Cover-Bild Allmen und der Koi
Band 6 der Reihe "Allmen"
(5)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 25.09.2019
  • ISBN: 9783257070750
Martin Suter

Allmen und der Koi

Eine Einladung von »Unbekannt« lockt Allmen nach Ibiza auf ein exklusives Anwesen. Die Detektei Allmen International erhält den Auftrag, den verschwundenen Koi »Boy«, fast eine Million wert, ausfindig zu machen. Allmen und seine Crew finden diskreten Zutritt zur abgeschirmten Welt der Insel-High-Society und bekommen Einblick in eine kuriose Sammelleidenschaft.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2019

Allmen sucht Boy auf Ibiza

0

"Allmen und der Koi" von Martin Suter (Rezension)
oder "Allmen sucht Boy auf Ibiza"
Zuerst einmal: Nein! Johann Friedrich von Allmen bleibt auch im sechsten Band der Reihe „Allmen und der Koi“ seinem Jagdschema ...

"Allmen und der Koi" von Martin Suter (Rezension)
oder "Allmen sucht Boy auf Ibiza"
Zuerst einmal: Nein! Johann Friedrich von Allmen bleibt auch im sechsten Band der Reihe „Allmen und der Koi“ seinem Jagdschema treu. Seine Leidenschaft gehört immer noch den Frauen, die das besondere „Etwas“ haben.

Aber, es stimmt tatsächlich: Allmen ermittelt in Ibiza und er sucht „Boy“. Dieser „Boy“ gehört einer Dame, die das besagte „Etwas“ hat und ist ein Fisch. Aber nicht einfach irgendein Fisch. Nein er ist ein edler und sehr wertvoller Koi, der seiner Besitzerin gestohlen wurde. Wie ermittelt man nach einem Koi? Hinterlässt ein Koi Spuren?

Die Hauptpersonen sind auch diesmal Allmen und Carlos. Das Trio, bestehend aus Johann Friedrich von Allmen, kurz Don John. Carlos und Maria, zaubert mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen. Allmen ein überzeugter Aristokrat, ohne wirkliche aristokratische Abstammung, rinnt das Geld durch die Finger. Er ist ein Mann, der die Frauen liebt und sich ohne Krawatte nackt fühlt. Mit Allmen International Inquiries, einer Agentur, die verschollene Kunstgegenstände wiederbeschafft, verdient er gutes Geld und es würde zum Leben reichen, wenn er nicht immer über seine Verhältnisse leben würde und er seine Dienstleistungen besser verkaufen würde. Aber Allmen empfindet es schon als entwürdigend, Geld verdienen zu müssen und darum handeln oder betteln geht überhaupt nicht.

Deswegen ist Carlos, inzwischen Allmens Partner, für die finanziellen Transaktionen und Verhandlungen zuständig. Maria, Carlos‘ Lebensgefährtin, achtet darauf, dass die beiden Herren auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Ohne Carlos und Maria wäre Allmen alleine wohl lebensunfähig.

Es ist ein humorvoller Krimi mit Situationskomik, Luxus, und einem verliebten Allmen. Und er endet, wie wir das von Martin Suter gewohnt sind, mit einer überraschenden Wendung. Das ist Lektüre für die Chaiselongue, einem schönen Glas Rotwein und dunkler Schokolade.



„War er, Allmen, wirklich auf dem Weg, ein Vale zu werden? Was hatten diese ungewohnten Gedanken an die Zukunft und das Alter bei ihm zu suchen? Warum traf ihn die Untreue von einer, deren Untreue er so genossen hatte?“

"Allmen und der Koi" S. 168
Auch „Allmen und der Koi“ folgt diesem erfolgreichen Muster.
Der Leser sieht diesmal aber auch einen Allmen, der sich Gedanken um das Alter und die Vergänglichkeit macht. Diese Gedanken halten ihn aber nicht von leidenschaftlichen Liebesabenteuern fern.

Allmen wird von einem mysteriösen Unbekannten engagiert, den gestohlenen Koi zu finden und seinem Besitzer zurückzubringen. Während der Ermittlungen wird es für die drei „Allmens“ gefährlich und „Don John“ würde am liebsten alles hinwerfen. Aber Carlos will weitermachen und seine Ehre retten. Ein Koi, der eine Million Dollar wert ist, weckt viele Begehrlichkeiten.

