Handlung
Es ist das Jahr 1889, kurz vor der Pariser Weltausstellung. Séverin ist ein wohlhabender Hotelier, der es sich zur Aufgabe gemacht hat dem Orden die Artefakte zu stehlen und diese an Museen und Vereinigungen zurück zu geben. Auf seinen Missionen wird er von einer Gruppe aus unterschiedlichen Charakteren unterstützt.
Jeder von ihnen ist aus einem anderen Grund bei Séverin untergekommen und doch bilden sie zusammen ein unschlagbares Team. Mit Witz, Scharfsinn, Magie und einer Prise Wahnsinn spüren sie Hinweise auf und gehen dem Rätsel um das Horus-Auge auf den Grund.
Doch jeder der Freunde scheint ein anderes Ziel mit diesem Abenteuer zu verfolgen ...
Was für ein Abenteuer!
Ich wusste ja von vornherein, dass es mich in ein Abenteuer verschlagen wird, aber ich war doch überrascht von dem Umfang dieser Welt, dem Wirken und Funktionieren der Magie und dem Nachjagen von Hinweisen.
Es gibt hier Action, Prunk, Verkleiden, Einschleichen, Schauspiel, Geheimnisse und Verwirrungen.
Mitreißend und spannend
Mich hat die Geschichte mitgerissen und eingenommen. Ich bin relativ schnell in der Welt versunken, auch wenn ich anfangs nicht zu viel nachdenken durfte, da erst nach und nach erklärt wird wie die Magie in der Welt funktioniert, wie die Charaktere zueinander stehen und was genau ihr Ziel ist.
Ich fand es jedoch durchweg spannend, auch wenn ich nicht gleich alles auf Anhieb verstanden habe, so wurden mir die Geschehnisse schmackhaft gemacht.
Geheimnisvolle Welt
Mir hat das Zusammenspiel zwischen Rätsel, Fantasy, Mythologie und Historie sehr gefallen. Die Welt ist toll ausgearbeitet, faszinierend und voller Mysterien. Manche haben schon angemerkt, dass es etwas von Indiana Jones hat. Das kann ich in Teilen bestätigen, wenngleich ich finde, dass bei der Geschichte viel Wert auf die Rätsel und die Charaktere gelegt wird und nicht nur auf die Action.
Mein Highlight: die großartigen Charaktere
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von vier der Charaktere geschrieben. Hauptsächlich bewegen wir uns aber mit Séverin durch die Handlung. Der Wechsel hat mir gut gefallen, weil ich so einen Überblick über alle bekommen und viel über Séverin und seine Hintergründe erfahren habe. Seine Vorgeschichte ist geschickt mit eingewoben und hat mir immer wieder gezeigt, warum er für sein Erbe kämpft. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass es mir zu verworren war, sondern eher, dass ich dadurch die Personen besser kennenlernen konnte und die Geheimnisse erfahren habe, die jeder für sich behalten wollte.
Was ich aber eigentlich sagen will: Ich bin beeindruckt! Jeder aus dem Team hat besondere Stärken, sei es die Magie, das Schauspiel, die Kunst der Verführung, die Verbundenheit zur Natur, den Verstand oder den Charme. Es ist so spannend zu verfolgen, wie sich alle ergänzen und wenn sie zusammenarbeiten ist es nicht nur voller Humor, sondern auch Freundschaft und Liebe. Sie passen aufeinander auf, beschützen sich und kämpfen Seite an Seite.
Schreibstil
Ich muss sagen, dass ich den Schreibstil sehr ungewöhnlich fand. Er war ganz anders. Ein bisschen mystisch, rätselhaft und bildhaft. Es passte zur Geschichte und obwohl ich erst ein Kapitel brauchte, um mich daran zu gewöhnen, habe ich ihn als sehr angenehm empfunden. Gerade die Dialoge bringen richtig Fahrt in die Handlung, sie sind humorvoll, spritzig und manchmal hitzig.
Der Autorin ist eine gute Mischung aus ernsten Gesprächen, dem zusammen Rätseln, Diskussionen und witzigen Bemerkungen gelungen.
Lust auf eine Fortsetzung?
Und wie! Mit dem Ende des Buches habe ich so gar nicht gerechnet. Deswegen freue mich schon, wenn der nächste Teil erscheint. Man könnte sagen, dass mich die Abenteuerlust gepackt hat!
Fazit: Roshani Chokshi ist eine abwechslungsreiche, spannende und rätselhafte Geschichte gelungen, die ich verschlungen habe. Ich habe mitgefiebert, gelacht, gebangt und die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen. Die humorvollen Dialoge, das Zusammenspiel der Charaktere und der ungewöhnliche Schreibstil machen diese Geschichte zu etwas Besonderem.
Wer auf Rätsel, Fantasy, Magie und Historie steht, dem könnte »Die goldenen Wölfe« genauso gut gefallen wie mir.