somit nicht nur Krebs zu heilen sondern vielmehr die Sterblichkeit an sich zu vereiteln.

Sie ahnt nicht, dass sie bereits seit Beginn ihrer Forschungen überwacht wird. Als sie der Lösung ganz nahe ist, tritt sie eine Kette von Ereignissen los und muss bald um ihr nacktes Überleben fürchten.

Ivo Pala legt mit „Die Lazarus-Formel“ einen Mystery-Thriller vor, der spannend und packend geschrieben ist. Leider fehlt den Charakteren ein wenig der „Pala-Lebenshauch“, den ich von seinen späteren Werken gewohnt bin. Die Hintergründe der Protagonisten bleiben ungeklärt und die Handlungsweisen wirken ab und an konstruiert um die Geschichte voran zu treiben.

Positiv hebt sich die mystische Rahmenhandlung der Geschichte hervor, die dem Roman einen geheimnisvollen Touch gibt und die LeserInnen in eine Welt voller Rätsel und versteckter Hinweise entführt.

Auch Palas’ Vorliebe für verschiedene Waffen und actionreiche Kampfszenen macht das Lesen zu einem Erlebnis. LeserInnen, die, so wie ich, dieses Faible teilen werden daran auf jeden Fall ihre Freude haben.

Das Ende ist offen gehalten und lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

Insgesamt ein Buch das gut unterhält aber bei genauerer Betrachtung leider einige Schwächen vor allem bei der Charaktergestaltung aufweist.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Kurzweilig

Die zehnte Gabe
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Julia Lovat ist Mitte 30 und in ihrem Leben hat sich wenig so entwickelt, wie sie es sich ursprünglich gewünscht hat. Sie lebt seit Jahren in einem Verhältnis mit dem Mann einer engen Freundin, der nicht ...

Julia Lovat ist Mitte 30 und in ihrem Leben hat sich wenig so entwickelt, wie sie es sich ursprünglich gewünscht hat. Sie lebt seit Jahren in einem Verhältnis mit dem Mann einer engen Freundin, der nicht die Absicht hat seine Frau für Julia zu verlassen. Im Gegenteil, eines Abends schenkt er ihr ein antiquarisches Buch und eröffnet ihr zugleich, dass er seiner Ehe noch eine Chance geben will.

„Der Stolz der Stickerin“, ein Buch mit Stickvorlagen entpuppt sich bald als das geheime Tagebuch von Catherine Anne, einer Kammerzofe im Cornwall des 17. Jahrhunderts und bevor Julia es sich versieht ist sie selbst gefangen in der Geschichte einer längst verstorbenen Frau.

Jane Johnson beleuchtet in ihrem Roman ein wenig bekanntes Kapitel der englischen Geschichte und verknüpft dabei die Schicksalsstränge zweier Frauen, die in zwei völlig unterschiedlichen zeitlichen Epochen leben. Trotz der offensichtlichen Unvereinbarkeit der Lebenswege von Julia und Catherine, webt sie geschickt über verschiedene Eigenschaften und Vorlieben, Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten und transportiert dadurch eine Verbundenheit, die Julia Lovat für Anne Catherine zu hegen beginnt.

Insgesamt wirkt der 2010 erschienene Roman ein wenig wie in den 90ern stecken geblieben. Einige Wendungen, die sehr stark an die New Age Bewegung erinnern, sind schwer nach zu empfinden und die vermehrt dargestellte Übermacht des Schicksals birgt die Gefahr der Unglaubwürdigkeit der Geschichte.

Das Buch lebt von der liebevollen Ausgestaltung der Charaktere, die den LeserInnen auf fast 500 Seiten ans Herz wachsen.

Eine kurzweilige Unterhaltung für ein paar entspannte Stunden.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Der Abschluss

Smaragdgrün
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„Lass uns Freunde bleiben.“ – dieser Spruch war wirklich das Allerletzte. (S. 73)

Gwendolyn ist dahinter gekommen, dass Gideon ihr seine Gefühle lediglich vorgespielt hat und dementsprechend schwierig ...

„Lass uns Freunde bleiben.“ – dieser Spruch war wirklich das Allerletzte. (S. 73)

Gwendolyn ist dahinter gekommen, dass Gideon ihr seine Gefühle lediglich vorgespielt hat und dementsprechend schwierig wird es für beide weiterhin gemeinsam auf Zeitreisen-Missionen zu gehen.

Ohnehin wird es für Gwendolyn immer mühsamer die Vorgaben der Wächter zu erfüllen, hinterfragt sie einfach immer mehr die wahren Motive des Grafen von St. Germain und beginnt an dessen selbstlosen Beweggründen zu zweifeln.