Martin Suter liebt seinen Protagonisten, er zeichnet ihn so detailreich, geradezu verliebt in seiner Verschrobenheit, dass der Leser gar nicht anders kann, als Allmen ins Herz zu schließen, wohl wissend, dass er völlig überdreht ist. Es erinnert ein wenig an Thomas Lieven aus „Es muss nicht immer Kavier sein“ von Johannes Mario Simmel – geradezu ein Doppelagent, der seine Rolle, die Frauen und das Kochen liebt.



Martin Suter - Geschichten mit Geheimnis
Das ZDF drehte mit Autor Claudio Armbruster dieses Porträt des berühmtesten Schweizer Schriftstellers, der im Februar 2019 siebzig Jahre wurde. Das Porträt ist in der 3sat-Mediathek abrufbar: Martin Suter – Geschichten mit Geheimnis

Der aufmerksame Zuschauer entdeckt im Autor Martin Suter schnell Johann Friedrich von Allmen.

„Allmen und der Koi“ unterhält durch seine Ironie und den trockenen Humor, die Leser vortrefflich. Trotzdem mache ich einen halben Punkt Abzug. Das Ende ist überraschend, aber es gefällt mir überhaupt nicht. Das ist natürlich eine ganz persönliche Sache. Ich kann leider nicht weiter darauf eingehen, sonst würde ich spoilern. Dramaturgisch ist es sehr gut.

Ich bewerte das Buch mit 4,5 Punkten



Veröffentlicht am 22.10.2019

Allmen schwächelt etwas

0

Martin Suter, Allmen und der Koi, Diogenes 2019, ISBN 978-3-257-07075-0

Das hier vorliegende Buch „Allmen und der Koi“ ist der mittlerweile sechste Band einer Serie von Martin Suter, einem extrem vielseitigen ...

Martin Suter, Allmen und der Koi, Diogenes 2019, ISBN 978-3-257-07075-0

Das hier vorliegende Buch „Allmen und der Koi“ ist der mittlerweile sechste Band einer Serie von Martin Suter, einem extrem vielseitigen Schriftsteller. Johann Friedrich von Allmen ist eigentlich kein richtiger Adliger. Im letzten Buch erzählte er an einigen Stellen von seiner Kindheit auf einem Bauernhof. Doch irgendwie hat er es zu großem Reichtum gebracht, der ihm aber durch seinen aufwendigen und verschwenderischen Lebensstil immer wieder unter den Fingern zerrinnt. So musste er vor längerer Zeit schon seine große Villa verkaufen und sich ein lebenslanges Wohnrecht in dem zur Villa gehörenden Gartenhaus sichern.

Dort lebt er auf relativ engem Raum zusammen mit seinem Diener Carlos, einem illegal in der Schweiz lebenden Guatemalteken und dessen Partnerin Maria. Carlos ist für Allmen unersetzbar und mittlerweile zum Teilhaber der Firma Allmen International Inquiries aufgestiegen, einer Agentur, deren Spezialität es ist, wertvolle Kunstgegenstände wieder zu beschaffen. Dass sie diese nicht selten vorher selbst auf unterschiedlich phantasievolle Weise entwendet und in ihren Besitz gebracht haben, ist unverzichtbarer Bestandteil des Geschäftsmodells der Firma.

Im neuen Buch bekommt Allmens Firma einen ungewöhnlichen Auftrag. Dieses Mal ist es nicht ein Kunstgegenstand, der wieder zu beschaffen ist, sondern ein wertvoller Fisch. Allmen wird von einem ihm zunächst unbekannten Auftraggeber nach Ibiza auf dessen exklusives Anwesen gerufen.

Garrett, so heißt der reiche Auftraggeber, hat in seinem früheren Leben viele Aufnahmen bekannter Pop-Musiker produziert und sich nun in Ibiza zur Ruhe gesetzt. Kaum dort angekommen, wird Allmen an einen riesigen Teich geführt, wo ihn Garret erwartet. Er zeigt Allmen seine Sammlung wertvoller Kois. Der teuerste, so Garrett, sei vor kurzem aus dem Teich gestohlen worden. Und nun soll Allmen den über eine Million teuren Fisch wieder finden.