Mit Hilfe ihres Großvaters in der Vergangenheit versucht Gwendolyn mehr über die Hintergründe herauszufinden, aber ihre heimlichen Recherchen bleiben nicht lange unentdeckt.

Der abschließende Teil ist wie die beiden Vorgänger leicht und flüssig zu lesen und entführt rasch in die Welt von Gwendolyn und Gideon nach London. Alte Bekannte tauchen wieder auf, wie etwa der Wasserspeier Xemerius oder der Hausgeist James. Überhaupt ist beim Charakterdesign der Autorin kaum etwas vor zu werfen. Zwei liebenswerte, sympathische Protagonisten sowie ein abgestimmtes Chor an Nebencharakteren lassen ganz in die Edelsteintrilogie eintauchen.

Xemerius, der kopfüber von der Empore baumelte, räusperte sich. „Es war einmal ein kleines Schaf, das glotzte treu und brav…“ (S. 380)

Im dritten Band kommt es nun zum Showdown und lang gehütete Geheimnisse werden gelüftet. Leider bleiben manche Auflösungen blass und farblos. Das Ende überrascht wenig aber rundet die sehr schöne, stimmungsvolle Geschichte ab.

Abschließend kann ich zur Trilogie sagen, dass sie für ein locker leichtes Lesevergnügen gut geeignet ist. Die Aufteilung in drei Bücher wäre nicht unbedingt notwendig gewesen, gibt es doch zwischen den Büchern nicht wirklich Cliffhanger oder abgeschlossene Handlungsstränge.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Mittelmäßiger 2er Band

Zeitenzauber - Die goldene Brücke
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Als ich ihn anschaute, klopfte mein Herz prompt schneller. Ich hatte ihn so vermisst! Liebe Güte, mit dem Bart sah er wirklich sehr gut aus, das hatte ich mir vorher überhaupt nicht vorstellen können! ...

Als ich ihn anschaute, klopfte mein Herz prompt schneller. Ich hatte ihn so vermisst! Liebe Güte, mit dem Bart sah er wirklich sehr gut aus, das hatte ich mir vorher überhaupt nicht vorstellen können! (S.81)

Anna und Sebastiano sind seit ihrem ersten Abenteuer in Venedig so gut wie unzertrennlich. Bereits seit mehr als einem Jahr absolvieren sie gemeinsame Missionen in der Vergangenheit und ihre Liebe dauert nach wie vor an. Beide pendeln zwischen Frankfurt und Venedig um sich regelmäßig zu sehen.

Doch bei einer Mission geht etwas schief und Sebastiano bleibt in Paris 1625 stecken. Anna macht sich sofort zu seiner Rettung auf, doch so einfach wie sie sich das vorgestellt hat, wird die Rettungsmission nicht.

Der zweite Teil der Zeitenzauber-Reihe besticht auf den ersten Blick wieder mit der besonders liebevollen Gestaltung des Buches und seinen Illustrationen. Auch inhaltlich setzt das Buch dort fort, wo „Die magische Gondel“ aufhörte.

Die LeserInnen begleiten Anna und Sebastiano erneut in die Vergangenheit und erkennen bald, dass Paris 1625 kein ungefährliches Pflaster darstellt. Eva Völler zeichnet ihre Charaktere mit viel Liebe zum Detail und hält an deren Charaktereigenschaften fest. Damit gelingt es ihr ganz leicht, dass die LeserInnen sich bald wieder mit Anna und Sebastiano verbunden fühlen.

Leider hat sich vor allem der Charakter von Anna seit dem ersten Buch kaum weiterentwickelt. Zwar ist sie regelmäßig auf Zeitreisen, aber noch immer geht sie äußerst naiv vor. Auch aus den Ereignissen, die sie im aktuellen Buch erlebt zieht sie keine Schlüsse oder versucht daraus zu lernen. Anna bleibt leichtgläubig und unbedarft in ihren Taten und Gedanken.

Auch die Gegenwart bietet Anna wenig Herausforderungen. Die Eltern interessieren sich für ihre Tochter, die mitten im Abitur steckt, nur peripher und haben auch nichts gegen kurzfristige Trips von Anna nach Paris oder Venedig. Auch finanziell sind schnell gebuchte Flüge kein Problem, das wirkt ein wenig unglaubwürdig und stört den Lesefluss.

Insgesamt eine schöne und vor allem romantische Fortsetzung der Geschichte rund um Anna und Sebastiano, der allerdings etwas weniger Romantik durchaus gut getan hätte.