Allmen und der schnell nachgereiste Carlos machen sich über Nacht kundig über alles, was man über Kois wissen kann und machen sich dann auf die Suche.

Während ihrer Ermittlungen finden sie schnell Zutritt zu einer extrem abgeschirmten Welt einer superreichen High Society Ibizas und bekommen immer mehr Einblicke in eine sehr skurrile und extrem teure Sammelleidenschaft.

Als Carlos während der Ermittlungen niedergeschlagen wird, dauert es nicht lange bis auch Maria auf der Insel erscheint. Zu dritt gelingt es ihnen, den Fisch wieder zu finden. Doch was sein Eigentümer Garrett dann am Ende mit diesem Fisch anstellt, ist nicht nur für Allmens Crew, sondern auch für den Leser, der bis dahin von Suters lockerem Sprachstil gut unterhalten wurde, absolut überraschend.

Zum ersten Mal seit Suters Allmen die literarische Szene betreten hat, macht er sich in diesem sechsten Band zum ersten Mal mehrfach ernsthafte Gedanken über sein Alter. Er fragt sich, wie es in den kommenden Jahren mit seiner Wirkung auf das andere Geschlecht bestellt sein wird (auch in „Allmen und der Koi“ klappt das noch hervorragend!) und wie es mit seiner Gesundheit und körperlich en Fitness weiter geht. Wir werden erfahren, ob Suter seinen Allmen in den nächsten Bänden tatsächlich älter werden lässt.

Suter gelingt es in jedem seiner bisherigen Allmen Bände, die Gesellschaft der Superreichen zu karikieren und immer mit einem Schluss aufzuwarten, der seine Leser gespannt auf den nächsten Band warten lässt.















Veröffentlicht am 26.09.2019

Es muss nicht immer spannend sein um zu unterhalten ...

0

Allmen und der Koi ist nicht nur der erste Allmen-Krimi den ich gelesen habe, es ist auch mein erstes Buch von Martin Suter.
Bisher ist mir Allmen nur aus dem Fernsehen bekannt gewesen. Allmen und das ...

Allmen und der Koi ist nicht nur der erste Allmen-Krimi den ich gelesen habe, es ist auch mein erstes Buch von Martin Suter.
Bisher ist mir Allmen nur aus dem Fernsehen bekannt gewesen. Allmen und das Geheimnis der Libellen hat mir gut gefallen, ich fand die Charaktere sehr witzig. Dass es sich um eine Romanfigur handelte ist mir dabei entgangen. Die weiteren Verfilmungen habe ich allerdings versäumt (aber dieses Versäumnis werde ich bei Gelegenheit nachholen).
Zufällig wurde ich auf den Klappentext von Allmen und der Koi aufmerksam und mein Interesse wurde geweckt. Auf der einen Seite klingt es nicht sehr spannend (vielleicht muss man selber Koi halten, um etwas Nervenkitzel zu verspüren), auf der anderen Seite interessant (und ungewöhnlich genug).
Kurz gesagt: Mir hat das Buch gefallen. Der Schreibstil, die Charaktere, die teilweise seltsamen und skurrilen Situationen. Ich fand das Buch nicht spannend, auch nicht sehr actionreich, aber sehr humorvoll. Es gibt einige Tote, es fließt viel Alkohol und so wird es nicht langweilig. Das Buch liest sich schnell, fast glaubt man selbst beteiligt zu sein.
Johann Friedrich von Allmen und sein Diener Carlos muss man lieben, wenn man etwas andere Krimis mag, bei denen der Ermittler nicht unbedingt zu den intelligentesten gehört.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Allmen zwischen Kois, schönen Frauen und Mord

0


Was haben Ibiza, Kois und kulinarische Köstlichkeiten gemeinsam?

Einen Herrn von Allmen, der dem Angebot von einem Unbekannten nicht widerstehen kann. Es geht um Fische, keine Goldfische, sondern Kois. ...


Was haben Ibiza, Kois und kulinarische Köstlichkeiten gemeinsam?

Einen Herrn von Allmen, der dem Angebot von einem Unbekannten nicht widerstehen kann. Es geht um Fische, keine Goldfische, sondern Kois. Oder genauer um "Boy", der verschwunden ist und nun muss Allmen sehr diskret nach ihm suchen.

Wer stiehlt einen Fisch, der so empfindlich ist? Allmen und Carlos de Leon (sein Butler, Assistent und Helfer) suchen im Umkreis und lassen sich in die High Society der Insel einführen. Schnell erfährt er, was er wissen muss, doch dann geschehen Dinge, die er nicht einkalkuliert hat und es wird gefährlich.

Es ist ein Krimi, aber einer der leiseren und unaufgeregteren. Allmen neigt nicht zu Gewalt und wilden Verfolgungsjagden. Er ermittelt leise und mit scharfen Verstand, den er nur manchmal ganz leicht verliert - bei gutem Essen und Wein und schönen Frauen.

Martin Suter hat mit Allmen und Carlos und seit einigen Fällen auch Maria ein wunderbares Trio erschaffen. Die Geschichte ist unterhaltsam, klug geschrieben und mit Ironie versehen. Es gibt immer wieder Überraschungsmomente und kleine Seitenhiebe gegen die High Society und ihrem Statusdünkel. Martin Suter beschreibt die Insel und die Villen der Beteiligten sehr detailliert, man lernt etwas über die Kois und muss sich dann immer wieder daran erinnern, dass es ein Krimi ist. Ich bin ehrlich, es dürften gern ein paar Seiten mehr Krimigeschichte sein.

Aber trotzdem wurde man gut unterhalten und der Schreibstil von Martin Suter ist schon immer so gut gewesen, dass leider die Geschichten immer zu schnell ausgelesen sind. So kann man nur hoffen, dass es bald einen weiteren ungewöhnlichen Fall geben wird.

Veröffentlicht am 04.09.2021

Ein Buch, das man getrost auslassen kann

0

Die Allmen International Inquiries übernimmt einen kuriosen Fall. Es geht nicht um ein Kunststück, sondern um einen Koi, einen Tancha, schneeweiß und mit rotem Fleck, 1 Meter lang, 23 kg schwer und sehr ...

Die Allmen International Inquiries übernimmt einen kuriosen Fall. Es geht nicht um ein Kunststück, sondern um einen Koi, einen Tancha, schneeweiß und mit rotem Fleck, 1 Meter lang, 23 kg schwer und sehr viel Geld wert. Er ist aus dem Teich des legendären Musikermanager Persival Garrett in seinem Anwesen auf Ibiza gestohlen worden. Nun soll von Allmen ihn finden.
“Wo es viel Luxus gibt, gibt es auch viel Geld.“ Das war nun eine Aussage, die Allmen nicht vorbehaltlos bestätigen konnte.
Bei den Ermittlungen gerät nicht nur Freddy, ein guter Freund von von Allmen aus Schulzeiten, sondern auch der treue südamerikanische Butler in Gefahr.

Meine persönlichen Leseeindrücke
Schon schnell ist mir klar, dieses hier ist das schlechteste Buch der Buchreihe und obwohl kurzweilig und gekonnt geschrieben, kann es über viele Schwächen nicht hinwegtäuschen. Da ist zum einen ein Buchumfang von knapp mehr als 200 Seiten. Wenn man davon die unnötigen Beschreibungen und Floskeln über Wein und Essen weglässt, bleibt für die eigentliche Handlung wenig übrig. Es ist ein Buch, das man getrost auslassen kann. Wer die Bücher mit von Allmen bis jetzt gerne leiden konnte, mag dieses überspringen. Ich werde mir auf jedenfalls gut überlegen, ob ich das neue Buch, an dem Martin Suter arbeitet, lese. So zumindest bewahre ich eine angenehme Erinnerung an den Schweizer Dandy.

Fazit
Ein leider belangloses Buch mit dem einst so sympathischen Schweizer Kunstinvestigator. Von dem schrulligen, liebenswerten von Allmen ist im vorerst letzten Buch der Reihe nicht mehr viel übriggeblieben. Da nutzt es auch wenig, dass man wohlwollend mit Informationen über Luxus und Kois versorgt wird. Martin Suter widmet sein Können wohl anderen Projekten - schade.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere